Von Kristoffer Hedberg via kristoferastrom.com

Artikel und Interview von Florian Bonn und Stefanie Pätzold.

Das Café Koeppen Konzert Team (CKKT) hat mal wieder bewiesen, dass es sich nicht nur in Bezug auf den Namen, sondern auch was Spürsinn und Hartnäckigkeit angeht, mit TKKG vergleichen kann, und erneut ein Schwergewicht der europäischen Singer/Songwriter-Szene nach Greifswald gelockt hat. Der Schwede Kristofer Åström wird am Freitagabend mit seiner Band im Mensa-Club aufspielen. Hinein kommt ihr ab 20 Uhr, Livemusik aus Schweden gibt’s ab 21 Uhr.

Von Lupo Marano via mattiashellberg.comVor dem Hauptact wird mit Mattias Hellberg ein Urgestein der schwedischen Rocklandschaft die Vorpommersche Provinzbühne betreten. Der 38-jährige feierte schon seit den 90ern als Gitarrist der Bands The Hellacopters und The Soundtrack of our Lives internationale Erfolge. Neben seinem Mitwirken in diversen Bands wie der Progrock Gruppe Nationalteatern, ist er auch mit einem Soloprogramm aktiv, dass er in Greifswald vorstellen wird, bevor Kristofer Åström die Bühne übernimmt.

Åström begann seine Karriere in den frühen 90ern als Sänger und Gitarrist der Hardcoreband Fireside, die 1995 einen schwedischen Grammy gewannen. Vielleicht um zu beweisen, dass er nicht nur schreien sondern auch singen kann, ist er seit den späten 90ern auch als Solokünstler aktiv und dabei ausgesprochen produktiv, 14 EPs und Alben sprechen eine klare Sprache. Seine Musik variiert von Balladen bis zu lockerem Folkrock und hat ihm auch außerhalb Schwedens eine große Fangemeinde beschert.

Die Karten gibt es im Vorverkauf für 12€ in der Greifswalder Stadtinformation (Am Markplatz, plus Vorverkaufsgebühr) sowie im Café Koeppen (Bahnhofsstr. 4/5, keine Vorverkaufsgebühr). Wer dieses Konzert verpasst oder Fan wird, hat im September erneut die Chance Kristofer Åström live zu erleben, dann wird er auf große Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz gehen. Kurzentschlossene können an der Abendkasse für 15€ Karten erwerben. Zur Einstimmung auf das Konzert haben wir mit dem sympathischen Sänger telefoniert und mit ihm über seinen musikalischen Werdegang und die Unterschiede zwischen deutschem und schwedischem Publikum geplaudert.

Für alle, die die Schwedische Originalsprache bevorzugen :

Stefanie: Är det första gången att du uppträder i Greifswald?
Kristofer: Jag tror det. Jag kan inte minnas att jag varit där tidigare. Men det ska bli kul. Jag ser fram emot det.

Stefanie: Vad är det för band du uppträder med på fredag?
Kristofer: Gitarristen har jag spelat med i ganska många år nu. Och sedan är det min kusin på trummor. Han kommer inte undan, eftersom han är min kusin (Han skrattar.). Han måste vara med. Och så är det kompisar från förr och nu.

Stefanie: Du spelar ju i stora städer och i mindre städer också. Tycker du att det finns en skillnad där, mellan publiken till exempel?
Kristofer: Inte publiken personligen, alltså det är klart att det är lite mer folk om man spelar i lite större städer, men publiken är alltid lika trevlig. Jag gillar verkligen den tyska publiken – tysta och fina. De klappar mellan låtarna, som det ska vara.

Stefanie: Förhåller dem sig annorlunda än svenska publiken?
Kristofer: Ja, det tycker jag verkligen. Det är just det att tyska publiken går på spelningar för att lyssna på musik och inte bara för att dricka sig fulla och sedan är det något band i bakgrund – som svenskarna gör. Det är mycket roligare i Tyskland.

Stefanie: När din första skiva med „Fireside“ släpptes var du ju bara 20 år. Har du alltid varit professionell musiker eller har du också studerat eller haft andra jobb?
Kristofer: Jag ser mig inte som professionell musiker nu heller. Jag har haft tur att kunna hålla på med musik hela livet. Jag har haft ett job under 20 års tid – jag har jobbat ett och ett halvt år i en skivaffär. Det är det enda jag har gjort. Annars har jag bara spelat musik – jag har haft jättetur.

Stefanie: Finns bandet „Fireside“ kvar eller ska ni släppa en skiva till?
Kristofer: Vi vet faktiskt inte hur det ser ut just nu. Vi har inte lagt ner det helt men vi vet inte riktigt hur vi ska göra i framtiden.

Stefanie: Du har börjat med att spela hardcore. Sedan var det mer singer/songwriter och även lite folk. Vad är det du själv tycker om att lyssna på?
Kristofer: Jag tycker om att lyssna på allt möjligt. Just nu går det ett radioprogramm i Sverige där jag spelar musik i en veckas tid. Då spelar jag allt ifrån Country till Punkrock och Hiphop och Reggae – bra musik oavsett vilken genre. Det är mera känslan i musiken som jag letar efter.

… und für alle, die es sich einfacher machen wollen :

Stefanie: Trittst du zum ersten Mal in Greifswald auf?
Kristofer: Ich glaube schon, ich kann mich zumindest nicht daran erinnern, schon mal in Greifswald aufgetreten zu sein. Aber das wird sicher lustig. Ich freue mich schon darauf.

Stefanie: Mit welcher Band trittst du am Freitag auf?
Kristofer: Mit dem Gitarristen spiele ich schon seit vielen Jahren zusammen. Mein Cousin spielt Schlagzeug. Er kommt nicht drum herum, weil er eben mein Cousin ist (lacht). Er gehört dazu. Und dann sind noch ein paar alte und neue Freunde dabei.

Stefanie: Du spielst ja in großen und kleineren Städten. Gibt es für dich einen Unterschied, zum Beispiel beim Publikum?
Kristofer: Das nicht unbedingt. Es ist natürlich klar, dass mehr Leute kommen, wenn man in größeren Städten spielt, aber das Publikum ist immer gleich sympathisch. Überhaupt mag ich das deutsche Publikum – die sind schön ruhig und klatschen zwischen den Liedern. So soll das sein.

Stefanie: Verhalten sie sich anders als das schwedische Publikum?
Kristofer: Ja, auf jeden Fall. Die Deutschen gehen zum Konzert, um Musik zu hören und nicht, um sich zu betrinken und im Hintergrund spielt irgendeine Band, so wie die Schweden das machen. In Deutschland macht es viel mehr Spaß.

Stefanie: Als deine erste Platte mit „Fireside“ herauskam, warst du erst 20 Jahre alt. Bist du denn immer professioneller Musiker gewesen oder hast du auch studiert oder in anderen Jobs gearbeitet?
Kristofer: Also ich sehe mich nicht unbedingt als professioneller Musiker (lacht). Ich hatte einfach Glück, dass ich mein ganzes Leben lang was mit Musik machen konnte. In den letzten 20 Jahren hatte ich nur einen Job: Ich hab eineinhalb Jahre in einem Plattenladen gearbeitet. Das ist das einzige, was ich gemacht habe. Ich habe also entweder Musik gespielt oder verkauft.

Stefanie: Gibt es die Band „Fireside“ noch und wollt ihr noch ein Album herausbringen?
Kristofer: Ehrlich gesagt wissen wir das im Moment nicht so genau. Wir haben nicht ganz aufgehört, aber wir wissen auch nicht so richtig, wie wir in Zukunft weiter machen.

Stefanie: Du hast als Sänger einer Hardcore-Gruppe angefangen, dann hast du eher Singer-/Songwritersachen gespielt und auch ein bisschen Folk. Was hörst du denn privat am liebsten?
Kristofer: Ich mag alles mögliche. Im Moment gibt es in Schweden ein Radioprogramm, bei dem ich eine Woche lang Gastmoderator bin. Da spiele ich alles von Country bis Punkrock und HipHop oder Reggae – einfach gute Musik egal welchen Genres. Mich interessiert mehr das Gefühl in der Musik.

Fotos: Kristoffer Hedberg via kristoferastrom.com, Lugo Marano via mattiashellberg.com (beide ohne CC-Lizenz)