Im zwei-Wochen-Rhytmus finden sich 27 Stupisten im Studierendenparlament (Stupa) zusammen, um zu debattieren und zu wählen. Doch was machen sie eigentlich und warum sollte man sie wählen? Primäre Aufgabe des Stupas ist es, die Gelder, die die Studierenden als „Studierendenschaftsbeitrag“ zahlen, zu verwalten. Zur Zeit sind das acht Euro pro Semester. Innerhalb dieser Verwaltungsaufgabe gibt es bestimmte Pflichtaufgaben. So müssen beispielsweise von diesen acht Euro Aufwandsentschädigungen für AStA-Referenten und Moritz-Medien-Chefredakteure sowie deren Geschäftsführung ausgezahlt werden. Selbstverständlich könnte das Stupa auch im Rahmen der Verwaltung entscheiden, keine Aufwandsentschädigungen für AStA und Moritz-Medien zu zahlen. Hierfür wäre jedoch eine Änderung der Satzung der Studierendenschaft notwendig. Und ob ein solcher Antrag (als Beispiel genannt) durchgehen würde, hinge ganz davon ab, wer im Stupa sitzt und worauf die Mehrheit des Stupas den Fokus setzt. Für Änderungen der Geschäftsordnung und Satzung der Studierendenschaft ist eine Zweidrittelmehrheit notwendig.
Wahl von AStA- und Moritz-Medienvertretern und Vertreter für die Landeskonferenz der Studierendenschaften
Ansonsten werden die Gelder der Studierendenschaft zur Zeit vor allem für den Hochschulsport, studentische Kultur und andere Veranstaltungen mit studentischen Bezug ausgegeben. Das Studierendenparlament ist somit ein nicht wegzudenkender Förderer studentischer Kultur, zumindest solange, wie es die Mehrheit des Stupas will. Außerdem ist die Besetzung der Verwaltungsebenen der Studierendenschaft Aufgabe der Stupisten. Sie wählen die Chefredakteure und die Geschäftsführung der Moritz-Medien sowie AStA-Referenten und den AStA-Vorsitz. Außerdem kann das Stupa sogenannte Stupa-AGs, Arbeitsgemeinschaften, einrichten, die als Ausschuss Empfehlungen an das Stupa geben. In der Praxis haben sich einige AGs jedoch verselbstständigt, wie beispielsweise die „Gender-Trouble-AG“, die inzwischen weitgehend unabhängig vom Stupa ist. Sowohl AG-Vorsitzende, als auch Moritz-Medien-Chefredakteure, deren Geschäftsführung sowie der AStA sind dem Stupa rechenschaftspflichtig. Darüber hinaus erteilt das Stupa dem AStA Arbeitsaufträge, die er zu erfüllen hat. Will der AStA aus eigener Initiative heraus handeln, bedarf es neben einem AStA-Beschluss noch der Bestätigung des Beschlusses durch das Studierendenparlament. Grundsätzlich kann der AStA also keine Beschlüsse im Alleingang fassen.
Darüber hinaus entsenden die Studierendenschaften Mecklenburg-Vorpommerns Vertreter in die Landeskonferenz der Studierendenschaften (LKS), die die Interessen der Greifswalder Studierenden auf Landesebene vertreten. Diese Vertreter werden ebenfalls über das Studierendenparlament gewählt.
Stupa als wichtiger Hintergrundakteur für Kultur und Sport für Studierende
Neben diesen administrativen Aufgaben ist es auch Pflicht des Stupas über die Art und Weise der Finanzmittelverteilung bei eingehenden Finanzanträgen zu entscheiden. Je nachdem, wo der Fokus der Mehrheit des Stupas liegt, wird entschieden, welche Form studentischer Kultur gefördert wird, ob Hochschulsport gefördert wird oder nicht oder ob Exkursionen finanzielle Unterstützung von Seiten der Studierendenschaft finden. Kurz: Alles, was Studierende in ihrem Alltag umgibt, die meisten Veranstaltungen, die von Studierenden organisiert werden, die Finanzierung der Studentenclubs, all das ist von dem politischen Willen des Studierendenparlaments abhängig. Um überspitzt die Rolle des Studierendenparlaments für den Studierenden im Alltag verdeutlichen: Wenn das Stupa meint, es habe kein Geld, um Studentenclubs zu finanzieren, könnte es auch jegliche Förderung per entsprechenden Antrag einstellen, womit einige Clubs mit Sicherheit in eine finanzielle Schieflage geraten würden und sich auf jeden Fall nach anderen Finanzquellen umsehen müssten. Das Stupa ist, wenn auch durch den Stupa-Liveticker durchaus öffentlich, ein einflussreicher Hintergrundakteur, ohne dessen Arbeit der Alltag der Studierenden (vor allem was die Freizeitgestaltung betrifft), um einiges ärmer wäre.
Mehr Informationen gibt es auf den Seiten des StuPa.
Foto: Marco Wagner (Stupa)
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