Bis spätestens zu Beginn des kommenden Jahres wird die Fachbibliothek Geschichte wieder zugänglich sein. Dann allerdings, wie bereits berichtet, nicht mehr im ehemaligen Gebäude des Historischen Instituts, sondern in der bis dahin umgebauten alten Universitätsbibliothek. Das teilte Dr. Peter Rief, zweiter stellvertretender Unikanzler der Greifswalder Universität in der Senatssitzung vom 16. November auf Nachfrage des studentischen Senators Erik von Malottki (Jusos/ Liste Solidarische Universität) mit. In einem persönlichen Gespräch teilte Rief nach Angaben des Blogs „Jusos im StuPa“ dem StuPisten Eric Makswitat (Jusos) mit, dass die Fachbibliothek Geschichte sogar schon Mitte Dezember wieder vollständig zugänglich sein könne.

Erste Abnahmen des Gebäudes sollen nach Rief bereits morgen erfolgen, Ende Dezember oder Anfang Januar wird dann die renovierte Bibliothek wieder in Betrieb genommen werden können. „Ich bin froh, dass das doch so schnell geklappt hat, immerhin ist uns in der Geschichte ja ein Gebäude sprichwörtlich über unseren Köpfen zusammen gebrochen“, so Rief abschließend. Erik von Malottki bekräftigte zuletzt, dass es wünschenswert wäre, wenn die Fachbibliothek Geschichte wieder während der Prüfungszeit zugänglich sein würde.

Bereits vor wenigen Tagen brachten die „Jusos im StuPa“ das Thema Fachbibliothek Geschichte und das desolate Historische Institut erneut an die Öffentlichkeit. „Wir haben dich nicht vergessen“, lautet ein kurzer Kommentar auf dem Blog der StuPa-Jusos. In diesem verweisen sie darauf, dass es alleine mit dem Umzug der Fachbibliothek Geschichte in das Gebäude der Alten Universitätsbibliothek nicht getan sein kann, ist doch das Gebäude des Historischen Instituts immer noch dem Verfall preisgegeben.

Im vergangenen Sommer wurde mit einem Grillfest auf das wegen baufälligkeit geschlossenen Historische Institut aufmerksam gemacht

Im vergangenen Sommer wurde mit einem Grillfest auf das wegen baufälligkeit geschlossenen Historische Institut aufmerksam gemacht

Nicht zuletzt aus diesem Grund hakte von Malottki in der Senatssitzung erneut bei Rektor Rainer Westermann nach, ob man das Problem immer noch im Blickfeld habe, schließlich gehe aus dem Rektoratsbericht hervor, dass scheinbar dem Neubau der Tierversuchsanlage Vorrang gegeben würde. Westermann stimmte dem studentischen Senator zu, dass das in seinem Bericht missverständlich formuliert worden sei. Es ginge viel mehr darum, dass der Neubau der Tierversuchsanlage ebenfalls, wie bereits die Sanierung des Gebäudes des Historischen Instituts im Doppelhaushalt des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit  der Priorität „A“ versehen werden solle.

Das bedeutet, dass aus Sicht der Universitätsleitung für diese Baumaßnahmen eine besondere Dringlichkeit besteht. Die Sanierungsmaßnahmen am Gebäude des Historischen Instituts sind bereits mit dieser Prioritätsstufe versehen, weshalb sie, im Gegensatz zum Neubau der Tierversuchsanlage nicht noch einmal explizit aufgelistet worden seien, erklärte Westermann im Senat abschließend. Das Institutsgebäude der Historikerinnen und Historiker ist seit September vergangenen Jahres wegen Baufälligkeit gesperrt.

Die Baufälligkeit einiger Institute ist auch eines der Themen auf der Demonstration zum Bildungsstreik 2011 morgen. Außerdem gab es unter anderem am Historischen Institut im vergangenen Sommer die Aktion „Grillen an den Ruinen„, bei der Studenten Grillfeste an baufälligen Instituten veranstalteten, um auf diese Missstände aufmerksam zu machen.

Foto: Gabriel Kords/ webMoritz-Archiv