Was einst als polnischer Abend in der Tschajka begann, ist mittlerweile zum größten polnischen Festival außerhalb Polens avanciert. Vom 17. bis 28. November gibt es wieder zahlreiche Veranstaltungen, die uns Kunst, Kultur und Lebenswirklichkeit unserer polnischen Nachbarn näherbringen. Der webMoritz hat für euch einige Highlights der ersten sieben Tage zusammengefasst.
Den Auftakt bildet die feierliche Eröffnung am Donnerstag um 19.00 Uhr im Krupp-Kolleg in der Martin-Luther-Straße. Dort liest Joanna Bator aus ihrem Roman „Der Sandberg“, in dem es um Erinnerungen, Ängste und Hoffnungen von drei Generationen geht, die zusammen in der polnischen Provinz leben. Musikalisch umrahmt wird der Abend von DJ Selekta PEhLE, der die Besucher mit Tango, Big Beat und New Wave unterhält.
HÖREN, STAUNEN, SPIELEN
Ganz Ohr sein sollten die Zuhörer auch am Freitag ab 20.00 Uhr im Koeppenhaus. In Zusammenarbeit mit Deutschlandradio Kultur stellt Cécile Wajsbrot ihr Hörspiel „Die Zeremonie“ vor. Darin beschäftigt sich die Autorin, deren eigene Familie im Zweiten Weltkrieg der Judenverfolgung ausgesetzt war, mit eben solchen Familiengeschichten. Für drei beziehungsweise fünf Euro kann man Wajsbrots interessantes Hörspiel verfolgen.
Lohnt sich eine Reise nach Polen lediglich wegen der billigen Kippen und dem günstigen Einkauf oder findet der aufmerksame Gast das ungewöhnlich Gewöhnliche? Dieser Frage widmet sich die Ausstellung „Mal rüber und so, … billig Kippen besorgen und günstig einkaufen“ von Studierenden des Caspar-David-Friedrich-Instituts (C.D.F.I.), die am Samstag um 20.00 Uhr in der KulturBar eröffnet wird. Bis zum 01.12. haben Besucher die Möglichkeit die Eindrücke von Reisen zwischen Deutschland und Polen zu betrachten.
Einen ersten sportlichen Vorgeschmack auf den kommenden Sommer gibt es am Sonntag. Ab 11.00 Uhr findet in der Falladastraße 11 ein deutsch-polnisches Futsal-Turnier statt. Zwar treten nicht Jogis Jungs an, hingehen lohnt sich aber trotzdem.
Endlos lange Schlangen vor der Medienwerkstatt in der Bahnhofstr. 50 und enttäuschte, abgewiesene Filminteressierte, die durch die kalte Novembernacht den Heimweg antreteten müssen. So der unschöne Beigeschmack der alljährlichen Kurzfilmnacht des CDFI in den vergangenen Jahren. Anlässlich des deutsch-polnischen Kulturaustauschs haben sich die Veranstalter der KuFiNa aber etwas einfallen lassen. Statt auf Plastik-Klappstühlen bietet sich Cineasten am Sonntag ab 20.30 Uhr die Möglichkeit, das polnische KuFiNa spezial in den bequemen Sesseln des Cinestar zu erleben. Der Eintritt beträgt ermäßigt vier und regulär fünf Euro.
LITERARISCH IN DIE NEUE WOCHE
Die neue Woche startet literarisch: Marek Troszynski stellt in einem Vortrag den Einfluss von Goethes „Faust“ auf die Literatur der polnischen Romantik dar. Los geht es am Montag um 18.00 Uhr im Krupp-Kolleg. Einen Sprung in die Gegenwart macht Klavdia Smola am Dienstag im Koeppenhaus. Ab 20.00 Uhr redet sie über die Geschichte des ursprünglich jüdischen Ortes Scheltl und dessen Verarbeitung in der Literatur. Im Anschluss wird der Dokumentarfilm „Im Namen Ihrer Mutter. Die Geschichte von Irene Sendler“ gezeigt. Literarisch, wenn auch etwas gruselig, geht es am Mittwoch weiter. Im Falladahaus in der Steinstraße 59 werden ab 19.00 Uhr Kriminalromane vorgelesen.
Während der ganzen Woche kommen natürlich auch die Partygänger unter euch auf ihre Kosten. Bei Konzerten im IKuWo und einem Stammtisch in der Tschajka kann die deutsch-polnische Freundschaft bis in die Nacht gefeiert werden.
Das komplette gibt’s als pdf-Datei auch hier.
Fotos: Artikelbild (Flyer) – Veranstalter; polnischer Laden – Maurice Gierse via www.jugendfotos.de