Es riecht modrig, überall knarzt es, Bilder hängen an der Wand, hier und da riecht es nach Farbe, vermehrt lassen sich Risse in den Wänden finden, an einigen Stellen bröckelt ein wenig Putz: Gemeint ist das Caspar-David-Friedrich-Institut in der Bahnhofstraße 46/47. Zwar versprüht das rustikale Gebäude durchaus ein gewisses kreatives Flair, aber dass die Studierenden mit der Situation nicht sonderlich zufrieden sind, merkte man am Abend des 12. Mai. Hier fand der Auftakt zur Aktion „Grillen an Ruinen“ statt, die der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) mit dem Studierendenparlament (StuPa) und verschiedenen Fachschaften organisiert. Über 150 Studierende kamen, darunter auch viele, die nicht Kunst studieren.

Was die Kunststudierenden an ihrem Institut stört? Zu wenig Ateliers, ein stinkendes Farblabor und die obere Etage.

Die Vorsitzende des Fachschaftsrats (FSR) Kunst Annabelle Diepold erläutert die desolate Situation: „Das Institut sieht runter gekommen aus, der Putz bröckelt, wir haben zu wenig Schließfächer und Ateliers. Es riecht teilweise auch recht schlimm.“ Weiterhin dürften sich nur 30 Personen gleichzeitig auf der oberen Etage befinden, berichtet die Kunststudentin, „Wenn man das Gebäude betritt, dann merkt man: Es ist alt.“ Dazu komme, dass der FSR nun keinen Büroraum mehr hat. Auch für die jährlich stattfindende Insomnale werden dauerhafte Räumlichkeiten gesucht. Lange wurde nichts gemacht, das soll sich nun aber ändern. Die Kunst-Dozenten würden bereits in Kontakt zum Dekanat der Philosophischen Fakultät stehen. Annabelle berichtet: „Das Dekanat steht uns positiv gegenüber und hilft uns bei der Raumsuche.“ Doch dabei soll es nicht bleiben – so hofft die FSR-Vorsitzende darauf, dass die Aktion der Startschuss zu etwas Großem sei und wünscht sich Solidarität untereinander.

Gut hat die Zusammenarbeit zwischen dem FSR Kunst, dem AStA und dem StuPa funktioniert. V.l.n.r.: Annabelle Diepold, Franz Küntzel, Eric Makswitat.

Nebenbei wurde der Grill befeuert, besonders die Mitglieder des Studierendenparlaments halfen dem Fachschaftsrat hier. Bis in die späten Abendstunden wurde gegrillt, gegessen, diskutiert. Franz Küntzel, Referent für Hochschulpolitik, zog ein positives Fazit: „Trotz schlechten Wetters ist es schön, dass so viele gekommen sind. Es war ein guter Auftakt.“

In der kommenden Woche wird dann am Institut für Rechtswissenschaften gegrillt: Am 19. Mai auf dem Hinterhof in der Domstraße 20 ab 18 Uhr beginnt die zweite Aktion, um gegen die Politik des Rektorats zu protestieren. Franz Küntzel verrät, dass am Donnerstag auch die Universitätsverwaltung eingeladen werde.

Fotos: Christine Fratzke