Es ist nicht einmal einen Monat her, dass der letzte Castortransport den Werkbahnhof in Lubmin erreichte, kündigt sich nun der nächste Transport von radioaktivem Müll in das Zwischenlager Nord bei Lubmin an. Nach Angaben des Anti-Atombündnisses Nordost wurde die Betriebsgenehmigung des Zuges mit hochradioaktivem Müll aus der Wiederaufbereitungsanlage in Karlsruhe vom Bundesamt für Strahlenschutz bis zum 30. April 2012 verlängert. Die Genehmigung sollte ursprünglich zum 13. Dezember 2010 auslaufen.
Das Aktionsbündnis rechnet damit, dass die Castoren zwischen dem 15. und 18. Februar 2011 das Zwischenlager erreichen werden. Die Ostsee-Zeitung geht davon aus, dass die Behälter bereits in der Nacht vom 16. zum 17. Februar in Rubenow bei Lubmin zwischengelagert werden. Von Seiten des Anti-Atombündnisses Nordost werden derweil erneute Protestaktionen angekündigt. Um diese vorbereiten zu können, treffen sich die Aktivisten, sowie an den Protestaktionen Interessierte, am Donnerstag, den 6. Januar 2011 um 18.30 Uhr im Jugendzentrum Klex.
Bereits im Dezember machte das Bündnis in Zusammenarbeit mit linken Parteien, Gewerkschaften und weiteren Umwelt- und Anti-Atomverbänden sowie Greifswalder Anti-Atomgruppen und Initiativen in Greifswald und Umgebung besonders laut auf die – aus Sicht der Gegner – unverantwortliche Nutzung der Kernspaltung als Quelle zur Stromerzeugung aufmerksam und forderte unter anderem die Abschaltung aller deutschen Atomkraftwerke. In Greifswald fand mit rund 3.000 Teilnehmern die größte Demonstration gegen Atomenergie seit 20 Jahren in Stadt und Umland statt. Wenige Monate zuvor sind lediglich etwa 20 Menschen gegen den nahenden Castortransport in Greifswald auf die Straße gegangen.
Der erste der beiden angemeldeten und von der Bundesregierung genehmigten Castortransporte erreichte am 16. Dezember um etwa 22 Uhr den Werkbahnhof Lubmin. Auf der Strecke vom französischen Cadarache wurde er mehrmals aufgehalten. Besonders lange in Magdeburg, wo einige Anti-Atom-Aktivisten Medienberichten zufolge ein Trafohaus in Brand setzten. Dennoch wurden hier auch Wartungsarbeiten vorgenommen, die so auch angedacht waren. Entlang der gesamten Eisenbahnstrecke Greifswald-Lubmin kam es ebenfalls zu Behinderungen. Neben den zahlreichen Blokaden, die entlang der Strecke stattfanden, ketteten sich zwei Robin-Wood-Aktivisten mit einer Betonkonstruktion an die Gleise, sodass sich die Ankunft des Zuges im Werkbahnhof Lubmin um etwa fünf Stunden verzögerte.
Foto: Christine Fratzke
Ich hoffe, die Bilder von den Protesten im Dezember haben Signalwirkung gehabt und vielleicht auch dem ein oder anderen wendland-erprobten Aktivisten gezeigt, dass auch in Vorpommern nicht gut Kirschen essen ist für die Atomlobby und ihre Handlanger. Sollte dem so sein, darf man sich auf wachsenden Widerstand und zunehmende Unterstützung beim Blockieren freuen.
Der letzte Absatz klingt etwas holprig… Ich weiss es nicht sicher aber dauerte der Stillstand in Magdeburg wirklich länger als 5 Stunden?
"Besonders lange in Magdeburg, wo einige Anti-Atom-Aktivisten Medienberichten zufolge ein Trafohaus in Brand setzten sowie wenige entlang der gesamten Eisenbahnstrecke Greifswald-Lubmin. Neben den zahlreichen Blokaden, die entlang der Strecke stattfanden, ketteten sich zwei Robin-Wood-Aktivisten mit Beton an die Gleise, sodass sich die Ankunft des Zuges im Werkbahnhof Lubmin um etwa fünf Stunden verzögerte."
Der erste Satz ist so nicht stimmig und Blokaden geht nur als Abkürzung für Blockschokolade durch… 😉
Haben die Robin Wood Leute keine Blockade erreicht? Ich halte das für eine Blockade allererster Güte.
Sollte dieser Müll wieder durch unsere Stadt rollen, stehen wir noch besser organisiert da ^^
Ich nehme an es wird kein Umgehungsgleis gebaut…