Mit Blechtonnen, Fahrrädern und Segelschiffen machten die Gegner des Castortransportes bereits in der Vergangenheit in und um Greifswald auf sich aufmerksam. Der Höhepunkt der Proteste gegen den Castortransport, der in etwa einer Woche in den Werkbahnhof Lubmin rollen soll, findet am kommenden Samstag in Form einer Demonstration um die Greifswalder Innenstadt statt . Insgesamt werden 4000 Demonstranten aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet. „Zehn Busse aus MV und weitere 14 aus dem gesamten Bundesgebiet haben sich schon angemeldet“, sagte Ulrike Berger (Grüne), Sprecherin des Anti-Atom-Bündnisses Nordost. Die Protestierenden kommen unter anderem aus dem Wendland, Hamburg und Braunschweig.
Mehrere hundert Polizisten sollen den Protest absichern
Die Polizeidirektion Anklam und die Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt bereiten sich umfassend auf die Führung des geplanten Einsatzes zur Transportbegleitung vor. Mehr als 500 Polizisten sollen nach Angaben der Ostsee-Zeitung die Anti-Atom-Demonstration absichern. Die Einsatzkräfte sollen aus Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, der Hansestadt Hamburg und der Bundespolizei kommen. „Wir halten starke Reserven aus dem gesamten Bundesgebiet bereit“, teilte der Einsatzleiter Polizeioberrat Gunnar Mächler mit. Bisher gebe es jedoch keine Hinweise auf die Anreise gewaltbereiter Demonstranten. Falls sich die Erkenntnisse in den Tagen ändern sollten, werden auch die polizeitaktischen Maßnahmen angepasst. Bislang seien aber keine Kontrollen an den Ortseinfahrten nach Greifswald geplant.
Stadt verspricht Unterstützung bei Schneefall
„Die Stadt heißt alle friedlichen Demonstranten Willkommen“, sagte der zuständige Dezernent für öffentliche Ordnung, Ulf Dembski (SPD). Der Demonstrationszug führt einmal im Kreis um die Innenstadt, dabei wird auch die Europakreuzung schneiden. Einwohner und Gäste der Stadt müssen sich jedoch auf weiträumige Sperrungen einstellen. „Es wird erhebliche Verkehrsbehinderungen geben“, so Dembski gegenüber dem webMoritz. Die Stadtverwaltung und Polizei erwarten darüber hinaus zahlreiche Tages-Gäste, die entweder den Weihnachtsmarkt oder das Mitternachts-Shopping besuchen wollen. „Die Stadt wird gegebenenfalls bei Schneefall, die Demonstrations-Route vom Winterdienst räumen lassen“, erklärte Dembski weiter
Zwei Kundgebungen am Bahnhof
„Die Bahnhofstraße wird ab morgens 9 Uhr voll gesperrt und die Bushaltestelle verlegt“, teilte Dembski weiter mit. Die Kundgebung beginnt ab 12 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz. Der Demonstrationstross wird sich gegen 13.30 Uhr in Bewegung setzen. „Nachdem sich der Demonstrationszug in Bewegung gesetzt hat, werden, je nachdem, die entsprechenden Zufahrtstraßen zeitweise gesperrt“, sagte Einsatzleiter Mächler. In den Straßen, die auf der Demonstrationsroute liegen, gilt komplettes Halteverbot. „Das ist auch im Interesse jedes Fahrzeugführers. Schließlich könnten Handtaschen gegen die Autos in den zum Teil sehr schmalen Straßen stoßen und sie beschädigen“, wirbt Mächler für die Maßnahme. Die Polizei wird den Protestmarsch nach vorne und hinten absichern. „Nach der etwa zweistündigen Demonstration gibt es eine große Abschlusskundgebung am Bahnhof“, so Ulrike Berger. Auf parteipolitische Redner habe man bewusst verzichtet, um die gesellschaftliche Breite der Protestbewegung darzustellen.
Kostenfreies Bürgertelefon
Die ersten Bürger aus Greifswald nutzten die Möglichkeit, sich am Bürgertelefon über die am Samstag in Greifswald mit der Großdemonstration im Zusammenhang stehenden Straßensperrungen und Umleitungen zu informieren. Unter der kostenfreien Rufnummer 0800 – 58 92 984 bemühen sich die Mitarbeiter, Fragen und Probleme möglichst schnellen zu klären. Befürchtungen von Anrufern, dass auch der Straßenverkehr zwischen Lubmin und Kröslin ab Freitag betroffen sein könnte, entkräfteten die Mitarbeiter am Bürgertelefon. Die Polizei wird rechtzeitig über die Medien und am Bürgertelefon die notwendig werdenden Maßnahmen informieren.
Der katholische Polizeiseelsorger Mecklenburg-Vorpommerns Dr. Stephan Handy ruft, anlässlich der Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Transport in das Zwischenlager Nord (ZLN), dazu auf gewaltfrei zu demonstrieren: „Die Bürger in Mecklenburg-Vorpommern haben vor 21 Jahren die Erfahrung gemacht, dass friedliche Demonstrationen zu Freiheit und Demokratie geführt haben. Freiheit und Demokratie brauchen, damit sie Bestand haben, allgemein akzeptierte und geschützte Regeln. Diese sind im Grundgesetz verankert. Dazu gehört auch das Recht auf Demonstrations- und Meinungsfreiheit. Die Polizei hat den Auftrag, dieses Recht zu schützen.“
Fotos: Torsten Heil (Pressekonferenz, Gunnar Mächler), Carsten Schönebeck (Ulf Dembski/Archiv), Marco Wagner (Grafik/Google Maps), Jörn Zahlmann via jugendfotos.de (Aufmacher-Bild)
Route:
Busbahnhof (ZOB) – Bahnhofstraße – Goethestraße – Stephaniestraße – Lange Reihe – Platz der Freiheit – Hansering – Steinbeckerstraße – Loefflerstraße – Wollweberstraße – Lange Straße – Karl-Marx-Platz – Bahnhofstraße – Busbahnhof (ZOB)
Als Redner sind der pommersche Bischof Hans-Jürgen Abromeit vorgesehen, Konrad Ott, Professor für Umweltethik an der Greifswalder Universität, Oskar Gulla als Chef der Bürgerinitiative gegen das Steinkohlekraftwerk, Kerstin Rudek, die Vorsitzende der Bürgerinitiative Lüchow- Dannenberg, Ulrike Mehl, die stellvertretende BUND-Vorsitzende und für die atomkritische DDR-Bürgerrechtsbewegung Johann-Georg Jaeger. Ferner sollen Vertreter des DGB sowie des Republikanischen Anwaltsvereins zu Wort kommen.
Dembski ist übrigens nicht nur für die öffentliche Ordnung zuständig, sondern Dezernent für Jugend, Soziales, Bildung Kultur und öffentliche Ordnung.
Außerdem wäre neben dem Bürgerinnen-Telefon auch ein Hinweis auf das Infotelefon der Greifswalder Anti-Atom-Gegnerinnen angebracht, das hole ich mal hiermit nach: 0170 – 1223239.
Sexismus!!! Beharre doch wenigstens auf dem Binnen-I, dann erkennt wenigstens jeder den Rechtschreibfehler sofort. So könnte mancher ausländische Mitlesende sich im Spracherwerb befindende noch denken, die Deutsche Sprache funktionierte so.
In der Schule nie über genus und sexus gesprochen? Wahrscheinlich in der letzten Bank gekichert…
Kollege, du musst vielleicht etwas früher aufstehen, 11 Uhr ist eindeutig zu spät, um mir in die Parade zu fahren. Rechtschreibfehler? Generisches Femininum, aber das kennst du vermutlich (noch) nicht.
Wieso ich das Binnen-I ablehne? Hier findest du zwei Gründe: http://blog.17vier.de/?p=11634
Aha und 10 Uhr ist ja soviel früher… Mist das mein Wecker nur von 11 bis 20 Uhr funktioniert…
Wollen wir hier bleiben, oder zu Dir gehen?
Wollen Sie nicht beim Thema bleiben?
Das Thema dieses Beitrages lautet: Demonstration gegen den Castor-Transport am Samstag.
Gut dann mach ichs klarer:
Diskussion über BinnI und genus hier oder bei Dir unter verlinkter URL? Dann fallen wir den Leuten nicht auf den Geist, Kollege.
Beste Grüße
Unter diesem Gesprächsfaden ist die Diskussion Off-Topic, im Forum steht es Ihnen frei, ein Thema zu eröffnen, in dem über diesen Sachverhalt diskutiert wird.
Das dürfte doch wohl deutlich genug sein.
http://blog.17vier.de/?p=11634&cpage=1#commen…
Wir haben uns innerhalb der Redaktion darauf geeinigt, Dembskis Dezernat nie vollständig auszuschreiben, weil der Name des Dezernates jeden vernünftigen Satz zerreißt und verkompliziert und wir davon ausgehen, dass der Leser alleine aufgrund des Lesens des unglaublich langen Dezernatsnamens am Ende den Satz zwei mal lesen muss.
Ich hatte es in einem Artikel mal ausprobiert, beim bearbeiten dann aber wieder gelöscht, weil es sich wirklich furchtbar liest und der Satz dadurch verstümmelt wird. Äußert sich Dembski also zum "Sozialen", weisen wir darauf hin, dass er Sozialdezernent sei, äußert er sich zur öffentlichen Ordnung, weisen wir darauf hin, dass er Dezernent für öffentliche Ordnung ist, weil das in diesem Zusammenhang relevant ist.
alles klar. das leuchtet ein!
Ich weiss ja auch nicht, wieso Torsten Heil den Link zum Anti-Atom Bündnis NordOst nicht im oder unter dem Artikel eingebaut hat. Zumal ihm als guter Journalist, die Seite bekannt sein müsste und ihm dann sogar aufgefallen sein müsste, dass die Seite seit 2 Tagen im neuen, fescheren Design erscheint. Vielleicht sollte die wm-Redaktion sich mal mit dem Unterschied von journalistischer Neutralität und Propaganda auseinandersetzen. Aber wahrscheinlich interpretier ich da auch nur zu viel rein und es ist wirklich ein versehentliche Auslassung aufgrund eines eingeschränkten Blickfeldes.
Kurzinfo:
Die offizielle Seite der Castor Gegner findet ihr unter: <a href="http://www.lubmin-nixda.de“ target=“_blank“>www.lubmin-nixda.de
Immer muss man alles selber machen. =;o)
Werter Herr wayne_inter,
die Linksetzung wurde nachgeholt. Der Link wurde einfach vergessen. Beim nächsten Mal würde ich mir einen etwas neutraleren Hinweis wünschen.
Bald ist ja Weihachten und wer weiss, ob nicht auch dieser Wunsch in Erfüllung geht. =;o)
Ach ja, auch die Greifswalder Sektion M.ensch u.nd S.trahlung = i.rre K.ombination (M.u.S.i.K.) der Hedonistischen Internationalen "engagiert sich im Castor-Widerstand um gegen die Verlängerung der Laufzeiten und die ungelöste Endlagerfrage zu protestieren. Der fahrlässige Umgang mit der strahlenden Gefahr lässt uns keine andere Wahl als Schottern zu gehen oder unsere Ärsche auf der Schiene niederzulassen, um Widerstand gegen eine verfehlte Energiepolitik zu demonstrieren. Wir sind für den sofortigen Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg!
10 Statements zur herrschenden Atompolitik und Lobbyismus:
❥Wir lehnen die Atompolitik der Bundesregierung und die Interessen der Atomlobby von E.on, RWE, Vattenfall und EnBW grundlegend ab.
❥Wir haben keinen Bock auf ein immer größer und größer werdendes Endlagerproblem.
❥ Wir sind gegen verlängerte Laufzeiten und die damit verbundenen höheren Risiken.
❥ Wir sind gegen die Abschiebung radioaktiven Abfalls ins Ausland.
❥ Wir sind für den Verbleib des Atommülls am Entstehungsort bis zur
Klärung der Endlagerfrage.
❥ Wir fordern einen Versicherungszwang des GAU-Risikos für
Atomkraftwerksbetreiber!
❥ Wir wollen die Übernahme aller Kosten von Atommülltransport und
-lagerung durch die Energiekonzerne.
❥ Wir sind für die Energiewende und die schnellstmögliche Abschaltung aller
Atomanlagen weltweit.
❥Wir sind für die Nutzung regenerativer Energien, wie Wasser-, Wind- und
Sonnenkraft.
❥Wir sind für vielfältigen Widerstand gegen die anstehenden
Castortransporte nach Lubmin!
Fight the power, Fuck the system … wenigstens ein bisschen!"
(Quelle: http://hihgw.org/2010/11/castoralarm/ )
"Fight the power", DAS Motto der Atomkraftgegner. Ich schmeiss mich weg!
Ich habe auch schon Slogans für die Demo:
"Leute holt die Kerzen raus – hier gehn bald die Lichter aus."
"Ist der Strom dir jetzt zu teuer – komm und setz dich her ans Feuer!"
"Sehen, wo das Licht ausgeht, könnt ihr wenn der Wind nicht weht."
Mir fallen nachher bestimmt noch welche ein..
Schön, dass dich die Hedonist_innen erheitern konnten und dich gleich motiviert haben selber ein paar amüsante Verse zu schreiben. Du bist scheinbar auch der Meinung, dass Spaß auch Politik machen kann.
Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt.
ich sags ja immer, mens_ana…. wenn der nicht auf seine alten tage auch noch zur hedonistin wird 😉
Wow, was für arme, verwirrte Würstchen!
Die Hedonist_innen können halt auch ohne Atomkraft verstrahlt sein. ( http://www.tip-berlin.de/files/mediafiles/31/Atom… )
btw: Kannst du eigentlich auch was inhaltliches beitragen oder nur rumpöbeln?
Jetzt mal im Ernst – was soll man zu diesem Unfug denn noch beitragen. Ich werde mir das Ganze morgen schön vom Fenster aus mit nem Glühwein ansehen! Das ist mein Beitrag! Generell gilt aber selbstverständlich: Atomkraft NEIN NEIN!
In welchen Punkten hast du denn den Unfug ausgemacht?
Am Fenster sitzen und glotzen, willst du doch nicht ehrlich als "Beitrag" verkaufen?
Du hast also eine Meinung, bist aber nicht bereit für sie einzutreten, obwohl du dazu nur aus dem Haus gehen müsstest? – Sorry, aber ich kann nicht an mich halten und konfrontiere dich mit deine eigenen Worte: armes, verwirrtes Würstchen!
Ich habe eine Meinung und ich gehe ganz sicher nicht morgen dafür auf die Strasse. Viel mehr lasse ich zB meinen PC 24/7 laufen und hab alle anderen Geräte mindestens auf Standby.
Dennoch respektiere ich die Leute, die gegen Atomkraft auf die Strasse gehen wollen. Diejenigen, die aber lieber das "System fucken" wollen und schon mal die Rote Hilfe Hotline angeben, weil sie sicher wieder mißverständlicherweise beim Steinewerfen auf Bankfilialen von den Cops mitgenommen werden, die sollen mit ihren wirren Ideologien doch bitte zu Hause bleiben. Kostet nur Geld und richtet schaden an Mensch und Bauwerk an. Wie Du merkst, die Jungs vom schwarzen Block können bei mir nicht so richtig landen. Claudia Roth soll jedoch morgen gerne marschieren, da bin ich ganz tolerant!
Wenn Du doch noch spontan Lust auf nen Glühwein kriegst, ich reiche euch gerne was raus, so lange der Vorrat reicht!
Keine Ahnung, wie du jetzt den gewagten Bogen von den Greifswalder HedonistInnen über Anti-Atom-Proteste hin zu Steineschmeißern schlägst…
Vom Schwarzen Block war nie die Rede, es werden friedliche Demonstrationen angekündigt und begrüßt.
Ich kann mir vorstellen, dass die Rote Hilfe einen Ermittlungsausschuss stellt – auch hier kapier ich nicht, was das Problem ist. Wenn du mal mit Repressionen konfrontiert wirst und dir auf ner Sitzblockade die Zähne von zugekoksten Polizisten rausgeboxt werden, würdeste vielleicht auch gern Hilfe erfahren, um Gerechtigkeit zu erwirken.
Aber du sitzt ja schon am Fenster, wie soll dir da sowas passieren?!
PS: "Fuck the system, wenigstens n bisschen" ist eine Textzeile aus einem Lied von der Münchener Rap-Kombo Blumentopf. Aber sowas hören ja nur Steineschmeißer…