Am heutigen Tag beginnt die Antihomophobie- und Antisexismuswoche, die mit vielfältigen Veranstaltungen informieren und aufklären möchte. Überschattet wird der Auftakt mit homophoben Schmierereien direkt vor dem Eingang des Audimax in der Rubenowstraße. „Homosexuelle=Volkstod“ ist zu lesen, sowie „Gender-Mainstream ist krank“. Dahinter das Kürzel ANG, das möglicherweise für Autonome Nationalisten Greifswald stehen könnte. Der Schriftzug erinnert sehr an die Graffitis, die während der Erstsemesterwoche rund um die Mensa entstanden und für eine „NS-Hochschulgruppe“ warben.
Der AStA möchte sich zu den Vorfällen derzeit noch nicht äußern. Immerhin zeigt sich, dass sich mit der Thematik bereits jetzt auseinandergesetzt wird. Wenngleich sich die Anzahl rechtsextremer Schmierereien in den letzten Wochen erheblich erhöht hat, sei dies nach Angaben des Rechtsextremismus-Experten Günter Hoffmann allerdings kein Indiz für einen steigenden Rechtsextremismus. Im Zusammenhang mit den rechtsextremistischen Schmierereien vor der Mensa teilte er dem webMoritz gegenüber mit, dass diese eine „reine Provokation“ darstellen.
Foto: Patrice Wangen
Bravo, haben sie es uns mal wieder richtig gezeigt.
Können diese Schwachmaten eigentlich auch noch was anderes, als im Schutze der Dunkelheit ihrer Dummheit unter Verwendung von Sprühdosen Ausdruck zu verleihen?
Ach ja, sie können zur 24h-Vorlesung kommen, wo sie aber vor lauter Nationalstolz das Maul nicht aufkriegen.
Also wenn das die Vorkämpfer für ein 4. Reich sein sollen, setzen sie sicher darauf, dass sich der politische Gegner im Verlauf der Revolution totlacht.
Naturlich trotzdem sehr unschön diese Aktion! Nur muss man hier den schmalen Grat beschreiten, den ANG-Trotteln nicht zu viel Bestätigung zukommen zu lassen, aber die Präsenz selbiger auch nicht zu verharmlosen. Mit einem Präventionstag im Jahr und lustigen Postkarten ist die Arbeit gegen Rechtsextremismus hier jedenfalls nicht getan.
Am Mittwoch hat die NPD einen Infostand auf dem Fischmarkt angemeldet. Wäre die nächste Gelegenheit, selbst aktiv zu werden und den Nazis zu zeigen, dass sie sich mal verpissen können.
Endlich mal eine differenzierte und fundierte Äußerung zu diesem Thema, überraschender Weise ohne Rechtschreibfehler…
Wie jetzt langsam klar wird, war die Schmiererei offensichtlich eine Aktion der (merkbe)frei(t)en Kräfte aka Nationale Sozialisten Greifswald: http://tinyurl.com/35hhbdj
Leute ihr seid mir zu krass… Da gibt es mittlerweile Angriffe auf Leib und Leben und Ihr wollt euch weiterhin über lächerliche Schmierereien echauffieren..?
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Die Spirale dreht sich unaufhaltsam…
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Naja, wenn die Nazis sich dafür auf ihren webseiten abfeiern hat das nichts mit Abwegigkeit, Sturheit oder Versteifungen zu tun, sondern kann als faktisch gegeben gelesen werden.
"während aber gleichzeitig jede Frage nach linksextremismus in lächgerliche gezogen wird "
Ins Lächgerliche wurde gar nichts gezogen, nur bezweifelt, dass der Verbindungsstudent Opfer 'linksextremistischer' Gewalt geworden ist. Die Beschreibung der Täter in der Pressemitteilung der Polizei ist um einiges zurückhaltender als in der OZ und MVregio. Ich weiß ja nicht, woher du dein Wissen beziehst, aber vielleicht würde dir ein bisschen Subkultur-Interesse, insbesondere für die Greifswalder Szenen, gut tun. Dann wäre dir sehr schnell klar, dass der Begriff 'Linksextremismus' für besoffene Punks, die einen Burschenschafter verkloppen, schlicht und ergreifend falsch gewählt ist und das in der Tat eine andere Qualität hat, als entsprechend geplante Sprühaktionen.
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Bezüglich der gesprühten Hassparolen finde ich es etwas krass, sie als 'lächerlich' zu bezeichnen. Ich finde es auch nicht zu weit hergeholt, sie in direkten Zusammenhang zu bringen mit den rechtsradikalen Sprühaktionen, angesichts der doch recht deckungsgleichen Methodik (und Handschrift, wenn man gesprühte Druckbuchstaben in Fontgröße 7500 als solche bezeichnen kann). Dass Rechtsextremismus in Greifswald präsent ist, kann nicht ignoriert werden. Dass linke Gewalt in Greifswald präsent ist, wurde nun kürzlich leider auch wieder belegt durch den tätlichen Angriff und Raub gegen den Verbindungsstudenten durch eine große Gruppe von Leuten, deren Beschreibung und anschließende Konfrontationssuche bei den Verbindungshäusern "nicht unbedingt auf Rechtsradikale schließen lässt" ;-). Insgesamt herrscht ein hoher Grad an Intoleranz in dieser Stadt, dem es entgegenzuwirken gilt.
"Insgesamt herrscht ein hoher Grad an Intoleranz in dieser Stadt, dem es entgegenzuwirken gilt. " Die beste Äußerung, die ich seit langem hier lesen durfte. Die Frage ist nur wie schaffen?
aber back to topic:
Provokation ist das Stichwort- Es läuft eine Themenwoche an und genau da gibt es dieses Graffito. Mal davon abgesehen, dass diese Thematik schwer offen "bekämpft" werden kann, haben diese Leute ja in der Vergangenheit gezeigt, dass sie das Tageslicht und offene Diskussionen scheuen.
dabei fällt mir gerade auf, dass es sehr intolerant von mir ist, gegen Intoleranz zu sein … 😀
Ich toleriere deine Intoleranz der Intoleranz. =;o)
Man sollte nicht kleinlich sein, aber es muss auch Grenzen geben. Den Angriff auf den Verbindungsstudenten, von Menschen die sich leider möglicherweise sogar für links halten, finde ich auch voll daneben. Sicherlich sollte man m.M. nach die Auseinandersetzung mit dem Verbindungs(un)wesen suchen, jedoch nicht die physische, denn dies widerspricht jedem Grundsatz von Verhältnismäßigkeit und somit jeglicher Gerechtigkeit (die ja Basis jeglichen emanzipatorischen Denken und Handelns ist). Wenn Nazis aber versuchen öffentliche Räume zu okkupieren (z.B. durch Sprühaktionen oder Infostände wie morgen) sollte man ihnen entschlossen entgegentreten und sie die Intoleranz gegenüber ihrer Intoleranz deutlich spüren lassen.
Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?
Ein Zusammenhang besteht hier höchstens indirekt… Als Laie was die Situation in Greifswald betrifft vermute ich, dass wir einfach nicht über genug "rechtes Personal" verfügen hier… organisiert sind noch weniger und so muss eine Strategie mit wenig Aufwand viel Wind zu machen gründlich überlegt sein…
Und aus´m Webmoritz Semesterstart und Aktionswochenankündigung lesen und dann pünktlich irgendwelchen Mist sprühen kann sogar einer ganz allein machen…
Dem widerspricht eine "Pressemitteilung" der Greifswalder Antifa ( und plötzlich gibt es sie doch ;)) Darin heisst es: "“In der Vergangenheit konnten wir Mitglieder der „Nationalen Sozialisten Greifswald“ dabei beobachten, wie sie ihre Parolen an Wände schrieben."
Den Wahrheitsgehalt kann sich jeder selbst abwägen… Mir ist das ein Widerspruch zuviel…
Seit wann schaut die lokale Antifa zu..? Und woher weiss man wer wo organisiert ist..?
Weiterhin glaube ich einfach , dass durch übertrieben gewählte reisserische Überschriften und permanenter Berichterstattung die teilweise an Hetzerei gegenüber Verbindungen etc. grenzen eine Wut in einige geimpft wird die sich dann spontan in einer Überlegenheitssituation entlädt.
Ob es nun "Braune" Horden oder "rote Horden" sind spielt keine Rolle… Denn der Mensch steht im Mittelpunkt und darin liegt bekanntlich das Problem…
Da bereits ein Kommentar von mir durch die Redaktion editiert wurde hoffe ich durch eine andere Formulierung meiner Meinung zum Ausdruck zu verhelfen.
Ich freue mich über die sachliche Artikelüberschrift und hoffe, dass auch in Zukunft nicht mehr auf übertriebene und unsachliche Überschriften gesetzt wird. Die vermulich politisch orientierten Ereignisse in der letzten Zeit sind in meinen Augen "ein Pfund zuviel" für eine schöne Stadt wie Greifswald. Wir sind die Bürger der Stadt und sollten geschlossen gegen Intoleranz, Gewalt, Sachbeschädigungen, etc. vorgehen. Egal von welcher Seite.
ach ja haben sie es wieder geschafft aufmerksamkeit zu erzeugen….die stadt(oder doch die uni…wer weiss das schon) reagiert mal wieder viel zu spät…warum sind diese schmiererein noch nicht entfernt?!
aber wenigstens sind alle referenten bereit ihre vorträge zu halten, denn das gegenteil würde den wundervollen graffittikünstlern nur noch mut zu sprechen!!!!
also mittwoch sind wir dabei das wird priiiimaaaaa*sing*