In der vergangenen Woche machten homophobe Beleidigungen die Runde. Grund genug, dass sich mit der Thematik weitergehend beschäftigt wird: In der kommenden Woche findet die vom AStA organisierte Antisexismus- und Antihomophobiewoche vom 8. bis zum 12. November statt. Auch moritzTV hat passend zur Woche drei Kurzfilme gedreht. Die Referenten für Gleichstellung, Lisa Brokmöller, und politische Bildung, Kilian Dorner, planten die Aktionstage. „Wir legten großen Wert darauf, die Veranstaltungen und Inhalte möglichst vielfältig zu gestalten“, erklärt Kilian. So werden rund um das Thema einige Vorträge, ein Film und ein Workshop informieren.
Zur Einstimmung hält Professor Wöll am Montag, dem 8. November, einen Vortrag über Genderfragen in der tschechischen Literatur und Kultur. Ab 20.30 Uhr referiert der Lehrstuhlinhaber für ost- und westslawische Philologie im Hörsaal 3 im Audimax.
Politisches Kino wird dann am Dienstag, dem 9. November, im Cinestar gezeigt. Ab 20.30 Uhr gibt es den Film „Prinzessinnen der Straße – Princesas“. In dem Film geht es um zwei Prostituierte in Madrid, um Freundschaften und um Einwanderungsprobleme. „Princesas“ von Fernando Léon de Aranoa bekam drei Goyas, den spanischen Filmpreis. Die Kinokarten können im AStA-Büro für zwei Euro erworben werden.
Mit Homophobie im Reggae setzt sich der Vortrag von Peter Madjarov, Mitglied beim Arbeitskreis kritischer JuristInnen, am Mittwoch auseinander. Obwohl man es nicht vermuten würde, gibt es da einige Beispiele: Diskussionen gab es um den Reggae-Künstler Sizzla, der 2005 in seinem Lied „Nah Apologize“ klar gegen Homosexuelle singt. Um diesen wird es vorrangig im Vortrag gehen, der um 20 Uhr im Hörsaal 3 im Audimax beginnt.
Im IKuWo, Goethestraße 1, wird in einem Vortrag über sex-positiven Feminismus ab 20 Uhr informiert. Die Referentin Dr. Laura Méritt ist sex-positive Linguistin und stellt dar, dass Lust und Genuss durchaus als Teil der emanzipatorischen Theorie verstanden werden kann. Generell soll die Bewegung, die in den 80er Jahren in den USA entstand, dargestellt werden. Organisiert wird die Veranstaltung von der Greifswalder Sektion der Hedonistischen Internationale, die herzlich alle Menschen, die ihre Vorurteile überwinden wollen, einlädt.
Einen interessanten Interaktiv-Workshop bietet AStA-Referentin Lisa Brokmöller, die die Woche mit dem Referenten für politische Bildung Kilian Dorner organisierte, an. Das Thema: Geschlechtsverwandlung. Alle, die schon mal wissen wollten, wie sie nach einer Geschlechtsumwandlung aussehen würden, sind eingeladen. Dazu sollten die Teilnehmer Socken, jeweils eine Schere und verschiedene Kleidungsstücke mitbringen. Der Workshop beginnt am Mittwoch um 20 Uhr im AStA-Büro, Domstraße 12.
Am 12. November findet ein Plenum zum Thema „Don´t ask don´t tell“, Homosexualität in Alltag und Beruf, statt. Geleitet wird die Veranstaltung, die um 20 Uhr beginnt, vom StuPa-Mitglied und studentischen Senator Korbinian Geiger, der 2008 ebenfalls das AStA-Referat für Queer und Gleichstellung innehatte. Es soll mit verschiedenen Gästen darüber diskutiert werden, wie verschiedene Institutionen zu diesem Thema stehen. Auch Gäste dürfen im Hörsaal 3, wieder im Audimax, zur Diskussion beitragen.
Den Abschluss findet die Woche bei der Gender Trouble-Party im Kontorkeller am Markt. Unter dem Motto „Erntedankfest“ kann am Freitag, dem 12. November, ab 23 Uhr, gefeiert werden.
Die beiden AStA-Referenten Lisa Brokmöller und Kilian Dorner freuen sich auf die kommende Woche. Sie hoffen auf rege Beteiligung und dass alle Studierenden interessante Programmpunkte finden. „Denn“, so Kilian, „Es ist wichtig sich mit Vorurteilen und Diskriminierung auseinanderzusetzen.“
Flyer: AStA Greifswald, Foto: Gabriel Kords (keine CC-Linzenz, alle Rechte vorbehalten)
In Bezug auf Lisas Workshop wäre der Terminus 'Geschlechtsverwandlung' sicher passender als 'Geschlechtsumwandlung' und so wird es die AStA-Referentin sicher ausgedrückt haben. Ansonsten Daumen hoch für die Veranstaltungsreihe!
Schön, dass beim Gleichstellungsreferat sich doch etwas bewegt. Sogar die Greifswalder Nazis sind jetzt gezwungen, sich mit dem Thema auseinander zu setzen!
Nun bin ich gespannt, ob demnächst auch etwas zur Gleichstellung -Mann und Frau- kommt. Außerdem vermisse ich die Zusammenarbeit mit dem IZFG. Aber erstmal viel Erfolg!
Ich denke, dass sich viel bewegt, doch oft sind es eher kleinere dinge,die die zeit auffressen und diese findet man gar nicht in der öffentlichkeit wieder um auch andere zu schützen….
aber auch ich wünsche gutes gelingen.