Auch dieses Jahr wird Greifswald wieder „zur südlichsten Stadt Skandinaviens“. Den Besucher erwartet auch beim 17. Nordischen Klang eine bunte Mischung aus Theater, Konzerten, Filmen, populärwissenschaftlichen Vorträgen, Ausstellungen und Lesungen. Unter dem Motto „bunt, schräg, frech“ steht der Nordische Klang dieses Jahr ganz im Zeichen der Insel Island. Die Kulturwoche liegt in der Zeit vom 1. bis zum 9. Mai.
Die offizielle Eröffnung findet an diesem Freitag, dem 2. Mai, im Theater Vorpommern statt. Es werden der Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff und der isländische Botschafter aus Berlin, Ólafur Davidson, anwesend sein. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgt das deutsch-isländische Ensemble adapter.
Am Sonntag stehen 3 Veranstaltungen rund um den Ryck auf dem Plan. Los geht es um 13Uhr mit einem Konzert der Greifswalder Uni Bigband und den Groovties. Um 14:30 folgt in der Galerie „Orientation“ eine Fotoausstellung über die dänische Insel Bornholm und 16Uhr wird Trixi Gülland einen Vortrag über die Fahrt mit dem Vikingerlangschiff „Seehengst“ von Roskilde nach Dublin an der Museumswerft halten.
Am Abend gibt es dann im Theater Vorpommern ein Jazzkonzert mit Viktoria Tolstoy und Svante Thuresson.
Um die isländische Sprache – die älteste noch gesprochene germanische – zu schützen, wurde sich auf Island unter anderem einer eher unkonventionelle Methode bedient: man hat kurzerhand Grammatikregeln oder Hinweise zum korrekten Gebrauch der isländischen Sprache (witzig bebildert) auf die Milchkartons gedruckt. Eine Ausstellung dieser Milchkartons wartet am Montag ab 11:00Uhr im Nordischen Institut auf Besucher, die noch nie bei einer solchen Ausstellung waren!
Ragnheidur Gröndal: Mo 05.05 – 22Uhr St. Spiritus |
Ragnheidur Gröndal (CD-Cover rechts) und Gudmundur Pétursson spielen am Montag um 22 Uhr im St. Spiritus. Gröndal ergatterte 2003 beim Eurovision Song Contest den 9. Platz und sang auch 2008 beim Vorentscheid mit. Die Schwedin LaGaylia Frazier spielt am Dienstag in der Dompassage ab 21Uhr Classic Soul und Rock mit Band.
Wer es in den folgenden Tagen wieder etwas piano angehen will, dem sei der Vortrag der isländischen Ingenieurin und Kinderbuchautorin (Kinderbuchlesung mit ihr bereits am Dienstag 11Uhr in der Stadtbibliothek) Yrsa Sigurdardóttir über erneuerbare Energien auf Island Mittwoch um 18Uhr empfohlen.
Ebenfalls Mittwoch, aber schon 15:30Uhr, wird in der Stadtbibliothek Hans Fallada auch noch ein Vortrag über die Musikerin Björk von Frithjof Strauß (Lehrstuhl für nordische Philologie) gehalten.
Am Donnerstag wird im Pommerschen Landesmuseum um 21Uhr das dänische Drama „Nach der Hochzeit“ zu sehen sein.
Parallel zum Programm gibt es vom 02.05 bis 09.05. skandinavische Wochen in der Mensa am Schießwall und nordischen Radioklang auf radio 98eins (01.05.-09.05. von 19-23Uhr).
Natürlich findet noch viel mehr statt. Einen kompletten Überblick der Veranstaltungen und die Eintrittspreise gibt es hier: www.nordischerklang.de.
Wir sind gespannt und werden berichten.
Abschließend noch der schöne Moritz TV Trailer:
bin ich der einzige, der meint, dass diese kulturwoche ein strukturelles defizit hat? ich bin enttäuscht (war es auch schon die letzten jahre) ob der horrenden eintrittspreise für die veranstaltungen. unter den förderern und sponsoren sind einige öffentliche institutionen, wie z.b. das kulturamt der stadt und das ministerium für bildung, wissenschaft und kultur MV. irgendwie habe ich das gefühl, dass an dieser stelle öffentliche gelder eingesetzt werden, die an vielen, die in den genuss dieser förderungen kommen sollten, vorbeigehen. kultur hat ihren preis, das weiss ich ja, aber die heutige veranstaltung im theater kostet beispielsweise regulär für nicht studenten 20€. ich erinnere mich dunkel an die podiumsdiskussion mit den kandidatInnen vor der OB-wahl. dort wurde festgestellt, dass studentInnen 49€ monatlich für freizeitgestaltung im weitesten sinne zur verfügung stehen. wie sieht das denn der rest hier? und die flaming-gruppe?
ich fand die preise eigentlich super. die meisten sachen waren ja sowieso umsonst. nur die großen events (und der film im cinestar) haben was gekostet und man hatte ja auch die möglichkeit einen pass für 35€ zu kaufen, dann hätte man alles wieder drin gehabt.
was ist denn das konkrete strukturelle defizit? einfach nur die preise?
ja, die preise stören mich. es sind doch eigentlich nur die ausstellungen und einige vorträge kostenfrei. ich finde es schwierig, dass öffentliche gelder dafür aufgewandt werden, aber das an der hiesigen bevölkerung kraft der eintrittspreise vorbeigeht. womit ich mich keinesfalls gegen die förderungen aussprechen will, sondern niedrigere eintrittspreise sehen möchte.
von 37 veranstaltungen waren 19 mit kosten verbunden und 18 kostenfrei (tresenlesen für 1,8€ oder so is nix).
ich finde, das ist schon ein ordentlicher schnitt. man muss eben auch bedenken, auf wie wenig schultern das ganze projekt lastet und dass zum großen teil viele organisatorische arbeiten von studierenden ehrenamtlich erledigt werden. wie viele öffentliche gelder investiert werden, weiß ich nicht und maße es mir daher nicht an zu beurteilen, ob veranstaltungen deshalb günstiger sein müssten. wahrscheinlich ist es immer einfach ein projekt, das nun schon so lange tradition hat, zu zerreden, als das zu sehen, was es an anstrengung kostet, es zu veranstalten. und einfach sagen „ach die preise sind zu teuer“ ist einfach keine konstruktive kritik. wie wäre es, wenn du dich selbst beim festival engagierst, damit es noch besser wird?
auch wenn nicht alles optimal läuft, aber ich ziehe den hut vor allen mitwirkenden des nordischen klangs und bin froh, dass er stattfindet. dann zahle ich auch gerne 6€ für ein gutes konzert (oder auch mal 10€, wenn es was wirklich besonderes ist), um etwas tolles am leben zu erhalten. denn mal erlich: normale konzerttickets liegen doch in den gleichen höhen. und wenn man normale konzerte mit einem großen festival vergleicht…naja…
mein tipp an dich: einfach mitmachen und dinge verändern, wenn es dich stört. jeder hat die möglichkeit sich in den nordischen klang einzubringen! 🙂
es gibt konzerte für 20€ und ich habe mich vor 2 jahren beteiligt und ein konzert für 5€ eintritt veranstaltet.
aber du hast natürlich recht mit der eigenbeteiligung.
naja, das konzert für 20€ kostete für uns studenten nur 14€ und ich glaube das ging extrem lange (ein normales konzert geht ja selten über eine stunde).
naja, normale konzerte können schon etwas länger gehen 🙂 und das mit den studenten ist eben mein kritikpunkt. es gibt eben auch greifswalder, die keine studenten sind, aber an denen in solchen fällen die öffentliche förderung vorbeigeht.
sonnige grüsse!