Heute erhielten wir per E-Mail dieses schöne Bild von Peter Multhauf. Er spielt damit ironisch auf die Aussage des Bundestagsabgeordneten Ulrich Adam an, bei den illegal erhaltenen Spenden des Siemens-Beauftragten Wilhelm Schelsky hätte es sich nur um Sachspenden etwa in Form von Kugelschreibern gehandelt. Nach Hausdurchsuchungen der Schlesky-Villa in Lubmin soll Adam nun tatsächlich insgesamt 110.000 Euro erhalten haben*.
Der ambitonierte Sammler von politischen Kugelschreibern ist Mitglied der Bürgerschaft in Greifswald, für die Fraktion „Die Linke“. Zu dem Foto sendet er uns zusätzlich einen Leserbrief, die wir für beachtenswert halten:
„Nach einer Woche hartnäckigen Schweigens hat gestern unsere einzige vor Ort erscheinende Tageszeitung, die „OZ-Lokalzeitung für die Universitäts- und Hansestadt und Umgebung“ ein paar dürre Zeilen zu der CDU-Korruptionsaffäre verlauten lassen. Unter der Überschrift „CDU steht zu Ulrich Adam“ zitiert sie dabei den CDU-Kreischef Liskow, der noch nicht mit Adam habe reden können (Adam ist auch Mitglied des Kreisvorstandes). Deshalb falle es ihm noch schwer, „bestimmte Dinge zu bewerten“!
Dabei ist längst bekannt, dass auch Liskow im Zusammenhang mit dem Landtagswahlkampf 2006 Gelder von Schelsky erhalten hat. Angeblicher Unterschied zu den „Kugelschreibern und Flyern“ für Adam: „Sie wurden ordnungsgemäß verbucht.“
Reiner Zufall: Die im April 2002 von der AUB am Greifswalder Markt eröffnete Landesgeschäftsstelle Mecklenburg-Vorpommern hatte bis zu ihrer Schließung nach der Verhaftung Schelskys ihren Sitz auf dem Greifswalder Markt 4, wo auch heute noch die CDU-Fraktion der Greifswalder Bürgerschaft und das Wahlkreisbüro des Landtagsabgeordneten Liskow, gleichzeitig Präsident der Greifswader Bürgerschaft, ihren Sitz haben.
Und vielleicht doch ein wenig pikant: Sie alle zahlen Miete an eine GbR, an der Frau Liskow, die Gattin des CDU-Kreischefs und Herr Mundt, Mitglied der CDU-Fraktion der Bürgerschaft und Vorsitzender des Finanzausschusses dieser Einrichtung, beteiligt sind. So ist es dann sicher auch keine Überraschung, vom selbstgewählten Motto dieser von der CDU (im Bündnis mit SPD und auch zwei FDP-Leuten) dominierten Bürgerschaft zu erfahren: „Suchet der Stadt Bestes“ (nach Jeremia 29,7). Haben es etwa einige schon gefunden?
Weiter: Wenn der gerade mit einer eindrucksvollen Werbe-Materialschlacht wiedergewählte Oberbürgermeister, Herr Dr. Arthur König, aus seinem Arbeitszimmer schaut, wo sieht er dann wohl hin?
Richtig, er sieht Markt 4, den Sitz „seiner“ Fraktion und seines Unionsfreundes Liskow. Heute beteuert König in der Ostsee-Zeitung, er habe „Spenden für seinen Wahlkampf von rund 50 Unternehmen, Einzelpersonen, Institutionen“ erhalten, die er vorher angeschrieben habe. Keiner der erhaltenen Beiträge habe 10 000 Euro überstiegen und sei also auch nicht deklarierungspflichtig gewesen. Und, ungefragt: „Unter den Spendern waren weder Wilhelm Schelsky, noch die AUB und auch nicht Dong Energy.“ Nach der Summe der eingeworbenen Spenden oder gar den Namen der Spender fragt unsere „Unabhängige für Mecklenburg-Vorpommern“ nicht.
Ich werde auf der nächsten Bürgerschaftssitzung am 5. Mai danach fragen. Vielleicht erfahren wir dann auch etwas über Spender des Oberbürgermeisterwahlkampfes 2001. Damals war Wilhelm Schelsky noch ein freier Mann mit sehr viel Geld und eröffnete dann im Juni 2002 gemeinsam mit dem gerade gewählten Oberbügermeister Dr. König „mit einem Festakt auf dem historischen Marktplatz vor mehr als 200 Gästen die schönste AUB-Geschäftsstelle“ (zitiert nach: AUB-Intern Nr. 26).
Letzte Meldung heute: Während der CDU-Landesvorstand (stellvertretender Vorsitzender: Adam) von einem „schwerwiegenden Fehler Adams“ spricht, hat sich der Vorstand des Kreisverbandes der CDU gestern in einem einstimmig gefassten Beschluss hinter Adam gestellt. „Er ist einer von uns, wir sehen zur Zeit keinen Grund, uns von ihm zu distanzieren.“ Dem ist fast nichts hinzuzufügen.
Oder vielleicht doch: Die Zeiten ändern sich! Vielleicht schon bis zum 5. Mai. Im Anschluss an den öffentlichen Teil soll es eine Fortsetzung der Sitzung geben. Dann will der Oberbürgermeister – hinter verschlossenen Türen – etwas über „wichtige Angelegenheiten der Stadt“ mitteilen…“
ff
Peter Multhauf, Greifswald, Mitglied der Fraktion Die Linke.
der Bürgerschaft der Hanse- und Universitätsstadt Greifswald
>Mein Dank an den Autor für die Kopie dieses Textes.
* Adam selbst ist noch dabei eine Übersicht der illegal erhaltenen Spenden aufzustellen. Eine sechsstellige Zahl schließt er selbst dennoch aus. Die Summe von 110.000 Euro stammt aus der Süddeutschen Zeitung, die sich auf Polizeiberichte beruft.
ll
*Update* 27.4. Gerade bei :
Die Summe soll nun laut Adam 60.000 Euro hoch sein. Mehr im Spiegel-Magazin morgen. (Danke für den Tipp an unseren Leser).
*Update* 27.4. Gerade bei Spiegel-Online:
Die Summe soll nun 60.000 Euro hoch sein. Mehr im Spiegel-Magazin morgen. (Danke für den Tipp an unseren Leser).
dieser blog könnte eine echte alternative zur lokalzeitung werden und so die meinungsführerschaft der örtlichen cdu und ihren einfluss auf die medienlandschaft begrenzen. denn auch an dem lokalen fernsehsender ist nicht nur schelsky sondern auch der cdu-bürgerschaftler rainer steffens beteiligt. die hand die einen füttert, beißt man schließlich nicht.
noch am 17.02.07 berichtete die lokalzeitung über greifswalds große bauherren. einer der sich dort als „mitglied“ dieser gruppe der hiesigen immobilien-tycoons feiern ließ, war der landtagsabgeordnete und bürgerschaftspräsident liskow . zum damaligen zeitpunkt war er miteigentümer der immobilie markt 4 und insoweit mitvermieter an schelsky. seine behauptung, seine ehefrau sei miteigentümerin, wie er neulich dem ndr-nordmagazin berichtete, und er in die vermietung an die aub, schelskys scheingewerkschaft, nicht involviert gewesen und er habe nicht an den mieteinnahmen partizipiert, falsch. seine ehefrau ist wohl erst nachdem sich liskows lebensumstände veränderten, miteigentümerin der immobilie geworden.
aus der lokalzeitung
„Auch Bürgerschaftspräsident Egbert Liskow (50) schwärmt, wenn er über seine Projekte spricht – selbst, wenn man ab und an Ärger mit den Denkmalschützern habe. Schmückende Elemente wie Stuck seien ihm wichtig – zum Beispiel in der Johann-Sebastian-Bach-Straße 26, die er momentan mit Thomas Mundt aufmöbelt. Beiden gehören zudem die Immobilien Am Markt 4 und 5. Auffälliger Liskow-Besitz sind auch die markanten Giebelhäuser am Markt 26/27, Heimat für „S-Bar“ und „Ristorante Venezia“.“
http://www.ostsee-zeitung.de/archiv/index.phtml?Param=DB-Artikel&ID=2602660&Stichwort=j%FCrgens%20immobilien%20greifswald&seite=index.phtml
zu liskows immobilien-imperium gehörten noch andere grundstücke. so hatte er gemeinsam mit einem der mitgesellschafter der fa. iso-rüst das „stammhaus“ der bäckerei-kette junge im schuhagen von der stadt erworben und saniert. ein anderer gesellschafter der fa. iso-rüst-bau mit sitz in lubmin ist der präsident des unternehmerverbandes vorpommern. dieser ist noch an weiteren unternehmungen beteiligt. so an der fa. ris industrie- und kraftwerksservice mit sitz ebenfalls lubmin. wie in einem bericht des ndr-nordmagazins zu sehen war, wurden mitarbeiter dieses unternehmens bereits in dänischen kraftwerken eingesetzt. auf der homepage dieser fa. heißt es unter oft gefragt: „Habe ich einen festen Arbeitsplatz?Solange es ihn gibt.“ zynischer geht es fast schon nicht. bei diesen verbindungen verwundert es aber nicht, wenn sich der präsident des unternehmerverbandes, mdl/bü.-präs. liskow, die sich auch aus gemeinsamer zeit beim kernkraftwerk lubmin kennen, und auch die örtliche cdu so vehement für den bau des steinkohlekraftwerkes einsetzen.
Liebe Freunde,
ich freue mich über die hohe Begeisterung. Jedoch werden die Onlinemedien nie die Printmedien völlig ersetzen können.
Außerdem hat diese Website ganz klar den Fokus auf die Universität, wenn auch Greifswald nicht aus den Augen verloren werden soll. Ganz aktuell ist mit der Siemens-Affäre natürlich der Blick – auch der Studenten – etwas stärker auf die Stadt gerichtet, dies wird aber nicht auf Dauer so bleiben. 😉
Außer natürlich wir bekommen weiter jeden Tag neue Spendesummen und andere Skandale auf den Tisch. Das hoffe ich jedoch nicht.
Gruß in die Runde
[Dieser Beitrag wurde fälscherlicherweise unter dem falschen Login gepostet. Er stammt von S. Jabbusch]
@ fleischervorstadt-blog
ersetzen nicht, aber eine alternative sein. tatsächlich unabhängig und überparteilich. greifswald ohne uni und umgekehrt, wer kann sich dies vorstellen. dem sollte auch rechnung getragen werden. wie wäre es mit einer unterteilung in einen uni und lokalen bereich?
@ Anonymous:
sorry wegen der Verwirrung mit dem falschen Login.
Zur Sache: Die Idee ist an sich gut. Allerdings stellt aber neue Anforderungen / eine Erweiterung an die Website. Eventuell müsste man ein zweite Startseite programmieren, bei der die Kategorien anders geordnet werden (welche Kategorien wäre für einen Greifswald-Blog angebracht?). Die Greifswalder / Uni-Inhalte kann man ja meist sowohl für die eine als auch für die andere Startseite nutzen…
Das wäre jedoch das kleinere Problem. Schwerer stelle ich es mir vor, Leute zu finden, die gut und ausreichend über Greifswald schreiben. Obwohl… Das könnte natürlich genauso vom „mitmachen“ leben, wie der Uni-Blog derzeit.
Man kann ja mal anfangen und gucken wir es läuft.. Möglich ist alles. Aber: Gemach gemach und eins nach dem anderen 😉
@ jabbusch
das eine ist das technische, welches aber lösbar scheint. ansonsten sind nur die themen zu finden, die nicht von der lokalzeitung aufgegriffen werden oder die dort inhaltsleer und parteiisch veröffentlicht werden. uli rose und peter multhauf haben den blog schon entdeckt. man muss beide nicht mögen, aber es sind engagierte. warum sie nicht fragen, ob sie eine art ständige gastschreiber werden. könnte man den schwarzen und roten doch auch anbieten. schon hätte man kontroverse politische diskussionen in die sich sicher viele einbringen und vielleicht wieder neue themen setzen. die meldungen der beiden genannten zeigen doch auch, dass dieser blog auch jenseits der uni wahr- und ernstgenommen wird, daran kann man doch anknüpfen und dies ausbauen. gegenüber der lokalzeitung gibt es den vorteil, nicht eine bestimmte anzahl von seiten füllen zu müssen. es sind die themen und reaktionen darauf, die den blog erfolgreich machen können. ein zwei beiträge jeden tag, könnten da möglicherweise schon ausreichen. den rest machen die reaktionen aus.
Ich kann ja mal Mutke fragen, ob er Lust hat mitzuschreiben 🙂
Und wen fragt man bei der CDU? Vielleicht Torsten Heil? Oder Liskow? 🙂
Aber klar: Ich bin für alles offen. Wer hier einen Redaktionsaccount beantragt, wird sicher nicht abgewiesen.
Auf der anderen Seite denke ich, dass es manchmal gut ist, wenn eine Diskussion trotzdem durch Redakteure in Form von Artikeln noch „geführt“ wird… Gastkommentare sind dadurch natürlich nicht ausgeschlossen…
Das ist nicht schwer – zu berichten gibt’s genug über das, was in Greifswald passiert und nicht in der OZ steht… Aber eigentlich ist das nicht nötig: Es gibt ja den Ostsee-Zeitungs.-Blog, der erstklassig geschrieben ist, und den täglich zu lesen sich wirklich lohnt: http://ostsee-zeitung-blog.blogspot.com/!
@ jabbusch
wer denn von denen den „parteiauftrag“ bekommt, ist doch egal. es geht um meinungsvielfalt und positionen zu verschiedenen themen. die gastkommentare wollte ich auch nur als zusatzangebot verstanden wissen. die hauptthemen sollten schon von der „redaktion“ gesetzt werden und bestimmte diskussionsbeiträge auch moderiert und auch ggfls., wenn sie bestimmten regeln zuwiderlaufen, gelöscht werden.
diese ganze spendensache hat mich kein stück überrascht. die stadt und ihre eliten/institutionen ist schwärzer als die kohle, die dong hier verbrennen will. hier gibt es seilschaften, kumpanei und es wird sich in die eigene tasche gewirtschaftet. ich begrüsse es, dass dieser blog darüber berichtet, die lokale oz tut ja nie mehr als nötig in diese richtung. pfui spinne!
@ hrispm
moment!!! ist da einer voller vorurteile?
„Die CDU in der Hansestadt Greifswald ist einer der ältesten Kreisverbände der CDU Deutschlands, und zu jeder Zeit haben Mitglieder der CDU versucht, diese Wertvorstellungen zu bewahren und sie auch in der schweren Zeit des SED-Regimes zu pflegen. Dem Versuch der Gleichschaltung durch die Obrigkeit mit Mut, Entschlossenheit und Nächstenliebe getrotzt.“ (http://www.cdu-greifswald.de/kreisvorstand.html)
traust du denen, wirklich das von dir beklagte zu? 😉
gefunden:
„Für jede Hilfe dankbar“ Wie hoch war der Wert der Sachspenden, die der CDU-Abgeordnete Adam erhalten hat? Adam selbst nennt eine Summe von 60.000 Euro, Justizkreise gehen von 110.000 Euro aus…
…Auf Wilhelm Schelsky lässt Ulrich Adam nach wie vor nichts kommen. „Er war für den Greifswalder Siemens-Standort ein Rettungsanker“,…
… Sein Duzfreund habe Druckkosten für Wahlkampf-Prospekte, Kugelschreiber, Feuerzeuge und anderes Werbematerial bezahlt. Am Wochenende wurde bekannt, dass Adam den Gesamtwert dieser Sachspenden gegenüber Bundestagspräsident Norbert Lammert mittlerweile mit 60.000 Euro angegeben haben soll. Nürnberger Justizkreise beharrten gegenüber der Süddeutschen Zeitung jedoch darauf, im Zuge ihrer Ermittlungen bei Schelsky Unterlagen gefunden zu haben, die Zuwendungen von 110.000 Euro an Ulrich Adam belegen würden….
… Politische Gegenleistungen habe er dafür nicht erbracht. Schelsky, der auf ihn „immer einen seriösen Eindruck gemacht“ habe, habe seine Hilfe ohnehin nie gebraucht. Letztlich sei die Zusammenarbeit mit dem AUB-Chef, wie das Beispiel Siemens zeige, „für die Region fruchtbar gewesen“.
mehr: http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/116/171611/
@ uli rose
der ostsee-zeitungs-blog ist wirklich lesenswert. nur als wirkliches informationsmedium nicht wirklich geeignet. der betreiber ist ein ehemaliger redakteur der hiesigen lokalzeitung, der mit vorliebe die artikel seiner kollegen „zerpflückt“. wirklich neues und spannendes hat er selten zu berichten. er legt eher den finger in die wunden seiner zunft.
gefunden: leserbrief in der lokalzeitung
http://www.ostsee-zeitung.de/gr/lokales_grw_33333136383030.phtml
OB sollte Ross und Reiter nennen
Zu „Wie wurde der OB-Wahlkampf finanziert?“ (OZ vom 26. April) mailte uns Dr. Andreas Kerath, An der Klosterruine 7 a: Während alle anderen Parteien Ross und Reiter genannt haben, gibt der OB Dr. Arthur König die Höhe der Wahlkampfkosten nicht preis. Auch sein Hinweis, kein Geld von Herrn Schelsky bzw. dem AUB erhalten zu haben, führt nicht weiter. Herr Schelsky sitzt derzeit in Untersuchungshaft und wird wenig Möglichkeiten zum Spenden gehabt haben. Der AUB dürfte dazu nicht in der Lage sein.
Die Frage sei jedoch erlaubt, ob nicht dem Herrn Schelsky nahestehende Personen gespendet haben oder nicht noch Geld aus früheren Zuwendungen des Herrn Schelsky für den OB-Wahlkampf verbraucht worden sind? Allein wegen der möglichen Herkunft dieser Gelder haben alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt einen Anspruch auf brutalst mögliche Aufklärung. Diese nicht zu leisten gibt der zweiten Amtszeit schon jetzt einen zweifelhaften Beigeschmack ?
Nun ja – ich finde es komisch, dass es überhaupt die Bürger sind, die das fordern müssen…
warum geht der OB – gerade jetzt – nicht in die Offensive?
weil man bestimmte dinge auch aussitzen kann. das es funktioniert, zeigen doch etliche beispiele bei den schwarzen. warum fangen deren namen alle mit K an? (Kohl, Koch, Kö…;-))
es gibt da noch etliche fragen.
1. warum hat liskow gelogen, als er behauptete, seine frau sei gesellschafterin der gbr, welche die geschäftsräume an die aub/schelsky vermietet hat?
2. in welchen greifswalder unternehmen mit städtischer beteiligung war/ist die aub aktiv?
3. gab es eine einflussnahme von cdu-aufsichtsräten auf unternehmen mit städtischer beteiligung auf die dienste der aub zurückzugreifen?
4. wer waren die unternehmer/unternehmen, die königs wahlkampf finanzierten?
5.mit welchen dieser unternehmer/unternehmungen bestanden/bestehen geschäftliche verbindungen mit der hansestadt greifswald und/oder unternehmen an denen die hansestadt greifswald beteiligt war/ist?
bei längerem nachdenken fallen einem bestimmt noch mehr fragen ein. aber warum sich der mühe unterziehen? wahrscheinlich hält es könig wie mdb adam und antwortet nicht. noch einer der gern aussitzt.
http://www.abgeordnetenwatch.de/ulrich_adam-650-5699.html
Letzte Meldungen/Parteien/CDU/ | 03.05.2008 11:30 Uhr
Konsequenzen für Adam wegen Schelsky-Spenden gefordert
Greifswald (dpa/mv) – Nach dem Eingeständnis des Greifswalder CDU-Bundestagsabgeordneten Ulrich Adam, Spenden nicht ausgewiesen zu haben, fordert die SPD jetzt Konsequenzen. «Wenn ein Bundestagsabgeordneter die von ihm mitbeschlossenen Parteispenden- und Steuergesetze selbst nicht einhält, entsteht der Eindruck, die da oben dürften sich alles erlauben», sagte SPD-Kreischef Christian Pegel am Samstag in Greifswald. Die Sozialdemokraten kritisierten die «nur widerspenstige Aufklärungspolitik» von Adam und Teilen der CDU als «Hinhaltetaktik». Adam hatte eingeräumt, von dem AUB-Gründer Schelsky Sachspenden erhalten und nicht ausgewiesen zu haben.
http://www.ostsee-zeitung.de/mantel_2159.phtml?Param=DPA-Artikel&ID=iptc-wap-20080503-62-dpa_17658778&Ressort=&LC=1209812764
gefunden: https://www.ostsee-zeitung.de/archiv/index.phtml?Param=DB-Artikel&ID=3321918
Ein dickes Fell
Es ist schon faszinierend, das Beharrungsvermögen des Ulrich Adam. Seit fast drei Wochen stehen massive Vorwürfe gegen den CDU-Bundestagsabgeordneten im Raum. Genauso lang ist der Greifswalder auf Tauchstation. Eine kleine Verlautbarung gab es. Es gehe um ein paar Kugelschreiber, ließ Adam sinngemäß wissen.
Wäre Ulrich Adam ein ganz normaler Steuerzahler – sein Schweigen wäre verständlich. Der 57-Jährige sitzt aber seit 1990 im Bundestag. Und soll dort die Interessen der Menschen in Ostvorpommern vertreten. Eben diese – ob sie ihn nun gewählt haben oder nicht – haben ein Recht darauf, die Wahrheit über die Spendenaffäre zu erfahren. Was genau hat Adam vom dubiosen Lobbyisten Wilhelm Schelsky bekommen? Warum hat Adam dies verschwiegen? Und welche Gegenleistung könnte Schelsky erwartet haben? Ist der Greifswalder Abgeordnete wirklich noch unabhängig? Ist er wirklich nur seinem Gewissen verpflichtet?
Fragen, die auch Adams Parteifreunden auf den Nägeln brennen müssten. Je länger der Abgeordnete schweigt, desto größer wird der Schaden für die CDU im Nordosten. Denn die Dimension des Falls geht weit über die einer Steuerhinterziehung hinaus. Die Spenden des Wilhelm Schelsky stellen die Glaubwürdigkeit der Politik infrage.
Für Ulrich Adam gibt es spätestens seit gestern nur einen Weg: Er muss nicht nur seine Parteiämter ruhen lassen, sondern auch sein Berliner Mandat. Dies ist er den Wählern und seiner Partei schuldig.
auch noch gefunden: https://www.ostsee-zeitung.de/titel/mantel_titel_33333231383836.phtml
Affäre Adam: Jetzt ermitteln Staatsanwälte
• Politiker wird der Steuerhinterziehung verdächtigt • CDU-Parteikollegen in MV gehen auf Distanz • Rehberg: „Adam muss reinen Tisch machen“
Stralsund/Nürnberg/Berlin (OZ) In der Affäre um dubiose Spenden an den Bundestagsabgeordneten Ulrich Adam erhöht sich der Druck auf den Greifswalder CDU-Politiker. Die Staatsanwaltschaft Stralsund leitete gestern ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gegen den 57-Jährigen ein. Dies bestätigte Oberstaatsanwalt Martin Cloppenburg der OSTSEE-ZEITUNG.
Laut Cloppenburg geht das Verfahren auf Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft Nürnberg in der Siemens-Schmiergeld-Affäre zurück. Seit 2002 könne man gegen Bundestagsabgeordnete ermitteln, ohne deren Immunität als Parlamentarier aufzuheben, erklärte der Justizsprecher. Adam wird vorgeworfen, für Wahlkämpfe zwischen 1998 und 2005 Sachspenden von mehr als 110 000 Euro von dem umstrittenen Unternehmer Wilhelm Schelsky angenommen und verheimlicht zu haben. Adam selbst hatte Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) erst vor wenigen Tagen, nachdem in den Medien erste Vorwürfe gegen ihn laut geworden waren, erklärt, „Flyer und Kugelschreiber“ im Wert von 60 000 Euro „persönlich und ohne Gegenleistung“ von Schelsky erhalten zu haben (OZ berichtete). Der CDU-Politiker räumte ein, einen Fehler gemacht zu haben. Er habe inzwischen einen Steuerberater beauftragt zu prüfen, ob die Schelsky-Schenkung steuerpflichtig sei.
Wie ein Sprecher von Bundestagspräsident Lammert gestern sagte, prüft der Bundestag parallel zu den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen weiter, ob Adam mit den angenommenen Werbemitteln gegen Verhaltensregeln für Bundestagsabgeordnete verstoßen habe. Sollte sich der Verdacht illegaler Zahlungen an die Union erhärten, droht der Landes-CDU eine empfindliche Strafe in dreifacher Höhe der Gesamt-Spende. Adam lässt vorerst sein Amt als stellvertretender CDU-Landeschef ruhen, bis Lammert die Vorwürfe überprüft hat. Mit Ergebnissen ist laut Bundestag nicht vor Ende Mai zu rechnen.
Führende CDU-Politiker gingen gestern weiter auf Distanz zu Adam. Der Rostocker Bundestagsabgeordnete und frühere CDU-Landeschef Eckhardt Rehberg warf seinem Partei-Kollegen „Salami-Taktik“ vor. Es sei unerträglich, wie Adam mit Fakten hinterm Berg halte, bis es nicht mehr anders gehe. Er bringe damit die Partei immer weiter in Misskredit. Rehberg: „Adam muss endlich reinen Tisch machen.“ Der CDU-Landtagsabgeordnete Mathias Löttge forderte Adam auf, 2009 nicht wieder für den Bundestag zu kandidieren. Eine Kanditatur wäre den Wählern „nur schwer zu vermitteln“. Löttge nannte Adams bisheriges Verhalten eine „große Dummheit“. Spätestens seit den sogenannten schwarzen Kassen der Union Ende der 90er Jahre hätte Adam wissen müssen, was er tue. Der Image-Schaden für die CDU sei schon jetzt „gewaltig“, so Löttge weiter.
Ins Visier der Nürnberger Staatsanwaltschaft rückt unterdessen auch eine Wohnung Schelskys im Berliner Abgeordneten-Quartier Moabiter Werder. Zurzeit werde geprüft, ob es eine Verbindung zwischen diesem Appartement und Adam gebe, sagte Justizsprecher Andreas Quentin der OZ. Schelsky gilt als Schlüsselfigur in der Siemens-Affäre. Er soll vom Konzern illegal 50 Millionen Euro für den Aufbau der arbeitgeberfreundlichen Gewerkschaft AUB kassiert haben. Schelsky sitzt seit fast 15 Monaten in Untersuchungshaft. Der von ihm unterstützte Adam gehört dem Verteidigungsausschuss des Bundestages an sowie dem Beirat der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Post und Eisenbahnen.