Die Greifswalder Kunst-Studentin Martha Damus ist am vergangenen Wochenende mit dem Caspar-David-Friedrich-Preis ausgezeichnet worden. Die Studentin, die sich zurzeit für ein Auslandssemester an der Kunstakademie in Riga eingeschrieben und war extra für die Preisverleihung angereist. Der Caspar-David-Friedrich-Preis ist mit 2.000 Euro dotiert, außerdem werden Werke der Preisträgerin im Landesmuseum ausgestellt. Die entsprechende Ausstellung läuft noch bis zum 16. Mai.
Nach Greifswald, „weil es so schön ist“
Martha Damus hat ihr Bachelor-Studium der Kunst und der Kommunikationswissenschaft in Greifswald bereits abgeschlossen und „freiwillig noch ein Semester länger studiert, weil Greifswald so schön ist“ und um „den Bachelor nicht so runterzureißen“. Nach Greifswald gekommen ist die gebürtige Brandenburgerin aus Liebe zum Meer und weil sie an einem kleinen Institut studieren wollte – Greifswald war der erste und einzige Studienort ihrer Wahl.
Nach ihrer Rückkehr aus Riga wird Martha ihre Zelte in Greifswald allerdings abbrechen: Für ihr bisheriges Studium fand sie es wunderbar, an einem kleinen Institut zu studieren. Dort kenne man nach kurzer Zeit die Kommilitonen und Dozenten und zudem fühle sie sich in Greifswald gut ausgebildet. Trotzdem braucht sie nach dem bisherigen Studium nun einen Luftwechsel, auch wenn sie nicht ausschließen kann, dass sie auch weiter an einem kleinen Institut studiert.
Dass sie den Caspar-David-Friedrich-Preis erhalten hat, freut Martha verständlicherweise sehr. Damit, dass sie mal einen solchen Preis bekomme, habe sie nicht gerechnet, schreibt sie dem webMoritz auf Anfrage. Es stärke ihr Selbstvertrauen und bestärke sie darin, weiterzumachen – „wie und wo auch immer. Es ist einfach ein sehr tolles Gefühl, wenn sie Leute dafür interessieren, was man macht.“
Kostenlos zur Ausstellung
Kommilitonen, die sich ebenfalls dafür interessieren, was Martha so macht, können noch bis zum 16. Mai ihre Ausstellung im Pommerschen Landesmuseum besuchen – der Eintritt ist kostenlos. Die Jury des Caspar-David-Friedrich-Preises beschreibt ihre Werke so:
Ihre Verbindung zu Friedrich sieht sie selbst in Bezug zu Themen, die sich mit der Tragödie des menschlichen Daseins beschäftigen. Die fortschreitende Individualisierung und Ästhetisierung unserer Lebensumwelt und die Entfremdung des Menschen von der Natur hat ihre Wurzeln in der Romantik. Daran knüpft M. Damus mit ihrer Videoanimation „Rennfahrerfrühstück“ an, wo Fragen nach dem Sinn des Lebens zur Entdeckung des Absurden führen. Es sind die kleinen alltäglichen Dramen, die sie aufs Korn nimmt. Martha Damus arbeitet mit den Medien Zeichnung, Fotografie, Video und Ton und verknüpft sie in ihren Videoanimationen zu Kurzfilmen, die sie auch als Rauminstallationen präsentiert.
Die Animationen, poetisch, witzig und reflektiert zugleich, sind von einer starken Spannung der medialen Elemente geprägt. Sie sind technisch brillant gemacht, ohne dass sich das technisch Perfekte in den Vordergrund drängt. Die Gestaltung überzeugt in ihrer Präzision und Souveränität“
Fotos:
- Preisverleihung: Arvid Hansmann
- Bild „UnGemach“: privat
- Bild „Rennfahrerfrühstück“: Landesmuseum