Am Mittwoch, dem 25. November um 17 Uhr lädt das Greifswalder Bündnis „Schon vergessen“ zum Gedenken an den Obdachlosen Eckard Rütz auf den Vorplatz der Mensa am Schießwall. Rütz war vor neun Jahren, in der Nacht vom 24. auf den 25. November von drei jugendlichen Neonazis zu Tode geprügelt worden. Im Verfahren gab einer der Täter als Begründung für den Mord an, dass Rütz „dem deutschen Steuerzahler auf der Tasche“ gelegen habe.
Vor mittlerweile drei Jahren gründete sich das Bündnis „Schon vergessen“, um des Toten zu gedenken. Die Stadt hatte sich des Themas bis dahin nicht angenommen. Auch in den darauffolgenden Jahren hatte das Bündnis kritisiert, dass Vertreter der Stadt nur selten an der Gedenkfeier teilgenommen hatten. Zudem hatte man sich in der Verwaltung zunächst gegen einen 2007 gesetzten Gedenkstein gesträubt. Im letzten Jahr hatten knapp 50 Personen an der Veranstaltung teilgenommen.
Weitere Hintergrundinformationen findet ihr auf der Internetpräsenz von „Schon vergessen“, die allerdinge keine aktuellen Beiträge oder Termine enthält.
Foto:
Luisa Wetzel
Der Artikel wirkt schom polemisch wenn nicht mal auf der angegeben Seite diese Spinner als Neonazis bezeichnet werden…
Und auf dem Gedenkstein steht auch nur aus Zufall über die Mörder "Jugendliche mit neonazistischer Gesinnung". Und einer der Täter war auch nur zufällig Mitglied der NPD bis er – nicht wg. ideologischer Differenzen sondern wg. seiner charakterlichen Nicht-Eignung für Parteiarbeit – rausflog?
Ist das nicht auch der selbe Martin, der sich FÜR Ernst Moritz Arndt einsetzt und hier das Andenken eines Opfer von rechter Gewalt noch mal nachträglich mit Füßen tritt?
§ 189
Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener
Wer das Andenken eines Verstorbenen verunglimpft, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
ich bin immer wieder entsetzt, was man im Lager der Arndt-Befürworter für Leute findet 🙁 o.0
Wenn man keine Ahnung von Recht hat: Einfach mal Klappe halten!:
Verunglimpfen ist mehr als beleidigen; es setzt eine nach Form, Inhalt oder Motiv besonders schwere Kränkung voraus (Bay JZ 51, 786; Küper BT S 406).
Abgesehen davon: Die drei feigen Mörder von Eckhard Rütz zeigen, was für bösartige Lebewesen Menschen sein können. Es ist völlig unverständlich, dass die Stadt sich so passiv verhält. Völlig unverständlich ist aber auch, dass Sebastian sogar dieses traurige Thema benutzt, um seine Arndtkacke zu propagieren. Was Taktlosigkeit angeht, nehmt Ihr beide Euch, also Martin und Sebastian, nichts.
Warum tritt man das Andenken eines Opfers mit Füssen, wenn man die angebliche Herkunft der Täter bezweifelt?
Eckhard Rütz bliebe doch das gleiche Opfer, unabhängig davon, ob es sich bei den Tätern um Neonazis oder um Antifanten handelt – oder?
Gruß, Klaus
Naja, da inzwischen nicht nur ein Obdachloser in Greifswald getötet wurde und ich noch nichts von deutschen Antifaschisten, die Obdachlose ermorden, gehört oder gelesen habe, ist das für mich schon ein Unterschied.
Gerade bei der angemahnten Sensibilität hätte ich mich gefreut, das Wort Antifant hier nicht zu lesen. Pfui Spinne!
Ich hätte statt Antifant auch Polizist oder Bankkaufmann schreiben – wesentlich ist mir an dieser Stelle nur, dass die Herkunft des Täters nichts am Stellenwert des Opfers ändert.
Diesbezüglich ist es meines Erachtens auch nicht wichtig, wieviele getötete Obdachlose es wo gibt.
Gruß, Klaus
Mir ging es um das Wort Antifant, wie du dir sicher denken kannst. Du magst es witzig finden, aber dieser Jargon ist für mich eine eindeutige Positionierung!
Das Thema wurde hier schon an anderer Stelle ausführlich diskutiert. Ich bin aber trotzdem empört darüber, dass hier auf diese Weise und gerade unter diesem Beitrag damit gespaßt wird. Das tritt doch die Würde des Toten mit Füßen!
Ich finde weder ANTIFAler – ist das besser? – noch die Tötung von Obdachlosen witzig.
Meine Position gegenüber der ANTIFA oder deren Mitglieder sollte hier auch vorher schon bekannt gewesen sein und meine Position zu der hier betrachteten Tötung lässt sich aus meiner bisherigen Wortwahl hier wohl kaum ableiten.
Die Würde des Toten wurde allerdings genau dann mit Füßen getreten, als – wie hier von S. Jabbusch praktiziert – der Tod bzw. die Tötung des Obdachlosen für die politische Arbeit mißbraucht wurde um Personen eines anderen Standpunktes zu diskreditieren..
Meine Frage bleibt insofern bestehen: Warum ist die (soziale) Herkunft des Täters wesentlich für das Andenken oder die Würde des Getöteten?
Gruß, Klaus
Jetzt wird aus dem Mord (heimtückische und gemeinschaftliche Mordabsicht, die die Angeklagten vor Gericht sogar selbst eingeräumt haben) nur noch eine Tötung?
… Das haut jetzt echt dem Faß den Boden aus. Sorry, aber Du betreibst hier offenbar lediglich rechtsextreme Wortergreifungsstrategie, um Dir die Geschehnisse von damals entsprechend zurechtzubiegen. Für solche Provokationen, insb. am Todestag von Eckard Rütz, habe ich absolut kein Verständnis und klink mich daher aus der Diskussion aus.
Wieso "jetzt"? Lies einfach alle Beiträge – der Begriff des Tötens wurde nicht von mir eingebracht. Und sicher haben weder 17vier noch ich bei der (weiteren) Verwendung dieser Wortwahl eine Abwertung der Tat vornehmen wollen.
Gebogen habe ich übrigens gar nichts – lediglich eine Frage habe ich gestellt. Aber die willst Du offensichtlich nicht beantworten – oder kannst es vermutlich nicht.
Gruß, Klaus
1. nicht die soziale Herkunft, sondern die politische Einstellung war die Motivation für diesen Mord aus niederen Beweggründen
2. Die politische Motivation der Täter ist definitiv wichtig für das Andenken, Denn das Andenken ist somit gleichzeitig eine Mahnung. Diese Tat und ebenso die unzähligen anderen Morde, die seit der Wende von Neonazis sollten jeden vernünftigen Menschen daran erinnern, wie wichtig entschlossenes antifaschistisches Handeln auch heute noch ist. Und wie wichtig es ist, gesellschaftliche Bedingungen, die solche Taten und Täter hervorbringen, zu bekämpfen.
3. Das heisst nicht ANTIFAler sondern Antifaschist_innen.
Den Scheiss, den du bisher von dir gegeben hast, zeugt wirklich von geistiger und sozialer Armut. Womit du einmal wieder meine Vorurteile gegen Burschis ausreichend bestätigt hast.
"Diesbezüglich ist es meines Erachtens auch nicht wichtig, wieviele getötete Obdachlose es wo gibt. " – Ohne Kommentar, das spricht in seiner Menschenverachtung für sich.
von der Internetseite des Bündnisses "Schon vergessen?":
"Am 24.November sind die drei Jugendlichen Maik J. (16), Marcel L. (16) und Maik D. (21) nach einer Kneipentour auf dem Heimweg. Bei einer Telefonzelle an der Greifswalder Mensa entdecken sie den Obdachlosen Eckard Rütz. Nachdem der Älteste ihn noch gewarnt haben soll, dass es dort nachts gefährlich sein könnte, kommen sie auf die Idee ihn zusammen zu schlagen. Sie suchen sich dicke Baumstützpfähle, schlagen und treten auf seinen Kopf, Bauch und Oberkörper brutal ein. Wenig später bewegt sich Eckard Rütz nicht mehr, die Täter lassen von ihm ab Zumindest bis dem 16-jährigen Maik J. einfällt, dass Rütz sie anzeigen könnte. Während Maik D. Schmiere steht treten die anderen erneut auf den Wehrlosen ein. Eckard Rütz erliegt schließlich einer Gesichtstrümmerfraktur und einem Schädelbasisbruch. Nach der Tat gehen die Jugedlichen nach Hause und schauen fernsehen, so als wäre nichts passiert."
""Diesbezüglich ist es meines Erachtens auch nicht wichtig, wieviele getötete Obdachlose es wo gibt. " – Ohne Kommentar, das spricht in seiner Menschenverachtung für sich."
Du zitierst mal wieder sehr aus dem Zusammenhang gerissen.
Aber menschenverachtend ist an dieser Stelle vor allem, dass hier statt Beantwortung (m)einer simplen Frage einfach nur die Zahl der angeführten Getöten erhöht wird – und auch die von Dir vorgebrachte Beschreibung der Tat ersetzt hier keine Argumente oder die Antwort.
Gruß, Klaus
Hast du aber nicht und selbst wenn es ein Staatsdiener oder Bankkaufmann gewesen wäre, stellt sich die Frage welche Motivation der Täter hatte, jemanden der sozial ausgegrenzt und somit schwächer ist zu ermorden.
Da es bei Burschis aber usus ist nach unten zu treten und nach oben zu buckeln und ihr eine offensichtliche Affinität zum Recht des Stärkeren habt, wundert mich mittlerweile gar nichts mehr, von der Grütze die du hier loslässt.
Markomannia-Logik mal wieder: "die angebliche Herkunft der Täter bezweifel[n]" und gleichzeitig darüber philosophieren, "ob es sich bei den Tätern um Neonazis oder um Antifanten handelt" …
Klare Worte fand der, 2001 verhandlungsführende, Richter Wolfgang Loose: "Diese Tat ist an Brutalität kaum zu überbieten." "(Die Täter) haben sich als Herr über Leben und Tod aufgeschwungen und meinten das angeblich lebensunwerte Leben von Eckhard Rütz beenden zu dürfen." Weiterhin hätten sie seiner Meinung nach "aus Intoleranz und ihrer vom nationalsozialistischen Gedankengut geprägten Gesinnung" die Tat vollzogen und "im Sinn gehabt, diesen Menschen zu töten."
Kein Markomanne hat die Herkunft des Täters bezweifelt oder philosophiert, "ob es sich bei den Tätern um Neonazis oder um Antifanten handelt".
Es wurde allerdings durch Martin – der kein Markomanne ist – darauf hingewiesen, dass die referenzierte Seite von "Schon vergessen" selbst die Täter nicht als Neonazis bezeichnet.
Und ich habe nach der Einlassung von S. Jabbusch (an ihn) die Frage gestellt, was Zweifel an der Herkunft der Täter mit dem Andenken an das Opfer zu tun haben.
Analog dazu die Frage mit Bezug auf Dein Zitat des Richterspruches: Wäre die Tat denn an Brutalität zu überbieten gewesen, wenn kein prägendes nationalsozialistisches Gedankengut festgestellt worden wäre?
Ich denke "Nein" – aber die Antwort von S. Jabbusch, 17vier und Dir steht noch aus.
Gruß, Klaus
Bist du so bescheuert oder tust du nur so?
Das eine politische Motivation hinter diesem Mord steht, die auf einer asozialen Ideologie basiert, scheint für dich ja keine Rolle zu spielen. Aber wieso sollte dies auch, für euch Burschis gibt es ja auch unterschiedliche Wertigkeit von Menschen aufgrund ihrer Abstammung oder wieso werden bei euch nur Männer deutschen Blutes aufgenommen, die das Töten gelernt haben?
So Kinder, ihr habts mal wieder geschafft, die Kommentare werden geschlossen.