Am Donnerstag zwischen 11 und 14 Uhr sammelt die Grüne Hochschulgruppe in der Mensa Ideen für ein fahrradfreundlicheres Greifswald.
Seit einigen Wochen stellt die Stadt Greifswald Ansprüche auf den, ohnehin inoffiziellen, Titel „Deutschlands Fahrradhauptstadt“ und begründet dies mit dem hohen Anteil an Radfahrern im städtischen Verkehr. Doch der Griff nach dem Titel hatte auch verdeutlicht, dass das Radwegenetz der Hansestadt noch nicht unbedingt weltmeisterlich ist.
Die Vorschläge, die am Donnerstag zwischen dem kleinen und dem großen Speisesaal gesammelt werden, sollen auf einem Stadtplan visualisiert und anschließend an die Projektbetreuerin für ein neues Radwegenetz, Dr. Ruth Bördlein, gesendet werden.
In der Mitteilung der Grünen heißt es:
Da leider nicht alle Studierenden, Forschenden und Lehrenden an der Auftaktveranstaltung, auf der bereits Vorschläge gesammelt wurden, anwesend waren, geben wir ihnen nun die Möglichkeit, dies nachzuholen. Die Radfahrer selbst wissen am Besten, wo der Reifen drückt und das Radfahrerdasein zur Herausforderung wird und daher möchten wir diesen Erfahrungsschatz unbedingt in die Konzeptentwicklung einbringen.
Ein weiteres Anliegen ist es uns, die Studierenden und Mitarbeiter der Uni zum Nachdenken darüber anzuregen, wie diese Stadt aussehen könnte und sollte – Damit aus der Politik der Bürgerschaft ein „der Bürger schafft!“ wird.
Zudem wird darauf hingewiesen, dass Vorschläge auch direkt an Dr. Bördlein gesendet werden können: ruth.boerdlein[ät]uni-greifswald.de .
Habt ihr Ideen für das Greifswalder Radwegenetz? Diskutiert darüber im Forum!
Bild: Cornelia Bertram via jugendfotos.de
Schön, daß sich meine Grünen für so ein wichtiges Thema stark machen!
Ich habe direkt an Frau Bördlein geschrieben, vielleicht fällt jemandem noch was ein in Ergänzung:
Sehr geehrte Frau Bördlein,
ich lebe und fahre seit drei Jahren in Greifswald und möchte hiermit meine
Gedanken zu einer Verbesserung der
Fahrradsituation mitteilen.
1. Die Fahrradwege im Bereich der neugebauten Unterführung Grimmer Straße
bei der Botanik sind m. E. lebensgefährlich da zum einen die Kurve zu
scharf ist um genügend Sicht auf entgegenkommende Radfahrer/Fußgänger zu
haben und zum anderen keine Absperrung zum Autoverkehr gegeben ist.
2. gleiches gilt für die neugebauten Rad- und Fußwege am Bahnhof, es
sollten Spiegel aufgestellt werden, um einen weiteren blick um die Kurven
zu gewährleisten.
3. Die Domstraße sollte eine reine Fahrradstraße werden.
4. die Ampelphasen an der Europakreuzung müßten bis ca 20h eine kürzere
Taktung haben.
5. Wall und Tierpark sind Nachts nicht genügend beleuchtet.
6. zwischen der Fußgängerunterfuhrung am HBF und der Soldmannstraße ist es
aufgrund fehlender Ampel/Zebrastreifen ein gefährliches Unterfangen, die
Straße zu überqueren. Während der 1jährigen umbauphase hat sich dort eine
Frequentierung durch Fußgänger und Fahrradfahrer etabliert.
7. die Rubenowstraße ist aufgrund ihrer Kurvenführung für Fahrradfahrer
und Fußgänger lebensgefährlich. Links und rechts sind Universitätsgebäude
und es drängen sich dort über den tag zahlreiche personen.
mit freundlichem Gruß
Dominik W.
und die antwort erfolgte nur wenige stunden später:
Sehr geehrter Herr W.
vielen Dank für die Anregungen. Einige Punkte wurden bereits genannt,
die anderen werde ich in meine Übersicht, die sowohl an die
Stadtverwaltung als auch das beauftragte Planungsbüro weitergeleitet
werden, aufnehmen.
Mit freundlichen Grüßen,
Ruth Bördlein
man sieht, es lohnt sich (evtl.)
Sehr geehrter Dominik,
ich fühle mich leider berufen auf Deine Hinweise und Vorschläge Stellung zu beziehen.
Zu Punkt 1. und 2. : Auch Fahradfahrer sind Verkehrsteilnehmer im Sinne der Stvo. Fussgänger sind Fahradfahrern in der Regel bei einem Zusammenstoss unterlegen. Die neugebauten Fuß- und Radwege des Projektes Bahnparallele stellen einen guten Kompromiss zwischen Kosten und Nutzen dar. Da es wie überall auch verkehrsstarke- und schwache Zeiten gibt ist die Breite gut dimensioniert.
Hier kann ich leider nur darauf verweisen die Geschwindigkeit den Verhältnissen anzupassen. Ich erinnere auch gern mal an das STOP Schild für Autofahrer. Hier kann man nicht von Unzumutbarkeit sprechen. Bei angemessener Geschwindigkeit und vorschriftsmäßigem Fahren auf der rechten Seite des gekennzeichneten Radwegs. Und gerade in diesen Engstellen ist es unverständlich warum teilweise sogar Fahradfahrer nebeneinander die Kurven befahren.
Zu Punkt 3.: Den Vorschlag die Domstrasse als reine Fahradstrasse zu nutzen halte ich doch für etwas überheblich. Ein Blick auf das Straßennetz der Innenstadt genügt um zu sehen, dass das unmöglich ist. Der Vorschlag der Grünen das Parken zu untersagen und somit die gesamte Breite zu gewährleisten ist zu prüfen. Den Anwohnern sollte dann auch die Möglichkeit gegeben werden mit den entsprechenden Parkausweisen alternativ eine Tiefgarage aufzusuchen.
Zu Punkt 4. : Die Taktung der Europakreuzung stellt einen Komprimiss aller Verkehrsteilnehmer dar. Hier kann man sicher noch etwas optimieren. Auch die diagonale Querung ist zu prüfen. Ein Kreisverkehr an dieser Stelle stellt wohl die beste Lösung dar.
Zu Punkt 5.: Auf dem Wall stehen fast nur modernisierte Laternen. Ausser im Bereich Verwaltungsgericht, da weisen die Laternen den Weg zum Bahnhof. Bei einer Sanierung des entsprechenden Abschnitts werden Laternen aufgestellt.
Einer nächtlichen Beleuchtung Beleuchtung des Tierparkst steht wohl der Sinn und Nutzen im Weg.
Zu Punkt 6.: Die Gewohnheit des Menschen steht hier auch wieder über der Intelligenz. Von der Soldmannstraße kann man ohne Querung einer Straße duch die Unterführung HBF fahren. Das geht schneller und flüssiger als zu warten und ist außerdem viel sicherer. An dieser Stelle ist anzunehmen, daß die meisten der dort "Wartenden" von der Existenz eines zweiten, direkt befahrbaren, Tunnels nichts mitbekommen haben. Eine Ampel oder gar ein Zebrastreifen an dieser Stelle käme einem Schildbürgerstreich nahe.
Zu Punkt 7.: HIer kann ich keinen Vorschlag erkennen. Soll die Rubenowstraße abgeschafft werden? Sollen die Universitätsgebäude abgerissen werden oder einfach nur der Fußgangerverkehr verboten werden?
Alles in allem empfiehlt sich ein Blick über den Tellerrand. Ein Fahrad hat Bremsen. Natürlich muss man bereit sein diese zu benutzen. So wie viele Radler gern die Fußgängerzobe benutzen oder die Fusswege allgemein für sich beanspruchen. Ich fahr gern Rad, auch Auto wenn ich muss, und geh am liebsten zu Fuß. Alles mit Bedacht und Paragraph 1 im Kopf.
§1 Grundregeln
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
Liebe Grüße
Ich denke an der Europakreuzung wäre schon viel geholfen, wenn auf der westlichen Mittelinsel der Berreich mit abgesenkten Bordsteinkanten verbreitert wird. Da ist in beide Richtungen eine Menge Platz und man könnte den Übergang um einige Meter verbreitern.
Mit einer einfachen Maßnahme wäre hier schon sehr geholfen.
Mein täglicher Weg von und zur Arbeit, und das nur entlang einer Straße, nämlich der Anklamer:
– Die tödliche Ecke des Todes kurz nach der Europakreuzung (Einfahrt Parkplatz Nexöplatz), wo immer wieder Fahrradfahrer in verkehrter Richtung um die schlecht einsehbare Ecke gehuscht kommen.
– Die gefährliche Offroadstrecke der tausend Pfützen, die einen mitunter (und gerade im November) zwingt, auf die Straße auszuweichen. In Gegenrichtung besonders spannend.
– Die lustige Ratestrecke der losen Pflastersteine – hier sind viele Pflastersteine abgekippt oder lose oder auch mal eingebrochen, was besonders im Dunkeln zu einem heiteren Ratespiel wird. Für erhöhte Schwierigkeit empfehle ich ein Tempo über 10 km/h.
– Im Winter ein besonderes Schmankerl: Die eigentlich gut ausgebaute aber sporadisch geräumte Strecke Liebknechtring bis Real, die vor allem dadurch behandelt wird, dass der Schnee zu Eis gepackt wird, mit wenig Alibi-Kies bestreut und dann in Ruhe gelassen wird. Hier kann man üben, was im englischen Sprachraum Power-Slide genannt wird, und das auch bei niedrigem Temppo!
Kurz gefasst: Ich glaube, in der Anklamer Straße kann man noch was verbessern.
zu Martin [post 3]
zu Punkt 1 und 2:
Die Breite der Radwege ist in allen zum Projekt "Bahnparallele" gehörenden Tunnelbauwerken, gemessen an den einschlägigen Empfehlungen für Radverkehrsanlagen, zu gering. 2 m Breite ist die Mindestgröße für Zweirichtungsradwege, die nur im Idealfall angewendet werden kann. Bei Kurvenführungen zum Bsp. muss der Neigungswinkel des Radfahrers berücksichtigt werden. Außerdem sind Faktoren wie Sichthindernisse, Abschüssigkeit usw. mit einzubeziehen. Die Radwege sind daher zu schmal, wie auch der Verkehrsplaner der Stadt, Herr Limberg in der OZ zugegeben hat.
zu Punkt 4:
Die Europakreuzung in einen Kreisverkehr umzuwandeln ist keine gute Idee.
Ein großer, einspuriger Kreisverkehr hätte nicht die nötige Kapazität um den Verkehr an dieser Stelle abzuwickeln und mehrspurige Kreisverkehre sind der Erfahrung nach in der Regel stärker unfallbelastet. Richtig kritisch wirds dann, wenn man betrachtet, was für große Fußgänger- und vor allem Radfahrermassen an dieser Kreuzung auftreten.
Um den Kreis geführte Radverkehrsanlagen wären dort sehr unfallträchtige stellen. Rad fahren auf der Kreisfahrbahn wird bei mehrspurigen Kreiseverkehren von den einschlägigen Vorschriften ebenfalls nicht empfohlen. Empfohlen wird hier aber Fußgänger und Radfahrer durch Tunnel oder über Brücken zu führen und das ist wohl weder gewollt noch finanzierbar.
zu Punkt 6:
Das viele Menschen, die vom Bahnhof kommen oder von der Fettenvorstadt dort hin wollen, direkt über den Rasen laufen, statt den längeren Weg über die Brücke zu nehmen, sollte die Stadt akzeptieren und zumindest die Seitenbereiche an der Querungsstelle befestigen. Außerdem ist das auch ein schönes Bild für die wirklichkeitsfremdheit der Planung dieser Verkehrsanlagen. Warum sollte ich einen (für einen Fußgänger) erheblichen Umweg nehmen, wenn ich auch auf direktem Weg zum Ziel kommen kann? Und die besagte Querungsstelle ist für Fußgänger nicht gefährlicher als es Straßenquerungen allgemein üblich sind.
Irgendwann wird es dort eine "ordentliche" Querungsstelle geben, alleine weil die Matschfläche dort unansehnlich ist. Die Alternative wären Geländer oder Zäune, die aber schon so hoch sein müssten, dass man sie nicht mehr überwinden kann – und was für ein Bild würde das abgeben. Büsche, Hecken od. andere pflanzliche Hindernisse hätten dort keine Chance groß zu werden.
Und § 1 StVO ist nicht unendlich dehnbar, nur weil er so schön allgemein gefasst ist. Natürlich muss jeder Verkehrsteilnehmer seine Fahrweise, vor allem die Geschwindigkeit den entsprechenden Gegebenheiten anpassen. § 1 StVO deckt aber z.B. nicht die Planungsfehler, die Bspw. hinsichtlich der Radverkehrsanlagen an der "Bahnparallele" gemacht worden sind. Hier ist Abhilfe erforderlich.
@Peter – Da kann ich einen Walter Limberg als Schwimmlehrer finden oder sowas in der Art. Hab das OZ Archiv nach Limberg durchsucht und ausser ganz vielen Geburtstagsgrüßen und anderen Nebensächhlichkeiten nichts gefunden…
Wenn Du bitte eine Quelle für diese Äusserung angeben könntest… Ansonsten sehe ich kein Problem darin die Tunnel zu befahren… hab das schon ein paar mal gemacht und auch andere Leute dabei beobachtet…
Wenn Du wirklich der Meinung bist, die Tunnel seinen zu schmal so soll Dir das nicht genommen sein…
Und ganz ehrlich, der Umweg ist kein Umweg… So faul kann man gar nicht sein 😉 Es geht im Artikel um Radfahrer und auch Fußgänger könnten profitieren wenn Sie den anderen Tunnel nehmen… viele schwenken danach eh in Richtung Markt…
DIe Autos kommen etwas tiefer aus dem Kreisverkehr und sollen dort auch flüssig abfahren können…
Deine Argumentation in allen Ehren… Ich stell mir grad vor was die Menschen um die A20 herum jetzt wohl treiben… jahrelang könnten SIe da passieren wo jetzt autobahn ist… 🙂
heute wurden wieder im großen Stil Radfahrer an der Europakreuzung von der Polizei herausgewunken, die Personalien aufgenommen und Verwarnungen/Bußgelbescheide auf den Weg gebracht.
Laut auskunft des Beamten ist der graue Bürgersteig auf der anderen seite der Anklamer Straße ein Fahrradweg…
Das klingt ja geradezu nach böswilliger, gemeiner, wilkürlicher und was weiss ich alles 😉
Könnte das vielleicht auch einfach nur bedeuten, dass sich die Radler in großem Stil nicht an die Verkehrsregeln halten? Ich als Verkehrsteilnehmer wünschte mir mehr solcher Kontrollen, die Vernunft allein sorgt nämlich nicht dafür das Licht an ist…
Kann das vielleicht auch damit zu tun haben, daß sich viele RadfahrerInnen nicht dran halten, daß die Radwege der Anklamer nur in Fahrtrichtung zu befahren sind? Das ist ja deutlich so ausgeschildert, aber offenbar nicht deutlich genug.
Finde ich gut, dass die Regel nur rechte Radwege zu benutzen in der Anklamer kontrolliert wird.
Die Radwege – überwiegend ja Gehwege mit Mischnutzung – sind schon wegen ihrer (in anbetracht der Anzahl der Radfahrer) größtenteils zu geringen Breite, den vielen Fußgängern, unübersichtlichen Grundstückszufahrten usw. grausam genug. Da ärgere ich mich, wenn mir auch noch andere Radfahrer entgegenkommen, auf die ich noch zusätzlich achten muss.
Weil viele die Regel offenbar nicht kennen – sie ist auch, wie die meisten Regeln zum Radverkehr, recht kompliziert, wobei die Tücken oft im Details stecken: Bei straßenbegleitenden Radwegen darf grundsätzlich nur der Radweg in Fahrtrichtung rechts benutzt werden. Nur wenn ein Verkehrszeichen es erlaubt/ vorschreibt darf/ muss ein Radweg in die "falsche" Richtung befahren werden.
Ich kann allerdings auch die Radfahrer verstehen, die unerlaubter Weise den westlichen Radweg der Anklamer in die entgegengesetzte Richtung benutzen. Der Radweg auf der Ostseite (also Rtg. Europakreuzung) ist größtenteils in völlig mangelhaftem baulichen Zustand und dürfte gar nicht als benutzungspflichtig gekennzeichnet sein.
Anmerkung: In der Anklamer ist die einseitige Benutzungspflicht der Radwege sogar durch Schilder für alle sichtbar angezeigt.
Anmerkung zur Anmerkung:
Ausnahmen von der Benutzungspflicht sind in der Rechtsprechung schon seit Jahren bekannt. Es gibt drei Grundsätze, die bei Benutzungspflicht gegeben sein müssen:
1. straßenbegleitend,
2. benutzbar und
3. zumutbar.
Erfüllt ein Radweg auch nur eines dieser Kriterien nicht, muss er nicht benutzt werden. Man darf dann mit dem Fahrrad auf der Fahrbahn mitfahren, selbst wenn der Radweg beschildert ist.
Un"benutzbar" sind Radwege beispielsweise,
* wenn sie nicht in die Richtung führen, in die man fahren will (u.a. auch, wenn man links abbiegen möchte, darf der Radweg rechtzeitig vor der Kreuzung verlassen werden, um sich auf der Fahrbahn einzuordnen),
* wenn sie zugeparkt oder zugestellt (z.B. Mülltonnen) oder Fußgänger auf ihnen laufen, so dass man dort nicht fahren kann,
* anderweitig (z.B. durch Schneemassen) blockiert sind, aber auch
* von Schnee bedeckt ist, während die Fahrbahn geräumt ist.
Ist der Radweg alle paar hundert Meter unbenutzbar, muss er auf der ganzen Strecke nicht befahren werden, weil ein ständiger und nicht gerade ungefährlicher Wechsel zwischen Radweg und Fahrbahn nicht zugemutet werden kann.
"Unzumutbar" kann man vielleicht am besten daran festmachen, ob der Zustand durch angepasstes Fahren nicht mehr in den Griff zu bekommen ist. Nicht hinnehmen muss man beispielsweise, dass auf dem Radweg verbliebenes Streugut, Glasscherben oder ähnliches ständig zu Reifenpannen führen.
Also nutzt euer Recht und fahrt auf der Straße.
Genau, aber es ging ja um das rechtswidrige (und hier konkret gefährdende) Befahren des Radweges auf der Anklamer entgegen der Fahrtrichtung.
"Also nutzt euer Recht und fahrt auf der Straße." – Alles was Recht ist, aber das Befahren der Straße impliziert natürlich auch ein höheres Gefahrenrisiko für RadfahrerInnen: PKW, die nicht hinter, sondern neben einem/r fahren, die Gefahr durch PKW dabei erfaßt zu werden. Selbst die separaten Radfahrstreifen auf der Fahrbahn mancher Greifswalder Straßen (z.B. Lomonossowallee) werden ja kaum von den PKW beachtet und ein Befahren dieser engen [übrigens alternativlosen!] Streifen führt, häufiger als einem/r lieb ist, zu riskanten Begegnungen mit stark rechtsfahrenden PKW oder LKW.
Ein Radfahren auf der Straße selbst kann (unter den realen Gegebenheiten) also nur eine letzte Notlösung sein, aber ist kein Allheilmittel.
Die jetzige Befragung, der NDR-Beitrag zur miesen Radwegesituation in Greifswald vor einigen Tagen, aber auch die freitäglichen Critical Mass-Aktionen sind begrüßenswert, weil damit die Problematik einer breiteren Öffentlichkeit nahegebracht werden kann.
Um beim Befahren der Straße eine Gefährdung durch zu enges Überholen auszuschließen und als Verkehrsteilnehmer wahrgenommen zu werden empfiehlt sich ein Abstand zum Bordstein von mindestens einem Meter.
*klatsch*
Um Gefahr durch vorausfahrende Fahrzeuge zu veringern empfehle ich für PKW das FAhren auf der rechten Fahrbahnseite…
*peng*
verstehe trotzdem den Sinn nicht, warum man in der Anklamer nicht auf beiden Seiten in beide Richtungen fahren darf…. besonders wenn man den Zustand der einen Seite bedenkt…. dann wird da ja seit Wochen auch noch Ecke Hans-Beimler gebaut und man musste sowieso auf die andere Seite….
Es macht ja auch keinen Sinn, dass man in der Wolgaster beidseitig in beide Richtungen fahren darf… und in der Anklamer, wo es logisch wäre, da ja nur eine Seite wirklich befahrbar ist, wird dies anders gemacht….
Sinn ist, dass Radfahrer die linke Radweg benutzen, sich einem erheblich höheren Unfallrisiko aussetzen, weil Fahrzeugführer an Einmündungen und Grundstückszufahrten oft nicht mit Radfahrern von rechts rechnen. Außerdem sind Konflikte mit Radfahrern im Gegenverkehr und mit Fußgängern enorm.
Die Bauerei mit der Vollsperrung des östlichen Radweges, ohne Umleitung, war natürlich äußerst ungünstig und "erzieht" Radfahrer massenweise zum regelwidrigem Verhalten. Kann nur Vermutungen anstellen aber entweder hat hier die zuständige Behörde keine Umleitung angeordnet oder umsetzung ihrer Anordnung nicht überprüft + die Baufirma hat mal wieder gamacht was sie wollte und die ganze Arbeitsstelle äußerst liederlich abgesichert – so wie immer eigentlich auf Radwegen der Fall ist.
Korrekt wäre es hier gewesen hinter der Krzg. Beimlerstraße auf die Fahrbahn zu wechseln und dort weiter zu fahren – sicherer ist es allemal.
Das in der Wolgaster Zweirichtungsverkehr erlaubt ist, ist meiner Ansicht nach nicht durch die Vorschriften gedeckt. Zweirichtungsverkehr darf innerorts nur ausnahmsweise zugelassen werden. Bei einer mehrere Kilometer lange Straße mit beidseitigen Radwegen und ausreichend gesicherten Querungsmöglichkeiten ist es in keinem Fall gerechtfertigt durchgehend so eine "Ausnahme" zuzulassen – Umkehr Regel-Ausnahme-Verhältnis.
Die Freigabe für Zweirichtungsverkehr war ungefähr vor einem Jahr für ein paar Monate aufgehoben worden – die entsprechenden Verkehrsschilder wurden damals entfernt. Nach Protesten von Bürgern wurden die Schilder wieder aufgestellt – gegen die Empfelung der Polizei.
da spricht wirklich der Autofahrer aus dir…
warum solte z.B. der Zweirichtungsverkehr in der Wolgaster Unsinn sein?
Als Autofahrer sollte man generell in beide Richtungen schaun, wenn man aus einer Straße/Ausfahr fährt… sei es nur der Fußgänger wegen…
finde deine Argumente typische Autofahrer-Argumente…ich bin beides und ich finde es ist kein Umstand sein Köppfchen kurz nach rechts und links zu drehen… und für Fahrradfahrer ist es meist ein Umweg immer Seiten zu wechseln… Autofahrern kann dies ja egal sein…. die sitzen warm in ihrem Auto und müssen nur den Fuß bewegen, während man als Fahrradfahrer bei Sturm und Regen mehr zu kämpfen hat….
Interessant das du denkst da würde der Autofahrer aus mir sprechen.
Es ist ganz im Gegenteil. Ich fahre selbst kaum Auto und bin leidenschaftlicher Radfahrer. Habe mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Radverkehr auseinandergesetzt und kann nur sagen, dass durch Unfallforschungen usw. nachgewiesen ist, dass das Befahren linker Radwege in "falscher" Richtung mit einem enorm erhöhten Unfallrisiko verbunden ist und daher auch nur ausnahmsweise erlaubt werden darf. Das schreibt die VwV-StVO explizit so vor.
Aber dafür, dass dies alles nur ausnahmsweise erlaubt ist, gibt es diese Radwege mit Zweirichtungsverkehr in Greifswald ziemlich oft… beispielsweise Franz-Mehring-Straße… warum also auch nicht in der Anklamer…bin gestern erst wieder auf dem "Fahrradweg" stadteinwärts gefahren…. und desolater Zustand wäre da noch geschmeichelt… ich bin gerne bereit dort zu fahren, wenn die Stadt bereit dort den Weg zu erneuern… finde es nicht so toll, wenn man ständig riesigen Löchern und Pfützen ausweichen muss…
und übrigens schön, dass du die Straßenverkehrsordnung auswendig gelernt hat, trotzdem solltest du, als angeblicher Radfahrer, einsehen, dass sich in der Anklamer keiner einen Zacken aus der Krone brechen würde, wenn diese auch mit Zweirichtungsverkehr befahrbar sein dürfte… und wie schon gesagt… also Autofahrer sollte man sowieso immer nach links und rechts schaun….
Der Radweg Anklamerstraße ist bewußt seit einigen Jahren nur noch in Fahrtrichtung zu befahren, da es vermehrt zu Unfällen zwischen RadfahrerInnen mit FußgängerInnen sowie zwischen sich entgegenkommenden RadfahrerInnen gekommen ist.
Gerade weil der Zustand dieses "Radweges" so miserabel ist (eng, viele Ausfahrten, etliche unübersichtliche Stellen, größere Schäden am Belag), wurde er entsprechend für das lediglich einseitige Befahren ausgewiesen.
Es ist schlicht gefährlich und v.a. gefährdend, wenn RadfahrerInnen die Anklamer entgegen der Fahrtrichtung befahren!
"Aber dafür, dass dies alles nur ausnahmsweise erlaubt ist, gibt es diese Radwege mit Zweirichtungsverkehr in Greifswald ziemlich oft… beispielsweise Franz-Mehring-Straße"
Ja, leider ist diese "Ausnahmeregelung" noch an zu vielen Radwegen erlaubt. Die Verwaltung hat aber die Problematik dieser Regelung in den letzten Jahren zumindest teilweise erkannt, daher wurden in diesem Zeitraum auch viele linksseitige Freigaben aufgehoben (z.B. K.-Liebknecht-Rg., Makarenkostr., Gützkower Str. od. eben Anklamer Str. usw.).
In der F.-Mehring-Str. wird es auch noch eine Änderung geben. Auch hier ist die Aufhebung des Zweirichtungsverkehrs geplant… und schnellstens erforderlich!
Wurde auch mal Zeit daß die Kontrollen wegen der Verstöße gegen die StVo verstärkt wurden. Ich hoffe es bleibt nicht nur bei dieser einen Aktion, sondern es wird endlich was für die Sicherheit auf den Straßen getan. Es ist schon eine Zumutung wie sich viele Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr benehmen.
Und nicht erst seit heute… Allein die Zahl der Rotsünder, welche heute in der OZ veröffentlicht wurde sollte jeden einmal tief in sich gehen lassen…
Wie im Forum hier geschrieben, zunächst an die Verkehrsregeln halten und nich immer andere verantwortlich machen… Dann Forderungen stellen…
Und ja, das gilt für alle 🙂
@Martin:
Der Mann heißt Imhorst, nicht Limberg, wie fälschlicherweise von mir geschrieben.
Je langsamer eine Verkehrsart sich fortbewegt, desto umwegempfindlicher ist sie i.d.R. Fußgänger sind besonders umwegempflindlich. Es liegt in der Natur des Menschen i.d.R. den kürzesten Weg zu wählen und keinen unnötigen Umweg zu machen. Der Weg über die Brücke kann, wenn man aus der Unterführung am Bahnhof kommt (weil man z.B. dort mit dem Zug angekommen ist), ein unnötiger Umweg sein.
Und es sei verdeutlicht: Die Fahrbahn an der Rasen-Matsch-Stelle zu überschreiten ist durch die StVO nicht verboten.
An der "Rasen-Matsch-Querungsstelle" sind die Fahrzeuge schon aus der Senke raus; hier ist keine besondere Verkehrssituation gegeben, die es nötig machen würde Fußgängern das Überschreiten der Fahrbahn zu verbieten.
Außerdem müssen Fußgänger die Fahrzeuge durchfahren lassen und dürfen erst dann die Fahrbahn überqueren. Das wäre auch immernoch der Fall, wenn man zum Beispiel eine Insel als Querungshilfe einbauen würde.
Dein A 20 Beispiel –> Ich sag nur "Äpfel und Birnen".
Muss mich nochmal korrigieren: Imhorst hat die Äußerung zu den zu schmal Radwegen an der Bahnparallele nicht in der oz, sondern gegenüber dem webmoritz gemacht (Artikel "Radweg-Ausbau geht weiter" vom 10. Juli 2009).
Hej Peter, ich möchte DIr nicht grundlos widersprechen. Für Fussgänger gilt die Stvo ja sowieso nur als Empfehlung 😉 Ich sehe ja selbst was da los ist, mir wird übel wenn Muttis mit Kinderwägen an der Matschstelle rüberhuschen. Bei dem ollen Autobahnvergleich wollte ich nur verdeutlichen, dass das Sicherheitsbedürfnis auch vor der täglichen Gewohnheit gehen kann…
Ich selbst finde einfach das dort ein guter "Kompromiss" gebaut wurde mit dem ich als Fussgänger, Radler und Autofahrer leben kann. Komm ich mit dem Zug kann ich doch gleich die Treppe zum Autotunnel nutzen und dann die Brücke zur Soldmannstr. …
Andersrum finde ich es einfach flüssiger gleich den kleinen Umweg zu laufen aber absolut keine Wartezeit zu haben. Es geht hier um 2 Minuten…
Und eine Insel verstärkt diese "Scheinsicherheit" noch. Die Kreisverkehr und die Strasse an der Botanik vorbei sind auch für einige Autofahrer scheinbar ein Problem. Mit 30 ausm Kreisel raus und schon langsam bis auf die Grimmer… Aber das werden auch immer weniger… wenn da einer mit 50 aus dem Kreisel kommt kann es an besagter Stelle eng werden… Und was erzähl ich den Kindern die eben nicht schauen ob da ein Auto von unten kommt…
echt, ich habe keine Kinder… aber allein wegen derer die mich sehen könnten würd ich da nicht rübergehen…
Ich bleib dabei -> S c h i l d b ü r g e r s t r e i c h
Das die StVO für Fußgänger nur als Empfehlung gilt ist unsinn. Es gibt einige Stellen in der StVO, die sich explizit an Fußgänger wenden. Ich spar mir mal die Zitate, kann ja jeder selber reinschauen. Wer die Regeln nicht kennt, sie aber hätte kennen können, hat Pech gehabt, wenn er bei Verstößen zahlen muss – auch wenn Fußgänger äußerst selten kontrolliert werden und Verwanungsgelder sich meist im 5,- Euro-Bereich bewegen.
Und dann noch die armen, armen Kinder – das Totschlagargument Nr. 1 bei Verkehrsthemen. Natürlich sind Kinder eine besonders schützenwerte Gruppe und man sollte ihnen kein schlechtes Beispiel sein. Doch erstens ist das Überschreiten der Fahrbahn an besagter Stelle, wie gesagt, nicht verboten und zweitens ist es eine übertriebene Angst anzunehmen, dass Kinder sofort selbstmörderisch alles nachmachen, was sie bei anderen sehen. Verkehrserziehung der Eltern oder in der Schule haben i.d.R. einen größeren Einfluss auf das Verhalten der Kinder als irgendwelche anderen Menschen, die irgendwelche Sachen machen, vor denen Mutti und die Lehrerin gewarnt haben. Drittens ist noch zu sagen, dass besagte Querungsstelle übersichtlich ist und Fahrzeugführer, wenn sie Kinder von weitem sehen, ihr Fahrverhalten rechtzeitig darauf einstellen müssen, insbesondere durch Verminderung der Geschwindigkeit und Bremsbereitschaft (§ 3, Abs. 2a StVO).
Inseln als Querungshilfen, die entsprechend den Empfehlungen gebaut sind, machen Sinn. Das solche Inseln eine Querung gefährlicher machen ist totaler quatsch. Wenn Fußgänger statt beide Fahrstreifen zugleich, einen nach dem anderen überschreiten können und so jeweils nur auf eine Fahrtrichtung achten müssen ist das doch wohl ein Plus an Sicherheit.
Man kann solche Inseln natürlich auch gefährlich machen, in dem man große Schilder davorstellt, hinter denen Fußgänger nicht zu sehen sind und selber den Fahrzeugverkehr schlecht sehen können aber in Greifswald, wie in in vielen anderen Städten, hat man dazu gelernt und vor einigen Monaten die Schilder an fast allen Inseln gekürzt und so die Sichthindernisse beseitigt.
Peter… mir scheint Du verstehst weder den SInn von Ihm: 😉
Noch wirst Du je verstehen , dass dieser kleine Umweg einfach mal mehr Sicherheit für alle bedeutet…
…bist aber auch nicht allein, wieviele Radler warten länger an besagter Stelle als sie für den Weg über die rote Brücke brauchen würden… wie gesagt es geht um 2 min Fussweg, mit dem Rad ist man da in einer Minute rum…
sollte da eine Verkehrsinsel oder irgendwas in der Art gebaut werden um das queren zu erleichtern werde ich Dir einen Kuchen backen, sofern Du diesen auch essen wirst 🙂
Danach werde ich dieses Land verlassen… Kein Scherz 🙂
Ich will nämlich nicht noch deutlicher spüren, dass jeder hier auf die Idee kommt die Gesellschaft für sein Unvermögen zu denken und dementsprechend zu handeln verantwortlich macht.
p.s. Kinder machen natürlich nie nach was sie sehen…und das Queren an dieser Stelle ist nicht verboten sondern einfach nur dumm… denn dumm ist der der dummes tut 🙂
@ Martin: Ich misch mich ungern in euer Zwiegespräch ein, aber Peter hat doch in seiner Argumentation vollkommen recht.
Was ist denn eigentlich Dein Argument, außer "Schildbürgerstreich" und "nur 2 Minuten Umweg"???
Gerade bei Fußgängerwegen ist es doch wichtig, die realen Wegstrecken und ggf. Abkürzungen mit in eine Stadt- und Verkehrsplanung mit einzubeziehen. Alles andere ist doch Wolkenkuckucksheim. Und dann ist es doch wesentlich besser, wenn die realen Wege und Straßenquerungen auch verkehrstechnisch abgesichert sind, statt auf irgendwelche Brücken oder Soll-Querungen zu verweisen, die sowieso nicht genutzt werden. Ziel muß doch sein, daß alle VerkehrsteilnehmerInnen bei der Teilnahme am Straßenverkehr optimalen Schutz haben und gleichzeitig relativ schnell und fließend von A nach B kommen, ohne sich gegenseitig groß zu behindern.
@rat, peter ->
"^Ziel muß doch sein, daß alle VerkehrsteilnehmerInnen bei der Teilnahme am Straßenverkehr optimalen Schutz haben und gleichzeitig relativ schnell und fließend von A nach B kommen, ohne sich gegenseitig groß zu behindern."
Mein Reden 🙂 deswegen ist das Projekt Bahnparallele ein gutes Beispiel für einen gelungenen Kompromiss.
Jeder der mit offenen Augen durch Greifswald geht oder fährt sieht doch wohl auch ein , dass gerade Radler mehr Wert auf das Vorankommen legen als Behinderungen zu vermeiden…
Und nochmal ganz konkret die Frage: Fühlt sich ein Radfahrer wirklich behindert oder beeinträchtigt weil an der Soldmannstr. keine Querung vorgesehen ist…
Schneller ist das Umfahren auf jeden Fall, erst recht wenn man bedenkt dass die Oberspezialisten Ihr Rad dann auch noch die Treppen runter und wieder hoch tragen nur um dann rechts den Wall hoch Richtung Audimax zu fahren…
Und mir dann noch zu erzählen über die Soldmannstrasse sei es schneller und einfacher klingt wie Hohn… Der Weg über die Brücke ist gemütlicher und schneller… warum das arm ist werdet Ihr mir sicher noch erklären…
Denn Argumente konnte ich keine mehr erkennen …
"Denn Argumente konnte ich keine mehr erkennen …" – Dann mach mal die Augen auf! Warum gehst Du nicht einfach mal auf Peters und meine Argumente ein? Das täte der Diskussion gut.
Hab doch Dein Argument 1 zu 1 untermauert 🙂
Was gibts dazu noch zu sagen?
Man, man dein letzter post ist wirklich arm. Sorry, wenn das jetzt sehr deutlich ist aber du hast keine Argumente, offensichtlich auch keinerlei Sachkenntnis, was du uns mit deinem letzten post nochmal gut veranschaulicht hast. Es lohnt sich für mich nicht mir dir weiter über die Sache zu diskutieren!