In den vergangenen Tagen sind in Greifswald die ersten Fälle von Schweingerippe diagnostiziert worden. Den Anfang machte am Wochenende eine Kommilitonin, die von einer Studienreise nach Dublin zurückkehrte, wie die städtische Pressestelle mitteilte. Mit dem Schweinegrippe-Virus „H1N1“ soll sie sich allerdings bereits vor ihrer Studienreise im Urlaub in Spanien infiziert haben. Die Studentin wurde stationär ins Uniklinikum aufgenommen. Ihre näheren Angehörigen und die Mitreisenden sollen sich in diesen Tagen noch beobachten, ob sie bei sich Symptome einer Grippe ausmachen können.
Auch gestern gab es einen Verdachtsfall: Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, fing das Gesundheitsamt einen Reisebus mit Greifswalder Schülern, die aus London zurückkehrten, ab. Eine Fahrtteilnehmerin hatte über Grippesymptome geklagt. Die Schüler wurden allerdings nicht in Quarantäne genommen, sondern lediglich mit einem Merkblatt über die Krankheit informiert.
Dass die Schweinegrippe nun auch Greifswald erreicht hat, ist allerdings nicht weiter ungewöhnlich, denn derzeit werden bundesweit hunderte neue Fälle täglich diagnostiziert – und zwar verteilt über alle Landesteile. Die Verbreitung des Virus wird sich also kaum noch aufhalten lassen, was aber nicht weiter schlimm ist, wie Fachleute betonen.
Fachleute: Keine Aufregung!
Inzwischen zeichnet sich aber immer deutlicher ab, dass die seit Monaten andauernde Aufregung über die Krankheit, die auch immer wieder von den Medien geschürt wird, in ihrer Intensität nicht unbedingt gerechtfertigt ist. Die Krankheit werde derzeit zwar durch den regen internationalen Urlaubsverkehr gefördert, sagen Virlogen, ihre Auswirkungen seien aber kaum anders als die einer „normalen“ Grippe-Erkrankung. Die wird allerdings häufig unterschätzt: Jährlich sterben auch in Deutschland tausende Menschen an einer Grippeerkrankung – allerindgs sind diese meist noch anderweitig gesundheitlich geschwächt.
Es ist interessant zu beobachten, dass diese Tatsache bis heute in zahlreichen Artikeln in Online-Magazinen nicht oder nur kaum berücksichtigt wird: Wer derzeit (Stand: 29.7., 20 Uhr) das Wort „Schweingerippe“ in den Nachrichten sucht, stößt auf zahlreiche Artikel, die sich ausschließlich mit der Ausbreitung des Erregers beschäftigen.
Wegen der geunkenen Gefahreneinschätzung werden Schweinegrippe-Patienten bereits seit längerem nicht mehr in Quarantäne behandelt. In der Regel reicht es, für einige Tage das Bett zu hüten und engen Kontakt mit anderen Menschen zu meiden.
Der Fleischervorstadt-Blogger Jockel Schmidt weist auf seinem Blog im Einklang mit zahlreichen Fachleuten auf eine zentrale Präventionsmaßnahme hin: Das Händewaschen. Diese häufig unterschätzte Universalwaffe gegen Krankheitserreger sollte allerdings nicht nur im Rahmen der Schweinegrippe-Prävention eingesetzt werden, sondern ganz allgemein beherzigt werden.
Genau wie Jockel verlinken wir daher abschließend auf diesen Spot der Aktion „Wir gegen Viren“ vom Robert-Koch-Institut:
Link: Merklbatt mit Informationen zur Schweinegrippe (Uni-Klink HGW via MVticker)
Bild: User „Paulcastoral“ via flickr
Ich würde vielen Kommolitonen auch ans Herz legen sich täglich zu waschen.
Ich finde faszinierend, dass für die Schweinegrippe die Definition einer Pandemie geändert wurde. Fix hat man das Merkmal der Tödlichkeit gestrichen…
??? Darf ich fragen, woher Du diese Infos hast??
Die Grippe forderte doch schon Todesfälle, oder?
Nach die normale Grippe kann tödlich verlaufen!!!!!!!!!!
auch … was schreib ich da bloß
ich bin ein Überlebender des Waldsterbens, der Osteinwanderung, der Klimakatastrophe, des BSE, der Vogelgrippe und diverser anderer Bedrohungen und bin mir sicher, dass ich auch diese boulevardzeitunggemachte "Gefahr" einer kleinen Grippe überstehe
diese Masken schützen übrigens nicht vor einer eigenen ansteckung, sondern behindern nur die ausatmung von Bakterien und dergleichen, d.h. sie verhindern nur dass man andere mit etwas ansteckt und schützen einen nicht selbst
Liebster Ede, sehr einseitig betrachtet hast Du Recht… allerdings sollte man diesen Gedanken zuende denken…. Je mehr die Ausatmung (es handelt sich hier übrigens um Viren) behindert ist umso weniger ist die Ansteckungsgefahr insgesamt.
Und man sollte an dieser Stellle auch Unterschiede zwischen den Masken herausstellen. Diese einfachen Papierlappen schützen den Träger nämlich tatsächlich nicht, erhöhen sogar das Risiko durch ein fälschliches Sicherheitsgefühl…
Entscheidend für die Schutzwirkung sind Filterklasse, Abdichtung des Gesichtsfeldes, konsequentes Trageverhalten, genaues Beachten der Herstellerinformationen und berufgenossenschaftlichen Regeln sowie hygienisches Verhalten (z.B. filtrierende Halbmasken gegen Mikroorganismen, wie Influenza-Viren, nur einmal zu verwenden).
Einen signifikanten Schutz erreichen filtrierende Halbmasken der Filterklassen FFP2 und FFP3.
FFP3-Masken dürfen laut BGR 190 (Berufsgenossenschaftliche Regel "Benutzung von Atemschutzgeräten) zum Schutz gegen Biologische Arbeitsstoffe der Risikogruppe 3 eingesetzt werden. Am 04.05.09 wurde das neue Influenza A Virus H1N1 (Schweinegrippe) vom Ausschuss für Biologische Arbeitsstoffe vorläufig dieser Risikogruppe zugeordnet.
Insofern ist für jede berufsbedingte Nutzung von Atemschutz bei Gefährdung durch Schweinegrippe-Viren eine FFP3-Atemschutzmaske zu verwenden.
Darüber hinaus ist der „Beschluss 609“ des Ausschusses für Biologische Arbeitsstoffe insbesondere für exponierte Personen im Gesundheitswesen maßgeblich. Hier werden, jedoch im Widerspruch zur o. g. BGR 190, auch FFP1 und FFP2 Masken empfohlen.
Die Mindestfilterleistungen der filtrierenden Halbmasken betragen: FFP1: 80%, FFP2: 94%, FFP3: 99%.
Da eine Atemschutzmaske nie 100% dicht sitzt, sind weitere Durchlassraten, aufgrund von Gesichtsleckagen, zu berücksichtigen.
Mit zunehmender Filterklasse sinkt die zulässige Gesamtleckagerate, es steigt jedoch der Atemwiderstand. Der Atemwiderstand ist speziell bei längerer Tragezeit und bei körperlich anstrengender Tätigkeit als wesentlicher Faktor bei der Auswahl von Atemschutzmasken in Betracht zu ziehen.