Ein Kommentar von Carsten Schönebeck
Heureka! Es hat geklappt: Die Vollversammlung (VV) war – zumindest zeitweilig – beschlussfähig. Unabhängig davon, was man von einzelnen Beschlüssen oder Beiträgen hält, ist dies sicher ein Erfolg, für den die Organisatoren rund um den Allgemeinen Studierendenauschuss die ein oder andere Lorbeere verdient haben.
Dass dies der Aufbruch in ein neues demokratisches Selbstbewusstsein der Greifswalder Studenten ist, darf allerdings bezweifelt werden. Wahrscheinlicher ist doch, dass intensive Bewerbung der Veranstaltung durch den AStA, das Reizthema Arndt und sicher auch die Verlosung viele Studenten bewegt haben, in diesem Jahr ihrer Stimme Gehör zu verschaffen – oder zumindest physisch präsent zu sein. Ob Sie es auch im nächsten Semester wieder tun werden, ist derweil fraglich.
Im Rückblick auf den vergangenen Mittwoch jedoch, wird wieder einmal deutlich, woran die Vollversammlung wirklich krankt.
Dass ein (sicherlich wichtiger) Antrag zum Namensgeber der Universität die auffälligste Vorbereitung, die längste Debatte und das größte Echo nach sich zieht, zeigt, wie sehr die VV populistisch beeinflussbar ist. Gleichzeitig werden Themen wie die grotesk-katastrophale Wohnraumsituation in Greifswald oder die Einführung von Verwaltungsgebühren durchgewunken, als habe man in diesen Fragen längst resigniert und wolle lediglich in regelmäßigen Abständen guten Willen beweisen.
Der Arndt-Antrag selbst war mit einer politischen Naivität formuliert, bei der man nicht genauer darüber nachdenken möchte, dass er nicht nur vom Otto-Normal-Studenten sondern auch von einigen Mitgliedern des Studierendenparlaments gestellt wurde. „Die Studierendenschaft möchte sich distanzieren (…) Deshalb werden alle Organe der Studierendenschaft (AStA, StuPa, FSRe) aufgefordert, diesen Namen auf offiziellen Dokumenten nicht zu verwenden.“
Glücklicherweise wurde diese gedankliche Kurzarbeit noch auf der Vollversammlung korrigiert.
Löblich immerhin, dass dabei die gewählten Vertreter der Studenten sich eines Themas angenommen haben und viel Zeit in eine Kampagne gesteckt haben, um ihre Sache zu bewerben. (Auch wenn bei einigen der fade Nachgeschmack bleibt, dass es hier eben genau um ihre Sache ging.) Diesen Aufwand kann man offenbar nicht von allen Parlamentariern erwarten, die diese Verantwortung zu einem guten Teil auch noch von sich weisen. Die Vollversammlung sei eben das Plenum der Studierenden, die gewählten Vertreter seien nicht als primus inter pares dort, hört man von einem Großteil der StuPisten zu diesem Thema.
Doch erst, wenn man im StuPa erkennt, dass die VV nur dann leben wird, wenn eben Themen vorbereitet, durchdacht, formuliert und beworben werden, können wir auch in den kommenden Semestern auf beschlussfähige Versammlungen hoffen. Denn Fakt ist: Wer hochschulpolitisch interessiert ist, engagiert sich in StuPa, AStA, Fachschaftsräten oder ähnlichem – und schon dort hat man es schwer genug, alle Stellen zu besetzen. Wer nicht interessiert ist, den muss man dort abholen, wo er steht – und wenn das auch im Durcheinandertal zwischen Desinteresse und Resignation ist. Der ewige Fingerzeig einiger Gremienmitglieder auf die VV als Plattform für jeden Kommilitonen hilft da auch nicht weiter. Wer nie gelernt hat, eine Angel zu bauen, dem bringt es nichts, wenn er ständig auf das Meer verwiesen wird.
Als rein populistisch muss wohl der Antrag des RCDS gesehen werden, der die geplante Verlosung der 564 Euro verhindern wollte. Symbolisch mag man sich dafür aussprechen – und dass viele es nicht taten, zeigt nur, wohin die Verlosung uns geführt hat – inhaltlich aber verbarg sich dahinter bestenfalls Mumpitz. Wie will die Versammlung verbieten, dass drei Studenten eine Verlosung organisieren? Wie, dass der Rektor dafür 500 Euro gibt? Wie will sie erzwingen, dass dieses Geld, das für einen bestimmten Zweck gegeben wurde, nun für einen anderen verwendet wird? Allenfalls über die 64 Euro aus der AStA-Kasse kann man sich streiten. Und selbst dort: Ein Beschluss der VV kommt, so die Parlamentarier es wollen auf die Tagesordnung des StuPa und kann dort abgesegnet werden. Dann, wenn der glückliche Gewinner schon längst die ein oder andere Runde spendiert hat.
Von den Jusos dagegen kam erschreckenderweise nur ein einziger Änderungsantrag. Der forderte, dass man sich nicht nur gegen Studiengebühren sondern auch gegen Studienkonten ausspricht. Wo blieben die Anträge zur politischen Stärkung der Vollversammlung? Ein Thema, mit dem viele der Jungsozialisten intensiv für sich und ihre Arbeit in den Gremien geworben hatten.
Dass man den 10. Geburtstag des Bologna-Prozesses zwar thematisierte, aber nicht etwa inhaltlich – sondern mit Spaghetti für alle, soll an dieser Stelle unkommentiert für die Nachwelt erhalten bleiben.
Ein fatales Signal für die verfasste Studierendenschaft muss aber auch der beschlossene Antrag von Arik Platzek sein: Künftig sollen StuPisten und AStA-Mitglieder verpflichtet sein, zur Vollversammlung zu kommen. Im Umkehrschluss bedeutet dies nämlich, dass gerade die AStA-Referenten künftig ihre Aufwandsentschädigung für die Anwesenheit auf der VV bekommen. Dagegen gehalten scheint die Verlosung unter allen Anwesenden eher unspektakulär.
So kam es wie es kommen musste: Am Ende kritisierten Anwesende, die Veranstaltung sei zu formal und langwierig gewesen. Man muss mit großer Demut und Menschenfreundlichkeit gesegnet sein um diese Kritiker noch demokratisch ernst zu nehmen. Die Formalia wurden so kurz wie möglich gehalten (sodass auf der anderen Seite schon Kritik aufkam, die Beschlussfähigkeit sei nicht genügend kontrolliert worden), die Versammlung fand unter freiem Himmel statt, Geldverlosung, Essen für alle und Bierverkauf. Soll es beim nächsten Mal noch ein Riesenrad und einen Auto-Scooter geben? Die Vollversammlung ist kein Jahrmarkt für Intellektuelle und solche, die es werden wollen. Das demokratische Tagesgeschäft ist langwierig und deshalb oft auch -weilig. Denn es geht gerade darum, alle Meinungen zu hören und tragfähige Kompromisse zu finden. Auch wenn „nur“ 10% der Studenten anwesend sind, dauert das eben eine Weile.
Fazit: Die VV war beschlussfähig, die angesetzten Hebel haben offenbar gewirkt und damit ist ein erster Schritt gegangen. Bis man es aber schafft, die Kommilitonen auch thematisch mit ins Boot zu nehmen und sie sie damit aus den Händen der Populisten befreit, die sie als Stimmvieh vor den eigenen Karren spannen wollen, muss noch einiges geschehen.
Bilder:
Luisa Wetzel
Carsten! Die Aufwandsentschädigung der AStA-Referenten soll kein Lohn sein 😉 Folglich kann und darf die Zahlung einer Aufwandsentschädigung nicht einfach von der amtsgemäßen Pflichtwahrnehmung abhängig gemacht werden – ein Umstand, auf den ich schon seit Monaten hinweise!
Ich, als recht gewöhnlichter Student, erwarte von meinen unmittelbar oder mittelbar gewählten Interessenvertretern, dass sie die VV ernst nehmen und ihr möglichstes tun, um – wenn sie als Spezialisten schon keine eigenen Anträge einbringen – im Mindesten die Stimmungen und Meinungen dort wahr- und anzunehmen 🙂 Ist das etwa zuviel verlangt?
Zum mal die VV vom AStA organisiert wird, die also da nicht rumstehen, sondern arbeiten.
Jupps – und nicht nur die AStA-Referenten! Trotzdem – laut Parlament – ehrenamtlich und ohne Lohn.
Der Antrag, welchen die Studierendenschaft nach Abänderungen letztendlich beschlossen hat, bezog sich am Ende auf die gewählten Gremienmitglieder in der studentischen Selbstverwaltung – also alle, welche die VV wenigstens deswegen etwas angeht weil sie ein politisches Mandat von ihren Kommilitonen erhalten haben 😉
Seh ich irgendwas falsch, wenn ich der Meinung bin dass bei all der weitverbreiteten Demokratiemüdigkeit mindestens doch unsere mehrheitlich direkt gewählten Interessenvertreter ihren guten Willen unter Beweis stellen sollen? 🙂
Arik! Die Studierendenschaft beschloss nicht. Die war nicht da. 12.000 Nasen waren es nun wirklich nicht!
Auch war die Vollversammlung nicht mehr beschlussfähig. Der Antrag verzögerte nur das offizielle Ende. Was willst du machen, wenn die Gremienvertreter nicht da sind? Namen veröffentlichen und Proskriptionslisten verteilen? Die Personen zu Vogelfreien erklären?
Lächerlich!
Könnt ihr nicht lesen? Der Antrag sprach von einer Aufforderung, womit der ganzen Geschichte ein explizit apellativer Charakter verliehen wurde.
Im übrigen zeigt es die Meinung von einigen Stupisten, wenn sie selbst solche Beschlüsse von (zu diesem Zeitpunkt) immerhin noch rund 500 Studenten einfach so abtun oder zahlreiche Argumentationen gegen solche Beschlüsse aufbauen anstatt sie einfach mal hinzunehmen 😉
Deine Vorschläge im Fall der Abwesenheit ist auch reichlich populistisch 😉
toller Kommentar!!!
kurze frage: was heißt denn primus inter paris
"Primus inter pares" = "Erster unter gleichen"
Danke!
auch für den Hinweis auf den Tippfehler!
primus inter paris: erster unter der französischen Hauptstadt 😉
primus inter pares: Erster unter Gleichen
und das nächste mal bitte auch auf reply drücken
trotzdem: schöner artikel! mir fehlt die kritik an der magelhaften verknüpfung zum bildungsstreik und den damit verbundenen themen…
Meiner Wahrnehmung nach hat sich der Bildungsstreik in keiner Forderung auf der VV wirklich wahrnehmbar niedergeschlagen. Alles, was dementsprechend bei der VV beschlossen worden ist, wurde auch schon früher gefordert oder war nicht explizit ein Thema das Bildungsstreiks. Im mindesten hätte es für eine Zuordnung des Bildungsstreikes zu Themen der VV weiterer Anträge seitens SDS oder Juso HG bedurft – die allerdings ausblieben.
Wir haben wieder mal das "alte" Problem in Greifswald – eigentlich sind die Probleme hier immer vergleichsweise überschaubar 😉 Keine direkten Studiengebühren, keine durchgedrehte Hochschulleitung und der Strom an Erstis stellt den Bestand der Uni auch nicht permanent in Frage.
So zeigt sich das auch daran, dass im Mittelpunkt der VV der Universitätname gestanden hat – eine echte Wohlstandsdebatte…
Immerhin gehts bald um die Zielvereinbarung 2011 😉
Leider interessiert keinen normalen Bachelor, was in fünf Jahren passiert, während sein Studium hier nur drei Jahre dauert. Man darf gespannt sein, in welchem Zeichen die kommenden VVs stehen werden…
Was mir negativ auffiel waren die vielen schlecht vorbereiteten Abträge, die teilweise erst spontan auf der VV entstanden sind und wenig durchdacht waren. Dort kann ich mich der Kritik des Populismus anschließen.
Dies trifft aber nicht auf den Arndt-Beschluss zu. Wir hatten hier bereits im Vorfeld eine fast dreijährige Debatte, dazu eine Straßenaktion, Info-Flyer, einen Prof. als Referenten auf der VV selbst und viele Antragsteller.
Diese Vorbereitung hat sich letztlich ausgezahlt. Direkt nach diesem Antrag sind viele hundert Studenten, die offenbar sehr bewusst (!) zu "diesem" Tagesordnungspunkt gekommen waren, wieder gegangen. Von Populismus kann in Bezug auf Arndt also keine Rede sein. Im Gegenteil – ein so klares Votum hat all die Kritikern gezeigt, dass man auf einer VV auch politische Signale setzen kann. Ein Signal, welches es bis auf die Titelseite der OZ geschafft hat…
Schade, und da stimme ich Catsten zu, dass die anderen Antrage nicht entsprechende Reichweite hatten, sonder eher an "the same precedure as every year" erinnerten.
Doch trotz allem: die VV war super. Lob auch von mir an den ASta und alle freiwilligen Helfer!!!!
peinlich mit zu erleben wie seb jabbusch sich unter allen umständen die von carsten schoenebeck verteilten lorbeeren ganz allein anheften will!! nach der abstimmung und dem öden vortrag von buchholz der über eine stunde ging haben bestimmt 200 studenten den platz verlassen aber niemals soviele wie er sich einreden will! der arndt antrag war auch sehr schlecht vorbereitet sonst hätte es ja niemals so eine lange debatte gegeben!
und die meisten sind gegangen als es immer kälter geworden ist
Wenn überhaupt gehören die "Lorbeeren" den vielen Antragstellern, die hinter dem Antrag stehen, den vielen Studenten, die ihn unterstützt haben und vor allem den vielen Studenten, die sich in den letzten 3 Jahren (auch bei früheren VVen!) für diese Sache eingesetzt haben.
Außerdem gab es auch gute andere Anträge – die waren aber – wie Carsten schrieb – überschaubar.
Die Zuschreibung zu meiner Person ist inkorrekt…
Nimm esmir nicht übel Sebastian, aber eigentlich wäre eine Debatte und Abstimmung über die Wohnraumsituation viel eher an Top 3 platziert gewesen, oder Anträge Studiengebühren/Studienkonten betreffend, denn da geht es um das für Studenten viel relevnter ist (also, ob sie jetzt drei statt bisher einen Nebenjob ausüben müssen, um das Studium finanzieren zu können, oder ob man als Student unter der Straße schlafen muss, weil trotz der angespannten Wohnsituation Wohnungen abgerissen werden). Auf Top 5 wäre das Arndt Thema gut platziert und der Relevanz angemessen gewesen. Zumal die VV auch noch bei Themen wie Wohnraumsituation etc. beschlussfähig gewesen wäre. Ist ja eigentlich logisch, dass nicht alle bis zum Schluss bleiben.
Übrigens ein sehr guter Kommentar von Carsten Schönebeck!
Nimm esmir nicht übel Sebastian, aber eigentlich wäre eine Debatte und Abstimmung über die Wohnraumsituation viel eher an Top 3 platziert gewesen, oder Anträge Studiengebühren/Studienkonten betreffend, denn da das für Studenten viel relevanter ist (also, ob sie jetzt drei statt bisher einen Nebenjob ausüben müssen, um das Studium finanzieren zu können, oder ob man als Student unter der Straße schlafen muss, weil trotz der angespannten Wohnsituation Wohnungen abgerissen werden). Auf Top 5 wäre das Arndt Thema gut platziert und der Relevanz angemessen gewesen. Zumal die VV auch noch bei Themen wie Wohnraumsituation etc. beschlussfähig gewesen wäre. Ist ja eigentlich logisch, dass nicht alle bis zum Schluss bleiben.
Übrigens ein sehr guter Kommentar von Carsten Schönebeck!
Ich bin dir keineswegs böse!! Ich hatte mich zusammen mit den Jusos, Grünen und Linken für den Bildungsstreik eingesetzt.
Leider ist die Mehrheit des StuPa und der Asta dagegen gewesen!
Fakt ist: es gibt große Probleme mit dem Bachelor und den Studiengebühren! Das sehe ich absolut so! Deswegen auch meine Unterstützung für den Bildungsstreik!!
Alle die sich hier beschweren, dass zu wenig zu diesen Themen passiert, habe ich bei der Bildungsstreik-Demo vermisst! Es ist immer bequem von anderen politisches Engagement zu fordern. Aber wo ist euer Engagement?
Ob man mit einer Vollversammlung wirklich etwas an der Wohnraumsituation ändern kann, bezweifle ich aber ein bisschen. Trotzdem hielt ich diesen Antrag auch für unterstüzendswert!
Wo warst du eigentlich beim Bildungsstreik?
Als Senator der Universität hatte ich genau parallel zur Demo die Sitzung in der außerdem noch wichtige Dinge entschieden wurden – nämlich die Fusion der Medizinischen Fakultät und der der Uni-Klinik zu einer neuen "Hochschulmedizin"…
Die Senatssitzung hatte sich sogar noch bis in die Vollversammlung hinein überschnitten.
Will dich nicht der Lüge bezichtigten, aber warst du nicht im Arndt-Kostüm unterwegs?
Wenn du es genau beobachtet hast, hast du gesehen wie lang die sitzung ging, wann leute in das und aus dem hauptgebäude gehen und so. daraus kann man ableiten, wie lang die senatssitzung ging. und vielleicht hast du geshen, dass sebastian in der vorbereitung der arndt-lesung schnell reingerannt ist, zu einer abstimmung. und dass er erst gegen 17 uhr gelesen hat. und dass die senatssitzung sich nicht mit der vv überschnitten hat.
aber bezichtige ihn ruhig weiter als lügner, genauso wie es die rechtskonservativen dauerkomentatoren machen, und nach ner zeit wirkt die autosuggestion und alle glauben, dass er die reinkarnation das teufels ist. hipphipphurra!
Wenn ich es richtig überblicke, war die VV bei Wohnraum und Studiengebühren beschlussfähig. Die Anträge waren doch vor den spontan formulierten in deren Zuge (nach einigen getroffenen Anträgen) die Beschlussfähigkeit irgendwann nicht mehr gegeben war.
Und das der Elan bei Wohnraum und Studiengebühren weniger groß war liegt meiner Meinung nach einfach daran, dass die Themen weniger kontrovers sind. Wohnraumgegner und Studiengebührenbefürworter sind jedenfalls – so vorhanden – die letzten Jahre deutlich leiser gewesen als Arndt-Freunde.
Nimm esmir nicht übel Sebastian, aber eigentlich wäre eine Debatte und Abstimmung über die Wohnraumsituation viel eher an Top 3 platziert gewesen, oder Anträge Studiengebühren/Studienkonten betreffend, da das für Studenten viel relevanter ist (also, ob sie jetzt drei statt bisher einen Nebenjob ausüben müssen, um das Studium finanzieren zu können, oder ob man als Student unter der Straße schlafen muss, weil trotz der angespannten Wohnsituation Wohnungen abgerissen werden). Auf Top 5 wäre das Arndt Thema gut platziert und der Relevanz angemessen gewesen. Zumal die VV auch noch bei Themen wie Wohnraumsituation etc. beschlussfähig gewesen wäre. Ist ja eigentlich logisch, dass nicht alle bis zum Schluss bleiben.
Übrigens ein sehr guter Kommentar von Carsten Schönebeck!
Nimm esmir nicht übel Sebastian, aber eigentlich wäre eine Debatte und Abstimmung über die Wohnraumsituation viel eher an Top 3 platziert gewesen, oder Anträge Studiengebühren/Studienkonten betreffend, da das für Studenten viel relevanter ist (also, ob sie jetzt drei statt bisher einen Nebenjobs ausüben müssen, um das Studium finanzieren zu können, oder ob man als Student unter der Straße schlafen muss, weil trotz der angespannten Wohnsituation Wohnungen abgerissen werden). Auf Top 5 wäre das Arndt Thema gut platziert und der Relevanz angemessen gewesen. Zumal die VV auch noch bei Themen wie Wohnraumsituation etc. beschlussfähig gewesen wäre. Ist ja eigentlich logisch, dass nicht alle bis zum Schluss bleiben.
Übrigens ein sehr guter Kommentar von Carsten Schönebeck!
Nimm esmir nicht übel Sebastian, aber eigentlich wäre eine Debatte und Abstimmung über die Wohnraumsituation viel eher an Top 3 platziert gewesen, oder Anträge Studiengebühren/Studienkonten betreffend, da das für Studenten viel relevanter ist (also, ob sie jetzt drei statt bisher einen Nebenjobs ausüben müssen, um das Studium finanzieren zu können, oder ob man als Student unter der Brücke schlafen muss, weil trotz der angespannten Wohnsituation Wohnungen abgerissen werden). Auf Top 5 wäre das Arndt Thema gut platziert und der Relevanz angemessen gewesen. Zumal die VV auch noch bei Themen wie Wohnraumsituation etc. beschlussfähig gewesen wäre. Ist ja eigentlich logisch, dass nicht alle bis zum Schluss bleiben.
Übrigens ein sehr guter Kommentar von Carsten Schönebeck!
Also den Vorwurf des Populismus musst du dir mit deiner unwissenschaftlichen Lautsprecher-Propaganda schon gefallen lassen, Sebastian.
Die Kritik an Populisten etc. ist aber auch schon über 2400 Jahre alt.
Das die Veranstaltung langwierig war stimmt allerdings. Vorher ist man den Bildungsstreik mitgelaufen und dann bis halb 10 VV macht 7,5 Stunden Politikgedöns und das ist dann doch anstregend.
Das Wohnraumsituation etc. durchgewinkt werden halten ich eher für ein gutes Zeichen: Alle sind sich einig! Demokratie ist nicht unbedingt gleich Streit.
Geld, Essen, gutes Wetter etc. sind Motivationsgrundlagen über die sich streiten lässt.
Nicht aber über Reizanträge. Was soll die Leute denn sonst motivieren? Ich geh doch auch nicht wählen, um des Wählens willen. ("Apfel oder Banane?" – "Ich habe kein Hunger, nehme aber trotzdem Apfel.")
richtig!
Guter Wille wäre mir eben deutlich lieber als Pflichtbewusstsein. Wer jetzt fehlen will kan n sich immer noch entschuldigen. solange es freiwillig ist, kann man da ein wenig die Spreu vom Weizen trennen.
Ja, mir ist guter Wille auch deutlich lieber! Darum geht es ja 😉 Der von der VV beschlossene Antrag beinhaltet deswegen die Aufforderung, diesen guten Willen zu zeigen.
Rechtlich verpflichten oder binden kann die VV ohnehin niemanden durch irgendeinen Beschluss.
Und wie will man die Spreu denn eine solche heißen können, wenn sich Mandatsträger darauf berufen können, genauso zur Nichtteilnahme berechtigt zu sein wie die Mehrheit der einer VV fernbleibenden Studenten?
Das einzige Pflichtbewußtsein, was bei bisherigen wie zukünftigen VV's bewiesen werden kann ist ein moralisches…
Irgendeiner muss ja mal den ersten Schritt machen und zeigen, dass er die VV wirklich ernst nimmt…oder nicht?
Stupisten in eine VV zu "zwingen" ist wirklich populistisch!
Erinnert vom Stil an deine letzte Aktion (Stichwort Lotterie!!)
Ich nehme den einen Fehler auf mich; an dem Entwurf, den ich vor nem Monat zum Arndt-Antrag geschrieben habe, hat sich durch Diskussionen sehr viel geändert, aber das "offzielle" ist dringeblieben. WIr haben uns vor allem darauf konzentriert, die in der Anrdt-Debatte immerwieder austauchenden Ablenkungsargumente von vornherein zu entkräften. Die war zum einen inhaltlich, zum anderen auch dadurch, dass wir dem entgegentraten, dass sich zu wenige Leute mit dem Thema beschäftigen. Deshalb haben wir Flyer gedruckt, an Infoständen für die VV und den Antrag geworben und insgesamt viel Zeit investiert.
Es ist zwar schön, dass einem immer wieder gesagt wird, was für Fehler man macht und welche Themen man noch aufgreifen kann. Genau das ist die Aufgabe der Medien, und die wird wirklich gut erfüllt.
Wenn man Medien und Kommentatoren allerdings zusammen betrachtet, dann nimmt man aber leider nur sehr viel Kritik wahr und selten konkrete Verbesserungsvorschläge. (Das war populistisch, aber langweilig! Mach doch mal was zur Wohnraumsituation!) Sehr häufig ist die Kritik berechtigt, aber ich frage mich teilweise, ob Verbesserungen denn wirklich von denjenigen gewünscht sind – angesichts dessen, dass von außen selten wirklicher Input kommt.
Außerdem versuche ich immer noch, "Student" als meinen Hauptberuf anzusehen – so gesehen ist mein hochschulpolitisches ENgagement wirklich Kurzarbeit. Da kann man vielleicht auch mal einen Fehler verzeihen, gerade wenn man ihn auch gleich eingesteht.
🙂
Hehe,
hätte von nem AStA-Referenten kommen können.
Wie gut, dass wir alle nicht perfekt sind.
Greeez
Du bist am wenigsten perfekt! Wo warst du bei der Vollversammlung?
"Fazit: Die VV war beschlussfähig, die angesetzten Hebel haben offenbar gewirkt und damit ist ein erster Schritt gegangen. Bis man es aber schafft, die Kommilitonen auch thematisch mit ins Boot zu nehmen und sie sie damit aus den Händen der Populisten befreit, die sie als Stimmvieh vor den eigenen Karren spannen wollen, muss noch einiges geschehen."
Zehn (bzw. elf) Thesen, weshalb die VV im nächsten Wintersemester nicht beschlussfähig sein wird:
11. StuPa-Präsident Korbinian Geiger wird flau im Magen, wenn er realisiert, welchen Zeitaufwand alleine eine beschlussfähige VV im Semester zusätzlich an unbezahltem Engagement mit sich bringt – ganz zu schweigen von derer zwei.
10. Auf der Fahrt zur VV erwartet die Studenten starker Gegenwind und Eisregen.
9. Kein Interessenvertreter aus dem Senat, Stupa oder den Fakultätsräten hat bisher öffentlich erklärt, dass er sich selber für eine Teilnahme an der VV verpflichtet fühlt.
8. Die ewige Arndt-Debatte ist vorerst abgehakt.
7. Es wird nicht wieder 564 Euro zu gewinnen geben.
6. Der "Spirit" eines lauen Sommernachmittags mit Musik wird nicht hunderte Teilnehmer in den um 17 Uhr sonnig-warmen Uni-Innenhof locken.
5. Im Vorfeld wird kein bundesweiter Bildungsstreik stattfinden.
4. Der AStA Greifswald wird nach der Ersti-Woche zum WS 09/10 so ausgelaugt sein, dass das Engagement für die VV schwächer ausfallen wird.
3. Die langwierig-unvorbereitete Themenabarbeitung auf der letzten VV hat viele Besucher abgeschreckt.
2. Die Information über die wichtigen Themen und ihre Vorbereitung wird weiterhin schwach ausfallen.
1. An der Universität gibt es keinen Raum, in dem sich 600 oder mehr Studenten so versammeln können, dass eine geordnete Debatte und Abstimmung möglich wäre!
Zehn Gründe, weshalb die VV im Wintersemester wieder beschlussfähig sein könnte:
10. Es wird aus wunderlichen Grünen wieder einen hohen Geldbetrag zu gewinnen geben, der sich an der Zahl des Mindestquorums für die Beschlussfähigkeit orientiert.
9. Alle Lehrveranstaltungen zum Zeitpunkt der Vollversammlung werden verschoben, die Information zur Freistellung und dem Veranstaltungsausfall wird breit und nachhaltig transportiert.
8. Senatoren und Stupisten erklären im Vorfeld, dass ihnen die Meinungsbilder der VV wichtig für ihre eigene politische Arbeit sind.
7. Es wird eine noch bessere Moderation und Information zu den Tagesordnungspunkten geben.
6. Es wird eine Redezeitbegrenzung geben – auch für Hochschulprofessoren.
5. Die Verhandlungen über die kommende Zielvereinbarung offenbaren böses für alle gegenwärtig immatrikulierten Bachelorstudenten.
4. Im Mittelpunkt der VV werden bedeutende Beschlüsse stehen – und nicht Streits über sprachliche Feinheiten bei der Forderung der VV an die Hochschulleitung, künftig nur noch Fair-Trade-Kaffee zu verwenden.
3. Am Tag der Vollversammlung haben alle Cocktailbars und Kneipen Greifswalds geschlossen.
2. Die studentischen Parlamentarier und Senatoren würdigen die neuen VV-Beschlüsse durch eine Annahme.
1. Es findet sich doch noch ein Ort, an dem auch bei niedrigen Außentemperaturen eine übersichtliche und geordnete Vollversammlung mit weit über 600 Teilnehmern stattfinden kann.
Naja, auch andere Studierendenschaften machen VV's mit Videoübertragung. In Zeiten von Internet und Live-chat-Möglichkeiten ist das auch für Redner_innenlisten oder Abstimmung der Redeleitung kein Problem. Und Löfflerstraßenhörsaal + Kiste fasst schon einige Leute. Dann ist auch der Weg aus Schönwalde II nicht so weit (wg. Eis und Schnee).
Ergänzend zu 9. ist vielleicht noch zu sagen, dass sich der AStA im Vorfeld dafür einsetzen kann, dass nicht parallel zur VV so Dinge wie Mensa/Kiste-Kino, Unisport-Kurse und ähnliches laufen (wie z.b. bei der vorletzten VV in der Mensa).
Und generell, was ja in 5. und 3. angedeutet ist: Es brauch Information über Themen, die das Gefühl vermitteln, die eigene Anwesenheit macht einen Unterschied jenseits der Frage der Beschlussfähigkeit, also Themen die potenziell kontrovers sind (wie Arndt, wobei das Abstimmungsergebnis dann garnicht so kontrovers war – das war auf kleineren, nicht-beschlussfähigen VVs auch schon anders).