Im Mai führt die Stadt Greifswald im Rahmen der Entwicklung eines kommunalen Klimaschutzkonzeptes eine schriftliche Befragung der Wohnbevölkerung zum Modal-Split (Anteil der Verkehrsmittel am Personenverkehrsaufkommen) durch. Betreut und durchgeführt wird das Projekt vom Institut für Geographie und Geologie. Unter Leitung von Dr. Ruth Bördlein arbeiten auch Studierende aus dem Hauptseminar Verkehrsgeographie an diesem Projekt mit.
An den Stichtagen 12., 13. und 14. Mai sowie zwei Wochen später (26. bis 28.05.) sollen die zurückgelegten Wege festgehalten werden. Die Befragten müssen aber nicht an allen sechs Tagen ihre Wege protokollieren, sondern nur an einem bestimmten Tag. Dieser ist auf dem Fragebogen vorgegeben.
Die Befragung soll eine Stichprobengröße von 2.500 zufällig ausgewählten Personen aus Greifswald (Haupt- und Nebenwohnsitz) umfassen. Um repräsentative Ergebnisse zu erhalten, wird eine sehr hoch gelegte Rücklaufquote von 1.000 Antworten vorrausgesetzt. Gegebenenfalls kann es zu Nacherhebungen mit persönlichen Interviews kommen. Das wäre jedoch sehr personal- und zeitintensiv.
Dreiteiliger Fragebogen
Der Fragebogen besteht aus drei Teilen: einem Haushaltsfragebogen, einem Personenfragebogen und einem Wegefragebogen. Am Wochenende sollen die Fragebögen für die ersten drei Stichtage durch die Gesellschaft für Arbeitsförderung, Beschäftigung und Strukturentwicklung (ABS) verteilt werden. Bei Rückfragen zum Fragebogen steht die Umweltabteilung des Stadtbauamtes sowie geschulte Studierende des Instituts für Geographie und Geologie telefonisch zur Verfügung.
Der Umfang des Fragebogens mag auf den ersten Blick erschrecken und an typische amtliche Anträge erinnern, soll jedoch nach kurzer Einarbeitung weniger kompliziert als angemommen sein. Eine Musterversion liegt uns exklusiv vor und kann hier abgerufen werden. Auch über das Internet soll mit einem speziellen Zugangscode unter www.greifswald-verkehr.de die Teilnahme an der Befragung möglich sein.
Als Motivation, an dieser Befragung teilzunehmen, nimmt jeder Teilnehmende an einem Gewinnspiel teil. Über 100 Preise werden verlost – darunter 1 Jahreskarte und eine halbe Jahreskarte für den Stadtbusverkehr, 35 Gutscheine á 25 Euro, 25 Gutscheine für das Freizeitbad, 20 Kinogutscheine, 10 Theaterkarten, 10 Karten für das Pommersche Landesmuseum, sowie 5 x 6 Energiesparlampen.
Ziel: Klimaschutz
Die Diplomarbeit des Geographen Martin Bartelt zur CO2-Bilanz der Stadt aus dem Jahr 2005 legte einen wichtigen Grundstein zur Entwicklung des kommunalen Klimaschutzkonzeptes. Bartelt beschäftigte sich mit der CO2-Bilanz von Greifswald, dabei stellte er fest, dass der CO2-Ausstoss der Greifswalder mit 5,8 Tonnen pro Jahr unter dem Bundesdurchschnitt von 10,5 Tonnen pro Jahr liegt (Stand 2005). Dies liegt an der Versorgung großer Teile der Wohnungen und Häuser durch Fernwärme. Dadurch liegt auch der Anteil des Verkehrs mit rund 35 Prozent wesentlich höher als im deutschen Durchschnitt mit ca. 20 Prozent.
Um im Rahmen des kommunalen Klimaschutz die CO2-Emissionen zu senken, bietet es sich also an, den Bereich Verkehr anzugehen. Im letzten Jahr hat die Stadt dazu schon eine Fahrradzählung durchgeführt. Deren Ergebnisse sollen zusammen mit den Daten aus der anstehenden Befragung zum Modal-Split als Grundlage zur Ausarbeitung eines kommunalen Klimaschutzkonzeptes dienen. Für die Ausarbeitung des Klimaschutzkonzeptes stehen 97.000 Euro bereit, davon werden 75.000 als Zuschuss vom Bund gewährt.
Noch im Juni soll es erste Ergebnisse geben. Diese fliessen dann in ein neues Klimaschutzkonzept für Greifswald ein.
Foto: laerpel via flickr
Wie korrespondiert das Bild mit dem Artikel? Da sind TramSchienen abgebildet. Hab ich was verpasst, oder ist das Zukunftsmusik?
Wie korrespondiert das Bild mit dem Artikel? Da sind TramSchienen abgebildet. Hab ich was verpasst, oder ist das Zukunftsmusik?
Wenn wir keine eigenen Bilder haben suchen wir welche mit freier Lizenz. Leider gibt es keine besonders aussagekräftigen aus HGW oder zum Thema Verkehr. Daher das Bild mit den Tramschienen. Das wird aber wohl keine Option für HGW sein 😉
Genau, wir wollen einen Transrapid vom Rubenow- zum Beitzplatz (inkl. riesigem Viadukt über die Europakreuzung) 😀
Eine tolle Sache. Find ich gut. Bin mal gespannt was da rauskommt.
Aber was soll man denn ich HGW noch verbessern?
Autos komplett verbieten?
Ich hätte ja ne Idee das Klima in Greifswald zu schützen. Alle "Brauen" Stinker aus der Stadt schmeißen. Dann ist es ruhiger und diese optischen Mode-Entgleisungen sind dann auch Geschichte.
"Am Wochenende sollen die Fragebögen für die ersten drei Stichtage durch die Gesellschaft für Arbeitsförderung, Beschäftigung und Strukturentwicklung (ABS) verteilt werden."
besagte ABS verwaltet Ein Euro Jobber /ABM Kräfte in Greifswald und OVP…
1 Milion Menschen fallen so in Deutschland aus der Statistik…
Danke, dass Arbeitslose jetzt auch am Wochenende eingesetzt werden…
doppelt danke, dass man dann wenigstens per Telefon jemanden erreicht der sich auskennt 🙂
Das wär doch auch für die Polizei ne gute Lösung…von wegen zu wenig Stellen in MV:
"Verstärkung erhält die Landespolizei künftig durch die Gesellschaft für Arbeitsförderung, Beschäftigung und Strukturentwicklung (ABS). Bei Rückfragen können sie sich selbstverständlich wie gewohnt an die Polizei wenden…"
Aber im Ernst, informiert Euch über die ABS:
(http://blog.gruene-greifswald.de/2009/03/07/abs-g…
Mussten wir hier noch etwas darüber spekulieren, wie viel Ein-Euro-Jobber tatsächlich bei der Gesellschaft für Arbeitsförderung, Beschäftigung und Strukturentwicklung (ABS) „beschäftigt“ sind, so ist mittlerweile zeitungsamtlich festgestellt, dass dies zurzeit 700 Personen sind. Bei durchschnittlich 145,- Euro Trägerpauschale bedeutet das eine monatliche Zahlung an die ABS in Höhe von 100.000,- Euro. Was genau mit diesem Geld passiert, erfahren wir und andere nicht.
Stattdessen gibt die ABS Selbstverständlichkeiten von sich:„Ziel ist es, die Frauen und Männer wieder für den ersten Arbeitsmarkt fit zu machen, sie zu integrieren.“"
An Wochenenden Fragebögen verteilen – Arbeitsmarktintegration mal anders 😉
Weiß schon jemand, wie viele Fragebögen zurückgesendet worden sind?