Wer in den letzten Jahren die Seite greifswald.de ansurfte, traf auf eine technisch völlig veraltete, langweilige Homepage. Besonders, wer mitunter wichtige Informationen der Stadtverwaltung oder der Bürgerschaft suchte, konnte an der schlechten Suchfunktion und der geringen Übersichtlichkeit verzweifeln.
Seit letzter Woche hat die Stadt ihren Internetauftritt in einer grundlegend überarbeiteten Form ins Netz gestellt. Layout und Struktur wirken jetzt wesentlich zeitgemäßer und übersichtlicher. Die neue Internetseite ist zudem barrierefrei. Neben einer deutschen und einer englischen Fassung sind auch Seiten auf polnisch und schwedisch abrufbar. Zudem gibt es spezielle Wegweiser für Einwohner, Touristen, Studenten und Investoren.
Verglichen mit der alten Website ist die neue Website ein Quantensprung. Dennoch fehlen innovative Funktionen. So gibt es weder einen RSS-Feed mit Stadtinformationen noch Möglichkeiten zur weitergehenden Individualisierung der Seite. Auch bei möglichen weiteren Komfortfeatures wie einem Online-Stadtplan macht es sich die Stadt sehr leicht: Sie bindet ein Google Map ein, das für Greifswald derzeit ziemlich veraltet ist, weil es die neuen Bahn-Querungen noch nicht kennt. Ein Verweis auf das OpenStreetMap, das Greifswald bereits auf dem neusten Stand erfasst hat, wäre hier wohl besser gewesen.
Ebenfalls denkbar simpel ist die Einbindung einer Fahrplanauskunft: Die Stadt verlinkt lediglich auf andere Fahrplanauskünfte einzelner Unternehmen. Ein direkter Link zur einzigen integrierten Fahrplanauskunft ganz Mecklenburg-Vorpommerns fehlt allerdings. Auch weitere Angebote wie „Wetter“ oder „Unterkunft“ sind stets nur Linklisten.
Die Stadt teilt mit, das Relaunch der Website hätten die Mitarbeiter der Stadtverwaltung gemeinsam mit dem „Haus Neue Medien“ vorgenommen. Weiter heißt es in einer Pressemitteilung zur neuen Website:
Gegenwärtig befindet sich der neue Internetauftritt in der Testphase: Es kann also durchaus noch technische Unzulänglichkeiten geben. Hinweise können über ein Kontaktformular oben auf der Startseite an die Stadt weitergegeben werden.
In einer späteren Phase soll die Website auch das „virtuelle Rathaus“ enthalten, das bestimmte Behördengänge erleichtern oder ersetzen soll. Die Stadt wird in Kürze zu einem solchen Angebot aufgrund einer EU-Richtlinie verpflichtet sein.
Bild: Screenshot
Ich fordere barrierefreie Internetseiten für alle!
Die Seite ist doch derselbe Müll in derselben Tonne… nur frisch gestrichen 🙂
Oder gibt es tatsächlich Verbesserungen..?
„Greifswald gibt sich künftig auch im world wide web modern und zeitgemäß“, freut sich Oberbürgermeister Dr. König, „unser Ziel ist es, das Leben in der Stadt mit all seinen Facetten bürgerfreundlich und übersichtlich zu präsentieren.“
MEIN KÖNIG 😉
Find ich sehr gut die neue Seite. Viel übersichtlicher als die alte Seite, mehr schöne Bilder, sogar Videos, und alles ist schneller zu finden in einem frischen Design. Dickes Lob würde ich sagen!
PS: Und RSS-Feed usw. können ja noch nachgetragen werden. Die Basis ist jedenfalls erst mal sehr gut und ein Siebenmeilenschritt im Vergleich zu vorher.
Wirst Du für solche Kommentare bezahlt..? 😉 Wo hast Du denn Videos entdeckt..?
http://www.greifswald.de/unterwegs-in-greifswald/…
Bezahlt für Kommentare im Webmoritz? träum weiter….
tatsächlich, EIN Video… allerdings zeigt es auch wie "gut" diese Seite technisch ist…
Das Video wird nämlich nicht mit dem Schriftgrad vergrössert…
Ich kann mich erinnern, ganz früher, soll es mal play/pause Knöpfe gegeben haben… und vor- /zurückspulen hat mir auch immer grossen Spass gemacht…
Oder aber das Video lässt sich dank BARRIEREFREIHEIT 1.0 mit Gedankenkraft steuern…
Meckern ist echt die Königsdisziplin von euch Ossis….
Greifswald erleben -> Tourismus -> Caspar David Friedrich
ich werd hier für nix bezahlt
Korrektur:
Unterwegs in Greifswald -> Tourismus -> Caspar-David-Friedrich-Bildweg
Auf den ersten Blick hat die Seite nicht gewonnen. Grafisch sieht es sehr bescheiden aus.
Guter Artikel, vielen Dank dafür! Aber ich würde euch bitten, die Anmerkungen auch den Webmastern bzw. den Verantwortlichen mitzuteilen (wenn ihr das nicht bereits getan habt). Und deren Stellungnahme dazu würde mich natürlich auch interessieren.
OpenStreetMap is auch nich aufm neuesten Stand: an der Gützkower Straße gibt's da immer noch ne Bahnüberführung! 😉
Danke – korrigiert.
"Die neue Internetseite ist zudem barrierefrei." Was soll uns dieser Satz sagen..?
Etwa das die Hansestadt ihre Internetbesucher für dumm erklärt? Es gibt die vielfältigsten Behinderungen, individuell darauf sind heutzutage Lösungen zur Nutzung des Internets zugeschnitten. Die hier gepriesene Schriftgradumstellung beispielsweise lässt sich auf jeder beliebigen Internetseite durch drücken von STRG und + oder STRG und- anwenden. Auch wird der Computer eines Sehbehinderten generell andere Kontrasteinstellungen haben als der eines Gesunden. Die Möglichkeit auf der Greifswalder Seite wird also praktisch nutzlos sein.
Behinderungen erfordern die vielfältigsten Anpassungen. Blinde lassen sich u.a. Webseiten vorlesen oder gar komplett in Blindenschrift umwandeln. Die hier angepriesen Möglichkeiten sind in meinen Augen der reine Hohn gegenüber behinderten Menschen. Sie werden benutzt um etwas herauszustellen was es garnicht gibt. Oder anders gesagt:
Im Umkehrschluss würde das ja bedeuten, dass Sehgeschädigte nur barrierefreie Internetseiten ansehen könnten. Dies ist gottseidank nicht der Fall.
Hier hat der Bürokratieirrsinn wieder zugeschlagen. In der Wirtschaft gibt es jedenfalls schon seit langem verschiedene Lösungen um Menschen mit Behinderungen die Nutzung von Computern zu vereinfachen bzw. überhaupt zu ermöglichen. Dazu braucht es gottseidank keine 1. Stufe der Barrierefreiheit für Behinderte, wie im neuen Internetauftritt geschrieben.
Vielleicht fragt ja mal jemand beim Blindenverband nach wie dort die Meinung ist. Ich kann mir vorstellen, dass man dort nicht glücklich ist. Eine wirkliche Hilfe, das Blindengeld, wurde vor kurzem jedenfalls, vom Land MV, gekürzt.
Hoppla, mein Lieber, mit diesem ziemlich unqualifizierten Kommentar hast du in meinen Augen ein Eigentor geschossen – du weißt nämlich einfach nicht Bescheid. Lies' mal hier nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Barrierefreies_Inter…
Meines Wissens sind mindestens Bundesbehörden sogar per Gesetz verpflichtet, ihre Websites barreirefrei anzubieten. Ob das für die Stadt auch gilt, weiß ich nicht.
Ach, und noch 'ne Kleinigkeit: In unserem Artikel wird an keiner Stelle die Schriftgradumstellung gepriesen. Sie wird nämlich nicht mal erwähnt…
selbstverständlich habe ich u.a. auch bei WikiP be.sagten Artikel gelesen bevor ich meinen unqualifizierten Kommentar abgab. Dort steht u.a. :
"Blinde und sehbehinderte Nutzer lassen sich Webseiten per Software vorlesen oder in Braille-Schrift ausgeben, gehörlose oder schwerhörende Menschen, deren erste Sprache Gebärdensprache ist, benötigen auf sie zugeschnittene, besondere Darstellungsformen im Internet."
Lies nochmal meinen Kommentar, er ist in keinster Weise gegen Deinen Artikel, und erkläre mir dann bitte warum die Hansestadt ihre Seiten als barrierefrei anpreist..?
Bis dahin lass mir bitte meine unqualifizierte Meinung… 🙂 denn weiter heisst es:
"Mindestens ebenso wichtig wie technische Zugangsbedingungen ist, dass die Inhalte übersichtlich und in leicht verständlicher Sprache präsentiert werden. Barrierefreiheit umfasst auch, keine übermäßigen, sondern dem Thema angepasste Anforderungen an Bildung, Ausbildung und intellektuelles Niveau zu stellen. Dieser Kontext ist insbesondere für die öffentlich-rechtlichen Webangebote bindend, um die Forderungen nach Gleichberechtigung auch von sprachlich in einem Land gehandicapten Menschen (von der Mehrheit abweichende Muttersprache) zu realisieren, erfasst aber auch die Probleme älterer Menschen, die nicht mit den Möglichkeiten und Methoden moderner Kommunikation aufgewachsen sind, und sozial benachteiligter Schichten."
Dazu aus Grefswald.de:
"Der Oberbürgermeister wird des Weiteren beauftragt zu prüfen, ob und in
welcher Weise eine Plakette oder ein Logo entwickelt und erstellt werden kann,
das die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber von in der Freiwilligen Feuerwehr
Greifswald organisierten Kameradinnen und Kameraden am Eingang ihres
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Ladenlokals aufgrund einer Plakette und/oder auf ihrer Internet-Seite und/oder
auf ihrem Briefkopf in Form eines Logos als besonders feuerwehrfreundliche
Arbeitgeber ausweist."
Es geht wirklich nur darum, dass das Wort barrierefrei im Zusammenhang mit besagter Webseite einfach lächerlich erscheint. Denn die Stadt bezieht sich ausdrücklich auf die Schriftgrad- und Kontrasteinstellungen welche garantiert kein Sehbehinderter jemals nutzen wird.
Warum? Weil entsprechende Einstellungen logischerweise für den gesamten Computer eines Sehbehinderten benutzt werden. Oder gibt es ein GoogelHandicap extra für Behinderte…?
Also RSS Feeds und einen Hinweis auf Openstreetmap zu fordern, halte ich für ziemlichen Schwachsinn. Die Seite soll m.M.n. informieren und kein Blog oder Newslieferant sein. Zudem ist OSM für HGW vielleicht recht aktuell, aber zum einen ist es auch nicht komplett abgedeckt (und von anderen Orten ganz zu schweigen) und zum anderen ist Google Maps wohl die bekannteste und am häufigsten genutzte Quelle.
ich fände ein rss-feed gut. es kostet nichts und man erreich potentiell mehr leute.
ich erfreue mich ausserdem daran, die öffnungszeiten des einwohnermeldeamtes mit sechs klicks herausfinden zu können. das war bei der alten seite unmöglich. sechs klicks sind zwar wirklich noch ne menge, aber immerhin steht diese information jetzt zur verfügung.
Jau, das hab ich auch als erstes überprüft! 🙂
dass Dir die Argumente ausgehen bestätigt mich 🙂 Üblicherweise bringst Du nämlich Argumente mit Inhalt…
Das Argument ist, dass man bei Neuerungen nicht immer gleich auf den schlechten rumhackt. Sicher können Dinge an der Seite verbessert werden, im Vergleich zu vorher ist sie aber tausendmal besser und übersichtlicher. Es gibt ja auch die Kontaktmöglichkeit zum Webmaster, an den du alle Wünsche loswerden kannst.
Ich finde es nur doof, wenn trotz der wirklich besseren neueren Seite erstmal auf allen Fehlern rumgehackt wird. Man kann es nie allen Leuten recht machen, aber die Miesepetrigkeit hierzulande ist schon manchmal rekordverdächtig.
Barrierefreiheit ist wichtig. Aber 99% der Leute sind nun mal nicht lesebehindert, insofern muss mal auch mal die Relationen sehen wenn man sich so massiv beklagt wie hier, so wichtig es Barrierefreiheit auch ist.
Ich hoffe doch, es gab eine vernünftige Ausschreibung für die Vergabe des Internetprojektes. Mich wundert es nämlich schon, dass die gleiche Agentur (HNM), die beim letzten Mal schon gnadenlos versagt hat, wieder im Impressum steht.
So ein Vorwurf der offensichtlichen Vetternwirtschaft verbessert sicher nicht die Wahlchancen der CDU so kurz vor den Kommunalwahlen…