Begriffe zu gendern geht nicht immer leicht von der Hand – das wissen wir. Trotzdem freuen wir uns, wenn ihr euch bemüht, gendergerechte Sprache zu verwenden. Teilweise gehört dazu viel Übung, und einige Formulierungen sind so normal für uns, dass wir sie gar nicht als nicht-gendergerecht einordnen würden. Wäre euch zum Beispiel sofort aufgefallen, dass Rednerpult sich eigentlich nur auf Menschen männlichen Geschlechts bezieht? Einige Wörter müssen also hinterfragt und Rollenklischees aufgedeckt werden. Warum gendergerechte Sprache eigentlich so wichtig ist, könnt ihr hier nachlesen. Im Folgenden findet ihr Hinweise und Tipps und Tricks, die euch das Gendern erleichtern können.
Was bedeutet „gendern“ eigentlich?
„Gender“ ist das englische Wort für Geschlecht. Im Unterschied zum Begriff „sex“, der das Geschlecht anhand körperlicher Merkmale festmacht, meint „gender“ das gelebte und gefühlte Geschlecht. Gendern bedeutet also, geschlechtergerechte Sprache zu verwenden, die mehr als nur Männer einbezieht.
Welche Möglichkeiten gibt es, zu gendern?
- Genderstern
Bei den moritz.medien und der Uni Greifswald hat sich das Gendersternchen etabliert, z.B. Student*innen. Der Asterisk (*) inkludiert damit nicht nur Menschen, die männlich oder weiblich sind, sondern auch alle anderen Geschlechter.
Beispiele
Nicht-gendergerechte Sprache | Gendergerechte Sprache |
die Studenten | die Student*innen |
der Student | der*die Student*in |
Jeder, der sich anmelden will… | Jede*r der*die sich anmelden will |
- Neutrale Schreibweise
Eine weitere Form, geschlechtergerecht zu schreiben, ist die neutrale Schreibweise, die sich auch bei den moritz.medien schon durchgesetzt hat. Diese Schreibweise meint alle Geschlechter, aber ist trotzdem knapp und stört nicht den Lesefluss.
Beispiel: Studierende, Interessierte, Teilnehmende, Lektorierende
Oft gibt es auch schöne übergreifende Begriffe, die genderneutral sind.
Beispiel: Medienschaffende statt Journalist*innen, Putzkraft statt Putzfrauen*männer, die Leserschaft statt Leser*innen
- Umformulierungen
In einigen Fällen müsst ihr nicht mal auf eine der gendergerechten Möglichkeiten zurückgreifen. Oftmals reicht schon eine Umformulierung. Einige Aussagen werden zum Beispiel durch Formulierungen im Passiv oder durch Relativsätze schnell gegendert.
Beispiele
Nicht-gendergerechte Sprache | Gendergerechte Sprache durch Umformulierung |
Jeder Besucher, der bei dem Event anwesend war, schwärmte von der kulturellen Vielfalt des Abendprogramms. | Alle, die beim Event anwesend waren, schwärmten von der kulturellen Vielfalt des Abendprogramms. |
Leser des moritz.magazins können sich die neueste Ausgabe im Hörsaalgebäude mitnehmen. | Wer das moritz.magazin lesen will, kann sich die neueste Ausgabe im Hörsaalgebäude mitnehmen. |
Teilnehmer des Projekts äußerten sich positiv über die Zusammenarbeit. | Die Personen, die am Projekt teilgenommen haben, äußerten sich positiv über die Zusammenarbeit. |
Der Dozent teilt jede Vorlesung sein Skript aus. | Das Skript wird jede Vorlesung ausgeteilt. |
Was ist mit Doppelformen?
Ein einfacher Weg, auch Frauen in eine Aussage einzubeziehen, ist die Doppel- oder Paarform, die euch bestimmt schon oft begegnet ist. ABER: Hier werden zwar Männer und Frauen angesprochen, nicht-binäre Menschen werden aber außen vor gelassen. Außerdem nimmt diese Schreibweise recht viel Platz ein.
Beispiel: Studenten und Studentinnen, Leser und Leserinnen
Hilfe, mir fällt keine schöne gendergerechte Alternative ein!
Manchmal findet ihr vielleicht keinen schönen geschlechterneutralen Begriff – teilweise ist das einfach nur Gewöhnungssache und ihr seid diese Formulierung einfach nicht gewohnt. Falls ihr aber mal nicht weiter wisst, findet ihr hier ein Wörterbuch, das zu sehr vielen Wörtern eine gendergerechte Alternative bietet: https://geschicktgendern.de/. Ansonsten: Fragt doch nach Inspirationen in der webmoritz.-Telegramgruppe 🙂 .
Quellen und weitere Infos für euch:
https://genderdings.de/
https://www.genderleicht.de/
Handreichung unserer Uni: https://www.uni-greifswald.de/storages/uni-greifswald/1_Universitaet/1.2_Organisation/1.2.3_Kooperation/Gleichstellung/Geschlechtergerechte_Sprache/Uni_Greifswald_Geschlechtergerechte__002_.pdf