Seit einiger Zeit wird in den Dompassagen in der Langen Straße gebaut. Der Eingangsbereich wurde in Teilen gesperrt, neulich lag eine Rolltreppe vor dem Gebäude. In den Passagen selbst trifft man kaum auf Besucher, die wenigen Läden, die es noch gibt, sind meist leer.

Schon seit längerem ist das einzige Einkaufscenter in der Innenstadt Greifswalds kein Publikumsmagnet mehr. Viele der Läden haben in den letzten Jahren geschlossen, sodass derzeit nur noch etwa 10 Geschäfte in den Passagen betrieben werden. Die wenigen Besucher laufen zielstrebig auf einzelne Läden zu und an den anderen vorbei.

Doch woran kann das liegen? Oft sind gerade Einkaufszentren Publikumsmagneten, da hier viele Geschäfte auf kleinem Raum zu finden sind und es gerade in der kalten Jahreszeit angenehmer ist im Warmen shoppen zu gehen. Doch in Greifswald ist dies anders. Von Studenten hörten wir Kommentare, wie „die Dompassagen sind hässlich“ oder „völlig überflüssig“.

Genau diese Probleme sollen nun behoben werden. Das Centermanagement kündigt viele Veränderungen an. Unter anderem wird das Whisky-Fachgeschäft „Whisky-Haus“ aus Stralsund einziehen – im Angebot bis zu 400 Whisky-Sorten. Ob das die Studenten anziehen wird, ist fraglich. Dann vielleicht schon eher der Discounter MäcGeiz, der eine große Fläche einnehmen wird. Weitere Läden sind angekündigt, deren Namen aber noch nicht genannt werden.

Eingangsbereich der Dompassagen: zur Zeit nur eingeschränkt zu nutzen

Doch was wird sich durch diese Pläne für die Läden ändern, die schon jetzt in den Dompassagen ihren Platz eingenommen haben? Eine Angestellte in einem Wohnungszubehörgeschäft erhofft sich sehr viel von dem Umbau: „Ich hoffe, dass die Passagen attraktiver werden und mehr Kundschaft anziehen. Im Moment ist es hier noch sehr ruhig.“ Doch zunächst bleibt sie skeptisch: „Das hängt natürlich auch von den neuen Mietern ab!“ Andere wollen sich nicht zu dem Umbau äußern, sich „da raushalten“. Doch auch hier klingt die leise Hoffnung mit, dass die Dompassagen zu einem attraktiven Anziehungspunkt für Kunden werden. „Ich denke dass eine bessere Dekoration mehr Kunden anziehen wird“, vermutet die Verkäuferin eines Schuhgeschäftes.

Letztendlich wird wahrscheinlich die Attraktivität der Geschäfte über die Besucherzahlen entscheiden. Und darüber informiert am ehesten eine Homepage. Doch hinter www.dompassage.de verbirgt sich keine Information oder Werbung, wie zu vermuten wäre. Der Besucher sieht sich vor einem internen Forum, in das sich nur angemeldete Personen einloggen können. Was sich dahinter verbirgt, bleibt offen.

Stellt sich die Frage, ob ein „Facelifting“, das der Centermanager Ralf Müller für den Eingangsbereich verspricht, die Fassade der Dompassagen in den hanseatischen Stil der Innenstadt eingliedern lässt und ob die angekündigte „Revitalisierung“ das eher unbeliebte Gebäude zum Publikumsmagneten werden lässt. Noch sind nicht alle Ladenflächen vermietet.

Bleiben wir gespannt auf die Fertigstellung, die noch in diesem Jahr erfolgen soll. Danach wird sich herausstellen, ob genügend Besucher wieder einen Blick in die Passagen riskieren werden.