Vorneweg eine gute Nachricht: Die meisten StuPisten, die uns diese Legislatur vertreten sind durchaus engagiert bei der Sache. 19 von 30 StuPisten haben maximal eine Sitzung gefehlt, was ein durchaus positiver Wert ist. Aber nicht alle Werte sind so gut.
In den letzten Sitzungen des Parlaments fehlten immer mehr StuPisten. Eigentlich hat das Parlament 27 Mitglieder, doch von denen sind häufig kaum mehr 20 anwesend.
Also haben wir einmal alle Sitzungen bis zum 4. November ausgewertet. Für die späteren Sitzungen sind die Protokolle leider nicht verfügbar. Und hier das Ergebnis:
Es gibt drei Typen:
- Voll anwesend
- Nicht anwesend und
- Teilweise anwesend bei Fehlzeiten von über einer halben Stunde.
Ignoriert haben wir den Term „entschuldigt“, da dieser letztendlich nur bedeutet, dass man dem Präsidium eine Mail geschrieben hat, dass man fehlen wird. Ebenfalls nicht aufgeführt haben wir die erst kürzlich nachgerückten Stupisten Jörg Stiegmann und Cora Lehmann, da beide im aufgeführten Zeitraum nur eine Sitzung hatten.
Und diese Tabelle kam heraus.
Darauf erkennt man, dass die Motivation regelmäßig ins StuPa zu gehen nachzulassen scheint, da die drei letzten Sitzungen alle unter den vier schlecht besuchtesten auftauchen. Den Höhepunkt stellt die Sitzung vom 4. November da, bei der nur elf von 27 StuPisten voll anwesend waren. Auch bei den zwei Sitzungen deren Protokolle uns noch nicht vorliegen, setzte sich dieser traurige Trend fort. Die Begeisterung der ersten Sitzungen, bei der kaum StuPisten fehlten, scheint komplett vergangen.
Ebenfalls ein schwaches Signal ist die mangelnde Bereitschaft bei Bedarf ausserordentliche Sitzungen einzuberufen. Bei der StuPa-Sitzung vom 2. Dezember wurden fünf umfangreiche Tagesordnungspunkte vertagt. Zusätzlich stehen in der nächsten Sitzung die zeitaufwändigen zweiten Lesungen der Haushalte an. Schon damit ist praktisch eine komplette Sitzung voll, womit sämtliche neuen Anträge kaum eine Chance auf Behandlung haben. Da danach Weihnachten ist, werden sie somit gleich um drei Wochen nach hinten verschoben.
Eine Sondersitzung am 9. Dezember, um die angehäuften Anträge und den Haushalt abzuarbeiten, wäre hier durchaus angebracht gewesen.
Ein wenig Einzelkritik:
Durch komplette Anwesenheit in allen Sitzungen zeichnen sich Frederick Beskow, Sebastian Jabbusch, Thomas Schattschneider, Martin Schönpflug, Alexander Schulz-Klingauf und Carolin Schulz aus.
Das krasse Gegenteil stellt hingegen Bernd Ahnefeld da, der bei 69 Prozent der Sitzungen fehlte. Ebenfalls überdurchschnittlich oft fehlen Peter Morczinek (38 Prozent), Isabell Bujak und Marina Beielstein (beide 31 Prozent).
Richard Lünser ist zwar meistens anwesend, aber oft nicht die komplette Sitzung: In 62 Prozent der Sitzungen kam er zu spät oder ging früher. Seine Parteikollegen Martin Hackober (54 Prozent) und Johannes Spanier (38 Prozent) kommen auf ähnliche Werte. Auf 50 Prozent in dieser Kategorie kommt Eric von Malottki, über die Aussagekraft dieses Wertes lässt sich bei insgesamt zwei Sitzungen aber streiten. Außerdem gibt es oft nachvollziehbare Gründe, wie etwa wichtige Vorlesungen.
Es bleibt zu hoffen, dass sich die Motivation der StuPisten wieder erholt, damit die Wähler am Ende der Legislatur nicht ein deutlich schlechteres Fazit als jetzt ziehen müssen.
Foto: leere Stühle: massdistraction via Flickr; StuPa: Luisa Wetzel
Diese Angaben sollten im nächsten Wahlmoritz erscheinen!
Ich bin ja auch dafür, eine entsprechende Auflistung im Wahlmoritz zu machen, aber diese Auflistung von Florian Bonn hier finde ich wenig seriös. „Ignoriert haben wir den Term “entschuldigt”, da dieser letztendlich nur bedeutet, dass man dem Präsidium eine Mail geschrieben hat, dass man fehlen wird.“ – Das erklärt natürlich nicht, warum jemand gefehlt hat: Krankheit, Langeweile, Terminüberschneidung, Prüfungsvorbereitung, besseres Fernsehprogramm, Exkursionswoche …
Um es mal klar zu sagen: Wer es nicht einmal hinbekommt, beim StuPa-Präsidium vorab ihr/sein Fehlen anzuzeigen, hat offenbar auch wirklich kein Interesse an der Sitzung gehabt. Wer hingegen im Vorfeld das eigene Fernbleiben anzeigt, kann wohl kaum in dieselbe Kategorie gesteckt werden.
Eine seriöse Betrachtung wäre es eben, „den Term ‚entschuldigt'“ nicht einfach zu ignorieren, sondern entsprechend in einer solchen Tabelle festzuhalten.
Menschen wegen Krankheit oder Prüfungsstreß per se in eine „Drückeberger“-Kategorie zu stecken, wie Florian Bonn das hier – unabsichtlich – macht, finde ich jedenfalls ziemlich daneben. Dadurch wird der Motivation zum ehrenamtlichen Engagement für die Verfaßte Studierendenschaft (so verstehe ich die Intention des Artikels) vom Autor leider eher entgegengearbeitet.
Naja, aber entschuldigt heißt nicht, dass man einen ernsthaften Grund hatte. Entschuldigt ist man, wenn man eine email ans Präsidium schreibt, dass man nicht kommen kann.
Genauso gut hat man, wenn man ernsthaft krank ist sicher anderes im Sinn als emails schreiben.
„Darauf erkennt man, dass …“
Najaaaaa, ein Balkendiagramm oder eine sonstige Grafische Darstellung der Ergebnisse wäre zur besseren Interpretation und schnelleren Auffassung hier schon angebracht. Für Number Cruncher ist die Tabelle ok 😀
Von mir aus kann das StuPa und der AStA abgeschafft werden. Minimale Wahlbeteiligung von unter 10 Prozent, miserabler Kosten-Nutzen-Effekt, Cliquenwirtschaft, Geldverschwendung (habe gehört die kriegen 200.000 Euro pro Jahr?) und Postenschieberei sowie die allgemeine Sinnlosigkeit solcher Institutionen hat in Bayern dazu geführt.
Die Kulturförderung (Nordischer Klang usw.) und Sozialberatung kann man auch durch eine festangestellte Person regeln.
Mal ehrlich, wem gehen die Damen und Herren „StuPisten“ nicht auf den Keks????
PS: In Bayern 1973 abgeschafft, in Baden-Württemberg 1977. Wir Süddeutsche wissen halt wie man’s macht!
Richtig so! Die studentische Selbstverwaltung ist eine Brutstätte des Kummunismus!
Wessen Brutstätte das ist, ist mir relativ egal. Auf jeden Fall ist der Kosten-Nutzen-Effekt gleich null. Zudem wird das Geld da für Profilneurotiker zum Fenster herausgeschleudert, statt es einfach direkt durch eine feste Stelle verwalten zu lassen oder es an die Fachschaften zu geben.
Ach je, billige Polemik gegen die Verfaßte Studierendenschaft, das allgemeinpolitische Mandat der ASten und die Drittelparität. Nicht die „Sinnlosigkeit“ der Verfaßten Studierendenschaft hat zu deren Abschaffung 1973 in Bayern geführt, sondern die reaktionäre Ideologie der damaligen CSU. Offenbar sah die CSU-Camarilla es als zu gefährlich ein, demokratische Strukturen an den landeseigenen Hochschulen beizubehalten. Das hat übrigens dazu geführt, daß Studierende in Bayern kaum noch was zu melden haben an den Hochschulen.
Antidemokratische Positionen, wie „Edmund Stoiber“ sie hier exemplarisch vorträgt, die uns Studierende vollkommen an der Uni entrechten sollen, sind natürlich abzulehnen.
Stattdessen sollte eine sich ihrer Situation bewußte Studierendenschaft einsetzen für eine Ausweitung des allgemeinpolitischen Mandats, für Drittelparität (Studierende/Profs/MitarbeiterInnen) in den Hochschulgremien und eine grundlegende Demokratisierung unserer verkrusteten (und anscheinend auch verkalkten) Hochschulen.
AStA und StuPa haben überhaupt gar nichts mit Demokratie zu tun. Über 90 Prozent der Studenten haben weder eine Ahnung von euch noch wählen sie euch. Euer Kosten-Nutzen-Effekt ist gleich null und ihr vertretet weniger als 10% der Studenten.
Studierende sind zudem angemessen über den engeren und erweiterten Senat vertreten.
Im engeren Senat mit 4 Studenten genug? Obwohl wir ja wohl die größte Gruppe hier sind?
Gib es zu, du bist in Wahrheit links und willst den Konservativen mit deinen Komentaren schaden!
Der akademische Senat setzt sich aus Professoren, wissenschaftlichen Mitarbeitern, Studenten und nichtwissenschaftlichen Mitarbeitern im Verhältnis 12:4:4:2 („engerer Senat“) oder 12:6:12:6 („erweiterter Senat“) zusammen.
Das halte ich für angemessen, ausreichend und fair. Zumal der Senat unter anderem den Rektor wählt und weitere wichtige Entscheidungen trifft.
Mir geht es auch nicht darum, *wer genau* im StuPa und AStA gerade die Mehrheit hat (sind das echt RCDS und LHG?), sondern darum dass diese Organe an sich nutzlos und ersetzbar sind.
Ich hab nicht über das StuPa oder den AStA geschrieben. Auch der Rest ist mir durchaus bewusst.
Ich bestreite das 12:4:4:2 ein angemessenes, ausreichendes und faires Verhältnis ist.
Sind Studierende etwa nicht in der Lage wichtige Entscheidungen zu treffen? Zu blöd nen vernünftigen Rektor zu wählen? Das du es dir nicht zu traust ist in Ordnung, aber zieh andere da bitte nicht mit rein.
Und ich dacht, so eine Elitengläubigkeit würde es im Deutschland des Jahres 2008 wenigstens unter jungen Menschen nicht mehr geben… Aber gut, manche lernen es eben nie.
Moin Edmund,
ab wann ist eine Demokratie legitimiert? Weil 90% Studenten zu doof sind wählen zu gehen, haben die restlichen 10% auch kein Anrecht drauf? Wie hoch muss denn die Wahlbeteiligung sein, damit eine Demokratie gerechtfertigt ist? 30%? 50%? Ab wann müssen wir den Bundestag abschaffen?
Gruß
Carsten
Ich kenne keine andere Demokratie der Welt an der nur 5-10 % der Berechtigten teilhaben wollen.
PS: jetzt sind also 90% der Studenten „zu doof“ um wählen zu gehen… welche Beleidugungen der Studenten fallen dir denn noch ein???
Statt den schwarzen Peter an die Studenten weiterzuschieben, solltet ihr euch mal fragen warum sich 90% für eure nutzlosen Institutionen nicht interessieren.
asta und stupa vertreten die interessen der studenten trotz aller querellen bei weitem effektiver, als es ein einzelner mitarbeiter oder senat bewerkstelligen könnten. studenten wissen halt am besten, wourm es bei studentischen belangen geht. denn es geht um ihre eigenen angelegenheiten. außerdem haben die studentischen gremien eine gewisse rekrutierungsfunktion. nur so wird demokratie auch für studenten noch lebhafter gestaltet. das kommt somit auch den „politischen eliten“ und der städtischen kultur zugute.
ich bin für meinen teil jedenfalls froh, dass es diese gremien gibt
Rekrutierungsfunktion? Du meinst wohl eine Spielwiese für Möchtegernpolitiker (auf Kosten aller Studenten selbstverständlich, was denn auch sonst…).
Klar versuchen die Jungtruppen der Jusos und noch linksextremistischer Vereinigungen naive Studenten auch über die studentischen Gremien zu agitieren und in ihre Fänge zu treiben. Den roten Sumpf an der Uni trocken legen!
Damit kennt sich Greifswald aus: Schon 1931 hatte der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund (NSDStB) die Mehrheit bei den studentischen Wahlen an der Uni Greifswald gewonnen. Zu dieser Zeit wurde an dieser Uni vom völkischen Mob aus Nazis und studentischen Verbindungen lauthals der Rauswurf von jüdischen und linken Professoren und Studenten gefordert.
Zwei Jahre später, am 10. Mai 1933, durften dann eben diese faschistischen und nationalchauvinistisch-antisemitischen Studierenden in Kooperation mit der SA und der örtlichen Polizei auf dem Greifswalder Marktplatz öffentlich die Bücher von sozialistischen, jüdischen und republikanischen AutorInnen verbrennen, darunter Werke von Heinrich Heine, Friedrich Engels, Thomas Mann, Kurt Tucholsky, Anna Seghers, Carl von Ossietzky, Erich Maria Remarque, Erich Kästner, Walter Benjamin, Ernst Bloch, Klaus Mann, Upton Sinclair, Karl Kraus, Rosa Luxemburg, Alfred Döblin, Maxim Gorki, Ernest Hemingway, Ilja Ehrenburg, Joachim Ringelnatz, Erwin Piscator, Bertolt Brecht, Otto Dix, Max Brod, Franz Kafka, B. Traven, Erich Mühsam, Karl Marx, Ernst Toller, Sigmund Freud, Oskar Maria Graf, Carl Zuckmayer, Else Lasker-Schüler …
„Den roten Sumpf trockenlegen!“ – Interessante Traditionslinien, die ihr da habt …
Jaja, wir Linksextremisten… furchtbar, wie wir hier versuchen durch quasi-stalinistische Säuberungen reaktionäre Meinungen zu unterdrücken.
Geht doch nach Bayern oder Sachsen, wenn es euch da besser gefällt.
@ ret marut
Die Faschismuskeule ist nun wirklich ausgelutscht und bei meiner Person auch völlig fehl am Platze. Dein Beitrag hat auch mit dem Thema nichts zu tun und rechtfertigt genau betrachtet die Abschaffung von AStA und StuPa eigentlich nur noch mehr.
@ „Edmund Stoiber“: Schon mal eine/einen der AutorInnen gelesen? Oder nur Ernst Jünger im Bücherregal? 😉
Mal im Ernst:
1. Nazi-Sprech a la „Faschismuskeule“ oder „Bomberholocaust“ und dergleichen sollten in diesem studentischen Forum nichts verloren haben. Das kannst Du in den einschlägigen Nazi-Foren machen, wenn’s Dir beliebt, gehört aber sicher nicht auf den hiesigen webmoritz.
2. Warum mein Beitrag zur Geschichte der Greifswalder Studierendenschaft (Arisierung der Uni und Bücherverbrennung) jetzt ausgerechnet die „Abschaffung von AStA und StuPa“ rechtfertigen soll, wird sicher Dein sahniges Geheimnis bleiben. Vielleicht warst Du aber auch noch nicht ganz wach (9:33h), als Du mal wieder zur allgemeinen Belustigung in die Tastatur gelangt hast. 8)
Vielen Dank für deine beleidigenden Kommentare. Die Faschismuskeule kommt von Linksradikalen VVN-BdA- und Linkspartei-Verteidigern wie dir absichtlich und bewusst gegen ALLES WAS NICHT LINKS IST. Aber wenn etwas „nicht so linksextrem wie du“ ist, bedeutet das im Umkehrschluss noch nicht gleich „Nazi“. Solche Beleidigungen von ganz normal bürgerlich-konsverativen Personen werden auch langsam langweilig und das nimmt dir eh keiner mehr ab. Du solltest dir wirklich mal was neues einfallen lassen. Ausserdem war ich in meinem ganzen Leben noch nie in einem Neonaziforum und wüsste auch gar nicht was ich da sollte, weil ich in diese politische Ecke nicht gehöre. Aber das weisst du ja ganz genau und benutzt es trotzdem absichtlich um zu denunzieren. Da scheint jemand gehörig beleidigt worden zu sein und jetzt wirft er mit Schmutz um sich. Ich wüsste zudem nicht was dich meine Lesegewohnheiten angehen, aber von Ernst Jünger habe ich noch nichts gelesen.
Ich bleibe dabei: AStA und StuPa abschaffen! Geld direkt an die Studenten geben! Profilierungssüchtigen Linksradikalen keine Chance mehr geben!
PS: Ob deine fragwürdige permanente Propaganda für vom Verfassungsschutz beobachtete und verfassungsfeindliche Organisationen wie VVN-BdA und Linkspartei in ein studentisches Forum gehört hast du dich wohl noch nicht gefragt?
um 9:33 (wo ich schon seit über 2 Stunden wach bin und arbeite) schläfst du noch für zwei weitere Stunden im alternativen Jugendzentrum oder was wolltest du uns damit sagen?
Mensch Ede,
dein Geposte wird langweilig, die Phrasen sind abgedroschen, auf deine psyeudo Arugmente geht so richtig nur noch einer ein. Wenn du ein Problem mit AStA und StuPa hast, oder den Senat für das Allheilmittel der studentischen Mitsprache erachtetest, dann komm doch einfach heute, um 20 Uhr in den SR 1 in der alten Augenklinik, zum Gremieninfoabend des AStA. Mach dir dort ein Bild von den Gremien und pöbel gegebenenfalls dort rum. Allerdings gehe ich fest davon aus, dass du dies nicht tun wirst, da dich dort dein bayrischer Künstlername nicht mehr in Anonymität wiegt.
@ Thomas: Selten das ich dir zustimme, aber hier hast du Recht…
In solche „Gesellschaft“ von Sozis und Linksparteianhängern werde ich mich sicher nicht freiwillig begeben, soviel steht schonmal fest.