Aller Anfang ist schwer, aber am Ende waren alle Seiten zufrieden mit dem „Turnier“. Das größte deutsch-polnische Kulturfestival außerhalb Polens, das sich bereits seit zwanzig Jahren mit viel Engagement und Herzblut bei kaum zur Verfügung stehenden Mitteln für die Pflege einer guten Nachbarschaft einsetzt, beschloss im Mai, ein kleines PolenmARkT-Turnier auf die Beine zu stellen.

PolenmARkT, in welchem auch viele Greifswalder Slawisten aktiv sind, bietet schon seit Jahren ein buntes Programm für die Völkerverständigung zwischen Polen und Deutschen: Kochen verbindet, Musik vereint, und der Fußball schweißt zusammen. Ursprünglich sollte ein Blitz-Turnier mit drei Mannschaften ausgetragen werden, was durch die Absage des FC Polonia Berlin zu einem einfachen Spiel reduziert wurde. Das kommt in diesem Geschäft vor. Da kann man nichts machen. Die Organisatoren versuchten dennoch alles, um ein attraktives Turnier auf die Beine zu stellen. Coole Mannschaften wie Pommern Pasewalk, HSG Uni Greifswald oder Blau Weiß 90 Berlin waren so kurzfristig nicht mehr zu bekommen. Aufrufe auf mehreren Seiten zeigten durch Klickzahlen ein relativ großes Interesse, brachten aber auch keine dritte Mannschaft zum Turnier. Dann muss es so gehen. Die Polen bereiteten sich intensiv auf diese Veranstaltung vor, und die Heimseite (mit dem PolenmARkT) tat alles dafür, dass es eine gemütliche Veranstaltung werden konnte. Mit etwas Verzögerung trafen dann die Gäste aus Szczecin im Peenetalstadion am Ufer jenes Flusses ein. Die Temperaturen waren um 16:30 Uhr immer noch ziemlich mollig. Das ist eine Kuriosität: Während in Polen häufig nach dem Stand der Sonne gespielt wird, sind in Deutschland einheitlich Spieltermine üblich. Im Sommer sind die Anstoßzeiten in Polen dementsprechend spät, was bei Hitze-Temperaturen für alle Beteiligte natürlich gesundheitlich besser ist. Szczecin wirkte von Beginn an in Schnelligkeit und Athletik überlegen. Schnell gingen sie bei tropischen Temperaturen in Führung. Dann konnte sich Görmin beim Schlussmann bedanken, der das Spiel vom Ergebnis her lange offen hielt. In der zweiten Hälfte kam dann der große Einbruch. Am Ende wurde ein 5:0 notiert. Da war aber noch nicht Schluss. Nach der Siegerehrung wurde sich noch zusammengesetzt, gegessen und sich ausgetauscht. Schnell war klar, dass es im nächsten Jahr eine Neuauflage geben muss. Und für die Kommunikation wollen beide Seiten ihre Kenntnisse in der jeweiligen Fremdsprache verbessern. Hohe Ziele also! Wir sind schon auf das zweite PolenmARkT-Turnier gespannt.

Bilder: Michael Fritsche