Heute Abend findet um 19 Uhr ein dokumentarisches Theater mit anschließendem Publikumsgespräch statt. Zu Gast sind Katharina König-Preuss (Die Linke Thüringen) und Vertreter des Mehmet-Turgut-Gedenkens aus Rostock.

Die Bühne für Menschenrechte startet nach 400 Aufführungen der Asyl-Dialoge und Asyl-Monologe seit dem vergangenen Jahr die sogenannten NSU-Monologe. Fünf Jahre nach dem Bekanntwerden des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) wird in dem dokumentarischen, wortgetreuen Theater die Geschichte der Familien Elif KubaşıkAdile Şimşek und İsmail Yozgat erzählt, deren Familienangehörige Opfer des rechtsterroristischen Trios wurden. Enver Şimşek (ermordert am 9. September in Nürnberg), Mehmet Kubaşık (ermordert am 4. April 2006 in Dortmund) und Halit Yozgat (ermordert am 6. April 2006 in Kassel) waren drei von neun Menschen, die von 2000 bis 2006 kaltblütig vom NSU ermordet wurden.

Ich hab den Polizisten gesagt „Ermittelt gegen Nazis!“ – Sie meinten: „Die würden Spuren hinterlassen. Ein Türke hat ihn umgebracht.“

(Adile Şimşek)

Während aktuell der Prozess gegen Beate Zschäpe als letzte noch lebende Haupttäterin läuft, erzählen die NSU-Monologe den Kampf der Angehörigen um Wahrheit und Gerechtigkeit, ihren Mut, in der 1. Reihe eines Trauermarsches zu stehen und die eigene Erinnerung an die verlorenen Familienangehörige gegen die vermeintliche Wahrheit der Behörden aufrechtzuerhalten. Behutsam, fordernd, aber auch wütend wird in diesem Stück zeitgenössische Geschichte geschrieben, das durch ausführliche Interviews und ohne sprachliche Veränderungen entstanden ist. An Aktualität in Zeiten eines erstarkenden Rechtsruckes ist dieses Werk wohl kaum zu überbieten.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Salon de la Critique statt und wird durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert.

„Einfühlung und Distanz zugleich. Ein starkes Stück Theater.“ Berliner Morgenpost

„Einfühlung als Waffe. Es kriecht einem unter die Haut. Empathischer Sog“
Nachtkritik.de

„Zutiefst persönlich und hoch politisch. (…) beleuchten auf neue Weise ein aktuelles Kapitel deutscher Geschichte.“
RBB Kulturradio

„Bringt einem den ganzen Wahnsinn (…) in einer so einer Wahnsinns-Weise (…) so dermaßen nahe, dass es dafür sogar stehenden Applaus gab.“
RBB Radio Eins

https://www.youtube.com/watch?v=zwQudMRminQ