Am Freitag wurden die Kandidaten für die Wahl des Studierendenparlamentes und der Fachschaftsräte, also der studentischen Gremien, durch die Wahlleitung öffentlich bekannt gemacht.
Jetzt stehen sie also fest, die neuen Kandidaten für die Legislatur des Studierendenparlamentes. Im Normalfall würden wir jetzt über die Kandidaten schreiben, eine Liste zeigen und sagen, dass 27 von ihnen dann ab April im Parlament sitzen und über die Geschicke und den finanziellen Aufwand von 11 Euro eines jeden Studierenden reden. Müssen wir aber nicht. Für die Wahlen haben sich tatsächlich nur 26 Bewerber gefunden. Sollte jeder von ihnen mindestens eine Stimme bekommen, also sich selbst wählen, ist der Einzug in das Parlament gewiss. Wie die AG Wahlen die anderen Studierenden so an die Wahlurnen treiben will, sehen wir im Januar. Hier sind erstmal die neuen Stupisten:
Ein neues Kräfteverhältnis
Das sich keine 27 Bewerber gefunden haben, liegt zum Teil auch am RCDS. Dieser hat in der vergangenen Woche über Facebook bekannt gegeben, dass keine Kandidaten in den kommenden Gremienwahlenkampf entsendet werden. Momentan sind noch drei Mitglieder im Parlament vertreten, die im kommenden Jahr jedoch von der Außerparlamentarischen Opposition aus den fzs bekämpfen wollen. Ebenfalls interessant wird die Anwesenheit der Parlamentarier an den Sitzungen generell. Erfahrungsgemäß ist diese nicht immer gegeben. In der aktuellen Legislatur fand keine einzige Sitzung mit Beteiligung von allen Stupisten statt. Hinzu kommt, dass ebenfalls in dieser Legislatur durch Rücktritte vom Mandat und mangelnde Bereitschaft von Rückmeldungen alle 9 Nachrücker ins Parlament gezogen sind und dieses momentan nur mit 26 Mitgliedern arbeitet.
Da die Wahrscheinlichkeit relativ hoch ist, dass sich zumindest jeder Bewerber selbst wählen wird und einige Kandidaten angegeben haben, in welcher Hochschulgruppe oder Wählergemeinschaft sie mitwirken, können wir bereits jetzt eine Übersicht der Kräfteverhältnisse im neuen StuPa erstellen. Sie zeigt, wie viele Personen aus welchem politischen Lager ins StuPa einziehen. All die, die ihre hochschulpolitische Zugehörigkeit nicht angaben, sind unter „Freie Mitglieder“ mitgezählt worden. Durch diese Darstellung stellt sich ein neues Kräfteverhältnis im neuen Parlament dar. Die freien Wählen haben eine deutliche Mehrheit, mit dem RCDS fehlen konservative Stimmen. Dafür ziehen jedoch die Campus Grünen, die Hochschulvereinigung von Bündnis 90/ die Grünen, nach mehreren Jahren mit zwei Bewerbern in das Parlament.
Im Januar reichen wir dann die offiziellen Ergebnisse nach dem Auszählen der Wahlzettel nach. Dann wird noch einmal spannend wer die Wahl gewonnen hat, wobei das auch nur ein Fakt am Rande ist und keine Folgen auf die Arbeit des Parlamentes haben wird.
LOL
Ich werde jedes Mal traurig, wenn ich darüber nachdenke, dass ich jährlich 22€ für dieses Schmierentheater mit Selbstbereicherung löhne anstatt das gleiche Geld für gute Zwecke zu spenden. Jeder, der diesen Missstand herbeigeführt hat, sollte sich gehörig schämen.
Ich übe in den Semesterferien schon mal das Zeichnen von Einhörnern, damit mein Wahlzettel schön ungültig aussieht. ???????
Wir als RCDS haben unsere Kandidaten wg. fehlender demokratischer Prinzipien nicht mehr antreten lassen. Leider werden im ersten Wahlgang abgelehnte AStA oder Ausschussbewerber gerne auch per GO Antrag zweimal oder in einem Fall auch dreimal hintereinander gewählt, auch wenn im zweiten Wahlgang erneut Stimmen fehlten. Wir haben nicht allein vor einen Austritt aus dem FZS zu erwirken, sondern setzen uns weiterhin für unsere Wähler ein. Der Artikel stellt uns so dar, als seien insbesondere wir daran schuld, aber wir haben nur 3 Kandidaten nicht mehr antreten lassen, somit haben mind. 7 weitere Personen ebenfalls keine weitere Kandidatur bekannt gegeben.
„In der aktuellen Legislatur fand keine einzige Sitzung mit Beteiligung von allen Stupisten statt.“
Tatsächlich gab es mindestens zwei Sitzungen (12.4.16 und 24.5.16) bei der alle 27 Stupisten anwesend waren.
Keine Kandidaten zu stellen erinnert mich an die Sonthofen-Strategie. In Kürze: Wenn man nicht fähig ist als politische Bewegung sich einzubringen und seine Ansichten in praktische Politik zu verwandeln, dann schließt man sich aus und blockiert nach Möglichkeit jedes Voranschreiten des politischen Gegners. Sich komplett aus diesem Wahlkampf zu nehmen, ist taktisch vielleicht sinnvoll (um die Gegner bloßzustellen), aber für ihre Wähler ein Schlag ins Gesicht. In der „außerparlamentarischen Opposition“ wird der RCDS keinen Umschwung bewegen. So nicht! Auch euer Kommentar ist da wenig hilfreich. Drei potenziell vernünftige Stimmen sind von Bedeutung und werden jetzt dank mangelnder Kandidatur nicht gehört.
Außerdem ist das Problem mangelnder Beteiligung auf allen Ebenen spürbar. Das ist kein reines Phänomen der Universität Greifswald und auch nicht vollends dem RCDS zuzuschreiben.. Es darf sich jeder selbst fragen, warum er nicht antritt. Zeit dafür zu opfern ist ein angemessener Preis, dafür dass wir als Studenten die Unipolitik mitgestalten dürfen. (Auch in den Parteien ist Flaute zu spüren. Mehr Mitglieder haben heißt mehr bewegen. Ich verstehe nicht,warum zwar alle meckern, dass die Politik nichts bewege, aber niemand bereit ist anzupacken. Das Dilemma der Partizipation, wahrlich.)