Am Montag, den 4. Mai 2015 war im Theater im Rahmen des Nordischen Klangs 2015 die Veranstaltung „Swingin‘ Scandinavia“. Mit Stimmgwalt und Humor verzauberten Lars Beijbom Orchestra Six und das Kristin Korb Trio die doch wenigen Zuschauer.
„Es ist ein großes Vergnügen heute hier zu sein.“
Mit diesen Worten begrüßte Lars Beijbom das Publikum. Stimmgewaltig, energiegeladen und voller Schwung wurde Jazz vom feinsten gespielt. Jazztypisch wurden gemeinsame Pattern mit Soliparts gemischt. Wenn die drei Bläser der Truppe gerade nicht spielten, übernahmen sie mit Handpercussion kleine Improvisationsparts.
Da das Theater leider doch sehr viele leere Reihen hatte, fühlte es sich an wie ein privates Livekonzert im gemütlichen Wohnzimmer. Die Atmosphäre war genial, mal so gespannt, dass man fast schon das Gefühl hatte, die Luft müsste zerreißen, dann wieder richtig entspannt und verträumt, ohne jedoch die Freude und Energie zu verlieren.
Die Freude an der Musik war den Musikern des Sextetts deutlich anzumerken. Sie lachten gemeinsam und kommunizierten über Blickkontakt.
Die sechs Herren schöpften Jazz aller erster Sahne in Hülle und Fülle. Mal schnell mal funky, immer rasant und für Überraschungen gut. Die Besetzung mit Saxophon, Trompete, Posaune, Piano, Bass und Schlagzeug erschuf eine Klangfülle, wie es kaum jemand zu träumen wagte.
Auch die Reaktion des Publikums war durch die Bank weg positiv, es gab niemanden, der nicht mit dem Fuß, dem Kopf oder der Hand mitgegangen wäre und sich zum Beat der fantastischen Musik bewegt hätte. Der Letzte Song, den wir an diesem Abend zu hören bekamen wurde mit folgenden Worten von Lars eingeleitet:
„You just can not look back in life“
Nach der Pause begrüßte uns eine sehr sympathisch strahlende Kristen Korb. Sie und ihre beiden Musiker begeisterten mit tollem, etwas entschleunigtem Jazz. Die Besetzung Bass, Flügel und Schlagzeug erschuf eine ganz fabelhafte Atmosphäre. Zusätzlich zu ihrer Musik riss Kristen Korb den Zuschauer mit ihrem Charme und Humor mit, von dem sie zwischen den Songs genug an das faszinierte Publikum verteilte.
Zu der Musik singt sie mit klarer Stimme lebensnahe, ausdrucksstarke Texte, jedoch ist die Musik nach wie vor im Vordergrund. Es ist sehr erfrischend, wenn man beobachten darf, wie viel Freude dieser Auftritt den Musikern selbst macht. Das Multikulti-Trio harmoniert wunderbar, der Drummer aus Norwegen, der Pianist aus Schweden, sie selbst ist gebürtige Amerikanerin und lebt seit seit Jahren in Dänemark. Die Geschichte dazu hat sie dem Publikum nicht verheimlicht:
„Wegen der Liebe.“
In ihrem Song „Finding Home„ geht es nicht etwa darum, dass sie, seit in Dänemark lebt, das Gefühl hat, endlich angekommen zu sein, sondern eher um das Gefühl innerlich die Heimat zu finden. Sehr wahr und sehr philosophisch – Nicken und zustimmendes Gemurmel bei den Zuschauern. Ihr letzter Song „There is always somethimg“ to celebrate ist eine wahre Botschaft. Ganz im Sinne des Nordischen Klangs klang der Abend in einem Fest der Musik aus.
Fotos: Alexander Kolb und Katerina Wagner