Der SPD-Landesverband startet die Sommertour mit der Kampagne Zukunftsland MV. Es wird vor allem der Fokus auf die Innovationspotenziale der Hochschulen und deren technischen und medizinischen Fakultäten in unserem Land gelegt.Im Vordergrund sollen Gespräche mit Wissenschaftlern, Rektoren und Studenten stehen und ihre Meinung zu Lehre und Forschung.
Der Landesvorsitzende Erwin Sellering und Mathias Brodkorb besuchten am 30. Juni die Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Greifswald. Dabei widmeten sie sich vor allem der Biochemie, Medizintechnik, Pharmazie und Humangenetik.
Dieser Besuch hat besondere Bedeutung, weil Erwin Sellering in der SPD als Nachfolger für den jetzigen Ministerpräsidenten Harald Ringstorff gehandelt wird. Die OZ schrieb zudem, dass Brodkorb, derzeit Sprecher für Hochschulpolitik als Sozialminister agieren soll. Die Übergabe soll noch im Herbst diesen Jahres stattfinden.
Bei seinem Besuch bemängelte Sellering vor allem die allgemeinen räumlichen Bedingungen, die er für dringend verbesserungsbedürftig hält, so die OZ-Meldung. Ebenfalls müsste die „Infrastruktur für die Ausgründung wie sie mit dem Biotechnikum für die Biotechnologie schon besteht“ verbessert werden, so Sellering zur Ostseezeitung.
Der Besuch dient zur Vorbereitung auf einen Zukunftsplan bei dem MV durch einen Solidarpakt bis 2020 Gelder zu fließen sollen, die vor allem für Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft genutzt werden sollen.
Die nächsten Termine der Sommertour sind die Hochschulen in Neubrandenburg, Wismar und Stralsund (siehe auch SPD Website).
Noch ein Tipp: Das moritz Magazin sprach in seiner letzten Ausgabe mit Erwin Sellering über genau diesen Besuch (Link).
Kommentar Sebastian Jabbusch:
Da ist es also wieder: Das Sommerloch. Immerhin nutzen die Landespolitiker der SPD die Pause sinnvoll und besuchen mal Ihre Bürger. Wobei wohl jedem klar sein muss, dass dieser Besuch in Wirklichkeit hochpolitisch ist: Erwin Sellering will bald Landesvater sein. Da muss er noch schnell etwas an Bekanntheitsgrad zulegen und schon mal jede Menge Hände schütteln, sich volksnah zeigen und so weiter. Das normale Politikgeschäft eben.
Gleichzeitig ist es bezeichnend, dass er bei seinem Besuch ausschließlich die Naturwissenschaft besucht. Sich mit Germanistik- oder Geschichtsstudenten ablichten zu lassen, das passt wohl nicht ins Pressekonzept der Sommertour, die ja MV als „innovativ“ darstellen will.
Hoffen wir nur, dass es wirklich nur das Pressekonzept ist, dass Sellering da verfolgt und nicht etwa die Vorabentscheidung für die Schließung von Studiengängen. Denn noch im kommden Jahr wird ein neuer Hochschulpakt mit dem Land entwickelt. Das dabei auch an der Uni Greifswald wieder Studiengänge geschlossen werden sollen, gilt als ausgemacht. Da schaut man dann schon mal genz genau hin, welche Institute der zukünftige Ministerpräsident und sein persönlicher Berater für Hochschulen hier in Greifswald besuchen…
Bildquelle: Website von Erwin Sellering
super artikel 🙂