Am 27. August wurde es offiziell: In Zukunft soll es nur noch einen großen Fußballverein in Greifswald geben. Der Greifswalder FC entsteht aus der Fusion des Greifswalder SV 04 und des FC Pommern. Noch sind die Verantwortlichen in der betriebswirtschaftlichen Phase, doch auch sportliche Aspekte sollen bald geklärt werden.
Gemeinsam – so prangt es auf der Brust der bereits entworfenen Trikots. Gemeinsam höhere Spielklassen angreifen ist das Ziel des ersten Vorstands des neuen Vereins. Der Vorstand besteht von Seiten des FC Pommern aus Gerold Jürgens, Steffen Jaeckel und Klaus Schilling, vom GSV 04 gehören Michael Lüdecke, Daniel Gutmann und Ronald Kraatz dazu,den Vorsitz übernimmt der Geschäftsführer der Stadtwerke Greifswald, Thomas Prauße. Als neutrales Mitglied und Neu-Greifswalder wird es seine Aufgabe sein, den Vorstand zu leiten und möglicherweise aufkommende Konflikte den ehemaligen Konkurrenten zu schlichten.
Gemeinsam den Nachwuchs stärken
Zusammen wollen sie die Nachwuchsarbeit Greifswalds wieder stärken, die zuletzt unter den Spannungen zwischen den Vereinen gelitten hatte. Klaus Schilling betonte, dass in einem gemeinsamen Verein wesentlich bessere Konditionen herrschen, wieder große Fußballer hervorbringen zu können. Der Verein müsse die Aufgabe übernehmen, die Jugendlichen von der Straße ins Vereinsleben zu holen und ihnen Disziplin, Pünktlichkeit und Teamgeist beizubringen.
Dass die Vergangenheit der beiden Vereine auch den neuen Verein beeinflussen kann, ist den Verantwortlichen klar. Man müsse alle Greifswalder mitziehen und ein soziales Netzwerk aufbauen. „Wir müssen die vorhandenen Bedenken und Ängste der Anhänger ausräumen“, verdeutlichte Michael Lüdecke. Die tollen zehn Jahre des GSV müsse man hinter sich lassen, um die besseren Möglichkeiten des Greifswalder FC nutzen zu können.
In welcher Liga man spielt, ist noch nicht geklärt
Auch für Oberbürgermeister Dr. Arthur König ist der Gründungstag, der 14. August, ein besonderer Tag. Der Verein wird seiner Meinung nach eine deutlich größere Strahlkraft besitzen, als die beiden einzelnen Vereine. Noch muss man sich aber gedulden. Momentan befinden sich die Verantwortlichen in der betriebswirtschaftlichen Phase. Eine Entscheidung über die Spielklasse ist noch nicht gefallen und auch das Personal soll nach objektiven Maßstäben neu eingestellt werden.
Fest steht nur, dass Greifswald mit dem GFC einen starken Verein bekommen soll. Ziel ist mindestens in der Regionalliga zu spielen. Nun bleibt abzuwarten, ob das Projekt die ehemaligen Rivalen auf Dauer an einen Tisch holt und ob die großen Erwartungen des Vorstands, der Fans und der Sponsoren erfüllt werden. Das neue Gemeinsam muss sich also zunächst gegen die Bedenken der beteiligten Personen beweisen.
Fotos: Tobias Bessert