Am 18. Mai stand für den FC Pommern Greifswald das vorletzte Heimspiel der Saison an. Gast im Volksstadion war der Brandenburger SC Süd, seines Zeichens Tabellenzweiter. Nach der 1:0 Niederlage im Hinspiel wollten die Spieler von Trainer Eckart Märzke Wiedergutmachung betreiben, was auch zunächst zu gelingen schien.
Von Beginn an versuchte der Gastgeber, mit ruhigem Passspiel Druck auf das Tor der Gäste aus Brandenburg aufzubauen. So gelang es auch, dass bereits in der 5. Spielminute das 1:0 durch Philipp Schönbrunn erzielt werden konnte. Nach dem frühen Führungstreffer verlor der FCP aber zunehmend die Oberhand im Spiel. Der Brandenburger SC kam immer besser ins Spiel und verzeichnete in der 11. Minute die erste Torchance. Keine zwei Minuten später bestand sogar die Möglichkeit auf einen Strafstoß. Der Schiedsrichter zeigte jedoch sofort an, dass er kein Foul erkannte. Nachdem der BSC wiederholt zu Torchancen kam, musste in der 20. Spielminute ein taktisches Foul helfen, einen Konter der Gegner zu verhindern.
Nachdem die Greifswalder wieder mehr Zugriff erhielten, forderte der Rechtsverteidiger der Gäste seine Mitspieler auf, sich „zu konzen“. Erfolgreich, da wenig später Jakub Petrik den Ausgleich erzielen konnte. Das Tor brachte den FC Pommern komplett aus der Fassung, immer mehr Fehler schlichen sich in das Aufbauspiel der Mannschaft ein. So kam die Gastmannschaft noch zu Chancen in der ersten Halbzeit. Doch auch dem FCP gelang es durch seinen Angreifer Coulton Jackson noch zu einer Großchance im ersten Durchgang zu kommen. Pünktlich nach 45 Minuten pfiff der Referee die Teams in die Pause.
Zweite Halbzeit voller Torchancen
Nach der Halbzeitpause gingen die Gastgeber mit frischem Kampfgeist auf den Platz und erarbeiteten sich schnell Chancen. Erst Jackson und dann Rechtsverteidiger Kröger standen kurz vor der Führung. Als nach einem Eckstoß der Ball im Netz zappelte, dachten die 82 Zuschauer schon an die erneute Führung. Jedoch hatte der Schiedsrichter etwas dagegen, da er das Tor wegen eines Fouls nicht anerkannte. Die Entscheidung brachte die Kicker aus der Hansestadt nicht aus der Ruhe, denn auch in der Folge kamen sie immer wieder gefährlich vor das Tor der Gäste. Der Brandenburger SC setzte vermehrt auf Konter, welcher in der 59. Minute beinahe zu deren zweiten Tor, geführt hätte wenn nicht ein letztes Abwehrbein im Weg gewesen wäre. Nach dem schwachen Freistoß drückten die Hausherren weiterhin auf das gegnerische Tor. Nach genau einer Stunde hätte Jackson die erneute Führung erzielen müssen. Die Gäste aus Brandenburg blieben der Kontertaktik treu und gingen mit ihrer ersten wirklichen Chance in der zweiten Halbzeit in Führung.
Das Tor des Tabellenzweiten brachte deutlich mehr Schwung ins Spiel beider Mannschaften, beiderseits wurde versucht sich zu pushen. Dennoch benötigte der FCP acht Minuten, um wieder vor dem Tor der Gegner in Aktion zu treten. Erst Jackson, dann Schönbrunn per Fallrückzieher und erneut Schönbrunn läuteten eine furiose Schlussphase ein. Die Spieler der Gäste versuchten Zeit herauszuholen, was zur Folge hatte, dass der Stürmer mit der Nummer 20 die gelbe Karte, wegen Zeitspiels sah. Vier Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit hatten die Fans des FC Pommern schon den Torschrei schon auf den Lippen, der Ball prallte jedoch nur gegen die Latte. Pommern musste nun alles in die Waagschale werfen und sahen sich unmittelbar vor Schluss einem Konter der Brandenburger gegenüber. Erneut war Petrik den Verteidigern enteilt und lief unbedrängt auf den Greifswalder Keeper zu, umdribbelte ihn und scheiterte doch noch am Innenverteidiger Kritikos, welcher mit letzter Kraft den Ball von der Torlinie grätschte.
Nach der Chance pfiff der Schiedsrichter schließlich ein sehr unterhaltsames und spannendes Spiel ab. Pommern musste, trotz einer couragierten Leistung, seine zwölfte Saisonniederlage verbuchen. Gäste-Trainer Sven Thoß sprach nach dem Spiel von einem „glücklichen Sieg“. Der Trainer der Greifswalder, Eckart Märzke zeigte sich trotz „guter Chancen nicht zufrieden“. Dennoch bleibt festzuhalten, dass sich ein Besuch des nächsten und damit letzten Heimspiels der Saison gegen den FC Straußberg am 1. Juni durchaus lohnen dürfte. Als Student kommt man schon für angemessene 4€ in das Volksstadion und kann im kostenlosen Stadionheft schon die ersten wichtigen Fakten für das Spiel herauslesen.
Vielleicht sollte der Autor mal, statt blumiger Worte für dieses Match zu verlieren, auf das äußerst blamables Zuschauerinteresse dieses Vereins eingehen! Die Hintergründe für die Ignoranz innerhalb der Sportstadt (!) Greifswald gegenüber diesem Retortenverein „FC Pommern Greifswald“ mal herauszufiltern, das wäre doch eine journalistische Herausforderung, oder? 82 Zuschauer in einem Oberligaspiel sind ein historischer Tiefpunkt, das hat es in Greifswald noch nie gegeben! Eigentlich nur noch zum schmunzeln geeignet!
Statt sich PR-technisch vor den Pommern-Karren spannen zu lassen, sollte sich Web-Moritz mal lieber mit den Machern im Hintergrund dieses Kunstproduktes befassen, dann würde nämlich klar werden, warum dieser Verein auf blanke Ablehnung in der Region stößt!
Ist nach dem „Vorpommern-Magazin“, dem „Stadtgespräch“ und nun auch noch „Moritz“ durch das Gerold-Jürgens-Netzwerk übernommen worden? Man könnte den Eindruck bekommen! Es gibt so viele Sportvereine in Greifswald, die ehrlichen und authentischen Sport anbieten, warum muss man diesem Söldnertum à la FC Pommern ständig eine maßlos übertriebene Plattform bieten? Staunen muss man aber, dass trotz dieser medialen Präsenz in den Stadtheftchen, trotz lebensgroßer Fotos in der Greifswalder Ostsee-Zeitung und trotz eines bunt lackierten Pommern-Busses, der durch die Gegend fährt, nur 82 (!) Zuschauer zu einem Oberliga-Heimspiel gegen den Tabellenzweiten kommen! Ich würde mich jedenfalls in Grund und Boden schämen! Dieses Thema wird sich hoffentlich bald von selbst erledigen, denn so ein Unfug ist zum scheitern verurteilt! Mangels Interesse eingestellt!
Hey Godefroy11,
danke für deine Rückmeldung zum Artikel. Schade ist nur, dass du das Projekt FC Pommern Greifswald so düster siehst. Ich komme aus Greifswald und weiß, dass die Ansichten, die du geäußert hast weitverbreitet unter uns Greifswaldern sind. Die Hintergründe liegen meiner Meinung nach offen auf der Hand. Von Beginn an, sah sich der FCP der kritischen Presse ausgesetzt, was natürlich einen „sauberen“ Start zu Nichte gemacht hat. Sicherlich hat mir der Berichterstattung auch der GSV zu tun, dennoch ist davon besonders der FCP betroffen gewesen. Außerdem gibt es eine, ich möchte sie fast „natürliche Skepsis“ nennen, die einem neuen Sportprojekt entgegensteht. Zudem kann man das gerne auch auf das schlechte Wetter schieben, aber da wirst du sicherlich drüber lachen 😉
Ob die Zuschauerzahl tatsächlich ein historischer Tiefpunkt ist, mag ich bezweifeln, aber darüber möchte ich mich jetzt nicht streiten. Mir ist dabei eher nicht zum Schmunzeln zu Mute. Es ist einfach nur traurig, dass Oberliga-Fußball in Greifswald nicht ankommt, sofern es nicht ein bestimmter Verein der Stadt ist. Bei allem Respekt der Skepsis neuem gegenüber, dass hat der Verein nicht verdient. Man sollte anstelle einen Verein zu unterstützen doch eher den Sport in der Stadt fördern.
Zudem würde ich den FC Pommern nur bedingt als Retortenverein bezeichnen. Mag sein, dass dem Verein, die Tradition fehlt, dass er aber mit übermäßig hohen Gehältern Spieler von anderen regionalen Vereinen lockt, bzw. diese für Ablösesummen abkauft ist neu für mich und müsste erst nachgewiesen werden (was meiner Meinung nach nicht möglich ist, weil es schlichtweg falsch ist). Somit ist auch der Vorwurf des „Söldnertums“ hinfällig. Vielleicht kommst du mal zu einem Spiel und siehst, dass man in einem solide ausfinanzierten Verein einfach besseren und vor allen Dingen erfolgreicheren Fußball spielen kann. Nicht umsonst versuchen die Verantwortlichen des GSV 04 momentan auch, den Verein auf ein sicheres finanzielles Fundament aufzubauen (siehe hierzu auch gerne mein Interview mit Herrn Lüdecke und Herrn Gutmann).
Zu erwähnen sei vielleicht, dass ich beide Vereine toll finde und unterstütze, obwohl ich nicht mit Fanschal und Vereinsjacke durch Volksstadion renne.