In der Sonderausstellung des Pommerschen Landesmuseums in Greifswald sind seit dem 12. Oktober Werke von vier Künstler zu dem Thema Aktfotografie/Aktgemälde zu sehen. Wir haben Besucher gefragt, wie sie die Ausstellung finden.

Im Mittelpunkt steht Günther Rössler, der schon in der DDR als Modefotograf unter anderem für die Zeitschrift „Das Magazin“ tätig war. In der Sonderausstellung treffen seine Fotografien auf die Gemälde von Sabine Curio, Susanne Kandt-Horn und Otto Niemeyer-Holstein. Teilweise standen den Künstlern die gleichen Frauen Modell. Die Bilder lassen somit einen direkten Vergleich zu, wie Rösslers Aktfotografien malerisch umgesetzt werden können. Gerade Otto Niemeyer-Holstein und Sabine Curio arbeiten viel mit verschwommenen, unklaren Perspektiven, während Susanne Kandt-Horn die Frauen mit markanten Formen und klaren Linien zeichnet.

Bisher stößt die Ausstellung auf gute Kritik. Einige Besucher kennen Rösslers Bilder noch aus dem Magazin, andere sind besonders an dem Künstler Otto Niemeyer-Holstein interessiert, der in Mecklenburg-Vorpommern hohes Ansehen genießt.

Wir fragten nach, wie die Besucher auf die Ausstellung reagieren:

Marion und Wolfgang, 50:

„Uns gefallen vor allem die Fotografien von Günther Rössler, die wir auch noch aus dem ‚Magazin‘ kennen. Die anderen Künstler sind ganz ok, haben uns aber nicht begeistert. Am besten von den Malereien gefallen uns die von Susanne Kandt-Horn. Ihre Bilder sind fotoähnlich, sehr klar und genau.“

Hans-Jürgen, 75:

„Mich interessieren vor allem die Bilder von Otto Niemeyer-Holstein. Er ist ein bekannter Maler, der sehr gut mit Farbe umzugehen weiß. Ich finde interessant wie man die menschliche Person malerisch umsetzen kann und inwiefern sich die Malereien von den Fotografien unterscheiden. Auch die Fotografien sind ästhetisch einwandfrei.“

Paula, 50:

„Die Aktfotografie ist ja ein skeptisches Thema, aber es ist toll, dass das Museum sich getraut hat dieses Thema auszustellen. Das ist auch eine gute Werbung für die Umgebung. Rösslers Bilder sind sehr liebenswert und schön. Die Bilder und Künstler passen sehr gut zusammen.“

Raimond, 45:

„Rössler fotografierte keine künstlichen Posen und hat sich damals damit durchgesetzt. Erst später kamen noch andere Künstler dazu, die auch auf die Natürlichkeit großen Wert legten. Damit hebt sich Rössler von anderen Fotografen ab. Von Rössler ist bis heute offensichtlich hängen geblieben, dass man noch einfache schwarz-weiß Bilder zeigen kann, die nicht mit Fotoshop oder ähnlichem bearbeitet wurden. Ich bin selber Fotograf und habe mich von Rösslers Bildern schon früh beeinflussen lassen.“

Hannelore, 74:

„Die Ausstellung gefällt mir sehr gut. Sie ist die beste, die das Museum je gezeigt hat. Es ist eine Ausstellung zum wohlfühlen und bei der man Lust hat reinzugehen. Ich kenne Sabine Curio und ihre Bilder sprechen mich sehr an. Sie strahlen Wärme aus und ich schaue sie immer wieder gerne an. Aber auch Niemeyer-Holstein gefällt mir sehr gut und Rösslers Fotografien sind beachtlich. Die Augen seiner Models sind sehr aussagekräftig. Die Mädchen haben alle etwas.“

Die Ausstellung ist noch bis zum 4. Januar 2009 zu sehen.

Mehr Infos zur Ausstellung unter www.pommersches-landesmuseum.de

Fotos der Besucher: Luisa Wetzel
Aktfotografien: Pressematerial der Ausstellung