Die diesjährige Vollversammlung am Mittwoch, dem 17.6., um 17 Uhr und ihr hehres Ziel, endlich eine beschlussfähige Teilnehmerzahl (mindestens 5% der Studierenden, derzeit also 564 Studierende) zu erreichen, wirft neben einer großangelegten Werbeeaktion mit Plakaten und Transparenten auch originelle Früchte ab: Das Rektorat und der AStA verlosen 564 Euro unter den Teilnehmern. Wer sich zwischen 16 und 17 Uhr auf die Teilnehmerlisten der Veranstaltung schreibt, nimmt an der Verlosung des Geldbetrags teil, da er dann einen Teilnehmerstempel erhält. Mitzubringen ist der Studierendenausweis. Ein Student gewinnt dann den gesamten Betrag. Die Verlosung findet auch statt, wenn die Vollversammlung nicht beschlussfähig ist.
Die Idee hatten allerdings andere: Urheber und Umsetzer der Idee sind Arik Platzek (ehemaliger Chefredakteur des moritz-Magazin), Alexander Müller (dessen aktueller Chefredakteur) und Daniel Focke. Geldgeber sind das Rektorat (500 Euro) und der AStA (64 Euro).
Die Regeln und den Ablauf des Gewinnspiels lässt sich in aller Kürze so zusammenfassen:
- Wer sich zwischen 16 und 17 Uhr bei der Vollversammlung anwesend meldet, nimmt am Gewinnspiel teil und erhält einen Teilnehmer-Stempel.
- Nach der Anmeldung wird ein Angemeldeter ausgelost, der den gesamten Geldbetrag gewinnt. Das geschieht anhand einer Nummer auf den ausgegebenen Stimmzetteln.
- Die Verlosung wird von einer neutralen Person vorgenommen.
- Von der Verlosung ausgeschlossen sind alle Gremienvertreter in Senat, StuPa, AStA, moritz, Fakultätsräten.
- Die Verlosung wird noch auf der Vollversammlung durchgeführt.
- Niemand muss mit Bargeld nach Hause laufen: Der AStA überweist den Gewinn an den Gewinner.
Außerdem weisen Arik Platzek und Alexander Müller darauf hin, dass der Rektor alle Studenten von Lehrveranstaltungen zur Zeit der Vollversammlung freigestellt hat.
Die drei Organisatoren des Gewinnspiels sind der Annahme, dass nur ein hoher Geldbetrag viele Studenten anlocken könne. Über diese Ansicht ist innerhalb der Studierendenschaft in den letzten Tagen bereits ausgiebig diskutiert worden. Der webMoritz hat sich ausführlicher mit Arik und Alexander über ihre Motivation unterhalten.
webMoritz Wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Arik und Alex Am Anfang stand die Frage, was wirklich fast jeden Studenten grundsätzlich motivieren könnte, zu einer Vollversammlung zu gehen. Am Ende fanden wir, dass heutzutage wohl nur die Aussicht auf einen hohen Geldbetrag die Mehrheit sehr stark motiviert. Ist zwar bedauerlich, aber klar war uns: Fast jeder, der dann auf der Vollversammlung erscheint, wird bei den Beschlüssen auch seine Stimmkarte hochheben. Dass Studenten ausschließend wegen der Gewinnaussicht dorthin kommen und in großer Zahl den Arm einfach unten lassen, das können wir uns nicht vorstellen. Denn die Themen gehen ja alle etwas an, jeder hat eine Meinung und wird sie hoffentlich auch zum Ausdruck bringen.
webMoritz Und wieso gibt das Rektorat 500 Euro dafür aus?
Arik Dass unser StuPa beschließen würde, die Idee umzusetzen, ist völlig illusorisch. Der Antrag wäre völlig zerredet und sicherlich nicht angenommen worden. Also wollte ich an Personen heranzutreten, die ohne große Gremiendiskussion eine interessante Idee einfach mal unterstützen – wie eben das Rektorat. Ich habe angenommen, dass Rektor Westermann und unsere Prorektoren Herbst und North die Idee unterstützenswert finden und so ein Experiment vielleicht mitgehen. Sie sind ja Leiter der ganzen Universität und waren auch mal Studenten wie wir. Als ich Alex, der ja neuer moritz-Chefredakteur geworden ist, vor kurzem von der Idee erzählt habe, war zum Glück für ihn viel schneller als für mich selber klar: Die Idee ist machbar.
Alex Was die Finanzierung durch das StuPa betrifft, waren wir uns schnell einig: Das würde diesmal nicht klappen. Es gäbe zu viele Argumente, mit denen man das Projekt kurz und klein geredet hätte. Dabei liegt gerade darin der Reiz: einmal etwas völlig neues zu probieren. Es ist ein Experiment. Aber es ist auch ein tolles Zeichen, dass dieses erste Mal das Rektorat die Sache unterstützt. Ein großes Dankeschön deswegen auch an Daniel Focke, der uns ruckzuck einen tollen Flyer gebastelt hat.
Arik Der Erfolg muss aber zeigen, ob die Maßnahme geeignet und erforderlich für eine hohe Beteiligung ist. Hätte das Rektorat übrigens nicht zugesagt, wären wir bei anderen Hochschulprofessoren eben Spenden sammeln gegangen. Wäre natürlich ein wenig anstrengender geworden…
webMoritz Meint ihr nicht, dass die anderen Maßnahmen vom AStA und einzelnen StuPa-Mitgliedern ausreichen? Die VV steht ja auch im Zeichen des Bildungsstreiks.
Arik Jede einzelne Aktion ist nur ein kleines Bausteinchen auf dem Weg zu einer hohen Beteiligung. Es gibt kein einzelnes Allheilmittel gegen das Desinteresse und die auch teilweise verbreitete Ignoranz. Man kann nicht sagen, mit dieser oder jener Aktion gibt’s eine große Beteiligung und ohne eben diese nicht. Alle Aktionen zusammen sind mehr als die Summe ihrer Teile. Ich glaube selbstverständlich schon, dass die Aussicht auf einen Gewinn von 564 Euro eine hohe Attraktivität besitzt. Aber richtig, gut und genauso wichtig ist natürlich auch, dass Hopo-Referent Fabian Freiberger die drei großen Info-Banner bestellt hat, die nun dann an zentralen Orten aufgehängt wurden. Flyern und Plakatieren auf breiter Ebene, Infostände und aktive Werbung durch die studentischen Interessenvertreter für die VV zählen ebenso wie Freibier und eine kleine Party nach der Versammlung.
Alex Dass die VV bei uns am Tag des Bildungsstreiks stattfindet ist ein prima Kontext, der unsere Kommilitonen motiviert. Wenn es diesmal deutlich besser klappt als bei den letzten VV’s, haben wir Greifswalder Studenten mit allen eben genannten Bausteinchen wahrscheinlich das richtige Rezept für kommende Veranstaltungen. Dieser Tag könnte richtungweisend für die politische Kultur der Studierendenschaft in den nächsten Jahren sein.
webMoritz Glaubt ihr, dass die Beteiligung auf der VV größer wäre, wenn die Beschlüsse für das StuPa bindend wären?
Alex Ich bin der Überzeugung, das StuPa wird auch VV-Beschlüsse ernster nehmen, wenn nicht nur ein Häuflein von 200 Studenten ad hoc irgendwelche Beschlüsse fasst.
Arik Die Idee ist großer Quatsch. Der Gedanke, dass zukünftig 800 auf der VV anwesende Studenten den von immer noch quasi doppelt so vielen Studenten gewählten StuPa-Mitgliedern einfach die (Fach-)Entscheidung abnehmen sollen, ist ein Armutszeugnis für jedes StuPa-Mitglied. Wie man als Parlamentarier auf so eine Idee kommen kann blieb mir bisher schleierhaft. Richtig wäre, wenn die Anwesenheit auf den Vollversammlungen endlich zu einer Art moralischer Pflicht für alle Stupa-Mitglieder und studentische Senatoren wird – bei der letzten habe ich nur viele Jusos und ein paar RCDS’ler gesehen. Wenn die studentischen Mandatsträger aber alle mal mit eigenen Augen sehen, wie die Lage in der Studierendenschaft ist, bringt das auf jeden Fall schon einen Effekt. Wir haben zurzeit 29 stimmberechtigte StuPa-Mitglieder und 12 studentische Senatoren, die zusammen schon fast 40 direkt beteiligte Gremienvertreter darstellen. Die müssen auf jeden Fall kommen, vielleicht sogar noch die studentischen Vertreter aus den Fakultätsräten und die Fachschaften. Und wenn irgendwann 3000 Studenten auf einer VV einen Beschluss fassen, wird das StuPa dem auch folgen. Fest steht: Für alle wichtigen Themen und Projekte ist ein Antrag auf der Vollversammlung immer ein erster Schritt, wenn man an unserer Uni langfristig etwas vorantreiben will.
webMoritz Was wünscht ihr euch für die Vollversammlung? Welche Erwartungen habt ihr nun?
Alex Meine Erwartungen sind jetzt natürlich sehr hoch. Ich erwarte mir eine hohe Beteiligung der Studenten, ganz klar. Dass sie aber nicht nur des Geldes wegen kommen, sondern auch die Chance sehen, für sich etwas mitzunehmen. Ich sehe den Tag wie einen Gradmesser der Demokratie in der Zukunft. Die Studenten von heute sind die Leitfiguren unserer Gesellschaft von morgen. Ihnen muss bewusst sein, dass sie unsere politische Kultur aktiv mitgestalten müssen. Wenn nun wider Erwarten die Veranstaltung keinen großen Zulauf haben sollte, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Das wäre sehr bitter.
Arik Ach, darüber kämen wir schon hinweg. Meine Erwartung ist aber, dass alle StuPa-Mitglieder und studentischen Senatoren anwesend sein werden. Ansonsten wünsch ich mir supergutes Wetter, richtig kontroverse Anträge und ganz viele interessierte Studenten. Es wäre wirklich toll, wenn unsere Kommilitonen aus dem Senat, StuPa und der Studierendenschaft wahrnehmen, dass sie heute schon mitentscheiden können, in welcher Hochschullandschaft ihre Kinder später studieren werden.
Foto: Scarlett Faisst
Anmerkung: Der Artikel wurde am 14.6. um 00:09 im dritten Absatz (Stichpunkte) marginal korrigiert.
Sponate Frage: Warum sind Mitglieder des Senat, StuPa, AStA, moritz, Fakultätsräten ausgeschlossen? Sie sind genauso berechtigt wie alle andere Mitglieder der Studierendenschaft Studierenden auch. Denn das macht sie aus: Sie sind Studierende und sind für die Studierenden im Senat, StuPa etc.
By the way: Ich finde es nicht gut, dass man sich die Teilnehmer der Vollversammlung durch die Verlosung von Geld erkauft. Wenn die Vollversammlung nicht beschlussfähig wird, verlost man dann bei der nächsten 1.000 € ?
5 x 1000 Euro
1 x Smart mini
1 x Jahreskarte für die Mensa
und drei Waschmaschienen bitte…
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Man sollte sich dafür schämen, Studierende über Geld dazu bewegen zu wollen demokratische Teilhabe zu üben. Ersteinmal würde ich versuchen ein Banner vernünftig aufzuhängen. Außerdem, die Frage sei erlaubt, wo kommt das Geld her? Ist das Studierendengeld, das der Asta dafür einsetzt? Demokratie, rationale Sache derjenigen, die Geld haben/wollen? Es ist ein kleiner Schritt politische Partizipation mit persönlicher Vorteilnahme zu gestalten. Und genau damit stärkt ihr das demokratische Bewusstsein. Und vor allem, Verantwortung. Bravo
siehe Artikel wo die Kohle herkommt
"Die Idee hatten allerdings andere: Urheber und Umsetzer der Idee sind Arik Platzek (ehemaliger Chefredakteur des moritz-Magazin), Alexander Müller (dessen aktueller Chefredakteur) und Daniel Focke. Geldgeber sind das Rektorat (500 Euro) und der AStA (64 Euro)."
das geld stammt vom größtenteils vom rektor, dieser posten ist dementsprechend kein geld der studierendenschaft. 64 euro entstammen aus den pötten der studierendenschaft, damit die zahl zu einer symbolischen wird (564 teilnehmer benötigt die VV, um beschlussfähig zu sein). eine gute entscheidung, wie ich finde. wenn man die zahlen des WS 08/09 als grundlage nimmt (11.901 studierende), dann sind das für jeden studenten 0,0053 euro (!) – ein halber cent. ein absolut vernachlässigbarer beitrag. ich finde gut, dass ein neuer weg mal probiert wird.
auf der anderen seite kann ich die grundsätzliche diskussion verstehen. geld als anreiz, um sein demokratisches recht auszuüben. aber es wird glaube ich keiner allen ernstes von stupa/asta nächstes jahr fordern, finanzielle anreize zu schaffen, die über diesen halben cent hinaus gehen! ich hoffe, dass durch diese privatinitiative (benennung legitim, da die verlosung grötenteils aus nicht öffentlichen geldern finanziert wird) dieses jahr eine beschlussfähige VV zustande kommt und studierende dadurch endlich erkennen, zu was sie imstande sind, wenn sie ihr demokratisches recht der teilhabe nutzen. um es mit anderen worten zu sagen, ich erwarte einen knackpunkt!!
klar, wenn sich jemand nen Fuffi aus der Kasse klaut und das ganze auf die Studierendenzahl aufrechnet komme ich auch zu dem Schluss: nimm ruhig!
es ist ja in dem sinn kein diebstahl – ich empfinde es als große bereicherung, für den fall, dass die VV beschlussfähig ist. das geld ist allemal besser investiert, als so manch andere förderung.
ich gebe dir in sofern recht, dass es ein absolutes armutszeugnis für die studierendenschaft ist nur in so einem fall zu einer beschlussfähigen VV zu gelangen.
in diesem fall heiligt der (hoch unterstützenswerte) zweck das (durch seine marginalität bestechende) mittel!
Je weniger Teilnehmern es gibt desto größer ist die Gewinnchance!!!
Au mann… wieder eine peinliche Aktion von Herr Platzek! Bei der letzten Stupa-Wahl gabs schon die Verlosung von Kino-Karten, die imho auf das selbe Niveau hinausläuft.
Es wäre sicherlich vom StuPa zerredet worden, weil diese Aktion dumm ist. Die Leute kommen zur Vollversammlung, weil sie über interessante Inhalte abstimmen wollen…
Außerdem ist es wirklich fragtlich, welches Klientel wir mit so einer Aktion anlocken. Wir wollen doch Leute, die politisch interessiert sind, und nicht welche die Geld brauchen?
Letztlich ist es natürlich so eine Aktion nicht kontraproduktiv, im schlimmsten Fall gehen die Leute nach Verlosung wieder und wir haben nichts gewonnen…
Letztlich ist es nun beschlossene Sache. Aber ich vermute das der vom AStA zerredete und von StuPa abgelehnte Bildungsstreik dreimal mehr Leute zur Vollversammlung bringt, als jeder Euro.
P.S.: Das das Geld vom Rektorat kommt, finde ich besonders abstoßend. Jetzt müssen wir Studenten schon zum Rektor laufen, um "unabhänig" von ihm Politik zu machen? Da kann man doch gleich jeden Beschluss in die Tonne treten, der sich gegen ihn richtet. Er kann dann ja sagen, dass der Beschluss eh nur mit seinem Geld finanziert wurde?! Ich hab leider das Gefühl, dass die VV durch diese Aktion fast schon ihre Seele verkauft hat 🙁
Geradezu perfide wird der Akt, wenn man bedenkt, dass die Hochschulleitung wieder 10 € Rückmeldegebühr einführen will. 12.000 x 10 € = 120.000 € pro Semester.
Die 500 € mit Gönnerpose sind da doch wirklich geschenkt. Oder kuschelt die AStA-Vorsitzende, der Moritz-Chefredakteur (a.D.) politisch mit dem Rektor?
Noch perfider wird der Akt, wenn man bedenkt, dass eine beschlussfähige Vollversammlung sich gegen die Einführung von 10 € Rückmeldegebühr durch die Hochschulleitung ausspricht.
Ob nun beschlussfähig oder nicht – das macht leider keinen Unterschied bei der Frage. Hat ja eh keine bindende Konsequenz…
Du behauptest, das Stupa wird mit einem VV-Beschluss von 1000 Studenten genauso nachlässig umgehen wie mit dem von rund 150 Teilnehmer, die auf der letzten Vollversammlung waren? Bist du nicht sogar selber im Stupa? Was ist denn mit den Beschlüssen von der letzten VV? Habt ihr Jusos da schon was getan? Ich seh hier einen krassen Widerspruch, lieber Eric!
Deine Seele hast du aber schon vor langer Zeit verkauft, Sebastian.
Statt dem AStA vorzuschreiben einen"Tag der offenen Tür", zweimal im Semester durchzuführen und einmal im Monat einen Infostand in der Mensa durchzuführen(absurd soetwas zu beschließen) sollten die Stupisten beschließen, dass nicht mit einer Verlosung für eine Vollversammlung geworben werden darf. Die Begründung lesen wir hier in den Kommentaren. Also P.D., du kannst ja mal einen sinnvollen Antrag an das StuPa stellen und den AStA an der Stelle "kontrollieren" und maßregeln wo es Not tut.
Ui, ein frustrierter AStA-Referent, der nicht versteht, dass es Arbeitsaufträge an den AStA gibt, die vom Parlament mehrheitlich angenommen werden! Kommt mal runter!
Die vernünftigen Parlamentarier werden das Verlosen schon thematisieren.
Ging eher weniger um den Arbeitsauftrag an sich, als um den sinnlosen Inhalt.
Wirklich passend. Auf der einen Seite wird sich beschwert, dass böse Banken uns eh das letzte Kleingeld nehmen und nun werden einfach mal über 500 Euro als Lockstoff verwendet. Den Umgang mit Geld müssen verschiedene Leute wohl noch lernen. Auch hier leiegen die Ursachen wieder ganzwoanders oder warum werden die VV vernachlässigt? Lieber nicht drüber nachdenken, sondern Studenten "prostituieren"!
dazu hat herr platzek auch was geschrieben….http://www.webmoritz.de/2009/05/18/das-feigenblat…
Damit hat er seine Idee, doch wunderbar umschrieben… Wenn selbst ein RCDS-naher ex-Chefredakteur meint, die Demokratie sei nur ein Feigenblatt, um die wirklichen Abläufe zu verschleiern, dieses Feigenblatt aber dann erkaufen will, zeigt dies doch deutlich, was von dem ganzen Parlamentarismus-KlimBim zu halten ist.
Das Problem ist nicht die VV, sondern dass es Ebenen über der VV (StuPa, AStA, Rektorat, Landesregierung…) gibt, die über die Zulässigkeit der Entscheidungen der VV richten.
Damit ist das Problem genau beschrieben!
weder noch – allgemeines politisches interesse! ungeschickte auswahlmöglichkeiten…
Das kann nicht wahr sein. Fast wäre ich dieses Semester zur Vollversammlung gekommen. Aber unter diesen Umständen? Wer will schon, dass ihm unterstellt wird, nicht aus Interesse und Partizipationsbedürfnis, sondern allein des Geldes wegen zur Vollversammlung zu kommen? Ich nicht.
ich aber schon
Ich auch. Wenn schon Geld verschwendet wird, will ich auch ne Chance drauf haben. An der VV nehme ich trotzdem nicht aktiv teil, vielleicht ist Mittwoch ja wieder Wetter i.O., dan kann man sich ja sonnen.^^
Kein Mensch zwingt dich im Falle eines Gewinns das Geld zu nehmen.aus deinem Beitrag schließe ich vielmehr, dass du in den vergangenen Jahren nicht auf allzu vielen Vollversammlungen warst. Daher kann es mit deinem Partizipationsbedürfnis nicht sehr weit her sein.
Och, ich würds schon nehmen. Und VV habe ich mir bereits angesehen bzw. angehört. Ich kann aus bestimmten Gründen nicht viel mit Hochschulpolitik anfangen. Hat weniger mit mangelnden Verständnis als mit Resignation zu tun.
ganz genau und wer es nicht behalten will kann es ja spenden!!! hab gehört der mensa club kann geld gebrauchen!! und viele andre bestimmt auch
peinlich, peinlich lisa!!! du wolltest zum ersten mal fast kommen und weil die verlosung ist willst du nicht mehr ja? peinlich peinlich!!
Also ich werde auf jeden Fall hingegen. Ich finde nämlich den Antrag zur Streichung des Namens Ernst-Moritz Arndt sehr cool. Prof. Stamm-Kuhlmann läßt fast in jeder Sitzung einen bösen Kommentar über ihn ab – zum Beispiel, dass die Nazis ihre komplette Ideologie bei ihm abschrieben…
Wird Zeit, dass wir als Studierendenschaft den Namen mal ablegen, und nicht mehr nur drüber diskutieren.
Genau darum gehts. Mit welchen Mitteln Leute zur VV gelockt werden interessiert mich nur zweitrangig – Arik findet Geld gut, ich bin lieber an Infoständen. Wichtig ist, dass wir bei den Diskussionen unser Ziel nicht aus den Augen verlieren:
Wir wollen, dass möglichst viele Studierende zur Vollversammlung kommen! Vielleicht wird sie ja beschlussfähig, aber dann wäre das Ziel auch noch nicht erreicht, denn jede Stimme zählt. Die Studierendenschaft kann zwar nicht so gut über einzelne Finanzanträge abstimmen, das soll schon lieber das StuPa machen, aber Beschlüsse zur Verwaltungsgebühr, Wohnraumsituation oder dem Namen der Universität, die von über 1000 Studierenden getragen werden – das wäre doch äußerst erstrebenswert!
"Mit welchen Mitteln Leute zur VV gelockt werden interessiert mich nur zweitrangig" oh man und du bist Palamentarier? Geld ist für dich ein probates Mittel mensch zur Vollversammlung zu locken?
Da fehlen mir die Worte! Wie wäre es, wenn jedem Studenten der zur Vollversammlung kommt fünf Euro in bar ausgezahlt werden? Ist dann Kulturförderung der besonderen Art.
So ein Schrott!
Förderung der politischen Kultur bitte schön 😀
hier muss man die Parlamentarier wirklich in Schutz nehmen. Wir im Artikel geschildert, wurde diese Aktion HINTER DEM RÜCKEN des Parlaments durchgeführt.
Die StuPisten haben diese Aktion nicht abgesegnet!
Ansonsten hat Peter Recht: Die Aktion ist nicht wirklich gut, aber sie ist auch nicht wirklich schlimm. Wir sollten uns lieber um die eigentlichen Themen der Vollversammlung kümmern!
Hinter dem Rücken des Parlaments, dass du so oft als "selbstherrlich" bezeichnest? Und von dem Du dich zu gern distanzieren würdest, wenn du nicht selber Mitglied wärst und dich durch eben solche Äußerungen auch eindrucksvoll als Teil des "selbstherrlichen Gremiums" darstellst.
haha – geile Fakeumfrage! 😀
Wer die Ironie dahinter nicht erkennt, ist selber Schuld…
@Thomas Schattschneider: Thomas die Idee finde ich wirklich gut. Hier wurde endlich mal etwas getan, um Studierende zu motivieren. Ich wäre zwar auch so gekommen, aber wenn ich gewinnen sollte, ist das doch ein gutes Geburtstagsgeschenk;) Man kauft die Studenten dadurch nicht, man schafft lediglich einen Anreiz.
By the way, wenn Kelloggs Kornflakes ein Preisausschreiben durchführt, steht da auch als Teilnahmebedingung, dass Mitarbeiter ausgeschlossen sind. Dabei essen sie vermutlich auch Kornflakes…Und stell dir mal vor, welch Geschrei es gäbe, wenn ein Gremienvertreter das Geld gewinnen würde.
… oder ein Mitglied der Grünen,
oder ein Freund einer AStA-Referentin,
oder eine studentische Hilfskraft des Rektorats,
oder eine studentische Hilfskraft im Dekanat,
oder ein Student, der im Wahlkreisbüro der CDU arbeitet,
oder ein ehemaliger AStA-Referent,
oder…
Lieber Benjamin D., Thomas hat hier recht. Stimme ihm nicht gern zu, aber alle Teilnehmer der VV sind Studenten. Da ist keiner gleicher als der andere!
ps: ab welcher Summe kommst du?
Lieber Student,
wenn du meinen Post richtig gelesen hättest, dann könntest du erkennen, dass ich auch ohne diesen Anreiz gekommen wäre. Ich muss dir leider wiedersprechen. Die aufgezählten Personen sind keine aktuellen Gremienvertreter und dürfen daran teilnehmen. Was ist daran so schwer zu verstehen? Man wird sehen, ob dieser Anreiz zum Erfolg führt.
Naja komplette ist glaube ich etwas übertrieben, aber denoch ein interessantes Thema. Würde glaube ich dagegen stimmen, weil es sonst so ungewohnt wäre, diese Diskussion nicht mehr zu haben. Gäbe es eigentlich neue Vorschläge ? Oder beließe es man bei Uni HGW?
[polldaddy 1704065 http://answers.polldaddy.com/poll/1704065/ polldaddy]
Na, das ist ja zumindest mal eine Randspalte in der BILD-Zeitung wert. 🙂
An anderen Unis gehen derzeit tausende von Studierenden zu souveränen Vollversammlungen und pfeifen auf irgendwelche Quoren und Quoten. Die fassen dort einen mehrheitlichen Beschluß und der ist bindend. Und nach der VV gibt es dann eine gemeinsame Demo.
Und in Greifswald? AStA verweigert sich dem Bildungsstreik, der HoPo-Vorsitzende quakt unflätig in den webmoritz-Kommentarspalten über "linksextreme Gewalttäter" und wie schlimm doch so eine Demo sei, mit Bakschisch aus dem Rektorat und einem Fuffi aus der AStA-Kasse (konkret 64 EUR – auf welcher Beschlußlage wird das Geld überhaupt ausgegeben??) wird ein Glücksspiel organisiert (ist das überhaupt angemeldet?), und was auf der VV beschlossen wird, ist fürs StuPa eh nicht bindend und in dem Gremium das Papier nicht wert (siehe vergangene VVen). – So kann studentisches Engagement und Partizipation auch systematisch kaputt gemacht werden!
Mein Vorschlag: Kommt zur Bildungsstreik-Demo um 14h! Und trottet da nicht nur blöde mit, sondern bringt auch eigene Transparente, Pappen und Slogans mit. Danach zur VV – aber ohne Stempel und Anrecht auf Bestechungsgeld – und dort für die sinnvollen Anträge stimmen. Und warum nicht anschließend noch eine Spontandemo machen, wie das andernorts auch üblich ist?
lachweg sogar in der fu berlin hatten sie auf der vv im ws 08/09 doch nur 400 leuten und das bei 40000 studierenden!!
Ich werde hin gehen und hoffe das Geld zu gewinnen! Natürlich freue ich mich auch auf die Inhalte, aber 564 € sind auch sehr überzeugend…
inhalte?! welche inhalte denn bitteschön!? in diesem ernst-heft gibt es doch nru idiotische themen, die ich alle sinnlos finde!! dass die grünen mal was wegen biolinie und nachhaltigkeitsbeauftragten uni-leuten bringen hab ich echt gehofft aber es kommt wohl nichts!!!
Eine Vollversammlung lebt von der Eigeninitiative der Studenten. Nicht ein Einzelner kann alle Anträge stellen.Vielmehr müssen diese aus der Mitte der Studierendenschart selbst kommen, das ist der Sinn und Zweck einer Vollversammlung.Also stelle doch bitte am Mittwoch eigene Anträge und ruhe dich nicht auf dem Engagement anderer aus.
wieso soll ich anträge stellen?? ich hab grün gewählt also erwarte ich auch grüne politik!!! wenn ich selber anträge stellen soll brauch ich doch nich mehr wählen gehen! oder was????
übrigens freuen wir uns über die Mitarbeit eines jeden, der an grünen Themen interessiert ist. Und auch über jeden Antrag, der aus der Mitte der Studierendenschaft auf der Vollversammlung eingebracht wird – ob grün oder nicht… Denn es ist die Vollversammlung ALLER Studierender, da haben wir Parlamentarier eigentlich keine herausgehobene Rolle.
Die aktuellen Themenvorschläge sind auf der Homepage des AStA (endgültig natürlich erst auf der VV) einzusehen.
Hallo jfk,
du hast schon recht, unser Ernst-Moritz-Arndt-Antrag zur Vollversammlung ist kein "urgrünes Thema", meiner Meinung nach aber auch wichtig, und immerhin haben wir das Thema in unser Grundsatzprogramm geschrieben, deshalb ist es nicht überraschend, dass wir es auch auf der VV verfolgen.
Übrigens sind wir an den anderen Themen auch dran, siehe den Beschluss zum Nachhaltigkeitsbeauftragten des StuPa vom 26.5. (Drs. 19/60). Auch am Thema "Biolinie in der Mensa" arbeiten wir, darauf kannst du dich verlassen. Ob und ggf. wie wir diese Themen bei der Vollversammlung einbringen, kann ich dir noch nicht sagen; das müssen wir erst noch abstimmen, denn es eignet sich nicht jedes Thema in jeder Bearbeitungsphase für einen Antrag auf der VV.
kann dir nur zustimmen. nicht zu vergessen die vielen weiteren "urgrünen projekte" wie der asta-referent für nachhaltigkeitsfragen, die ag unisolar, die hoffentlich in der nächsten sitzung gegründet wird (mehr infos unter http://www.unisolar-netzwerk.de/), …
#frage: von wem stammt eigentlich der antrag "Recyclingpapier in der UB"? (vgl. asta-greifswald.de)
@ jfk: ich nehme an, du hast an der stupawahl teilgenommen?! das heißt nicht, dass die stupisten sich gesondert auf der VV einsetzen müssen. sie haben den selben "rang" bzw das selbe stimmgewicht und die exakt identische moralische verantwortung wie du, etwaige anträge in die VV einzubringen.
Wenn hier schon Unmengen an Werbung ausgegeben wird, dann sollte auch etwas an die Teilnehmer der Vollversammlung zurückfließen. Dass nun 564 Euro an Einzelne Person ausgezahlt wird, halte in für Unvorteilhaft – es profitiert nur eine Person, alle Anderen sind enttäuscht und neidisch. Das Geld zum Zwecke aller einzusetzten, wäre sinnvoller gewesen. Da hätte man zum Beispiel auch die Collageblöcke der UNI-Greifswald (die mit dem Siegel) verteilen können – kann jeder gebrauchen, ist Universitätsnah und viele würden sich darüber freuen.
Aber Zurück zur Werbung: drei großen Info-Banner, Flyer, Plakate, Infostände
Wieviele Gelder werden denn dafür ausgegeben? Vor allem die 3 Banner nicht gerade billig – ich schätze mal 300€ oder mehr. Und dann sind diese nicht einmal flexibel einsetzbar. Darauf steht dick und fett das Datum – sodass man die nach der Veranstaltung wieder einstampfen kann. Warum nicht mal an die Zukunft denken. Macht es doch wie das Theater – 2 Banner nebeneinander hängen – auf dem ersten Banner Hinweis auf Vollversammlung – auf dem zweiten Datum und Ort. So spart man Gelder!
Die Banner verfügen über aufgeklebte Daten bei Ort, Zeit und Motto. Sind also in Zukunft nachhaltig weiterverwendbar.
Die Idee mit den Uni-Blöcken finde ich auch sehr gut – schick doch mal eine Mail an den Hochschulpolitschen Referenten im AStA.
Alle Banner vom AStA sind nachhaltig und wiederverwendbar. Denn auf allen ist eine Datumsfolie, die man abziehen und erneuern kann. Das ist würde ich mal sagen, sogar noch billiger als immer noch ein extra Banner mit dem Datum anfertigen zu lassen ^^ Bei 2 Bannern erscheint mir fraglich wie man damit Geld sparen soll.
Aber nett, dass du dir da soviele Gedanken drum machst, aber offensichtlich war dir der AStA eine Nasenlänge voraus. ^^ Vielleicht nächstes mal besser recherchieren, bevor man losmeckert.
Warum regen sich alle so darüber auf? Ist doch ein geeigneter Zeitpunkt, das Geld zu gewinnen
und der Fachschaft zu kommen zu lassen. Ich kann es auch nicht verstehen, wenn Menschen
vor allem Studenten ihre Stimme nicht nutzen.
Aber das Semester hat mal wieder gezeigt: es gehen nur 50% der Bundesbürger zu Wahlen
an den Universitäten nicht mal 1/3
Also bevor ihr alle meckert, sorgt lieber dafür das es gar nicht erst dazu kommen muss.
Schleppt eure Freunde und Bekannten zu den Wahlen, dann ist wowas nämlich gar nicht
erst nötig. Schuld daran sind nämlich alle die nicht hingehen. Nicht mal 5% bis jetzt. Merkt
ihr nicht wie lächerlich diese Zahlen sind? 95% müssten es sein…
Vielleicht (wenn ich Deinen Gedankengang weiterspinne) sollte dann bei der Europawahl auch eine Lotterie veranstaltet werden unter allen WählerInnen? Dann wird statt der ersten Hochrechnung erst einmal die Lottofee zwei, drei Losnummern ziehen und Einfamilienhäuser, einen neuen fahrbaren Untersatz von Opel oder eine steuerfreie Million unter den Teilnehmenden verlosen.
Warum dann nicht gleich die Abgeordneten auslosen – spart auch eine Menge Geld und bescheuerte Wahlversprechungen. Ist sowieso die gerechteste Ermittlung, um den Willen der Bevölkerung zu ermitteln. – Und über niedrige Wahlbeteiligen muß dann auch niemand mehr katzenjammern. 😉
Das ist nicht mein Wunschtraum. Hab ich auch als erstes geschrieben.
Von mir aus muss man nicht über die Wahlbeteiligung jammern. Kann man
aber… Denn dann müssten die Menschen nicht so kreativ werden und sich was
einfallen zu lassen….
vielleicht ist die Bundestagswahl auch n bisschen wichtiger als die Wahl zur studentischen Vertretung – aber das ist natürlich auch Standpunkt abhängig
Eine Bitte von hier an den webMoritz, vor allem aber den AStA: Die Freistellung von den Lehrveranstaltungen sollte bitte noch umfassender kommuniziert werden, ich kenne zumindest einige Studierende, die Bedenken haben zur VV zu gehen, weil sie parallel Uni hätten und sorge vor einem unentschuldigen Fehlen haben.
Was ich nicht verstehe: wenn man schon Studenten mit Geld locken will, wieso geht man dann zum Rektor und zum AStA, um Geld "einzutreiben"? Es gibt in Greifswald doch sicher auch willige Unternehmen, die bereit wären, als Sponsor aufzutreten und die 564 € zu stellen. Deren Firmenlogo kommt auf die Flyer, das Unternehmen wird kurz bei der Verlosung genannt und schon gibt's keine heißen Diskussionen mehr, dass mit Geld der Studierendenschaft umhergeworfen wird. Und das Thema, dass sich der Rektor als Heilsbringer aufspielen will, wäre auch vom Tisch. Die Volksbank z.B. hatte am Mittwoch genügend Geld, etliche Fahrradsattel von Studenten mit Regenschutzhüllen zu versehen. Die wären einer solchen Sache gegenüber sicherlich nicht abgeneigt.
Am besten Dong Energy, die kriegen auch gleich einen Sponsorvertrag.
Wenn man Fussballstadien vermietet kann man das auch mit demokratischen Institutionen machen: Deutsches Mercedes Parlament
Volks- und Reifeisenbanken Studierendenschaft
Wär auch gleich was für die Namensänderung der Uni: DONG Engergy Universität Greifswald
Die können dann ja 2x pro Jahr die VV sponsorn mit Teilnahmegeld (10 EUR pro Nase), das dürften die aus der Portokasse zahlen können. Und DONG-Basecaps und -Schlüsselanhänger gibt's dann auch gratis. 😉
lol
hehe – sehr geil.
Ich bin diesbezüglich ja immer noch für die "Google University" – "we are still searching" [for the truth]
Ohne Spaß meine ich aber: Wieso immer die Forderung nach einem neuen Namen? 1933 gaben die Nazis der Universität diesen Beinamen. Jetzt können wir ihn wieder ablegen. Wir hießen 500 Jahre lang vorher schließlich auch einfach nur "Universität Greifswald". Das ist bescheiden und nett…
andere stimmen ließen verlauten daß du auch "Sebastian-Jabbusch-Universität" ganz ganz toll findest!!!
Arik 1: "Dass unser StuPa beschließen würde, die Idee umzusetzen, ist völlig illusorisch. Der Antrag wäre völlig zerredet und sicherlich nicht angenommen worden."
Arik 2: "Die Idee ist großer Quatsch. Der Gedanke, dass zukünftig 800 auf der VV anwesende Studenten den von immer noch quasi doppelt so vielen Studenten gewählten StuPa-Mitgliedern einfach die (Fach-)Entscheidung abnehmen sollen, ist ein Armutszeugnis für jedes StuPa-Mitglied."
Die Aussagen stehen inhaltlich nicht gegeneinander, aber eine schöne Dissonanz ergeben sie trotzdem.
Das StuPa muss das wichtigste Organ der Studierendenschaft bleiben, aber wenn man was bewegen will, sollte man es hinter dem Rücken des höchsten Organs machen.
Die Frage wer denn "legitimierter" ist, ist eine gute! Die StuPisten werden ja größtenteils nicht nach Inhalten gewählt. Daher hätte jeder beschlossene Inhalt auf der VV ja schon ein höheren Legitimationsgrad. Genauso wie die Wahlsiegerin nicht über die 564 Stimmen kam und dazu gibt es zu bedenken, dass jeder drei Stimmen hatte: Also Frau Klatt könnte immer mit der letzten Stimme gewählt worden sein ("nagut warum denn nicht…") – wobei ich das nicht glaube und das auch nicht gegen ihre Legitimation sprechen würde, aber hätte jeder nur zwei Stimmen wäre sie dann nicht gewählt worden.
Abschließend mit einem Zitat: "Dabei liegt gerade darin der Reiz: einmal etwas völlig neues zu probieren. Es ist ein Experiment. "
Hey Floodress,
das siehst du genau richtig. Und das ist ja der ganze Wahnsinn. Die Herren Stupisten sehen sich selbst als "höherwertig" als die Vollversammlung an… (Zumindest die, die sich regelmäßig gegen eine eigenständige Bestandkraft der Beschlüsse aussprechen!)
Vor zwei Jahren wurde von der Vollversammlung beschlossen, dass alle studentischen Gremien sich für eine Umbenennung der Universität einsetzen sollen. Was hat das StuPa damit gemacht? Es hat den Antrag – der einzige damals der wirklich von den Studenten kam und nicht aus dem AStA – nicht mal behandelt… (alle anderen Beschlüsse wurden übrigens durchaus angenommen!!)
Ich hoffe das dieses mal die Vollversammlung ernster genommen wird und die Stupisten sich selbst endlich mal nicht so wichtig nehmen, nur weil sie mit 79 Stimmen in irgendein "Parlament" gekommen sind… Diese Aroganz ist das was in Wirklichkeit so ätzend an der Hochschulpolitik ist!
Das Parlament, was von über 1500 Studenten gewählt worden ist, darf sich durchaus zurecht als wesentlich "mehr legitimiert" betrachten als eine von 170 Studenten besuchte Vollversammlung, von denen vielleicht mal 51 Prozent für einen Antrag gestimmt haben. Für die fehlende Berücksichtigung vorhergehender VV-Beschlüsse ist also nicht vor allem Arroganz die Ursache, sondern eher der Sinn für Verhältnismäßigkeiten. Den du scheinbar nicht hast. Oder, weil es der Polemik nützt, nicht haben willst.
Interessant ist, dass du das Thema "Arndt" nun tatsächlich vorantreibst, nach jahrelanger folgenloser Ankündigung. Ist es eine Koinzidenz oder Zufall, dass das Thema erst mit dem Erscheinen der neuen Grünen Hochschulgruppe im StuPa an Substanz gewonnen hat?
Vorher haben das Thema halt andere – wenn auch nicht so engagiert – vorangetrieben. Ich vermute ja, dass es eher daran liegt, was mensch noch so zutun hat und freue mich, das u.a. Sebastian sich diesmal diesem wichtigen Thema angenommen haben.
Ansonsten wurde die Wer-ist-mehr-legitimiert-Debatte auf der letzten (oder vorletzten) VV geführt, jedenfalls der mit dem entsprechenden Antrag, muss ich jetzt nicht nochmal einsteigen, dass nicht 1500 das Parlament, sondern jede_r ein bis drei Parlarmentarier_innen legitimiert usw.usf. Und der Antrag hatte deutlich mehr als 51 Prozent.
P.S: Könnt ihr das gegenseitige Niedermachen vllt. auf ein bis zwei Kommentarspalten hier beschränken, wo es geneigte Leser_innen nachlesen können, und nicht überall aufmachen. Herr Freiberger und ich kriegen das doch auch hin.
51 Prozent von 150 Anwesenden? Das sind großzügig gerechnet 77 Anwesende. Wow. Da wären ja nur 200 mehr nötig gewesen, um annähernd einen Beschluss zu fassen, der irgendwas aussagt. Die 23 von 29 Parlamentariern erhielten mehr Stimmen bei der Parlamentswahl als der Antrag Vollversammlung-stärken-weil-dann-vielleicht-wer-glaubt-dass-sie-mehr-Einfluss-hat!
Denk mal darüber nach, Peter
Ich bin weder jetzt, noch war ich es früher, an der "Speerspitze" irgendeiner "Arndt-Bewegung". Richtig ist vielmehr, dass sowohl Grüne, als auch Jusos mit dem Thema Arndt Wahlkampf gemacht haben.
Dies habe ich lediglich aufgegriffen. Nun setzen wir uns gemeinsam für Veränderung ein.
Ein knapper Beschluss ist genauso viel Wert, wie ein einstimmiger Beschluss. Die meisten wichtigen StuPa-Beschlüsse werden sehr knapp gefällt! Ich weiß das damals bei der Vollversammlung (zu) wenig Leute anwesend waren. Daher hat mich auch weniger aufgeregt, dass der Vorschlag abgelehnt wurde, als viel mehr, dass man sich darüber nicht einmal unterhalten hat. Das Thema wurde einfach von der Tagesordnung gestrichen. Dies drückte und drückt bis heute die Bedeutung der Vollversammlung.
Ich hoffe das wir in diesem Jahr wieder eine Vollversammlung mit Signalwirkung hinbekommen. Diesbezüglich ist Dein Engagement mit dem Geld auch begrüßenswert. Leider hat es für mich die völlig falsche Signalrichtung gegeben.
Aber das ist nun schon fast Schnee von gestern…
Föderung der politischen Kultur bitte schön 😀
die Vollversammlung selbst ist aber ein Urgrünes Thema. Wollt ihr sie bindend machen?
Da hast du recht, deshalb setzen wir uns ja auch so für deren Stärkung ein (siehe Beschluss zu Drs. 19/44)
Ich habe aber starke Bedenken dagegen, die Beschlüsse der VV binden zu machen. Dagegen spricht schon § 25 III LHG M-V, über den wir uns nicht so einfach hinwegsetzen können. Urabstimmungen finde ich geeigneter (da besteht nicht die Gefahr, dass durch kurzfristige Anträge und andere Tricks die Abstimmung verfälscht wird), das Problem ist aber, dass das Quorum bei 50% festgeschrieben ist (§ 25 VI LHG M-V)! Da bei landesweiten Volksentscheiden das Quorum bei 25 % liegt, könnte man dem Landtag nahelegen, bei der nächsten LHG-Novellierungen Änderungen vorzunehmen.
Ich fand es aber im letzten Semester auch unerträglich, mit welcher Arroganz das damalige Stupa die Beschlüsse der VV behandelt hat. Aber ich bin zuversichtlich, dass sich diesbezüglich in dieser Legislaturperiode einiges verbessert hat. Und wenn hoffentlich 1000 Studierende auf der VV einen Beschluss fassen, dann hat man wohl faktisch bindende Beschlüsse.
Tatsächlich sieht der § 25 III nicht gut aus. Schön wenn man seine eigenen Spielregeln nicht selber machen darf, sondern die von oben diktiert werden. Trotzdem könnte man es mal versuchen, es wäre auch ein Protest gegen die von oben auferlegten Regeln den man dadurch zum Ausdruck bringen könnte.
Es zeichnet eine Universität ja aus neue Wege zu gehen und gerade hier, denke ich, kann man auch mal einen Schritt aufs dünne Eis wagen.
du hast recht isabella, aber wo soll er recherchieren? erstmal im asta büro anrufen?
Arik 1: "Dass unser StuPa beschließen würde, die Idee umzusetzen, ist völlig illusorisch. Der Antrag wäre völlig zerredet und sicherlich nicht angenommen worden."
Arik 2: "Die Idee ist großer Quatsch. Der Gedanke, dass zukünftig 800 auf der VV anwesende Studenten den von immer noch quasi doppelt so vielen Studenten gewählten StuPa-Mitgliedern einfach die (Fach-)Entscheidung abnehmen sollen, ist ein Armutszeugnis für jedes StuPa-Mitglied."
Die Aussagen stehen inhaltlich nicht gegeneinander, aber eine schöne Dissonanz ergeben sie trotzdem.
Das StuPa muss das wichtigste Organ der Studierendenschaft bleiben, aber wenn man was bewegen will, sollte man es hinter dem Rücken des höchsten Organs machen.
Die Frage wer denn "legitimierter" ist, ist eine gute! Die StuPisten werden ja größtenteils nicht nach Inhalten gewählt. Daher hätte jeder beschlossene Inhalt auf der VV ja schon ein höheren Legitimationsgrad. Genauso wie die Wahlsiegerin nicht über die 564 Stimmen kam und dazu gibt es zu bedenken, dass jeder drei Stimmen hatte: Also Frau Klatt könnte immer mit der letzten Stimme gewählt worden sein ("nagut warum denn nicht…") – wobei ich das nicht glaube und das auch nicht gegen ihre Legitimation sprechen würden, aber hätte nur jeder zwei Stimmen wäre sie dann nicht gewählt worden.
Abschließend mit einem Zitat: "Dabei liegt gerade darin der Reiz: einmal etwas völlig neues zu probieren. Es ist ein Experiment. "
Diesmal könnte es in der Tat anders werden – wenn die Hochschulgruppen halten was sie versprachen …
Moment, ich habe mit dieser Aktion so gut wie nichts am Hut (Ok, 64 € kommen von der Studierendenschaft, das ist natürlich unser alle Geld. Aber wollten die Jusos nicht unhinterfragt Finanzanträge bewilligen, weil wir so große Rücklagen haben? 64 € stören mich einfach nicht so wahnsinnig)
Wenn du weißt, dass ich an Infoständen für die Vollversammlung werbe (wobei die Beteiligung der Stupisten zu einem großen Teil auf einen GHG-Antrag zurückzuführen ist), weißt du vielleicht auch, was ich als richtiges Mittel zur Stärkung der VV ansehe.
Arik hat aber schon recht, wenn er meint, das es viele unterschiedliche Wege gibt, die VV zu stärken. Wenn ich einen anderen als meinen nicht richtig finde, muss ich ihn nicht unterstützen, es wäre aber vergeudete Energie, ihn zu bekämpfen. Deshalb finde ich es unnötig, die Verlosung zu bekämpfen (ist vielleicht nichtn toll, aber schadet nicht groß). Verwendet die Zeit lieber, eigene Ideen für die Vollversammlung zu entwickeln, setzt diese um, strengt euch an!
Und übrigens: Ich finde nicht, dass Geld ein probates Mittel ist, Menschen für Politik zu begeistern. Das habe ich nie behauptet, und aus diesem Grund habe ich auch gegen den Antrag gestimmt, AG-Leiter zu bezahlen… Aber genau das habe ich befürchtet: wir denke uns lieber wilde Unterstellungen aus, als sich auf das eigentliche Ziel zu konzentrieren.
@AG-Leiter: Nur weil die bezahlt werden reißt sich da keiner drum. Das ist ja ne Aufwandsentschädigung und kein Gehalt…
Es ging darum die Option zu schaffen(in der Finanzordnung) den AG Leitern höchstens 50 Euro pro Monat als Aufwandsentschädigung zahlen zu können.
Halte ich für ne gute Idee. Die Arbeiten schließlich auch!
Die diesjährige Vollversammlung ist eine reine Geldvernichtungsmaschine. Die Teilnehmer kommen entweder, weil sie immer die Vollversammlung besuchen oder weil sie sich an der Demo zum Bildungsstreik beteiligen.
Alljene, die wegen Freibier, Nudeln mit Tomatenpampe, Geldverlosung kommen, können mir gestohlen blieben, die sitzen eh nur ihre Zeit in der Sonne ab und warten auf FreiEssen, FreiTrinken und Bargeld. Nehmt die dafür verplante Summe und spendet sie an einen Studentischen Verein!
Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, ob ich das für ne gute Idee halte. Vielleicht sollten wir wirklich mal abwarten, wie's ausgeht. Auf jeden Fall gibts von mir nen Mut-Punkt für die InitiatorInnen. Die Reaktionen waren ja absehbar und sind offenbar von den InititiatorInnen auch so erwartet worden. Zunächst war ich noch versucht, einen Punkt für originelles Denken dazu zu geben, aber so wahnsinnig neu sind Wahlbeteiligungslotterien ja nicht, wie man bei Hubertus Buchstein ("Demokratie und Lotterie: Das Los als politisches Entscheidungsinstrument seit der Antike: Das Los als politisches Entscheidungsinstrument von der Antike bis zur EU") nachlesen kann. Würde mich nicht wundern, wenn da auch die Inspiration herkam.
Wie gesagt, ob's ne gute Idee war, muss sich m.E. erst noch herausstellen. Ein Punkt in den Kommentaren ärgert mich freilich kolossal. Verschiedentlich wurde gepostet, dass man auf die Anwesenheit von Leuten, die ohne eine solche materiell-extrinsissche Motivation nicht zur VV kämen, könne man verzichten. Wer solch einen gequirlten Quark schreibt, sollte sich das mit der Demokratie noch mal erklären lassen. Ein demokratisches politisches System sollte nämlich repräsentativ für die Gesellschaft sein, für welches es Entscheidungen trifft. Nicht für die Gesellschaft, wie wir sie gern hätten, sondern für die Gesellschaft, wie sie ist. Und wenn die Studierendenschaft zu einem übergroßen Anteil aus Leuten besteht, die es nicht über sich bringen können, ohne materiellen Anreiz zu einer VV zu gehen, dann ist das eben die Teilgesellschaft, für die die VV repräsentativ sein sollte – so bitter das für alle, die einen höheren politischen Anspruch haben, auch sein mag.
"Ein demokratisches politisches System sollte nämlich repräsentativ für die Gesellschaft sein, für welches es Entscheidungen trifft."
–> Hoffe der "übergroße Anteil" möchte demnächst einen Sportwagen als materiellen Anreiz um an der VV teilzunehmen! Dann ist nicht nur mein hoher politische Anspruch befriedrigt, sondern auch mein Drang nach PS.
Die Frage, zu welchen Mitteln man greifen soll, um mehr Beteiligung zu erreichen, hab ich ja gar nicht behandelt. Mir geht es darum, dass die Beteiligung von Leuten, die nicht über genug intrinsisch-politische Motivation verfügen. von manchen KommentatorInnen schon als Ziel nicht akzeptiert wird. Darin manifestiert sich m.E. ein merkwürdiges Demokratieverständnis.
Was die Frage der Auswahl der Mittel angeht: Da muss man zunächst mal entscheiden, wie viel Geld einem denn eine hohe Beteiligung wert ist. Wenn man das geklärt hat, ist die Auswahl der Mittel m.E. eine Frage, die weitgehend pragmatisch zu klären ist: Wenn man sich, z.B. bei einer Landtagswahl im Vorfeld auf 1,5 Mio. festgelegt hat und eine 1,4 Mio € teure Plakat-Werbekampagne in Verbindung mit der Verlosung eines 100.000-Euro-Sachpreises effektiver ist als eine 1,5 Mio. € teure Plakatkampagne, dann sehe ich keinen Grund, die Verlosung nicht zu machen.
Gegen den Sportwagen hätte ich eher einen anderen Einwand: Es ist aus gesellschaftlicher Sicht wenig sinnvoll, gemeinschädliche Güter wie Waffen, Rauschgift oder Umweltschädlinge zu vertreiben. Dann statt eines Sportwagen lieber 100 Fahrräder.
Lieber Marcus,
besten Dank für deine richtigen und notwendigen Erläuterungen. Die Idee mit den Fahrrädern ist gut, leider hat die Mehrheit der Studenten bereits ein Fahrrad 😉 Es ist nicht so, dass wir nicht auch das in Erwägung gezogen hätten…*g*
Deine gut überlegte Argumentation entspricht soweit auch meinen Gedanken, die sich an der (manchmal ernüchternden) Wirklichkeit orientieren wollten. Deine Erklärung hat die vorschnell krakelenden Kommentatoren sehr schön deklassiert. Und ich hoffe, du wirst deine Chance auf die 564 Euro wahrnehmen! Unbestritten soll sein, dass du ohnehin an der VV teilgenommen hättest. Aber dass du für diesen Betrag die richtige Verwendung findest, dessen bin ich mir mittlerweile ausgesprochen sicher 🙂
Ich finde solche Lockangebote in höchstem Maße unseriös und aus demokratietheoretischer Sicht auch ziemlich verhängnisvoll. Brot und Spiele ist nicht gerade das optimale Konzept, um eine breite Partizipation zu implementieren.
Mit der Argumentation könntest mensch (staatlicherseits versteht sich!) auch bei Landtags- und Bundestagswahlen Wahlplakate und v.a. -programme gleich einstampfen und allen Wahlberechtigten als Gegenleistung für die Stimmabgabe 5 EUR oder eine Vorzugsaktie von HypoRealEstate in die Hand drücken. Das steigert bestimmt die Wahlbeteiligung. – Ob das aber auch wirklich zu mehr Repräsentanz führt, wage ich zu bezweifeln. Das führt doch eher zu sog. "donkeyvotes" und zu einem rein populistischen Wahlkampf um diese im Grunde Uninteressierten.
Guter Beitrag, wie ich finde, Marcus U.
Muss aber hinzufügen, dass ja noch abzuwarten ist, ob das ganze wirklihc was bringt. Denn wenn jetzt wirklich einige (was ich nicht toll fände) beschließen, nur des Geldes wegen zur VV gehen zu wollen, können die sich aber u.U. noch an einen kleinen Rest Stochastik aus der Schule erinnern, mit geschätzter Teilnehmerzahl einen Erwartungswert berechnen und darauf kommen, dass das ein ziemlich mieser Stundenlohn ist.
Könnte sein.
Auf der anderen Seit, gibt es vielleicht einige, die dieses Mal wegen der Verlosung kommen, dann sich die VV "reinziehen" und merken, dass sie doch interessiert sind, und gehen nächstes Jahr wirklich mit dem Wunsch nach Beteiligung zur VV.
Könnte sein. Wäre doch gar nicht so schlecht.
Allerdings stimme ich auch dem Geld-vom-Rektorat-ist-ungünstig-Kritikpunkt zu. Wie auch immer, guten Abend.
"Auf der anderen Seit, gibt es vielleicht einige, die dieses Mal wegen der Verlosung kommen, dann sich die VV "reinziehen" und merken, dass sie doch interessiert sind, und gehen nächstes Jahr wirklich mit dem Wunsch nach Beteiligung zur VV."
Jan Peter, da hast auch du es schön getroffen!
"Allerdings stimme ich auch dem Geld-vom-Rektorat-ist-ungünstig-Kritikpunkt zu."
Aber wie und woher sonst? Vom StuPa? Dieser Kommentarfaden spricht für sich.
Zudem ist es auch nicht richtig, zu übersehen, dass das Rektorat unseren (Alex, Daniel, Scarlett Faissts, Marcus U. und meinen) Gedankengängen folgen konnte und wollte. Schön war es für uns, dass wir feststellen konnten, dass unser Rektorat sich nicht als Antagonist zur Studierendenschaft wahrnimmt. Ein Umstand, den manche Studierende vermutlich nicht richtig erkennen (wollen).
Klar, und dann debattieren wir auf der Vollversammlung über Misstände der Uni und die Rückmeldegebühr des Rektors…
Exakt.
Man müsste Umfragebögen verteilen um rauszufinden, was die Leute motiviert hat. Mein Tipp ist immernoch die Uhrzeit – mit dem größten Ausschlag, dicht gefolgt vom Bildungsstreik.
"Man müsste Umfragebögen verteilen um rauszufinden, was die Leute motiviert hat"…
…es sei denn, man hat keinen Bock drauf, sich an der Hochschule zu engagieren. Dann tippt man.
Ich glaub, ich bleib beim Tippen.
Ich habe Buchsteins Buch noch nicht gelesen und schließe vom Titel: dem Los als politisches Entscheidungsinstrument und nicht als Partizipationsmotivator.
Vielleicht kannst du mich ja aufklären, wäre ich n Stück schlauer (oder ich lese irgendwann das Buch)
an alle Kritiker: macht es erst mal selber besser!!!!
danke flyerverteiler! da das ja hier ein unabhängiges medium sein soll, können ja auch mal andere stimmen zu wort kommen. da überlegen und kümmern sich eine handvoll leute stunde um stunde,um etwas auf die beine zu stellen und man hat als beobachter hier manchmal den eindruck es geht hauptsächlich darum,dass der asta und weitere eins auf'n deckel kriegen. Ihr meckert hier die Welt so schlecht. und WAS MACHT IHR??? wahrscheinlich nicht mal selbst hingehen… Aber nein,ich will mich auf eure wilde Spekulationswelt lieber nicht einlassen!
Wie du vielleicht immer noch nicht wahrgenommen hast, erhält hier nicht jeder Teilnehmer eine Teilnahmeprämie. Das macht neben anderen Feinheiten einen entscheidenden Unterschied zu dem von dir angedachten und tatsächlich halbwegs unsinnigen Modell.
ret, du müsstest es eigentlich wissen: Wie jeder Student bist du herzlichst dazu eingeladen, deinen scharfen Verstand dazu einzusetzen, andere nachhaltige und praktisch sinnvolle Auswege aus unserer demokratischen Krise zu finden. Zur Vollversammlung im WS 09/10 wird es im übrigen wahrscheinlich keinen Bildungsstreik im Vorfeld geben und auch das Arndt-Thema ist dann hoffentlich gegessen. Ich bin jetzt schon gespannt, zu welcher Beteiligung deine bisher noch ausstehenden Ideen und Projekte führen werden.
Auch von Alex und mir ist das Gewinnspiel nicht als Allheilmittel für das (sogar teilweise berechtigte) Desinteresse, sondern als EIN Element neben vielen anderen ebenso wichtigen herausgestellt worden. Wem es nicht behagt, die kleine Chance auf einen Gewinn von 564 Euro wahrzunehmen, für den gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Verzichte auf den Teilnahmestempel und erhöhe die Chance für andere Teilnehmer.
2. Versuch dein Glück trotz ideologischer Hemmnisse und spende den Betrag umgehend für einen Verein oder ein Projekt deines Vertrauens
Ich finde deine vehemente Kritik mittlerweile in höchstem Maße unproduktiv und aus demokratiepraktischer Sicht auch ziemlich wirklichkeitsfremd. Man kann absolut nicht davon sprechen, dass "Brot und Spiele" hier das bestimmende Konzept für die Durchführung der VV sein soll. Diese Äußerung von dir ist blanke Polemik. Ansonsten hat Marcus U. dankenswerterweise eine Menge richtiger Erwägungen schön differenziert herausgestellt.
Ansonsten bin ich ganz klar der Auffassung, dass die Mehrheit im Grunde NICHT vollkommen desinteressiert ist. In Wirklichkeit ist es meiner Vermutung nach eher so, dass die Mehrheit der Studenten durch Motivationselemente bestimmt wird, die in der Entscheidungsphase bei der Frage "Geh ich zur VV oder nicht?" zu einer Entscheidung führen, die in über 95 Prozent der Fälle zuungunsten der VV ausfällt. Das ist ein eklatantes Problem.
Aber warum ist das so? Da kann man ins Blaue hineinraten. Denn welche Motivationselemente aus welchen Gründen stärkere Reize als die VV setzen, darüber darf man hier gern spekulieren. Dass die Aussicht auf 564 Euro allerdings für viele Menschen einen starken und möglicherweise sogar überwiegenden Reiz ausübt, sollte unbestritten bleiben. Wer das bestreiten will, sieht die Dinge nicht, wie sie sind.
Wahr ist, dass diese Verlosungsaktion ein Projekt von drei Studenten ist, die dank der freundlichen Unterstützung des Rektorats und der AStA-Vorsitzenden in die Realität umgesetzt werden konnte. Klar sollte sein, dass das ein Experiment ist, was seinen Sinn erst noch beweisen muss. Experimente per se zu verteufeln ist reichlich unakademisch. Sofern irgendjemand eine Idee hat, was (vor allem themenunabhängig) dauerhaft den Großteil unserer Kommilitonen zur Teilnahme an allen kommenden Vollversammlungen bewegen könnte, heißen wir diese höchst freudig willkommen!
Lieber Marcus U,
zunächst einmal geht es hier um die Möglichkeit im Rahmen von politisch ernsthaften Entscheidungen auf unpolitischen Verdienst hin einen unpolitischen Gewinn zu erzielen, und nicht der politischen Verantwortung wegen. Das hat dann auch im "buchsteinschen Sinne" nichts mehr mit dem politischen Aktionsinstrument zu tun. Demzufolge bleibt zwangsläufig die Fragwürdigkeit bestehen. Worum soll es gehen? Ich sage ganz klar, politische Angelegenheiten dürfen nicht zum Spielball unpolitischer Erwägungen verkommen. Und so finde ich auch deinen Verweis auf die Wahlkampfaktion einigermaßen haltlos. Denn was ist der Politik dann an Verantwortung noch würdig, wenn es nur darum geht, Profit oder individuellen Nutzen daraus zu ziehen. Da sehe ich diejenigen, die die Politik gestalten ebenso in Verantwortung. Und eben das hat auch Buchstein mit seiner Lotterie im Sinn, hier geht es darum, dass jeder bereit sein soll, durch Los politisch Verantwortung übernehmen zu können, als Dauerbereitschaft, gleichsam als Warnung: ihr müsst euch bewusst sein, Verantwortung zu übernehmen. Das macht aus dem Los eine demokratische Tugend. Hier aber passiert das Gegenteil, und das führt nicht zu demokratischem Bewusstsein, sondern zum dementgegen, nämlich dass es gar nicht um Verantwortung geht, sondern um die Bedingung der Möglichkeit des Ausnutzens. Und eben das kann, wie mehrfach zurecht angedeutet wurde zur Gefahr einer authentischen Abstimmung werden.
Moin Silvio,
mit meinem Verweis auf Buchsteins Buch, meine ich nur, dass er ja einige Beispiele anführt, wie Losverfahren im Zusammenhang mit Politik verwendet werden. Und da kommt eben auch die Wahlbeteiligungslotterie vor. Das meinte ich jetzt gar nicht als "endorsement" im Sinne von "Prof. XYZ findet das gut, also muss es gut sein." Von derartigen Autoritäts"argumenten" halte ich eh nix. Von daher zielt dein Beitrag auch an meinen Punkten vorbei, weil es da eben um etwas ganz anderes als eine Wahlbeteiligungslotterie geht.
Ich bleibe dabei: Für mich sind solche Lotterien nichts anrüchiges, solange sie nicht mit dem Verhalten der Leute auf der Vollversammlung wechselwirken (wenn also Studierende sich an bestimmten Abstimmungen auch tatsächlich beteiligen oder gar bestimmten Anträgen zustimmen müssten, um eine Gewinnchance zu haben, sähe das freilich anders aus). Das ist ja offensichtlich nicht geplant. Damit ist die einzige Entscheidung, die wir beeinflussen, die Entscheidung, hinzugehen, oder auch nicht. Da wir (hoffentlich) alle eine repräsentative und beschlussfähige Vollversammlung wollen, haben wir auch ein Interesse daran, die Entscheidung zu beeinflussen. Das ist an sich auch nix revolutionäres: Von der Wahlpflicht, wie sie z.B. in Belgien praktiziert wird, bis hin zu der Möglichkeit, schon vor dem Wahltermin in speziellen Wahllokalen zu wählen (wie es bei der Kommunalwahl offenbar viele Studierende gemacht haben) – das alles sind Maßnahmen, um den Leuten das Wählen einfacher zu machen und damit die Beteiligungsentscheidung zu beeinflussen. Wie gesagt, dass seh ich pragmatisch…man sollte gucken, was wirkt und das dann machen. Anrüchig is da jedenfalls nix.
http://rcds.ju-greifswald.de/index.php?option=com…
Also dieses Schriftstück ist ja auch vielerlei Hinsicht eine Sensation:
1.) Es ist selten, dass der RCDS auf seiner Seite was macht – und nun auch noch so kurzfristig! Cool!!
2.) Ebenfalls cool: Die erste Erwähnung des webMoritz auf den Seiten des RCDS! (soweit ich es zumindest weiß)
3.) Der RCDS hält die Verlosung von Geld zur Mobilisierung der VV für unmoralisch. Diese Haltung hätte ich beim RCDS nicht erwartet und finde ich begrüßenswert! (Der RCDS fiel auch im StuPa in meinen Augen in diesem Semester schon häufiger überraschend postiv auf!)
4.) Diese Haltung ist umso erstaunlicher, weil der RCDS einem ehemaligen (?) Mitglied, nämlich Arik Platzek damit voll in die Parade fährt. So viel Mut zu einer eigenständigen Entscheidung gegen einen Parteikollegen ist eher selten – gerade bei konserativen Parteien! (Dahinter könnten auch interne Streitigkeiten liegen, von denen ich jetzt nichts weiß).
Doch bevor ich den RCDS mit Liebe überschütte, hier sind meine Contra-Punkte:
>> Die Lotterie soll (meines Wissens nach) bereits vor der Vollversammlung beendet sein. Die Vollversammlung kann also nur noch im Nachhinein darüber abstimmen?
>> Selbst wenn dies anders wäre: Es ist eine Privatinitiative von Arik Platzek. Die Vollversammlung kann ihm schlechterdings verbieten irgendwem Geld zu verschenken.
>> Besonders der zweite Antrag mieft sehr nach "Wir – die RCDS-StuPisten wollen auch gewinnen dürfen". So sehr die Begründung die StuPisten auszuschließen zweifelhaft ist, so sehr ist es doch auch zweifelhaft diese über einen Beschluss der Vollversammlung wieder aufheben zu wollen.
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Mein Fazit
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Ich habe bereits dem ein oder anderen anvertraut, dass ich der Meinung bin, dass sich hier Arik Platzek mit der Aktion vertan hat. Zumal er in der Vergangenheit immer schnell dabei war anderen fehlende Absprache vorzuwerfen.
Ich glaube jedoch bei aller Kritik, dass ein Antrag auf Rücknahme der Lotterie nun ein Schritt zu viel des Guten ist. Arik sollte meiner Meinung nach diese Lotterie durchführen und gut ist. Er kann dabei ausschließen wen er will, das sollte uns StuPisten egal sein. Wir alle wollen bei der Vollversammlung – gerade in Richtung Ernst-Moritz Arndt – etwas inhaltlich bewegen. Da sollten wir uns nicht von solchen Nebenschauplätzen ablenken lassen…
[ P.S.: Grundsätzlich finde ich Ariks Engagement, dass er hier gezeigt durchaus lobenswert! ]
Die Verlosung findet erst nach der Vollversammlung statt. Der Antrag ist Bombe und konsequent! Ich werde den Antrag, so er gestelt wird, auch unterstützen.
mehr als lächerlich
Das ist dich lächerlich. Warum nehmt ihr Geld des Rektors und begebt euch in Abhängigkeit. Sollte auf der Vollversammlung ein Antrag gegen das Verlosen eine Mehrheit finden, ist nicht nur Arik angeschlagen, sondern auch die AStA-Vorsitzende, die das dem politischen Opponenten Rektor erklären darf. Wie dumm kann man sein?
Es besteht keine Abhängigkeit, da dieser Betrag an keine inhaltlichen Auflagen im bezug auf die Themen der VV gebunden ist.
Wenn auf der VV ein Antrag gegen das Verlosen eine Mehrheit findet, dann ist das die Meinung der (anwesenden) Studierendenschaft und das werden Arik, AStA-Vorsitz und das Rektorat respektieren und danach handeln. Es soll ja sicher keinem die Gewinmöglichkeit aufgezwungen werden. Eine konsequente Aussage ggü. dem (politischen, aber vielleicht einer VV auch unterstützen wollenden) Rektorat, solche "Spenden" in Zukunft zu unterlassen…
"Die StuPisten haben diese Aktion nicht abgesegnet!" … und das ist auch gut so! Fraglich dann, warum die AStA-Vorsitzende so einen Schrott mit macht? Hätte sie das auch mitgemacht, wenn jemand NC-Studienplätze, Organe oder bezahlte Urlaubssemester verlost?
haha….. Arik. Die Idee ist echt bitter zynisch. Aber funktioniert ganz sicher 🙂
Jetzt müssen sie schon Geld verschenken, damit sich Studenten für diese Luftnummer motiviert fühlen…. Tsss.
Demokratie als Luftnummer?
Also Edmund… Das hätte ich von dir ja nicht gedacht. Doch n verkappter Royalist.
Im Gegenteil, denn was hat eine Abstimmung an der weniger als 90% der Gesamtheit nicht teilgenommen haben mit Demokratie zu tun?