Bescheidene BAföG-Bedingungen, die Coronapandemie, Wohnungsnot und Probleme bei der Finanzierung: Am kommenden Samstag soll auf die schlechten Studienbedingungen aufmerksam gemacht werden. Die Landeskonferenz der Studierendenschaften MV ruft dafür am 22.10. zu einer landesweiten Bildungsdemo auf in Rostock auf. Los geht es auf dem Doberaner Platz um 13 Uhr.

Bereits am 4. Oktober hat die Landeskonferenz der Studierendenschaften (LKS) MV einen offenen Brief an die Bildungsministerin, die Wissenschaftsministerin, die Landesregierung und die Landtagsabgeordneten veröffentlicht. Darin wird „aufgrund der erheblichen Mängel in der Bildungspolitik des Landes“ die Bildungsdemo angekündigt. Die LKS bemängelt in ihrem offenen Brief unter anderem, dass die Landesregierung, die nun seit einem Jahr im Amt ist, mit ihrem Koalitionsvertrag lediglich Hoffnung, bisher aber keine Fortschritte in den Bereichen Bildung und Wissenschaft gemacht habe. Ein weiteres großes Thema des Briefes ist die Finanzierung der Studierendenwerke. Die Beiträge für die Studierendenwerke in den Rückmeldegebühren werden zum Sommersemester 2023 steigen, da die aktuellen Krisensituationen unter anderem auch im Bereich der Wohnheime und Mensen für höhere Ausgaben sorgen. Die LKS fordert eine kostendeckende Finanzierung der Studierendenwerke durch die Landesregierung, damit diese Mehrkosten nicht von den Studierenden getragen werden müssen.

Weitere Punkte des offenes Briefes sind die Novellierung des Lehrerbildungsgesetzes, der hohe bürokratische Aufwand, die Kürzung von Mitteln (beispielsweise der Wohnsitzprämie), die Mobilität von Studierenden, die unzureichende BAföG-Novelle, Wohnraummangel und der noch immer fehlende Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte. Doch nicht nur die Studierendenschaften bemängeln diese Umstände: Auch der akademische Senat der Universität Greifswald hat in seiner letzten Sitzung einen Appell an die Landesregierung zur auskömmlichen Finanzierung der Universität verfasst. Dieser Appell wird „uneingeschränkt und mit Nachdruck“ vom akademischen Senat der Universität Rostock unterstützt.

Die AStA der Hochschulen bzw. Vertreter*innen der jeweiligen Studierendenschaften haben sich mit Transportmöglichkeiten auseinandergesetzt, um Interessierten den Weg nach Rostock zu erleichtern. Für die Greifswalder Studierenden ist eine gemeinsame Anfahrt geplant. Die Anreise soll um 11:21 Uhr am Greifswalder Hauptbahnhof beginnen. Von dort geht es mit dem Schienenersatzverkehr nach Stralsund und anschließend nach Rostock. Die Fahrt kann mittels MV-Ticket (ein Gruppenticket für bis zu 5 Personen) angetreten werden, die entstandenen Fahrtkosten können Greifswalder Studierende sich danach über das Reisekostenformular vom AStA rückerstatten lassen. Eine Übersicht gibt es nochmals auf dem Instagram-Account des AStA Greifswald.

In Rostock sollen sich ab 13 Uhr die Demonstrierenden auf dem Doberaner Platz sammeln, dort soll die Veranstaltung gegen 13:40 Uhr auch offiziell eröffnet werden, bevor sich ab 14 Uhr der Demozug in Bewegung setzen wird. Eine Zwischenstation auf der Route ist das Studierendenwerk Rostock-Wismar. Daraufhin ziehen die Demonstrierenden in Richtung Neuer Markt, wo die Abschlusskundgebung stattfinden wird.

Die Demonstration ist nicht nur für Studierende der Hochschulen in MV gedacht. Teilnehmen können alle Menschen, die sich von den Forderungen angesprochen fühlen.

Das Wichtigste auf einen Blick:
Was? Demonstration für bessere Bildungspolitik
Wo? Rostock, Doberaner Platz
Wann? Samstag, 22. Oktober 2022, 13 Uhr bis 16:30 Uhr
Abfahrt Greifswald: 11:21 Uhr am Hauptbahnhof/Zentraler Omnibusbahnhof für den Schienenersatzverkehr