Voraussichtlich vom 27. November bis zum 8. Dezember wird es ein Meinungsbild über den Universitätsnamen geben.
Alle Gruppen des Senats haben sich am 15.11. dazu entschieden, eine uniweite Online Meinungsumfrage zum Namen der Universität durchzuführen. Der Anstoß dafür kam von den Gruppen der MitarbeiterInnen, die sich aufgrund vieler Anfragen dazu entschieden haben. Den studentischen Senatsmitgliedern ist es wichtig, das Meinungsbild der Studierenden noch vor Abstimmung zu bekommen. Ursprünglich forderten sie bereits im Antrag zur Namensänderung im Januar 2017 eine Urabstimmung durchzuführen, was der Senat jedoch leider ablehnte. Deswegen entschied sich die Mehrheit der studentischen Senatsmitglieder nun dazu, sich der Online Umfrage der MitarbeiterInnen anzuschließen. Die Gruppe ProfessorInnen im Senat zog mit. Der Zeitraum für die Umfrage ist nach aktuellem Plan vom 27.11. bis 08.12.
Auch wenn noch nicht ganz klar ist, wann der Senat tatsächlich über den Namen abstimmen wird, besteht laut Micha Kuschnertschuk, studentisches Mitglied des Senats, die sehr realistische Möglichkeit, dass der Entscheid noch in diesem Jahr stattfinden wird. Dies wäre somit vor der per Unterschriftensammlung geforderten Urabstimmung der Studierendenschaft, die voraussichtlich zum Zeitpunkt der Gremienwahlen stattfinden soll. Der Entscheid der studentischen Mitglieder des Senats, bei der Online Umfrage mitzumachen, erfolgte letztlich leider ohne Unterstützung des Studierendenparlaments.
Nach einer kurzgehaltenen Debatte mit anschließendem Meinungsbild und 6 JA Stimmen, 6 NEIN Stimmen und einer Enthaltung interpretierte das Präsidium dies als ein Votum gegen die Online Umfrage.(…) Die SenatorInnen sind sich aber einig, dass eine Urabstimmung NACH dem Entscheid, wie es das StuPa anstrebt, nicht im Sinne der Studierendenschaft sein kann.
(Micha Kuschnertschuk)
(Beitragsbild: Magnus Schult)
(Artikelbild, Fotomontage, webmoritz)
Wir regen an, sich darüber klar zu werden, dass eine Namenstilgung wie die Löschung eines Fotos wirkt. Man vermeidet danach ganz einfach, sich zu erinnern, darüber zu reflektieren, sich der Anspannung auszusetzen, etwas zeitgemäß einzuordnen. Natürlich ist die aktuelle Diskussion wertvoll. Doch einmal getilgt, wird die Auseinandersetzung mit Ernst Moritz Arndt eingefroren. Das entspricht nicht hat unserem Demokratieverständnis.
Ihre Ernst-Moritz-Arndt Gesellschaft
Ich rege an, sich darüber klar zu werden, dass der Name Ernst Moritz Arndt nicht aus unserer aller Erinnerung gelöscht wird, wenn die Uni nicht mehr nach ihm benannt wird. Es ist dann nur die Uni nicht mehr nach ihm benannt.
Sehr geehrte Ernst-Moritz-Arndt Gesellschaft,
1. hieß die Universität zwischen 1456 und 1933 NICHT Ernst-Moritz-Arndt Universität. Sie wurde namenlos gegründet und bis 1933 lief sie unter den Namen Königliche Universität zu Greifswald (1815) und
Preußische Universität zu Greifswald (1921).
2. Wurde auf den Namenspatron nach 1945 verzichtet, wobei erst 1954 durch das Staatssekretariat für Hochschulwesen auf eine entsprechende Anfrage der Universität mitgeteilt wurde, dass es den Namen „Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald“ nie aufgehoben habe und es zu seiner Weiterführung keiner feierlichen Namensverleihung bedürfe. Seither lautete der Name wieder Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.
3. Bei ihrer Argumentation unter diesem Beitrag könnte man zum Beispiel überlegen, ob wir die Franz – Mehring – Straße auch wieder so nennen, wie sie zeitgleich (also 1933) umbenannt wurde (kleiner Tipp, nicht Charlie Chaplin).
Quelle: Wikipedia
Was ist das genau für eine Umfrage, wie ist sie aufgebaut?
Es sollte 2017 weitläufig bekannt sein, dass es ziemlich leicht ist, auf Umfragen immensen Einfluss auszuüben. So ist 4chan Gründer Christopher Poole vor nicht einmal 10 Jahren zur Most influencial person der Time gewählt worden – durch enorme und sehr auffällige Manipulationen der Community seiner Site, die sogar noch die Reihenfolge der restlichen Gewinner so festlegte, dass sich eine Phrase draus ergab.
Ähnliches geschah gerade die letzten Monate mit einer Online-Umfrage, die versuchte herauszufinden, wie die Rundfunkgebühren laut Zuschauern am besten verteilt werden sollten, wobei ein junges, freshes Online-(sogar Gaming bezogenes?)Programm allen weit davongaloppierte, weil sich ein paar Fans die Mühe machten, über Online-Communities Clicks zu erbitten.
Kurzum: ich weiß nicht, ob es bei dieser Umfrage eine kontrollierende oder regulierende Instanz gibt, aber ohne ist das einfach nur ein Witz.
Ich mein, ein Script zu basteln und laufen zu lassen, um (gern auch über verschiedene IP-Adressen über Einbindung von zB. Proxies) die eigene Seite Haushoch gewinnen zu lassen, ist eine Sache von einem Abend googlen…
„… 6 JA Stimmen, 6 NEIN Stimmen und einer Enthaltung interpretierte das Präsidium dies als ein Votum gegen die Online Umfrage.“
Laut § 9 Abs. 2 der Satzung der Studierendenschaft ist das auch korrekt. „Einfache Mehrheit“ bedeutet, dass es mehr Ja- als Nein-Stimmen geben muss. Bei einem Stimmengleichstand sind nicht mehr Ja- als Nein-Stimmen sondern gleich viele abgegeben wurden. Der Antrag (oder in diesem Fall das Meinungsbild) ist also nicht angenommen.
Und was Micha da natürlich auch komplett unterschlägt ist, dass in dem Meinungsbild gefragt wurde, ob man diese Onlineumfrage STATT der Urabstimmung machen soll. Das geht natürlich nicht und selbst wenn müsste man zuerst erst einmal das Ergebnis der Prüfung der Unterschriftenlisten abwarten.
Es ist auch meiner Meinung nach sinnlos, die Urabstimmung nach der Entscheidung des Senats durchzuführen. Aber vom organisatorischen Aufwand her geht es nun mal nicht eher als parallel zu den Gremienwahlen. Wer sich beschweren will, soll sich bitte an Herr Ebert vom Studierendensekretariat wenden. Denn an ihm bzw. seinen Mitarbeitern liegt es, dass die Prüfung der Listen noch nicht beendet ist.
Danke für eine interessante Geschichte, ich komme gerne auf Ihre Seite und lese ähnliche Informationsnachrichten 192.168.l.254
Gerade in Zeiten der Steuerverschwendung könnte man doch auch mal pragmatisch denken:
Okay, ist vielleicht blöd, dass „die Nazis“ die Uni nach Arndt benannt haben, er selbst war jedoch kein solcher.
Wieviel Geld soll das jetzt Kosten den ganzen Verwaltungsapparat umzustellen?
Ich bin überzeugt davon, dass dieses Budget lieber in Forschung und Lehrer bzw. Flehe mancher Institute gesteckt werden sollte.
Auch die Energie für diese Debatte könnten einige lieber in ihr Studium oder ein gemeinnütziges Projekt stecken -damit wäre vielen mehr geholfen!
Der Kostenfaktor wird immer wieder mal ins Felde geführt, ist jedoch nach meiner Meinung ein eher zu vernachlässigendes Argument. Das corporate design der Hochschule wird in regelmäßigen Abständen erneuert, bei der nächsten Umstellung könnte das also einfach angepasst werden. Die ganze Umgestaltung würde prozesshaft verlaufen und somit kostensparend vonstatten gehen. Türschilder und Briefbögen könnte man – bei einer Entscheidung gegen Arndt – wahlweise an die Wutbürgers versteigern, die sich so an diese Namen klammern. So könnten womöglich hohe Einnahmen generiert werden, die wiederum einen Teil der Kosten decken. Eine Änderung in den virtuellen öffentlichen Auftritten der Uni ist selbstredend schnell und unproblematisch möglich.
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