Im Gespräch mit Soraia Querido Ferreira.

Soraia Querido Ferreira ist knapp eine Woche im Amt. Am vergangen Dienstag wurde sie mit 11 JA-Stimmen, einer NEIN-Stimme und einer ungültigen Stimme zur Vorsitzenden des AStA’s gewählt. Das Studierendenparlament hielt sich mit Fragen zurück. Auch eine Vorstellung war nicht gewünscht. Die Begründung lautete, dass sie alle bereits durch ihre bisherige Arbeit im AStA kennen. Dabei gibt es doch ein paar grundlegende Fragen, die seitens des Parlamentes gestellt werden müss(t)en. Wir haben das mal getan.

Warum hast du dich für das AStA-Referat Vorsitz beworben?

Nachdem ich in den vergangenen Monaten Erfahrungen in der Hochschulpolitik sammeln konnte und mich als Co-Fachschaftsfinanzerin die akuten Probleme im Finanzbereich täglich beschäftigt haben, ist es mir ein persönliches Anliegen, als Vorsitz zu kandidieren. 

In erster Linie benötigt der AStA einen Vorsitz, um Stabilität und eine starke Außenvertretung zu gewährleisten, um die Belange der Studierendenschaft durchzusetzen. Des Weiteren sehe ich mich durch meine Erfahrung im Finanzbereich sowie meine gute Beziehung zu den Referent*innen, StuPist*innen und Vertreter*innen der FSR als naheliegende Wahl für den Vorsitz. 

Wie möchtest du das AStA-Team führen/leiten?

Mir liegt vor allem effizientes Arbeiten in einem kollegialen Verhältnis zwischen allen Referent*innen sehr am Herzen. Dafür setze ich mich intensiv mit den Fähigkeiten und Wünschen meiner Referent*innen auseinander und versuche, jedem die nötige Hilfe als auch den nötigen Freiraum zur Entfaltung zu geben. Wir haben viele kreative und engagierte Leute – das will ich als Vorsitz nicht nur erkennen, sondern auch ausnutzen!

Welche Ziele und Schwerpunkte verfolgst du als AStA-Vorsitzende?

Ich wiederhole mich, wenn ich betone, dass der Finanzbereich vor allem jetzt in Zeiten der Umsatzsteuerproblematik meine Unterstützung erwarten kann & ich die Qualitäten meiner Referent*innen individuell nutzen will. Das schließt auch unsere Bürokraft Mathias ein, der ab sofort mehr eingebunden wird, um als Konstante im AStA nachfolgenden Legislaturperioden mit seinem Wissen zu unterstützen.

Außerdem stehen im Büro noch unzählige Ordner, die für meine Arbeit als Vorsitz wichtig, aber völlig unstrukturiert sind. Ich werde in den nächsten Wochen eine neue Grundordnung ins Büro bringen, um die bürokratischen Abläufe zu optimieren. Dazu gehört auch, dass die Reader aller Referate wieder auf Vordermann*frau gebracht werden, um in Zukunft bessere Amtsübergaben zu gewährleisten.

Des Weiterhin möchte ich das AStA-Leitbild überdenken, um den Fokus auf beratende Tätigkeiten zu verstärken und Veranstaltungen in engerer Zusammenarbeit mit weiteren Gremien zu realisieren.

Wie möchtest du diese konkret umsetzen?

Ich werde bei allen finanzrelevanten Terminen anwesend sein und, wenn es die Zeit erlaubt, ggf. bei Haushaltsaktualisierung unterstützen. Mathias wird ebenfalls zu allen finanzrelevanten Terminen eingeladen und erhielt bereits Zugriff auf die Finanzeraccounts, um eigenständig den Überblick über die derzeitige Lage zu bekommen.

Extrem spannend (nicht) ist die Neustrukturierung im Büro: Ich werde alle Unterlagen durchgehen, neu sortieren und aufräumen. Die Referenten erhalten den Auftrag, ihren Reader erneut zu überarbeiten und in Einzelfällen muss dieser noch digitalisiert werden.

Weiter soll es ein Treffen mit allen Referenten*innen geben, bei dem das Leitbild nochmal besprochen wird und anschließend festhalten bzw. ggf. hochschulöffentlich veröffentlicht wird. Daraus wird sich (hoffentlich) eine vermehrte Teilnahme an hochschulpolitisch relevanten Gruppen seitens des AStA entwickeln.

Welche Herausforderungen siehst du für den AStA anlässlich drohender Haushaltskürzungen?

Wenn der Fall eintritt, dass die Aufwandsentschädigung weiter gekürzt wird, werden vermutlich einige AStA-Referent*innen zurücktreten. Das würde eine erneute Suche nach neuen Referent*innen bedeuten.

Auch wird unsere Aufmerksamkeit noch mehr auf dem Ausgaben/Nutzen-Verhältnis der Veranstaltungen liegen. Vermutlich können zahlreiche Veranstaltungen nicht mehr in dem Rahmen realisiert werden, der bislang bestand. Es ist auf jeden Fall eine Evaluation unserer Veranstaltungen wichtig. In der Vergangenheit fanden leider zu viele Veranstaltungen statt, die trotz hoher Kosten und Arbeitsaufwendung wenig Resonanz aus der Studierendenschaft erhielten.

Wie möchtest du die Zusammenarbeit zwischen den studentischen Gremien  
gestalten?

Mir ist ein enger und offener Kontakt sehr wichtig. Dazu möchte ich zu allen Gremiensitzungen eine*n AStA-Referent*in anwesend wissen, um uns als AStA wieder in die Aufmerksamkeit zu bringen.
Weiterhin erwarte ich Freundlichkeit und Kritikfähigkeit aller, um ein produktives Miteinander zu haben.