Wie sich das so alles schnell verändert! Die BB besitzt nun eine Lärmampel und der Eingang der großen UB präsentiert sich in einem ganz anderen Bild. An diesem Freitag ist hier natürlich noch nichts los. Es ist das erste Wochenende im Semester. Da hat jeder etwas anderes vor. Vor wenigen Minuten endete das Verbandsligaspiel des GFC gegen Pastow.
Pastow nicht zu kennen ist keine Bildungslücke. Eine engagierte Gemeinde vor den Toren Rostocks hat Lust auf höheren Fußball. In den letzten Wochen ackerten die Spieler mit vollem Einsatz und standen nun vor diesem Spieltag sogar auf einem einstelligen Tabellenplatz. Für den relativ kleinen Kader ist das schon eine beachtliche Leistung. Der GFC dagegen verteidigt immer noch die Tabellenspitze. Etwas über der Zeit laufen die Spieler an diesem Freitag auf und gedenken zunächst zusammen mit dem restlichen Stadion dem bei einem Autounfall getöteten E-Jugendspieler des SV Kröslin und dessen Vater. Dann rollte der Ball. Nur die verrücktesten Typen hätten hier auf einen Sieg der Pastower gewettet. Die Marschrichtung lag eigentlich nah und so kam es dann auch. Greifswald drückt die Pastower hinten rein. Auf fünf Metern knallt in der 12. Minute Stürmer Rohde per Kopf den Ball auf den Boden, der auftrumpft und erst wieder hinter dem Kasten des Pastower Torwarts den Boden berührt. Vom Trennzaun des Volksstadions muss sich hier der Torwart den Ball noch selbst holen und kommentiert das mit: „Den Weg muss ich heut wohl noch häufiger machen!“ Nee mein Lieber! Wenn du wüsstest, was heut noch auf dich zukommt. In der 17. Minute verpasst Rohde nur um wenige Zentimeter eine Flanke. Kurz danach wird der Ball von jenem knapp am Tor vorbei geköpft. Aber dann endlich: 1:0. Natürlich Rohde! Pass von Jovanovic und im Gewühl hält Rohde einfach mal seinen Schlappen hin. Dann gehen die Lichter aus. Die Hälfte der Lampen auf der Tribünenseite und gar die komplette Gerade. Bestimmt jetzt schon konnten nicht alle Zuschauer mehr die zwei Greifswalder Lattenknaller sehen. Eine Minute vor dem Pausenpfiff schmeißt sich Olszar im Strafraum hin und gibt dem Pastower Torwart durch ein theatralisches Fallen die Schuld, erkennt aber kurz danach, dass das mehr ein Schauspiel war als ein echtes Foulspiel. Pastow versteht die Welt nicht mehr, da der Schiedsrichter dennoch auf den Punkt zeigt. Schieben wir es einfach mal auf das schlechte Licht. Da half auch nicht das lustige Flackern einer der alten DDR-Straßenlaternen, die hier auf den Rängen noch leuchten bzw. leuchten sollen. Ein echtes Lichtspiel heut. Jovanovic hätte zum Fairplay-Held werden können, zog aber die Torschützen-Kanone vor – 2:0 zur Pause. Diese sollte sehr lange dauern. Nach knapp 50 Minuten funktionierten alle Lichter wieder. Vermutlich hat einer in dieser Not die Sicherung aus dem Auto geopfert und musste nun dann ohne Licht nach Hause kommen. Man munkelte so, aber wir wissen es nicht. In der zweiten Hälfte fiel nun kein Licht mehr aus. Der Pastower Torwart, der in der ersten Hälfte noch befürchtete weit laufen zu müssen, war bestimmt trotzdem nicht erfreut, so brauchte er zwar so weit nicht zu laufen, um den Ball zu holen, aber, dass 6x das das Tornetz erledigte, passte ihm bestimmt auch nicht so. Das Schützenfest war kurz vor 10 auch endlich vorbei! 8:0… Einige Zuschauer gingen vorzeitig. Vielleicht auch weil die Brötchen für die Bratwürste wieder nicht reichten. 2 € für eine Bratwurst mit Toast sind schon ein eher mieses Preis-Leistungsverhältnis. Na ja. Greifswald bleibt weiterhin oben, jedenfalls in der Verbandsliga-Tabelle.
Tore: 1:0 Rohde (26.), 2:0 Jovanovic (44.), 3:0 Skupke (58.), 4:0 Bütterich (63.), 5:0 Sendroiu (65.), 6:0 Kröger (71.), 7:0 Olszar (76.), 8:0 Jovanovic (81.)
Zuschauer: 278
Mit dem Teaser-Text hergelockt: Lärmampel? Irgendwas an der UB?
Und dann gehts nur um stinklangweiliges Ballgetrete… Sad! 🙁
Ich kann mich Jay nur anschließen.
Der webmoritz dient derzeit augenscheinlich nur noch dazu, Aufwandsentschädigungen bei einem Alibiartikel (über ein zumeist hochschulfremdes Thema) pro Woche abzugreifen, was im Ergebnis auf eine sehr gute Bezahlung der Chefredaktion hinausläuft. Ungefähr wie bei der Zeit oder FAZ, nur miti einem klitzekleinen Qualitätsunterschied.
Macht den Laden ehrlicherweise doch bitte gleich ganz zu!
Mach’s besser!
Leider kann ich zeitlich weder alles, was ich kritisiere, selbst besser erledigen, noch alles, was schlecht läuft. Wobei es im konkreten Falle tatsächlich nur geringen Aufwandes bedürfte, es tatsächlich besser zu machen.
Schade, dass hier die Kritisierenden kritisiert werden und sich nicht der Kritik angenommen wird. Die Kommentare, auch meiner Co-Kommentatoren, enthielten (neben verständlicherweise einigen Empörungsbekundungen über das sehr niedrige journalistische Niveau) schon viele wertvolle Anregungen.