Morgen geht es auch unterhalb der Verbandsliga wieder um Punkte, die notwendig für Aufstieg und Klassenerhalt sind. In den Landesklassen geht es außerdem um die Qualifikation für die neue viergleisige Landesklasse. Nicht nur auf Landesebene wird es Veränderungen ab 2017/18 geben.
2009 gab es die letzte Strukturänderung der Ligen-Landschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Aus zwei Landesligen wurden drei gemacht. Nun kommt die Rolle rückwärts. Der Entschluss zur erneuten Reform, die auch den Unterbau betrifft, wurde getroffen, da die Tendenz in vielen Ecken MVs eher im Abmelden von Mannschaften liegt. Andererseits muss natürlich auch ein angemessenes sportliches Niveau aufrechterhalten werden. Im Frühjahr 2016 gab nun der Kreisverband Vorpommern-Greifswald bekannt, wie sich die Zahl der Staffeln „bei uns“ verändern wird. Die Verbandsliga bleibt als höchste Klasse im Land bestehen. Nach aktuellem Stand finden wir dann dort den SV 90 Görmin. Wenn alles gut läuft, dann wechselt der Greifswalder FC in der Oberliga. Da drunter folgen wie schon einmal zwei Landeligen. Blau Weiß Greifswald und die Reserve des GFC wurden vor dieser Saison der Nordstaffel zugeteilt – jetzt kommen sie wieder zurück. Die Fahrten führen aktuell bis Wismar. Die Qualität ist zwar in der Nordstaffel höher, aber für Spieler ist es ein großer Spagat zwischen Fußball, Arbeit und Familie. Die Anfahrtswege spielen eine große Rolle und bilden das Futter für Kritiker von Reformen, weshalb wir das genauer unter die Lupe nehmen werden. Wie damals wird es wieder eine Ost-West-Einteilung geben. Die Ost-Staffel würde nach jetzigem von Bergen bis Rechlin reichen. Das ist ein Anreiseweg von 176 km. Die Strecke nach Penkun knackt sogar die 200er Marke ziemlich locker. Solche Staffeln können nur die bewältigen, die auch die Möglichkeiten in Sachen Mobilität und Spielerpotenzial haben. In den seltensten Fällen laufen die Spieler nur aus Idealismus auf. Von den sechs Landesklassen werden nur noch vier übrigbleiben. Wenn die Einteiler es geschickt anstellen, dann treffen sich der FC Insel Usedom, Einheit Ueckermünde II, Pommern Löcknitz, SV Rollwitz, der Pasewalker FV, Sturmvogel Lubmin, HSG Uni Greifswald, SV Kandelin und die VSG Weitenhagen in einer möglichen Nord- bzw. Oststaffel wieder. Eine Liga mit Rostock und den Greifswalder wäre denkbar. Sicherlich wird sich eine Staffel auf den Süden bzw. Süd-Osten konzentrieren. Vergleicht man die Situation mit Brandenburg, dann müssen die Teams von der Grenze auch bis in den Berliner Speckgürtel. Die Diskussionen um eine Kreisoberliga kennen die Brandenburger auch. Die Vorpommern-Kreisoberliga (Level 9) konzentriert sich mit ihrer auf 14 Teams festgelegte Stärke auf das Gebiet zwischen Anklam und Pasewalk. Nur die Nord- bzw. Süd-Teams müssen weite Strecken bewältigen. Von Greifswald bis Eggesin sind es immerhin 80 km. Durch die aktuelle Konstellation würde die KOL mit 16 Teams besetzt sein. Diese wären:
Wolgast, Jatznick, Eggesin, Ducherow, Murchin/Rubkow, Ferdinandshof, Puls (Greifswald), Hengste FC, Pasewalk II, Forst Torgelow, Behrenhoff, Kröslin, Zinnowitz, Viereck, Blesewitz, Torgelow II.
Unterhalb der Kreisoberliga werden vier Kreisligen organisiert, weshalb beide Kreisklassen aufgelöst werden. Der Richtwert der Staffeln liegt bei 12 Teams. Das wird ein wahrer Segen für die Teams. Die Landesfläche wird durch vier geteilt werden. Der Aufwand für den Freizeitbereich wird nicht mehr ganz so hoch sein. Dennoch fehlt häufig eine Spielerbasis, die auch über die nächsten Jahre aktiv sein kann – teils wird der Spielfähigkeit von einer Überalterung bedroht, oftmals fehlt das Spielerpotenzial aus anderen Gründen. Der Riemser FV meldete aufgrund der dünnen Personaldecke und des hohen Alters ab in der Kreisklasse Nord ab, aber zur neuen Saison wollen sie wieder antreten. Derzeit suchen sie Spieler. Während auf dem Lande die Mannschaften wegen veränderter wirtschaftlichen Bedingungen wegbrechen, passiert das in den Städten aus anderen Gründen, die vielleicht mal erforscht werden müssten. Die Reserve der Hengste musste vor der laufenden Saison abmelden – das in einer wachsenden Stadt. Neuenkirchen vor den Toren Greifswalds ist ein weiteres Beispiel dafür, dass selbst in wachsenden Siedlungen sich schwer Mannschaften zusammenfinden.
Wir werden gespannt sein, wer sich wo in der nächsten Spielzeit wieder finden wird.