Dass es ziemlich heiß bzw. nass-kalt werden würde, war den Wetterexperten schon vor dem Eintreffen „Axels“ bekannt. Einige Regionen waren zuversichtlich, andere bibberten. Es wurde von der gewaltigsten Sturmflut seit 2006 gesprochen. Mittlerweile wurde seitens der Politik schon Hilfe in Höhe von mindestens 10 Millionen Euro versprochen. Viel davon wird hier im Landkreis bleiben, aber nicht in Greifswald. Hier ging das Konzept des Küstenschutzes auf. Das Greifswalder Sperrwerk machte seinem Namen alle Ehre, und die Deiche mit ihrer Höhe von ca. 3 m hielten auch. Mit einer Katasrophe wie auf Usedom war in Greifswald nicht zu rechnen. Die Lage bietet etwas Schutz, und außerdem sammeln sich hier eher Sedimente an, als dass sie abgetragen werden. Dramatische Situationen wie in der Nähe von Zempin und an der Küste Rügens gibt es hier nicht. Mal sehen, wie es am Nachmittag am Wampener Strand aussieht. Für die Erstsemester: Wampen befindet sich zwischen dem Greifswalder Stadteil Riems und Greifswald-Wieck, und ist Teil des Naturschutzgebietes „Insel Koos, Kooser See und Wampener Riff“. Mit Riff ist das sich dort befindende Sandriff gemeint. Es ist unschwer auf dem Luftbild zu erkennen. Wenn man geht, schafft man die Strecke vom Marktplatz bis zum Strand in einer guten Stunde. Mit dem Fahrrad geht es natürlich schneller. Bekannt ist das Gebiet für sein Salzgrasland. Nach der Viehnutzung erfolgte ein Renaturierungsprogramm, sodass sich die spezifischen Röhrrichte wieder ausbreiten konnten. Die Auswertung der Drohnenflüge für die Schadensmeldung wird noch bis Sonntag andauern, für Wampen kann gemeldet werden: Das Wasser machte sich dort bis zu 20 m auf dem Strand breit. Viel Treibgut ist dadurch übriggeblieben, was jetzt den schmalen Sandstrand bedeckt. Dunkel ist’s wieder über dem Bodden, und hinter Wampens Häusern grüßt die Sonne für heute ein letztes Mal.