Bald ist Weihnachten. Falls es jemand noch nicht mitbekommen hat.
Diese Feiertage haben immer ihre guten und ihre schlechten Seiten. Die gute Seite an Weihnachten ist ja, dass traditionell immer und überall Whams ‘Last Christmas’ gespielt wird. Das freut leider nicht alle, der Klassiker ist seit jeher der Justin Bieber unter den Weihnachtsliedern. Dabei handelt es sich bei ‘Last Christmas’ nicht um ein Weihnachtslied im klassischen Sinn. Bedauerlicherweise besteht die Vorweihnachtszeit aber nicht nur darin, Weihnachtsmusik zu hören. Eine andere Tradition ist es, sich den Kalender mit Weihnachtsfeiern zuzumüllen. Man kann von Glück reden, wenn mehrere auf den gleichen Termin fallen, sodass man zu seinem allergrößten Bedauern nicht allen beiwohnen kann. Dass trotzdem bald Weihnachten ist, vergisst man aber auch dann nicht, wenn mal keine Weihnachtsfeier ist. Mit ihren auf die Feiertage zugeschnittenen Werbeblöcken versuchen sich die Discounter darin zu überbieten, auf die Tränendrüse zu drücken. Am Ende der Werbung weiß der zu Tränen gerührte Konsument eins mit Sicherheit: Der Weg in die Glückseligkeit der Weihnachtszeit führt direkt in die beheizten Räumlichkeiten des Discounters, dessen Werbung man zuletzt gesehen hat. Dort – und wirklich nur dort – gibt es den Weihnachtsbraten aus Käfighaltung, wegen dem sich die Familie einmal im Jahr trifft. Über die Lebensbedingungen des Tieres macht man sich lieber keine Gedanken, schließlich ist Weihnachten ja nur einmal im Jahr. Und um das Gewissen zu beruhigen, hat man auch schon seine jährliche Spende an eine der vielen Einrichtungen getätigt. Natürlich nicht soviel, dass nichts mehr für Geschenke übrig bleibt, es ist schließlich Weihnachten und nicht das Ende der Welt. Gerade so viel, dass man kein schlechtes Gewissen hat. Über die Feiertage muss dann auch alles harmonisch sein. Zum Glück ist bald wieder Montag und der Spuk damit auch wieder vorbei.