An diesem Wochenende findet zum dritten mal, nach 2008 und 2012, der Bundeskongress des Arbeitskreises kritischer JuristInnen (AKJ) in Greifswald statt.

Vom 02. – 04. Dezember lädt der hiesige AKJ alle Interessierte zum bundesweiten Winterkongress ein. Unter dem Titel „…vor Gericht!“ finden verschiedene Workshops, ein alternativer Stadtrundgang, eine Podiumsdiskussion sowie eine Party im Internationalen Kultur- und Wohnprojekt (IKuWo) statt. Der Besuch der Veranstaltungen steht grundlegend allen Interessierten (auch ohne Anmeldung) frei und ist kostenlos. Aufgrund der nicht ausreichenden Fördermittel wird um eine freiwillige Spende gebeten. Unterstützt wird der Bundeskongress von der Studierendenschaft der Uni Greifswald, dem Fachschaftsrat Jura und Psychologie, der Rosa-Luxemburg Stiftung, dem Republikanischen Anwältinnen- und Anwälteverein e.V. sowie der Sparkasse Vorpommern.

Über den AKJ

Der hiesige AKJ ist eine seit mehreren Jahren bestehende Vereinigung aus Jurastudierenden, die einen kritischen und reflektierten Umgang zum Thema Recht fördern. Neben der seit Juni 2011 bestehenden, wöchentlichen Sprechstunde für Menschen in der Geflüchtetenunterkunft, ist der AKJ seit 2010 regelmäßig bei Demonstrationen und anderen politischen Ereignissen anwesend. Dabei beobachten, verfolgen und dokumentieren sie als unabhängiges und neutrales Team Versammlungen, wie beispielsweise bei vergangenen Protesten gegen Neonazidemonstrationen oder dem Castortransport. Im Mittelpunkt steht dabei die Wahrung des Versammlungsrechts aller Beteiligten, auf dessen Grundlage sie kritische Berichte anfertigen und etwaige rechtswidrige Maßnahmen der Polizei dokumentieren. Auch gruppenübergreifende Veranstaltungen und Vortragsreihen sowie die Erstellung von Infomaterialien zum Thema Recht gehören zu den Hauptaufgaben der ehrenamtlichen Gruppe. Sie selbst positionieren sich gegen jede Form von Diskriminierung, insbesondere Antisemitismus, Rassismus und Sexismus.

Über den Bundesarbeitskreis Kritischer Juragruppen (BAKJ)

Bundesweit umfasst der BAKJ etwa 15 Gruppen in Städten wie Frankfurt, Freiburg, Hamburg oder Berlin. Einmal im Jahr findet deshalb ein vernetzender Bundeskongress statt, der sich einem bestimmten Schwerpunkt-Thema des Rechts und der Rechtswissenschaft widmet. So kam es in den vergangenen Jahren zu zahlreichen Schwerpunkten, wie beispielsweise 2015 in Freiburg zum Thema Strafrecht oder 2015 zum Thema „Recht rassistisch“ in Berlin. Außerdem ist der BAKJ der Herausgeber der Zeitschrift „Forum Recht“ sowie Mitherausgeber des Grundrechtereports.

Das Programm „…Vor Gericht!“

Freitag:

Beginnen wird der Bundeskongress am Freitag um 17 Uhr mit einem Stadtgrundgang durch die hiesige Universitäts- und Hansestadt Greifswald. Anschließend findet im Hörsaal 1 des Audimax die Eröffnung sowie eine Podiumsdiskussion zum Thema „Kritisch vor & am Gericht? Selbstverständnis und Handlungsmöglichkeiten in juristischen Berufen“ mit Dr. John Philipp Thurn (Richter am Sozialgericht Berlin), Ulrike Müller (Rechtssoziologin Universität Kassel) sowie Dr. Matthias Lehnert (Rechtsanwalt aus Berlin) statt.

Samstag:

Ab 10 Uhr starten verschiedene Workshops zum Thema „Sexualisierte Gewalt vor Gericht (Dr. jur. Ulrike Lembke aus Greifswald)“, dem „Auschwitz Prozess in Neubrandenburg (Context e.V. M-V)“ sowie dem „Verfassungsschutz vor Gericht (RA Dr. Peer Stolle aus Berlin)“ statt. Um 14 Uhr geht es mit einer zweiten Workshopphase weiter. Die Themen reichen von „Hartz IV-Sanktionen vor Gericht (RA Dirk Feiertag aus Leipzig)“, über „In Guter Gesellschaft? – Geschlecht, Schuld und Abwehr in der Berichterstattung über Beate Zschäpe (Charlie Kaufhold aus Berlin)“ bishin zu drei weiteren Workshops ab 17 Uhr. Der inhaltlich gefüllte Tag endet mit einer AKJ-Dj_anes Abtanzparty ab 22 Uhr im IKuWo.

Einen Überblick über Ort und Zeit der Veranstaltungen:

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