Am kommenden Wochenende findet erneut die jährliche 24-Stunden-Vorlesung statt, eines der Highlights des Greifswalder Studierendenlebens. Mindestens einmal sollte sich jeder diesen Spaß gegönnt haben. Wir geben euch Tipps zum Überleben und sagen, welche Vorlesungen sich am meisten lohnen.

Kommt pünktlich

Dr. Gregor Gysi, Mitglied des Bundestages und ehemaliger Partei- sowie Fraktionsvorsitzender der LINKEN war bereits mehrere Male in Greifswald, um sein Wissen mit den Studierenden auf der 24-Stunden-Vorlesung zu teilen, zuletzt im vergangenen Jahr. Damals konnten wir ihn interviewen und eine Sache feststellen: Nur weil der Vortrag in einem Vorlesungssaal stattfindet, heißt das noch lange nicht, dass es wie bei einer Vorlesung läuft. Zwei Minuten vor Beginn in den Raum stolpern und sich ärgern, dass man in der ersten Reihe sitzen muss, ist nicht. Dann ist nämlich gar kein Platz mehr frei. Wenn Herr Gysi also um Punkt 18 Uhr im Hörsaal 4 die 24-Stunden-Vorlesung eröffnet heißt das für euch – SPÄTESTENS 17:30 Uhr anstehen, vertraut uns.

https://youtu.be/_nm8etT-1S4

Seid nicht zu betrunken

Blasphemische Aussage, wissen wir selbst. Was gibt es Schöneres, als zu einem Vortrag zu gehen, ein bisschen was zu trinken, nach Hause zu gehen, ein bisschen was zu trinken und dann wieder zu den Vorträgen mitten in der Nacht zu gehen? Relativ wenig. Es ist unterhaltsam, gesellig und gesellschaftlich akzeptiert. Trotzdem: Mitten in der Nacht und die frühen Morgenstunden sind nicht die beliebteste Zeit für einen Vortrag, weswegen diese Slots von Studierenden oder „nicht-so-bekannten“ Referenten übernommen werden. Die Ausnahmen bilden vielleicht Kritsanarat Khunkham (Journalist – die Welt, „Warum nur Verrückte heutzutage Journalisten werden“) um 02:00 Uhr Nachts in Hörsaal 4 und Jasper von Altenbockum (Journalist – FAZ, „Die wahre Lügenpresse ist die Wahrheitspresse“) um 07:00 Uhr morgens in Hörsaal 4. Einige von ihnen haben vielleicht nicht so die Erfahrung mit Vorträgen, haben sich aber bereit erklärt, mit euch ihr Wissen zu teilen. Deswegen bitte: Seid lieb, nicht zu betrunken, brüllt nicht dazwischen und pöbelt nicht – alles schon da gewesen. 

 

Der AStA meint es gut, wirklich

Der AStA, oder zumindest einer aus dem Team, plant, organisiert und veranstaltet die ganze Nummer. Das restliche Rudel kommt dann bei der Vorlesung selbst zum Arbeitsansatz. 24 Stunden am Stück drei Hörsäle zeitgleich zu bespielen, geht nicht mit einem Handwink von der Leber weg. Einer von ihnen nimmt sich sogar noch die Zeit für einen Vortrag. Hieronymus Jacker wird um 03:00 Uhr morgens (vgl. Punkt 2) im Hörsaal 4 über „Masculin Christianity – Wie Rugby dazu dient, den besseren Menschen zu schaffen“ reden. Für jeden der Referenten heißt die 24-Stunden-Vorlesung mindestens eine 10 Stunden Schicht. Wenn sie ein wenig müde oder genervt aussehen – verzeiht es ihnen. Sie versorgen euch mit Essen und Trinken. Womit wir beim nächsten Punkt wären.

 

Ihr müsst nicht für einen Tagesausflug oder ein Picknick einpacken

Ein paar salzige Snacks sind während eine 24-Stunden Marathons, bei dem jeder mindestens 40 Vorlesungen besuchen will, natürlich unabdingbar. Allerdings beim Öffnen während der Vorlesung auch ähnlich laut wie eine Kettensäge. Zudem wird euch während der gesamten Zeit ein buntes Allerlei aus kalt und warm und süß und herzhaft angeboten. In den vergangenen Jahren hat das sogar meistens geschmeckt. Besonders für mögliche kurze Durststrecken, vielleicht während Christopher Groves´ Vortrag um 20 Uhr im Hörsaal 2 über Die Seefahrt im Wandel Zwischen Globalem Handel und Hafenmädels – Analytische Betrachtungen der Seefahrt damals und heute oder Mietrecht unchained oder Spiel mir das Lied von der nächsten Mieterhöhung! Geschichten & Erfahrungen des Mietervereins Vor- pommern-Greifswald e.V. mit praktischen Tipps und Ratschlägen um 10 Uhr im Hörsaal 3 von Ass. Jur. Dirk Barfknecht & Rechtsanwalt Dr. Heiko Tiegs wird es genug zu trinken geben.

 

Alles wird gut

Solltet ihr euch doch ärgern, dass sich bei dem Plan etwas doppelt oder nichts so richtig für euch dabei war: Nicht ärgern oder einfach um 17 Uhr zu dem Abschlussvortrag von Frau Prof. Weber, unserer Rektorin in den Hörsaal 4 gehen und sich erklären lassen, warum es ohne Ärger nicht geht. 
Wenn ihr euch dann noch an die Tipps haltet, kann eigentlich nichts schief gehen. Hier nochmal das Programm an die Hand – viel Spaß.

Vollständiges Programm 24-Stunden-Vorlesung.