Am gestrigen Mittwoch hat der akademische Senat erneut die Namensdebatte der Universität aufgegriffen. Ein Antrag der studentischen Senatoren fordert das Rektorat zur Vorbereitung einer möglichen Namensdebatte auf.

Es scheint wieder los zu gehen – die berüchtigte Arndtdebatte. Nach 2010 und 2013 ist es der dritte große Anlauf in kürzester Zeit. Dieses Mal soll der Weg zur möglichen Umbenennung anders erfolgen. Während die letzten beiden Male eine breite Debatte innerhalb der Studierendenschaft angestoßen wurde, was in einer Urabstimmung und einem Antrag auf einer Vollversammlung endete, kam die Initiative jetzt auf Antrag der studentischen Senatoren. Dieser war in drei Punkte gegliedert. Zum einen sollte der akademische Senat feststellen, „dass der Name Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald in einem unauflöslichen Spannungsverhältnis zum modernen Wissenschafts- und Universitätsverständnis steht“ und somit alle Mitglieder der Universität aufgefordert sind, sich kritisch und konstruktiv mit diesem Namen auseinander zu setzen. Im zweiten Punkt wurde auf das eigentliche Anliegen des Antrags eingegangen:

Der erweiterte Senat beauftragt das Rektorat, für den Zeitraum Januar 2017 eine Urabstimmung innerhalb aller Statusgruppen der Universität zu planen. Ein entsprechendes Konzept wird dem Senat auf seiner Sitzung im Oktober 2016 vorgelegt. Die Urabstimmung soll die Fragestellung beinhalten, ob der Namen der Ernst-Moritz- Arndt-Universität beibehalten werden soll oder nicht.

 -aus dem Antrag: Namensdebatte konsequent und verantwortungsvoll führen: Urabstimmung für alle Statusgruppen!

In einem dritten Punkt wurden erneut alle Senatsmitglieder aufgefordert, sich an der neuen Debatte zu beteiligen. Am Ende wurde der Antrag ohne Punkt 1 bei sechs Enthaltungen und zwei Nein-Stimmen vom erweiterten Senat angenommen.

Besonders der Prorektor für Forschung und Internationales, Prof. Dr. Werner, tat sich bei der überraschend kurzen, aber intensiven Debatte hervor. Er betonte, dass ihn der aktuelle Name bei seiner Arbeit störe. Er will nicht mit einem Namen arbeiten, für den er einen Beipackzettel brauche. Weiter stellte er die Frage an alle anwesenden Senatoren, ob diese nicht einen Namen der Universität wollen, mit dem auch die aktuellen Werte und Ideale verbunden sind und mit dem man sich im Jahre 2016 identifizieren kann.
Im Laufe der Debatte wurde auch deutlich, dass eine Urabstimmung vielleicht nicht das Mittel zum Zweck ist und nach der Sommerpause direkt zu einer Abstimmung im Senat kommen könne. Da es sich dabei um eine Änderung der Grundordnung handelt, muss diese mit einer 2/3 Mehrheit angenommen werden.

Jetzt beginnt wohl wieder die Formatierung der Lager Pro- und Contra Arndt. Die Seite uni-ohne-arndt.de ist auf jeden Fall noch online. Im Oktober sind wir wohl alle schlauer.

Foto: Magnus Schult