Eigentlich wollten wir jetzt den ganzen Tag darüber meckern wie schlecht der Greifswalder FC heute zu Hause gegen den FC Schwerin verloren hat, bringt ja aber auch nichts. 

Kennt ihr auch die Drag-Rennstrecke, die von den Greifswalder Ü-18 Jugendlichen fast jeden Morgen, so gegen Schulbeginn, als viertel Meilen Pflaster genutzt wird? Sie befindet sich an der Pappelallee und ist das Teilstück zwischen dem Karl-Liebknecht-Ring und der beliebten Schwimmhalle. An sich eine Sackgasse und doch ein Nadelöhr, an dem sich hunderte, ach was, tausende Kinder jeden Tag aufs Neue der undenkbaren Gefahr hingeben, den mutwillig zu schnell fahrenden Rasern auszuweichen, die zu jeder Tages- und Nachtzeit ein schrecklicheres Verkehrsverhalten an den Tag legen als römische Rollerfahrer nach 6 Espresso. Entschleunigen; fordert daher der Schulelternrat. 30 km/h sollen die Wahnsinnigen, zu denen auch die Busfahrer der Linie Eichhörnchen und Delphin gehören und die bekannter Maßen ihre Ausbildung im Autoscooter gemacht haben, maximal fahren dürfen. Vernünftig. Die Sanktionierung von Höchstgeschwindigkeiten hat bis dato ja perfekt mutmaßliche Raser vom Rasen abgehalten. Genau aus diesem Grund sind Blitzgeräte ja praktisch überflüssig. Ein weiteres Problem ist der Kreisel, der sich am Ende der Straße befindet. Laut dem Elternrat verdoppelt sich dadurch das Verkehrsaufkommen. Eine logische Rechnung, die besonders gut darlegt, dass man als Mitglied im Schulelternrat selbst keine weiterführende Schule besucht haben muss. Auch der Chef des Tiefbau- und Grünflächenamtes, Fred Wixforth – der vor allem auf Grund seines kantigen Namens und dem Pragmatismus, den er an den Tag legt, im Amt ist – versteht das Problem nicht. „Am Ende der Straße ist ein Kreisel, wo soll man da denn hinrasen?“ (OZ) Gute Frage. Da wird man sich wohl mittelfristig nicht einigen können. Vorschlag zur Güte: Die beteiligten Protagonisten könnten sich in der Mitte treffen und erstmal einen Designwettbewerb zu dem Thema „Todesursache Schulweg in der Sackgasse“ ausschreiben.  So macht das die Universität auch. Wenn hier ein Problem erkannt wird, das es zu lösen gilt, ja dann wird es am Schopfe gepackt und gelöst. Und zwar so konsequent, dass alle glücklich sind. Wenn das auch mal über den Weg des geringsten Widerstandes gehen muss und zu einem Wettbewerb führt, der absolut gar nichts an der Problematik ändert und auch absolut nichts mit der Ausgangslage zu tun hat, sondern die Weltoffenheit betonen soll, dann ist das eben so. Wenn meine Wäsche dreckig ist, wasche ich sie auch nie. Ich zieh sie an und guck mir bei H&M saubere Klamotten an, oft Montags. Wie schön das doch wäre, auch welche zu haben.