Die Woche kommt, wie sie geht. Und gehen tun sie diese Woche alle. 

Die erste Woche des Mai bietet für jeden etwas Dankbares, in jeder Hinsicht. Es liegt oft nur an der Auslegung der Dinge, was man daraus macht. Direkt am 1. des Monats kann man sich, je nach Lust, Laune und historischem Bewusstsein, beziehungsweise Revisionismus, beim Arbeiterkampftag der Gewerkschaften mit Luftballons, Kinderschminke und viel rot mal wieder richtig Arbeiterklasse fühlen, Naziaufmärsche verhindern wollen oder ihnen beiwohnen, oder einfach der Arbeiterklasse angehören und, wie es sich geziemt, wenn man die Chance sieht, frei machen. Ein so oder so fulminanter Einstieg in den, meistens zumindest, ersten warmen Monat im Jahr. Am 8. dann nochmal was mit Nazis in Demmin. Ein Tag, an dem immer noch Leute mit Fackeln die Meinung vor sich hertragen, dass das ein schlimmer Tag war vor 71 Jahren, als die Welt von Deutschland befreit wurde (das sind dann auch die Revisionisten vom 1. Mai). Seit 2014 gehört sie doch eh, dank Mario Götze und einer, wie wir mittlerweile auch wissen, sehr sehr geldgeilen Frau Rousseff, wieder uns – aber das soll ein anderes Thema sein. Denn zwischendrin kann sich, zumindest in diesem Jahr, Vaddi und das, was mal Vaddi werden will, schön den Hopfen vor die Rübe semmeln und beten, die Brücke aktiv zu schlagen und erst am übernächsten Tag wach zu werden. Zum achten Mal in Folge und auch zum Letzten konnte Obama eine gelustre Rede halten, um uns alle zu erinnern, dass mit der Pressefreiheit, gerade im Weißen Haus, nicht zu spaßen ist. Als Schmankerl macht Hansa in dieser Woche oft den Nicht-Abstieg und die Bayern, sind sie spät dran, die Meisterschaft klar. Kaum eine Woche im Jahr bietet also so viele Ups und Downs wie die erste des Mai. Bei so vielen Verpflichtungen, die auf nur sieben Tagen und neben den, oft eh schon stressigen Alltag, einhergehen, kann man froh sein, dass zumindest einer einen kühlen Kopf bewahrt und uns, beziehungsweise den Jüngeren unter uns, diese Verantwortung, zu entscheiden, wo und wann soziales Handeln angebracht ist, abnehmen will. Wenn einer das „soziale Pflichtjahr für alle“ (OZ) einfordern darf, dann doch unser Innenminister Lorenz Käfir. Ein Jahr sollen junge Männer und Frauen, im Idealfall nach der Schule, in den verpflichtenden Dienst der Allgemeinheit gestellt werden – um ihr (der Allgemeinheit) etwas zurückzugeben. Grundsätzlich ein löblicher Gedanke, der in praktischer Umsetzung sicher auch dem ein oder anderen in Regierungsposition nicht schlecht zu Gesicht stünde. Ob die eingangs erbrachte Leistung der Allgemeinheit gegenüber den jungen Leuten in Mecklenburg-Vorpommern darin besteht, dass das Bildungssystem immer noch unterfinanziert ist und diese Belastung auch durch die – ja in der ersten Maiwoche – beschlossene und nur unzureichend durchdachte Inklusion nicht besser wird, wusste wohl nur Margot. Und die wird es nicht mehr sagen, auch wenn sie es zum Erstaunen vieler bis vor zwei Tagen noch gekonnt hätte (DLF). Alternativ kann man ja auch über eine Wiedereinführung des Wehrunterrichts nachdenken, so gedenkenhalber. Dann werden vielleicht auch wieder der 1. und der 8. Mai spannender. Das klärt sich aber frühstens nächsten Montag, in der zweiten Maiwoche. Ist ja fast wieder soweit.