Am 08. Dezember hat sich in Greifswald der Freifunkverein gegründet. 15 Mitglieder hatten sich dazu zusammengefunden. Doch was ist Freifunk überhaupt?
Der Gedanke hinter Freifunk ist simpel: Mithilfe vieler Beteiligten soll ein lokales, unabhängiges Netz geschaffen werden. Das somit geschaffene Netz funktioniert unabhängig vom Internet, kann aber mit diesem verbunden werden. Wichtiger als die Verbindung zum Internet ist aber, dass Menschen sich damit lokal über ein eigenes Netz verbinden können, ohne auf die Infrastruktur eines Internetproviders angewiesen zu sein.
Alle Beteiligten stellen stattdessen die Technik selber zur Verfügung. Über diese wird dann eine Verbindung hergestellt und ein separates Netz aufgebaut. Durch diese dezentrale Gestaltung des Netzes ist es im Idealfall ausfallsicher. Dabei ist es auch möglich, innerhalb dieses Netzes eigene Dienste zu installieren. Neben einem Emailclient könnten auch Sprachdienste wie Mumble und Umfragetools wie dudle integriert werden.
Durch die Nutzung eines lokalen, vom Internet getrennten Netzwerkes sind diese Dienste schwerer abhörbar und kaum angreifbar. Auch Datenserver können in das Netzwerk eingebunden werden und sind dann nur innerhalb dieses Netzwerks erreichbar. Denkbar wäre daher, Informationen, die für Besucher vor Ort interessant sind, über dieses Netzwerk zur Verfügung zu stellen. Aber auch private Nutzer könnten so auf ihre Daten innerhalb des Freifunknetzes zugreifen. Alle, die bei einem Freifunknetz mitmachen wollen, brauchen lediglich die entsprechende Technik. Diese wird mit der passenden Software versehen. Danach meshen (=verbinden) sich die Router automatisch miteinander. Der Nutzer braucht dafür nichts weiter zu tun.
Freifunkinitiativen gibt es mittlerweile an fast 250 Orten. Als Selbstverständnis verbindet diese der Wunsch nach einem öffentlich und anonym zugänglichen Netz, das dezentral organisiert und im Besitz einer Gemeinschaft ist und dadurch unkommerziell und unzensiert nutzbar ist. In Greifswald erhofft man sich durch die Gründung eines Vereins eine gewisse Verbindlichkeit in Verhandlungen mit anderen Vereinen und Initiativen und gegenüber den eigenen Mitgliedern. Die Initiative hat sich im Juli 2014 zusammengefunden und ist seitdem aktiv. In Greifswald gibt es derzeit rund 60 Knotenpunkte, an denen das Freifunknetz für alle frei nutzbar ist.
Beitragsbild: Freifunk Greifswald
Der Autor ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des Greifswalder Freifunkvereins.