Seit dem 10. Mai 2015 ist Dr. Stefan Fassbinder der gewählte Oberbürgermeister von Greifswald. Mit 15 Stimmen setzte er sich gegen Jörg Hochheim (CDU) in der Stichwahl durch. Am gestrigen Donnerstag bekam er von der Bürgerschaftspräsidentin Birgit Socher die Kette des Oberbürgermeisters umgelegt.

Ein langer und schwieriger Sommer liegt hinter Stefan Fassbinder. Umso mehr war ihm gestern die Freude ins Gesicht geschrieben, als ihm endlich die schwere Kette des Oberbürgermeisters um den Hals hing. Aber nicht nur für ihn, sondern auch für seinen Amtsvorgänger, Dr. Arthur König, war die Zeremonie in der historischen Aula der Universität Greifswald ein bewegender Moment. Vierzehn Jahre lenkte er die Geschicke der Greifswalder Verwaltung, nun war sein letzter offizieller Auftritt im Amt gekommen. Zu der Feier waren zahlreiche Lokal- und Landespolitiker, sowie große Teile der Verwaltung geladen. Ihnen wurde eine emotionale Veranstaltung geboten. Besonders die resümierende Rede von Frau Dr. Frenssen aus dem Pommerschen Landesmuseum, die die Amtszeit von Dr. König in den Bildern von Caspar David Friedrich zusammenfasste und die neue Periode einleitete, bewegte. Musikalisch wurde die Veranstaltung von Alexander Girod am Flügel und Carsten Witt an der Klarinette begleitet. Bereits zuvor wurde im St. Nikolai Dom eine ökumenische Andacht von allen Beteiligten abgehalten.

Eine Stadt für alle

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Bei seiner Antrittsrede bedankte sich Fassbinder bei allen Wahlhelfern und seiner Familie für die Unterstützung. Außerdem gab er Ausblicke für die kommenden sieben Jahre seiner Amtsschaft. Sein Wahlslogan „eine Stadt für alle“ soll nun als Kredo für die Zukunft gelten.  Konkret nannte er eine bessere Bürgerbeteiligung, eine gute und gerechte Verwaltung des Eigentums und mehr Europa für Greifswald. Um den letztgenannten Punkt umzusetzen habe er bereits Kontakt nach Brüssel aufgenommen, ein Büro in Greifswald ist in Planung. Die häufig thematisierte Flüchtlingsproblematik will Fassbinder als Chance für Greifswald und die Region verstehen und auf eine verbesserte Willkommenskultur setzen. Zunächst wird er sich jedoch neben seinen Tagesgeschäften mit der kommenden Klage gegen den Bürgerschaftsbeschluss auseinander setzen müssen. Ein Verhandlungstermin vor Gericht ist dafür bereits für den 19. Januar 2016 geblockt.

Fotos: Philipp Schulz