Ein großer hoher Raum gefüllt mit Regalen, die alle vollgestellt sind mit Büchern. Eine Bibliothek, das ist nichts Neues, die meisten von euch kennen ein solches Gebäude bestimmt. Doch ihr dürft die Universitätsbibliothek nicht als einfache Bibliothek abstempeln und links liegen lassen! Sie ist ein heiliger Ort, das werdet ihr noch früh genug selbst mitbekommen. Bib-Benimm für Erstis.

Bei mehrern Führungen in der Erstiwoche, wurden euch wichtige Dinge – beispielsweise wie leihe ich ein Buch, wo finde ich es überhaupt und wie mache ich mir einen Nutzerausweis?! – ausgiebig erklärt. Was jedoch keiner erwähnt hat, worauf ihr bei eurem Gang in die Bibliothek wirklich achten müsst. Erst, wenn ihr das erste Mal ohne Schloss vor dem Schließfach standet, oder erst in der Bib merkt, dass der Schlüssel zu Hause ist, erst dann seid ihr wirklich unter die Bibgänger gegangen. Wichtig zu wissen ist auch, in der heißen Prüfungsphase heißt die Devise, der frühe Vogel fängt den Wurm – oder aber catches the place. Aber step by step, fangen wir vorne an.

Diese Dinge solltet ihr auf jeden Fall niemals missachten in der Bib!

  1. Handy lautlos stellen! Es kann wahnsinnig machen, wenn der Nachbar pausenlos mit diesem Klick-Geräusch auf seinem Smartphone rumtippt und sich dabei noch cool vorkommt, weil er soooo beliebt ist und dauernd seine sozialen Kontakte pflegen muss. Das geht auch leise!
  2. Jede Computertastatur hat Gefühle! Bitte denkt daran und an eure Mitmenschen, bevor ihr wie bekloppt auf sie einhämmert.
  3. Kaffee ist leider kein Wasser und auch nicht durchsichtig! Wenn ihr ganz brav nur Wasser und nur in durchsichtigen Flaschen mitnehmt, spart ihr euch auf jeden Fall Nerven und eine Diskussion mit der Dame am Empfang.

Darüber dürft ihr euch nicht wundern, glaubt mir, spätestens nach dem ersten Semester werder ihr das genauso selbst machen, also schaut uns deswegen nicht schräg an!

  1. Schuhe aus! Das ist der erste Schritt bevor man lernen kann. Oder sitzt ihr etwa mit Schuhen am Schreibtisch?
  2. Hoch lebe das Zwiebelprinzip! Ist das ein Mensch, der da neben mir sitzt?! Da Kissen leider am Eingang einkassiert werden, muss man sich eben anders zu helfen wissen. Worauf schläft es sich bequemer als auf weichen Jacken und warmen Schals?!
  3. Eine Federtasche lässt sich wunderbar zur Brotdose umfunktionieren! Gute Tarnung ist die halbe Miete, da muss man nicht verhungern, bis man den Weg aus diesem Irrgarten an Regalen wieder gefunden hat.

Last but not least:

  1. Denkt typisch deutsch und nehmt die Mallorca-Strand-Mentalität mit! Wo kein Handtuch auf dem Stuhl liegt, da ist bestimmt ein Platz frei. Auch wenn der Tisch mit Stiften und Arbeitsmaterialien übersät ist.
  2. Hier gilt Selbstbedienung, ein Fundbüro gibt es nicht! Wer etwas findet kann es behalten – nur solange der Vorrat reicht!
  3. Wer lesen kann ist klar im Vorteil – nur hab ich schon wieder meine Brille vergessen! Somit kann ich heute erstens nicht lernen und zweitens das Schild da vorne mit „Bitte Ruhe!“ nicht lesen, also die Zeit sinnvoll nutzen und das Kaffeekränzchen vom Grünen in die Bib verlegen.

Damit solltet ihr für den Anfang erst mal gerüstet sein! – Viel Spaß und erfolgreiches Lernen!

Beitragsbild: Magnus Schult