Hinter unsere Fassade lassen wir nur wenige Menschen schauen – meist nicht mal die eigenen Eltern. Und so laufen wir durch die Welt ohne die wahren Emotionen unseres Gegenübers zu kennen. Genau mit diesem Versteckspiel bricht die US-amerikanische Serie Transparent, die eigens für Amazon produziert wurde.

Hier blickt die Ideengeberin Jill Soloway direkt hinter die oft felsenfesten Fassaden, die wir uns im Kreise unserer Familie aufrechterhalten, und offenbart spannende Geschichten. Die Serie dreht sich um die jüdische Familie Pfefferman im schönen Kalifornien. Die drei erwachsenen Geschwister Sarah, Josh und Ali kommen jeden Sonntag bei ihrer Mutter zum Mittagessen zusammen. Ihre Eltern sind schon länger geschieden und die Mutter neu vergeben. Unter der Woche tauchen die Drei in ihre eigenen Welten ab, die durch gekonnten Schnitt für den Zuschauer schlüssig miteinander in Verbindung stehen. Zu ihrem Vater haben sie einen nicht sonderlich regelmäßigen und dennoch liebevollen Kontakt. Er hütet schon seit Langem ein Geheimnis, das gleich in der ersten Folge für den Zuschauer gelüftet wird und nach und nach Unruhe im Leben der Protagonisten stiftet.

Unter der Oberfläche

Das Geheimnis wird also schnell zum roten Faden der Handlung, während die einzelnen Lebenswelten der Geschwister zahlreiche Nebenschauplätze bieten: Sarah, die eigentlich Frauen liebt, mimt die perfekte Familienmutter in der Vorstadt. Hier hält die Fassade nicht, was sie verspricht, denn ihr Unglück ist offensichtlich. Josh ist im Musikbusiness tätig und kümmert sich umfassend um eine weibliche Folk-Girlband mit Triangel. Vielleicht zu umfassend. Ali leidet an einer unterschwelligen Depression und versucht diese mit Sex und Sport zu besiegen, mal sehen wie erfolgreich. Ach ja, und dann ist da noch die quirlige, etwas schroffe Mutter, die mit einem festen Willen durchs Leben geht und von nun an einen Mann gebunden ist, der mehr und mehr die Worte vergisst.

Um das Fassadenspiel zu perfektionieren, wird in der seit 2014 ausgestrahlten Online-Serie oftmals die Perspektive eines außenstehenden Betrachters durchs Fenster gewählt. Außerdem stehen die Gesichter der Protagonisten häufig im Fokus und offenbaren klammheimlich die Emotionen dahinter. Die bisher erschienene erste Staffel verspricht eine Serie mit Tiefgang, die ohne eingespielte Lacher auskommt und dennoch die Komik so mancher Familiensituation sichtbar macht. Der Plot plänkelt dennoch genauso dahin, wie der ewige Akustik-Pop im Hintergrund der Szenen. Sehr 60er und trotzdem im Hier und Jetzt.

 

Fazit

Romantik: 

Action: 

Spannung:  

Abenteuer: 

Anspruch: 

 

Serie: Transparent

Idee: Jill Soloway

Länge eine Folge: ca. 30 Minuten

ausgestrahlt seit 2014

Bildquelle: http://pics.filmaffinity.com/Transparent_TV_Series-746052534-large.jpg