Die Historischen Gewächshäuser der Universität Greifswald waren vor einem Jahr in aller Munde, da sie wegen Statikproblemen geschlossen wurden. webmoritz. sprach kurz mit Magdalene Majeed, die mit zwei weiteren Studentinnen eine Solipartyreihe ins Leben rief, über die Zukunft der Häuser sowie der Partyreihe.
Wie viel Geld habt ihr schon und wie viel braucht ihr noch?
Die Veranstaltungsreihe „Tanzen fürs Gewächhäusle“ selbst hat knapp 5.000 Euro eingespielt an Spenden. 3,5 Millionen Euro kostet die Renovierung der Gewächshäuser – davon fehlen aktuell noch etwa 1,3 Millionen Euro. Die bisherigen 2,2 Millionen Euro setzen sich aus Geldern vom Bund, der Universität, Mitgliedschaften, Gelder der Studierendenschaft, vieler kleine Spenden und unserer Initiative zusammen.
Wer sind alles die Organisatoren und wir lange wird es die Partys noch geben?
Wir sind Antje Gärtner, Steffi Wauschkuhn und Magdalene Majeed. Anfang 2014 waren Antje und ich noch Referentinnen im AStA (Ökologie und Veranstaltungen & studentische Kultur). Da kam uns die Idee die Gewächshäuser mit einer Soli-Party zu unterstützen, sodass wir mittlerweile bei der dritten Party angelangt sind. Steffi war Anfang 2014 bereits studentische Senatorin und StuPa-Mitglied. Seit 2015 sind wir alle drei im Akademischen Senat, also seit langer Zeit in der Hochschulpolitik aktiv. Aktuell wird die AG Ökologie wiederbelebt und unsere Hoffnung ist, dass das „Tanzen fürs Gewächshäusle“ dort beherbergt werden kann, wenn wir nach und nach Greifswald verlassen. 2016 erlischt die Genehmigung des Statikers, der eine Zwischennutzung durch Stützungsmaßnahmen ermöglichte. Das heißt, bis dahin muss das erforderliche Geld da sein und danach werden die Veranstaltungen wahrscheinlich „Tanzen für Dein Institut“ oder ähnlich heißen und es wird Geld für die Erhaltung der einzelnen Stellen etc. gesammelt.
Finden die Partys nicht mehr statt, wenn genug Geld da ist?
Die Veranstaltungen sind zu unseren „Babys“ geworden. Es waren nicht nur Soli-Partys, bei denen wir viel Geld sammeln konnten, sondern es war immer etwas Besonderes. Wir haben Wochen und Monate im Voraus mit den Planungen begonnen. Es wurde über die Location nachgedacht, Anfragen gestellt, Gespräche geführt. Danach wurde der Schnaps angesetzt – die Schnapsschänke war eines der Highlights der Partys. Die Dekoration ohnehin, da haben wir uns kein einziges Mal lumpen lassen und haben überdimensionale Pappmasche-Pilze gebastelt, Bötchen gefaltet, Pinatas gekleistert und und und. Hinzu kam die musikalische Motivation – die besten Djs Greifswalds haben sich die Platte in die Hand gegeben. So war es rundum ein stimmiges Konzept. Im Hintergrund hatten wir immer Kontakt zum Botanischen Institut und planen aktuell noch ein Crowdfunding fürs Gewächhäusle. Man müsste sich eben überlegen, wie man das Konzept weiterführt in der Zukunft – erst einmal hoffen wir auf die Ausfinanzierung der Gewächhäuser und dann kann man weiterschauen.
Gibt es immer noch andere Sponsoren?
Viele Stiftungen wurden angefragt, dort wird es aber wahrscheinlich nicht die großen Summen geben. Die Mitgliedschaften laufen aber weiterhin und wir hoffen auf baldige Unterstützung vom Land und Erfolg für das Crowdfunding-Projekt. Die Gewächshäuser sind schon seit Langem im Gespräch und in aller Munde – nun muss sich aber auch mehr bewegen!
Vielen Dank für das Gespräch.
Am 12. Juni findet die dritte Feier unter dem Namen „Tanzen fürs Gewächshäusle“ statt. Dieses Mal in der Polly Faber, los geht es 22 Uhr. Der Eintritt kostet 4 Euro für Studenten und 6 Euro für Andere, der Gewinn geht als Spende ans die Gewächshäuser.
Foto: Katerina Wagner, Archiv