Pitch Perfekt 2 – der perfekte Ton also noch mal. Nach dem ersten USA-Klassiker, erinnert auch der zweite Teil an eine Nachahmung von High School Musical. Der Film ist ein schlechter Abklatsch des berühmten Traumes als Gesangs-Girl-Group den großen Erfolg zu haben.

Die Studentin Beca ist nach wie vor mit ihrer Acapella-Gesangsverbindung den „Barden Bellas“ auf verschiedenen Events unterwegs. Als sie zum Geburtstag des Präsidenten performen, geht der Showakt ziemlich daneben und die Barden Bellas geraten in Verruf, wodurch die ganze Gruppe anfängt auseinander zu brechen. Sie werden für Veranstaltungen aller Art gesperrt und können ihren Ruf nur den Gewinn des Weltmeistertitels wieder herstellen. Dazu kommen diverse Schwierigkeiten und chaotische Liebesbeziehungen.

Nichts Besonderes

Für denjenigen, der den ersten Film nicht gesehen hat, ist es kein Problem in den zweiten einzusteigen, da er buchstäblich nichts an Wissen fordert. Die Story ist ganz nett, aber jetzt nicht zum Umfallen spannend oder ereignisreich. Ein wenig merkwürdig ist es, dass ein Teil des Endes schon im Trailer gezeigt wird. Hauptsächlich fand ich den Film ein wenig eklig. Die Sprache ist sehr vulgär, unterstützt durch die Darbietungen von „Fat Amy“, die offensichtlich keine Hemmungen vor der Kamera kennt. Die Liebesdramen sind einfältig und natürlich wendet sich alles stets zum Guten.
Der Schwerpunkt des ganzen Films liegt im Gesang, der gar nicht mal so schlecht ist. Die Songs sind gut gecovert und die Stimmen harmonieren sehr gut. Man könnte sich fragen, ob wirklich alle Schauspielerinnen selbst singen, denn die meisten müssten eine Gesangsausbildung durchlaufen haben und das traut man ehrlich gesagt nicht jedem Darsteller zu.

Klischees

Ein weiteres Manko sind die Klischees, mit denen gehandelt wird. Die mexikanische Einwanderin redet immer davon, jederzeit ausgebürgert zu werden und dass ihre Famlie sie dann verkauft. Desweiteren ist das neue Mitglied der Barden Bellas nur durch ihre Mutter in die Verbindung gedrängt worden, obwohl diese lieber Solokünstlerin mit eigenen Songs wäre. Zudem wird das amerikanische Klischee bedient, dass irgendwelche merkwürdigen Personen in ihrem riesigen Keller geheime Mega-Events veranstalten, zu denen man nur mit einem geheimen Password kommt. In diesem Keller treffen die Barden Bellas unter anderem auf ihre Rivalen-Gruppe aus Deutschland „Das Sound Maschine“. Die angeblich typisch deutschen Mirglieder in Lack und Leder singen ihr Englisch mit so einem harten deutschen Akzent, dass man als halber Patriot fast schon aggressiv wird, weil sie so blödsinnig dargestellt werden.

Um es schlichtweg zusammen zu fassen: Der Film ist sehr simpel. Der Kinosaal war am Premierentag zur Hälfte gefüllt, davon zwei Drittel quietschige Mädchen und der Rest mit irgendwelchen Männern, die am Herrentag was zu lachen haben wollten. Deren Erwartungen wurden wohl zum Teil erfüllt. Am besten man schaut sich den Film an, sobald er in ca. 1,5 Jahren im Fernsehen läuft – beim Wäsche zusammenlegen oder so.

Kinofilm: Pitch Perfekt 2
Regisseur: Elizabeth Banks
Laufzeit: 115 Minuten
Filmstart: 14.05.2015
Wichtige Darsteller: Anna Kendrick (Beca Michelsson), Rebel Wilson (Fat Amie), Skylar Astin (Jesse)

Beitragsbild: via wikimedia.org, billboard.com