Am 23. April treten die Paper Aeroplanes, bestehend aus Sarah Howells und Richard Llewellyn, und Lee MacDougall in der Brasserie „Hermann“ auf. Alle drei kommen sie aus dem Vereinigten Königreich und verzaubern mit ihrer Musik. webmoritz. hat sowohl die Musiker interviewt als auch deren Musik „probegehört“.
Interview
Wann habt ihr begonnen Musik zu machen? Wer inspiriert euch dazu?
Sarah: Ich habe angefangen Klavier zu spielen, als ich 8 Jahre alt war. Anfangs mussten meine Eltern mich überreden zu spielen, aber nach und nach begann ich das Klavier spielen zu lieben. Ich war etwas gelangweilt, immer nur klassische Musik zu spielen und begann mit 13 meine eigene Musik und eigene Songs zu schreiben. Meine Eltern haben mich inspiriert, ein guter Mensch zu sein. Maya Angelou war eine inspirierende Dame, ebenso Patti Smith. Ich bewundere ihr Buch „Just Kids“. Musikalisch liebe ich Jeff Buckley und Fleetwood Mac, The Nations, Sharon Van Etten und das neue Album von The Staves.
Lee: Ich mache Musik, seit ich 14 Jahre alt bin. Als ich das erste Mal Nirvana gehört habe, wollte ich Kurt Cobain sein. Lustig eigentlich, weil meine Musik klingt absolut gar nicht wie sie. Aber das war die Band, die mich inspiriert hat, eine Gitarre zu kaufen und Musik zu machen. Später waren es Oasis und dann hab ich begonnen die Plattensammlung meines Vaters durchzustöbern und ab da war ich inspiriert von allem, beginnend bei den Beatles über The Who bis Falco und Jean Michelle Jarre.
Lee, du bist auch als Songwriter tätig, was ist deine Methode einen guten Song zu schreiben?
Lee: Ich hab nicht wirkliche eine „Methode“ Songs zu schreiben. Meine Methode ist wahrscheinlich, dass ich keine habe. Meine Songs sind sehr lyrisch und beobachtend. Ich schreibe also für gewöhnlich Geschichten über das Leben und Dinge, die um mich herum passieren. Meine Musik zu hören ist so ein bisschen wie mein Tagebuch zu lesen.
Ihr drei geht auf eure zweite gemeinsame Tour, wie lange macht ihr schon gemeinsam Musik? Wie habt ihr euch gefunden?
Lee: Die „Tales from Britain Tour“ kam zustande, weil wir beide in der Vergangenheit mit dem deutschen Künstler Tom Lüneburger gearbeitet hatten und wir dachten, es wäre eine gute Idee, als britische Künstler in Deutschland zu touren. Ich glaube, dass es zusammen super funktioniert, weil wir beide über unsere Herkunft singen und sich dadurch ein gemeinsamer roter Faden durch unsere Musik zieht.
Sarah: Wie wir uns gefunden haben? Es ist das zweite Jahr, dass wir zusammen auf Tour gehen. Wir haben uns über unser deutsches Team gefunden und gedacht, dass es schön wäre unsere Tourpläne zu kombinieren und eine kleine „Britische Show“ in Deutschland zu machen.
Kannst du etwas zu deinem neuen Album „Busk Till Dawn“ sagen, Lee?
Lee: Mein Album „Busk Till Dawn“ wurde in London im Studio der Stereophonics mit deren Produzent Jim Lowe aufgenommen. Unterstützt wurden wir durch Sex Pistol Bassist Glen Matlock. Das Album beinhaltet zehn Songs, die alle eine Geschichte erzählen. Ich finde die Lieder sind alle wie 3-Minuten Filme zu sehen, alle erzählen kleine Geschichten über Dinge, die mir passiert sind, während ich in London gelebt habe und über Personen und Charaktere die ich auf meinem Weg kennengelernt habe.
Was sind eure Pläne für die Zukunft?
Sarah: Zukunftspläne… So viel wie möglich zu touren und das Leben in vollen Zügen genießen. Wir haben gerade T-shirts machen lassen und wollen mehr kleine Paper Aeroplanes Fanartikel, eingeschlossen Notebooks und Schmuck machen lassen für unsere Fans, um ihnen zu zeigen, wer wir sind und ihnen ein kleines Stück Paper Aeroplanes zu geben.
Lee: Ich bin gerade nach Berlin zogen und ich hoffe im Herbst wieder in Deutschland zu touren und dann nächstes Jahr ein neues Album aufnehmen zu können. Der Plan ist Deutschland zu übernehmen. Vielleicht versuche ich Präsident zu werden… Schauen wir mal was passiert.
Was erwartet die Konzertbesucher am Konzert am 23. April?
Sarah: Sie können Songs des neuen Albums „JOY“ und viele der älteren Songs von unseren bisherigen Alben erwarten. Wenn wir als Duo performen, mögen wir es, manche der Songs zu adaptieren, um eine andere Version bei den Konzerte präsentieren zu können.
Lee: Ehrliche, emotionale Songs von meinem neuen Album “ Busk Till Dawn “ mit ein wenig britischem Humor. Wie eine Art betrunkener und empfindsamer James Bond, aber leider nicht so gut aussehend wie er.
Sarah, Paper Aeroplanes ist ein interessanter Name, was hat es damit auf sich?
Sarah: Wir denken immer, dieser Name passt ganz gut zu unserer Musik. Bei unseren Songs spielt der Text eine wichtige Rolle und so fühlt es sich immer an als ob jeder Song ein kleiner Brief ist, der in der Luft gepostet wird – wie auf einem Papierflugzeug.
Wie habt ihr euch gefunden als Band?
Wir begannen in West-Wales zusammenzuarbeiten, wo wir beide auch herkommen. Rich hat angefangen in meiner Teenage Rock Band Jylt zu spielen, als mein bester Freund Nia krank wurde und wir jemanden brauchten als Vertretung an der Bassgitarre. Nia starb tragisch an Leukämie im Alter von 21 Jahren, was für alle von uns furchtbar war. Nach einer kleinen Weile begann ich wieder Songs zu schreiben, gemeinsam mit Rich gründete ich eine neue Band.
Kannst du etwas zu eurem neuen Album „JOY“ sagen?
„JOY“ ist nun bereits veröffentlicht und wir sind begeistert sagen zu können, dass es eine wunderschöne Reaktion der Fans gab. Es ist ein Album darüber, Freude zu finden und jeden Moment so lebendig wie möglich zu leben. Es unterscheidet sich etwas von unseren bisherigen Alben. Es hat mehr elektrische Beats, außerdem haben wir zum ersten mal mit einem Produzenten, Mason Neely, zusammengearbeitet. Es ist definitiv eine Entwicklung und ein neues Gebiet für uns.
Vielen Dank für das Gespräch.