Seit einer Woche ist die Seite vom „Katapult-Magazin“ online erreichbar. Dort kann man sozialwissenschaftliche Erkenntnisse so aufbereitet lesen, dass sie nicht nur Wissenschaftler verstehen. webmoritz. sprach mit dem engeren Team, bestehend aus Benjamin Fredrich, Sarah Podszuck, Tim Ehlers sowie Sebastian Blatzheim, über den Aufbau, die erste Resonanz und wo sie sich in ein paar Jahren sehen.
Warum braucht es Katapult?
Sarah: Wir finden, dass Naturwissenschaften in vielen Bereich überrepräsentiert sind. Sie haben es auch einfacher durch schöne Fotos von Vögeln oder Sternformationen. Die Sozialwissenschaft hat es da schwerer, ihre guten und wichtigen Erkenntnisse zu visualisieren. Benni und ich kommen beide aus der Politikwissenschaft, weswegen das Projekt auf die Sozialwissenschaften begrenzt ist – obwohl es so immer noch ein sehr weites Feld ist. Wir wollten weg von der Unterstützung der Texte durch einfache Fotos, sondern hin zu guten Visualisierungen, Infografiken, Karten.
Wie kam die Idee, das Katapult-Magazin zu erstellen?
Sarah: Das ist eine gute Frage, wann die erste Idee war. Wir sagen immer grob vor anderthalb Jahren, obwohl die erste Idee, ein Magazin zu gründen, von Benni kommt und die auch schon länger zurück liegt und er auch während des Studiums schon eine kleine Seite hatte. Aber seit anderthalb Jahren arbeiten wir konkret an der Ausformulierung von der Idee bis hin zum Launch.
Wer ist daran beteiligt? Habt ihr als Team von Anfang an zusammengearbeitet oder kam das kleckerweise?
Sarah: Das war eher kleckerweise. Wir sind ungefähr 14 Leute mit Hilfskräften, Übersetzern und Lektoren. Am Anfang waren es Benni, der Programmierer, Sebastian und ich. Dann sind wir peu à peu größer geworden. Timm zum Beispiel ist seit einem Monat dabei. Sebastian ist seit Anfang April dabei – obwohl er auch schon vorher in dem Prozess involviert war.
Sebastian: Ich mache seit ungefähr Januar mit.
Wie wird das Projekt finanziert?
Sarah: Momentan haben wir ein Existenzgründerstipendium vom Bundeswirtschaftsministerium und dem Europäischen Sozialfonds, das läuft ein Jahr. Aber das Entscheidende ist ja dann, ob wir uns darüber hinaus tragen können. Da gibt es für die Seite mehrere Standbeine, wie wir uns finanzieren wollen.
Sarah: „Es ist die Aufgabe der Redaktion, die Wissenschaftler zu suchen“
Und die sind?
Sarah: Zum einen wollen wir unsere Karten und Infografiken an Verlage verkaufen, wir haben da auch schon Kontakt zu Verlagen hergestellt. Dann kann man über unsere Seite spenden, wenn Leute also sagen: Das finde ich gut, das unterstütze ich. Zudem noch durch Werbung und dann ein einmaliges, aber hoffentlich recht großes Crowdfounding, das wir starten wollen.
Benni: Was haben wir jetzt schon alles genannt? Spenden?
Tim: Spenden haben wir sogar schon bekommen.
Sarah: Ja, das sind so die großen Punkte.
Benni: Wir glauben, dass wir so toll sind, dass wir Spenden bekommen – und haben es ja auch schon. Sind wir jetzt toll? (lacht)
Wer publiziert auf der Seite?
Sarah: Es ist die Aufgabe der Redaktion, die Wissenschaftler zu suchen: Wer hat interessante Themen, interessante Erkenntnisse? Wir müssen mit ihnen in Kontakt treten und sie davon überzeugen, dass es eine gute Sache ist, hier zu publizieren. Wir übersetzen die Artikel für sie ja auch und machen eine schöne Karte dazu.
Benni: Die Wissenschaftler publizieren, nicht wir. Wir auch, aber die Hauptartikel kommen von den Wissenschaftlern.
Wie schwierig gestaltet es sich, die Wissenschaftler davon zu überzeugen, für Katapult zu schreiben?
Sarah: Das muss man unterscheiden. Es ist immer einfacher, wenn man Wissenschaftler schon persönlich kennt und sie davon überzeugen kann. Und jetzt ist es sowieso einfacher, weil wir online sind. Die Wochen und Monate vorher konnte man höchstens mal eine Beispielkarte schicken. Jetzt können sie sich ja wirklich ein Bild machen und ich glaube, das vereinfacht das Ganze.
Auf der nächsten Seite geht es weiter mit ersten Ergebnissen seit dem Onlinegehen und Plänen für die Zukunft.